Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

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Vielfahrer
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Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

im Rahmen einer Ausschusssitzung wird das Gutachten zur Zukunft des Ringzugs am Mittwochnachmittag im Landratsamt in Tuttlingen in einer öffentlichen Sitzung vorgestellt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo zusammen,
im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Tuttlinger Kreistags wurde heute von SMA das Zukunftsgutachten zum Ringzug erstmals vorgestellt. Obwohl es eine öffentliche Sitzung war, hat es offenbar niemanden interessiert. Herr Rey berichtete anhand vieler Folien über die Frage der Betriebskonzepte (Varianten), über die Infrastruktur, über die Fahrzeuge, über Kosten usw. War alles sehr interessant.

Der Umwelt- und Verkehrsausschuss hat dem Vorschlag der Verwaltung einstimmig zugestimmt, die Planungsvariante C 4 weiter zu verfolgen. Damit niemand frustriert ist, schreibe ich kurz auf, was C4 bedeutet:

1. elektrisch betriebener Ringzug auf der Strecke St. Georgen - Villingen - Rottweil Stadtmitte - Tuttlingen Bahnhof (stündlich mit HVZ-Verdichter)
2. elektrisch betriebener Ringzug auf der Strecke Bräunlingen - Villingen - Villingen West (stündlich mit HVZ-Verdichter)
3. elektrisch betriebener Ringzug auf der Strecke Fridingen - Tuttlingen - Immendingen - Geisingen - Donaueschingen (stündlich)
4. elektrisch betriebener Ringzug auf der Strecke Villingen Bf - Trossingen Bf - Trossingen Stadtbahnhof (zweistündlich)
5. Bedienung des Abschnitts Immendingen - Blumberg durch VT 612 aus Ulm. (stündlich bis Leipferdingen, zweistündlich bis Blumberg-Zollhaus)
6. Bedienung mit MEX aus Stuttgart 21 über Flughafen - Rottweil nach Villingen (zweistündlich)
7. Bedienung mit VT 612 aus Ulm über Sigmaringen - Tuttlingen bis Immendingen (stündlich)
8. Bedienung Schwarzwaldbahn wie heute stündlich
9. Bedienung Breisgau-S-Bahn Endingen - Freiburg - Donaueschingen - Villingen (stündlich).

Damit das funktioniert, müssen die ABschnitte Rottweil - Villingen, Tuttlingen - Immendingen, Fridingen - Tuttlingen und Hüfingen Mitte - Bräunlignen elektrifiziert werden. Außerdem sind Blocksignale und ein neuer Kreuzungsbahnhof in Tuttlingen Schmelze notwendig, damit Donautalbahn und Ringzug stündlich sich dort kreuzen können.

Es sind auch zahlreiche weitere Zughalte technisch und fahrzeitmäßig möglich. Naturgemäß werden diese unterschiedlich stark genutzt werden. Auf der Hitliste von SMA steht ganz oben Tuttlingen-Stadtmitte (am Sonnenbuckel), dann Rottweil Stadtmitte oder auch Villingen West. Eher am Ende steht Pfohren-Riedsee oder Hintschingen.
Landrat Bär bezeichnete das Gutachten als sehr gute Analyse. Würde man alles, was empfohlen wird, umsetzen, so ist ungefähr ein dreistelliger Mio.-Betrag an Investitionen erforderlich. Aus diesem Grund wird zwischen notwendig und wünschenswert bzw. finanzierbar unterschieden werden. Darüber kann derzeit noch keine Aussage getroffen werden, weil die Analysen zum Nutzen bestimmter Investitionen noch im Gange sind. Von denen hängt aber die Zuschussfähigkeit ab.

Soviel mal zum Zukunftsgutachten. Für Interessierte wird dieses Gutachten in ähnlicher Präsentation am 22.10.18 im Landratsamt in Rottweil (um 15 Uhr) und im Landratsamt des Schwarzwald-Baar-Kreises in Villingen (späterer Tagesordnungspunkt ca. 17 Uhr) nochmals vorgestellt werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Christian
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Christian »

Das klingt doch gar nicht mal schlecht! Frag mich nur ob die RAB / DB Südbaden bis nach
Blumberg fahren wird wollen *:-D* Weil FV-NE kenne die sich bestimmt nicht aus *ahnungslos*
Grüße,
Christian
Vielfahrer
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Christian,

ob sich der RAB so was raussuchen kann? Ich denke, dass er im Auftrag des Landes das fahren wird, was bei ihm bestellt wird. Auf der SAB waren ja auch schon VT 628 des RAB unterwegs...

