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Ringzugsystem soll elektrifiziert werden bis 2025

Verfasst: Fr 6. Apr 2018, 20:39
von Vielfahrer
Wie ich heute einem Pressebericht in der Heilbronner Stimme entnommen habe, soll der Ringzug bis ins Jahr 2025 elektrifiziert werden, auch die Strecke Hochdorf - Nagold ist in dem Paket enthalten. Das Land hat die Absicht, etwa 95 % des Streckennetzes in Baden-Württemberg bis 2030 zu elektrifizieren und hat dabei die zu elektrifizierenden Strecken in 3 Pakete eingeteilt. Südbahn, Hochrhein, Breisgau-S-Bahn, RegionalStadtbahn NeckarAlb sind im 1. Programm, das zügig angegangen werden soll. Im zweiten Paket sind die Ringzugstrecken und auch Hochdorf - Nagold sowie weitere Strecken enthalten. Das 3. Programm wird aus finanziellen Gründen erst gegen 2030 fertig gestellt sein. Darunter ist auch die Donautalbahn Ulm - Tuttlingen.

Damit dürfte in absehbarer Zeit der Dieselverkehr im Schwarzwald der Vergangenheit angehören. Die RegioShuttles, die aktuell ihre 2. HU erhalten, dürften ab ca. 2025 auch nicht mehr in der benötigten Stückzahl zur Verfügung stehen, so dass das gesamte Ringzug-System dann neu konzipiert werden wird. Die ersten Entwürfe liegen bereits vor. Eine Zielsetzung ist u.a., dass zukünftig direkte, also umsteigefreie Bahnverbindungen von Villingen über den Flughafen nach Stuttgart eingerichtet werden, damit das Oberzentrum direkt mit Karlsruhe und Konstanz sowie Freiburg und Villingen mit guten umsteigefreien Bahnverbindungen gut erreicht werden kann.

Am kommenden Dienstag wird laut Heilbronner Stimme das Landeskabinett über die Elektrifizierung entscheiden. Da sowohl die Grünen wie die CDU hinter diesen Plänen stehen, kann man davon ausgehen, dass in der nächsten Woche dann die Vorabmeldung der Heilbronner Stimme bestätigt werden wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Re: Ringzugsystem soll elektrifiziert werden bis 2025

Verfasst: Sa 7. Apr 2018, 09:38
von Tom2988
Wird dann Hüfingen- Bräunlingen und Immendingen- Zollhaus-Blumberg auch elektrifiziert oder steigt man da wieder auf den Bus um?
Auch interessant ist, was aus der Trossinger Strecke wird. Die Trossinger Eisenbahnfreunde sind bestimmt nicht begeistert, wenn die Strecke auf 15 kV umgestellt wird und Lina und Co im Schuppen bleiben müssen.

Viele Grüße
Tom

Re: Ringzugsystem soll elektrifiziert werden bis 2025

Verfasst: Sa 7. Apr 2018, 10:24
von Tf Reinhard
Die zwei alten Damen kriegen dann mal richtig Power. Die Trossinger Strecke könnte man doch entsprechend umbauen, dass sie zwischen beiden Stromsystemen umgeschaltet werden kann.

Nach Bräunlingen wäre ja auc keine Aktion. Aber ob man das Geld für die paar Züge nach Blumberg ausgibt, sehe auch ich fraglich. Aber auf halbem Weg in Leipferdingen die Oberleitung enden lassen macht auch keinen Sinn.

Reinhard

Re: Ringzugsystem soll elektrifiziert werden bis 2025

Verfasst: Sa 7. Apr 2018, 13:11
von Vielfahrer
Bei den drei Ringzug-NE-Strecken sehe ich kein Problem. Sie werden sicherlich dauerhaft weiter betrieben. Bei Hüfingen - Bräunlingen finde ich es nur doof, dass man nicht zugleich mit der Elektrifizierung der Strecke Neustadt - Donaueschingen die 2,4 km gleich mit elektrifizieren konnte. Man hätte dann schon frühzeitig ein oder zwei Elektrozüge ordern können und die Kapazitäten zwischen Bräunlingen und Villingen im Schülerverkehr besser organisieren können.

Bei der Trossinger Eisenbahn wird man einen Weg finden, wie man beides unter einen Hut (Fahrdraht) bringt. Es müssen ja nicht zwingend umsteigefreie Verbindungen sein. Man könnte hier ja ggf. auch Stadtbahnwagen der AVG einsetzen, um zwischen den Bahnhöfen zu pendeln. Auf jeden Fall aber dürfte ein regulärer (und barrierefreier) Schienenverkehr für die Bevölkerung wichtiger sein als ein Museumsbahn-Verkehr. Rund 1.000 Fahrgäste pro Schultag nutzen diese Strecke. Zumindest übergangsweise soll ja das Angebot im Abschnitt Trossingen Stadt - Schwenningen - Villingen um bis zu 8 werktägliche Zugpaare ausgebaut werden. Später dann könnte der von Stuttgart kommende Metropolexpress nach Villingen diese Verkehrsnachfrage abdecken.

Und auch bei Blumberg-Zollhaus habe ich keine Bedenken. Die Strecke wird - mit oder ohne Fahrdraht - sicherlich weiter betrieben werden. Es wir aber darauf ankommen, dass der 2 km außerhalb liegende Bahnhof Zollhaus-Blumberg besser an die 10.000-Einwohner-Stadt per Bus angeschlossen wird. Heute nutzen den Bahnhof Zollhaus-Blumberg nur eine zweistellige Anzahl von Fahrgästen. Für einen Dauerbetrieb oder eine Investition in einen Fahrdraht ist das entschieden zu wenig. Außerdem ist auch das Donautal noch nicht elektrifiziert.

Erfreulich finde ich, dass das Thema Untere Wutachtalbahn, sogar in elektrifizierter Form, verstärkt auf die Tagesordnung kommt. Die Strecke Stühlingen - Lauchringen (- Waldshut - Basel) ist eine der wenigen Strecken, die derzeit nahezu komplett ohne Betrieb sind, obschon es eine beachtliche Nachfrage geben dürfte. Und was das Ausziehgleis in Rottweil in Richtung Halt Rottweil-Stadtmitte betrifft, so gibt es schon heute dort einen Fahrdraht, der dann endlich mal genutzt werden könnte.

Bei der Strecke Horb - Nagold, die zwischen Horb und Hochdorf schon elektrifiziert ist, dürfte der Hintergrund der Metropolexpress bis nach Nagold sein, also Nagold - Stuttgart umsteigefrei im Stundentakt in einer Stunde Fahrzeit. Pforzheim - Nagold bleibt wohl ohne Fahrdraht.

Und schön ist auch, was sich schon unlängst in einem Pressebericht der Schwäbischen Zeitung in Sigmaringen abgezeichnet hat, dass nämlich die Pläne, von Stuttgart aus nur bis Albstadt-Ebingen zu fahren und dort die Fahrgäste dauerhaft auf einen Dieseltriebwagen nach Sigmaringen umsteigen zu lassen, vom Tisch sind. Dank des Einsatzes von Landrätin Bürkle soll die Zollernbahn durchgehend elektrifiziert werden.


Viele Grüße vom Vielfahrer