Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

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Karl Müller
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Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von Karl Müller »

http://www.suedkurier.de/region/bodense ... 74,8019396

Ohne Kommentar.

"Vielfahrer" ich darf dich zitieren:

"Ferner hat er engagierte Mitarbeiter, die über das Tagesgeschäft weit hinausdenken" so kürzlich geschrieben........?!
Bahner

Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von Bahner »

Wiedereinmal ist die böse DB schuld....
Im Schienennahverkehr verkehren nur die Züge, die vom Land Baden-Württtemberg bei den Nahverkehrsunternehmen bestellt und vom Land (teil-)bezahlt werden. Hier hätten die Veranstalter sich also mit der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg auf zusätzliche/verstärkte Züge einigen müssen.
Den tränen nah, weil sie mit einem 2-jährigen einfach nur nach Hause will - Mit dem 2-jährigen aber bis 23.30 auf das Fest gehen ist kein Problem.....
Vielfahrer
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von Vielfahrer »

Solche Vorkommnisse kann man hierzulande öfters erleben, auf der Gäubahn zu Volksfestzeiten oder während der Weihnachtsmärkte, am Schwörmontag in Ulm oder beim Seehasenfest in FN, dem Rutenfest in Ravensburg oder dem Schützenfest in Biberach usw. Irgendwie versagt da der öffentliche Verkehr doch überraschend oft. South-Side ist da bislang gut gegangen.

Vor einigen Jahren war ich mal an der Copacabana in Rio de Janeiro, um mir das berühmte Silvesterfeuerwerk dort live anzuschauen. Ungefähr 2 Millionen Zuschauer finden sich dort ab den späten Nachmittagsstunden ein und machen sich dann etwa eine Stunde nach Mitternacht wieder auf den Rückweg. Weil die Copacabana und alle Zufahrten komplett für den Autoverkehr gesperrt sind, gibt es außer Fußgängern und Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel keinerlei Alternativen. Tatsächlich kriegen es aber die Brasilianer hin, die ca. 2 Mio. Menschen zügig nach Hause zu befördern. In den U-Bahnen galten die normalen Tickets nicht. Man musste im Vorverkauf Fahrkarten erwerben, die nur für bestimmte Zeiten, also etwa von 17:20 bis 17:30 Uhr zur S-Bahn-Nutzung berechtigt haben. Busse standen kilometerlang in Vierer-Reihen nebeneinander und als wir am Morgen gegen 4 Uhr den Strand verlassen haben, war dieser mehr oder weniger leer gewesen. Und das in einem Land, das bis vor kurzem noch zurecht als Entwicklungsland bezeichnet wurde.

Viele Grüße vom Vielfahrer
wolfgang65
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von wolfgang65 »

Vielfahrer hat geschrieben:Solche Vorkommnisse kann man hierzulande öfters erleben...
Wenn der Betreiber des Verkehrs die Einnahmen davon nicht bekommt - wie leider hier in Deutschland so oft umgesetzt - ist das ja auch kein Wunder. Das gleiche Problem, wie bei zu vielen Fahrgästen. Das planwirtschaftliche System versagt hier natürlich....

Gebt dem Betreiber die Einnahmen und dann haben die auch ein Interesse bei Bedarf längere Züge zu fahren (wenn verfügbar).

Grüße

Wolfgang
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von Tannenrainer »

Guten Morgen,

es gibt aber auch durchaus positive Beispiele...

So fahren schon seit etlichen Jahren beim Rottenburger Fasnetsumzug Sonderzüge teilweise im Blockabstand zwischen Tübingen, Rottenburg und Bieringen hin und her, früher waren dies öfters 6teilige Schienenbusse, in den 90er Jahren dann meist lokbespannte Züge mit bis zu 7 Silberlingen, und in den letzten Jahren mehrteilige 628 bzw. 611... ebenso beim jährlichen Rottenburger Sommerfest, dem "Neckarfest", wo bis spät in die Nacht noch zusätzliche Züge die Festgäste nach Hause bringen.

Auch bei verschiedentlichen Festivitäten in Tübingen werden öfters Zusatzzüge gefahren bis hin zu einer Verdichtung des sonntäglichen Stundentakts auf der Ammertalbahn zum Halbstundentakt... alles schon da gewesen in den letzten Jahren und Jahrzehnten.

Besonders attraktiv waren natürlich zu Zeiten des Ammertalrumpfbetriebs bis Entringen die zusätzlichen Züge zum Tübinger Weihnachtsmarkt, da fuhren dann die Schienenbusse im Stundentakt bis in die Abendstunden... da hat die Kamera immer mächtig geraucht!

Sprich, wenn die entscheidenenden Leute mitdenken, kann es sehr wohl auch in der heutigen Zeit klappen, daß man ein entsprechendes Angebot hinbekommt!

Gruß
Tannenrainer
Karl Müller
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von Karl Müller »

Tja,
und da als Kunde/Außenstehender sich mir die Organisation so eines Festes ode des Nahverkehr nicht immer erschließt schimpfe ich über die DB.

In erster Linie.

Ob da alle oder nur "einer" versagt hat kann ich zunächst nicht wissen. Der Veramstalter des Festes ( hat versäumt Mehrleistungen zu bestellen)?

Der Betreiber ( weil er nicht mitdenkt)? Denn, das mit dem Seehasenfest passiert nicht das erste mal....

Dazu kommt das Fahrzeugreserven äußerst äußerst kanpp vorgehalten werden - das dürfte jeder hier schon am eigenen Leib gespürt haben.

MFG Olek
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von KBS720 »

Karl Müller hat geschrieben:Der Betreiber ( weil er nicht mitdenkt)? Denn, das mit dem Seehasenfest passiert nicht das erste mal....
Das Problem ist, wenn es niemand bestellt zahlt es keiner dem Betreiber und zusätzliche Leistungen kosten.
Karl Müller hat geschrieben:Dazu kommt das Fahrzeugreserven äußerst äußerst kanpp vorgehalten werden - das dürfte jeder hier schon am eigenen Leib gespürt haben
Tja so wollen sie bei den Ausschreibungen, während Regio noch! aus den überbleibseln der Bundesbahn noch ein bisschen Reserven bilden kann, ist es doch bei den meisten Privaten hoffnunglos, außer am Wochenende vielleicht. Aber so wollen es die auschreibenden ja und je mehr verschiedene Bahnen fahren desto schlimmer wird es.

Grüße Andreas
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Karl Müller
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von Karl Müller »

Hallo Andreas,
bitte - schreib es verständlich, was meinst du genau?

Habe ich es richtig verstanden - sie Sparen weil sie so Ausschreibungen gewinnen wollen? Meinst du das?

Denke ich auch....nur, ausbaden darf es mal wieder - vor Ort der Kunde bzw das Personal.

Oli
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

Ich meinte es so das bei den Ausschreibungen keine Reserven gefordert werden, für so was und allgemein zur Steigerung der Betriebsqualität.

Grüße Andreas
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Re: Friedrichshafen - Chaotische Zustände nach Fest

Beitrag von Vielfahrer »

Seinerzeit wurden 20 Ringzüge bestellt und 18 Umläufe gebildet, also 2 Fahrzeuge oder 10% waren Reserve. Irgendwann musste die Reserve dann plötzlich auch für das Seehäsle herhalten. Die 4 Fahrzeuge dort haben nämlich keine Reserve. Macht 24 Fahrzeuge und 22 Umläufe oder nur noch 8,3% Reserve. Hätte das Seehäsle ein eigenes Fahrzeug als Reserve kalkuliert, dann wäre der Auftrag möglicherweise verloren gegangen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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