Hintergrund ist es, dass ja niemand die Strecke nach Blumberg elektrifizieren möchte. Deswegen müssen hier andere Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Da der Ringzug komplett elektrisch betrieben werden soll, macht es keinen Sinn, dafür weitere Dieselfahrzeuge vorzuhalten. Andererseits kommen Dieseltriebwagen des RAB nach Immendingen, die dann parallel zur Schwarzwaldbahn bis Donaueschingen fahren und letztlich nur für Geisingen einen gewissen Mehrwert bringen. Dieser reduziert sich aber mit der Linie Fridingen - Donaueschingen im Stundentakt beträchtlich. Es kommt hinzu, dass diese Linie ggf. weitere Haltepunkte wie Zimmern (am Richtungsgleis Donaueschingen), Hintschingen (Mittelbahnsteig angedacht), Geisingen-West (Höhe Unterführung bei der Arena), Gutmadingen, Neudingen, Pfohren-Riedsee bedienen könnte. Es ist ein Abwägungsprozess, welches Angebot besser ist. Zwei schnelle Produkte wie der RE Schwarzwaldbahn ohne Geisingen und der RE Ulm mit Geisingen oder ein schnelles Produkt (Schwarzwaldbahn) und ein überall haltendes Produkt (Ringzug). Die Variante C4 sieht in letzterem größere Vorteile. Aber, es handelt sich ja um eine Studie und zum jetzigen Zeitounkt keineswegs um eine definitive Bestellung.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Christian
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Christian »

Mir ist schon bewusst das es eine Studie ist, aber denke das die RAB dann bis RIM fährt und ab dort
dann ein Personalwechsel stattfinden wird. Die 628 auf der SAB ist auch die HzL (später SAB) gefahren *;-)*
Grüße,
Christian
Tübinger
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Tübinger »

und wo sollen die Fahrzeuge gewartet werden? Habe dazu nichts gelesen.
Entweder muss ein neues Werk gebaut werden, oder das in Immendingen umgebaut werden, was ich aber nicht glaube.
Diese Kosten kommen auch noch dazu.
Eine anbindung an Plochingen macht, solange der Abschnitt Tübingen - Horb nicht elektrifiziert ist, keinen Sinn.
Vielfahrer
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Tübinger,

die Elektrofahrzeuge sind natürlich deutlich länger als die RegioShuttles, d.h. sie benötigen auch ein anderes BW oder ein erheblich umgebautes BW. Welches Fahrzeug es mal werden wird, ist nicht festgelegt. Als Referenzfahrzeug wurden 14 3-teilige Flirts (ca. 57 m lang) und 4 vierteilige Flirts unterstellt, um überhaupt entsprechende Fahrzeiten rechnen zu können. Wenn man sich die Linienführung anschaut, so bietet sich Immendingen nicht unbedingt an. Schon bisher ist das ein erhebliches Hemmnis, denn die Dieselfahrzeuge müssen zum Auftanken und zur Wartung usw. ja immer in Immendingen aus dem Verkehr gezogen werden. Das bedeutet, dass Fahrgäste aus Leipferdingen zunächst mit dem Bus zum Haltepunkt fahren. Dort steigen sie um. Ein weiters mal muss häufig aus betrieblichen Belangen in Immendingen umgestiegen werden, um die Fahrzeuge ohne Leerfahrten ins BW oder aus dem BW zu bekommen. Dann wird im dritten Verkehrsmittel bis Tuttlingen gefahren. Dort Umstieg am Bahnhof auf den Stadt- oder Regionalbus zum Busbahnhof und dann eventuell nochmals im Stadtverkehr, da ja nicht das gesamte Stadtgebiet am Bahnhof hängt. So kann es sein, dass ein Kunde in 5 verschiedenen Verkehrsmitteln für nur eine Fahrt z.B. von Leipferdingen nach Altwegen sitzt. Zurück nochmals so viele. Irgendwie kann einem dann klar werden, warum die Nachfrage von Schülern abgesehen dort nicht so brummt.

Die Frage, wo ein BW sinnvollerweise betrieben wird, wird man erst stellen, wenn man mit dem Betreiber sprechen kann. Bei den im Raum stehenden Summen bedarf es sicherlich einer Ausschreibung durch das Land und dann muss man sehen, wer den Ringzug dann betreiben wird. In der Angebotskalkulation wird ein Betreiber sicherlich ein BW vorsehen oder entsprechende Kosten einkalkulieren. Es ist daher zum jetzigen Zeitpunkt müßig, sich auf einen Standort festzulegen. Allerdings hat sich der Gutachter mit der Situation vor Ort befasst und verschiedene geeignete Standorte sich überlegt. Aber diese Frage ist viel zu früh gestellt, um sie jetzt zu beantworten. Aus wirtschaftlicher Sicht sollte ein BW dort sitzen, wo keine Leerfahrten anfallen und wo auch möglichst keine besetzten Züge gebrochen werden müssen, um ins BW zu fahren. Grundsätzlich denke ich, dass ein Elektrofahrzeug lange nicht so wartungsintensiv wie ein Dieselfahrzeug ist. Getankt wird ja beim Elektrozug quasi aus der Oberleitung. Eine Entwicklung, die auch im Busbereich rasch um sich greifen wird. Neulich war ich in Schaffhausen gewesen beim RVSH bzw. Stadtverkehr Schaffhausen. Deren Ziel ist die sofortige komplette Umstellung der Dieselflotte auf Elektrobusse. Das ist viel erfolgsversprechender als die Umstellung der PKW auf Elektroantrieb, wie man dort am verschwindend geringen Marktanteil von Elektrofahrzeugen bei den Neuzulassungen erkennen kann.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Goldberger
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Goldberger »

Hier die Kurzergebnisse der Studie im Original:

https://lttweb03.landkreis-tuttlingen.d ... ingzug.pdf
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

was ist das denn teilweise für ein komisches Linienwirrwar.
Vielfahrer hat geschrieben: Mi 10. Okt 2018, 22:26 Damit das funktioniert, müssen die ABschnitte Rottweil - Villingen, Tuttlingen - Immendingen, Fridingen - Tuttlingen und Hüfingen Mitte - Bräunlignen elektrifiziert werden. Außerdem sind Blocksignale und ein neuer Kreuzungsbahnhof in Tuttlingen Schmelze notwendig, damit Donautalbahn und Ringzug stündlich sich dort kreuzen können.
Für diese lustige Linie Bräunlingen - Villingen West braucht es erst mal eine Nachrüstung der Strecke mit Gleiswechselbetrieb zwischen Villingen und St.Georgen. Sonst ist das Wenden auf freier Strecke nicht vernünftigt händelbar. Wobei ich von solchen Linien eh kein Fan bin, aber wir werden sehen.
Christian hat geschrieben: Do 11. Okt 2018, 07:35 Frag mich nur ob die RAB / DB Südbaden bis nach Blumberg fahren wird wollen *:-D* Weil FV-NE kenne die sich bestimmt nicht aus *ahnungslos*
DB Regio BaWü (den VB Südbaden alleine gibts ja nicht mehr) fährt ab Dezember 2019 am Kaiserstuhl und somit nach FV-NE, das ist also möglich.

Grüße Andreas
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Re: Gutachten zur Zukunft des Ringzugs wird vorgestellt

Beitrag von Robin »

Hallo,
was ist das denn teilweise für ein komisches Linienwirrwar.
Das frage ich mich auch. *schreibwahn* Irgendwie finde ich, dass der Gedanke Ringzug - an einem Stück durch drei Landkreise - ein wenig verloren geht und das Teilstück nach Leipferdingen bzw. Zollhaus mehr oder weniger ausgegliedert wird und Regio fahren soll.
Diese Linie nach Villingen West scheint mir auch sehr komisch, war nicht von Zugvereinigungen/-trennungen in Villingen mal die Rede? Könnte man doch den Teil aus Tuttlingen, Rottweil bzw. den aus Bräunlingen vereinen, bis St. Georgen und wieder zurück nach Villingen, trennen in zwei Richtungen. Oder ist so ein Konzept für später angedacht?

Vielfahrer, du wirst uns bestimmt am besten informieren können. *:-)* *:-D* *B-)*

Grundsätzlich finde ich aber, dass endlich ein sehr wichtiger Schritt gegangen wurde: Elektrifizierung muss kommen, neue Fahrzeuge müssen her und der Ringschluss von Fridingen nach Donaueschingen über Geisingen, wie es ja heute schon eine Verbindung werktags gibt. Diese ganzen Veränderungen klingen aber insgesamt sehr gut, auch die Anbindung an Stuttgart ist sehr begrüßenswert und ein strikter Stundentakt mit HVZ-Verdichtern ist auch sehr praktisch. Was mir noch zu denken gibt: Ein Zweistundentakt nach Trossingen von Villingen aus? Da wird doch sicher noch zwischen Stadt und Bahnhof verdichtet, für Umstiege auf andere Ringzüge nach Tuttlingen/Villingen und auf den MEX, oder?
Ich freue mich jedenfalls auf die Veränderungen! *B-)* :tut-tut:

Liebe Grüße
Robin
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