Ausschreibung Donautal ist gestartet

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
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Tf Reinhard
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Re: Ausschreibung Donautal ist gestartet

Beitrag von Tf Reinhard »

Die Gleise sind zwar am Wochenende frei, aber der Bahnsteig zu kurz. Man müßte halt erst umständlich umsetzen um abstellen zu können. Die Abstellgleise dürften ja groß geschätzt 150m lang sein, also doppelt so lang wie der Bahnsteig.

Reinhard
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Hannes
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Re: Ausschreibung Donautal ist gestartet

Beitrag von Hannes »

Unser Vielfahrer hat ja schon im Startbeitrag richtigerweise vom "gesuchten" Betreiber gesprochen. Das mit der Barrierefreiheit ist tatsächlich ein Knackpunkt, aber man muss auch sagen, dass ja nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird. Dass es mit der Barrierefreiheit gerade in der Schweiz schon zu irrsinnigen Handlungen kam wie der Schließung von Haltepunkten an der Lötschberglinie, die eh nur von Wanderern genutzt werden, weil ein barrierefreier Umbau zu viel kosten würde, ist schon ein Wahnsinn. Ich hoffe, es wird da, wenn da mal jemand klagen sollte, realistisch geurteilt. Ggf. muss das Zugangebot entsprechend umgestaltet werden, so dass in gleichen Umfang ein ähnlich schnelles barrierefreies Angebot zur Verfügung steht.
KBS720 hat geschrieben:
Fridinger hat geschrieben:Und wie stellt die Bahn das an, dass barrierefreie Fahrzeuge sich ab 2022 neigen sollen? Wird der jetzige IRE-Sprinter nach Basel eingestellt oder gibt es Vorhaben, die 612er "tieferzulegen"?
Dann musst sie neu zulassen und die 612 kriegste neu nicht mehr zugelassen.
Ja, das ist sicher. Vor über zehn Jahren gab es mal im EK einen Artikel über die Planungen eines Niederflur-Mittelwagens für den 612er, aber daraus ist offensichtlich nix geworden. Problematisch ist in der Hinsicht ja auch etwas der Drehpunkt des Wagenkastens, die aktive Neigetechnik mit ihren effektiv bis zu 8° funktioniert eben nur in der bisher genutzten Ebene. Würde also bedeuten, für die Barrierefreiheit brauche ich dann ggf. einen Lift im Fahrzeug. Bei der Wankkompenstation schaut es schon wieder anders aus, da geht es ja nur um effektiv 2-4°, weshalb das auch doppelstöckig gebaut werden kann. Ein Bombardier-Ingenieur, mit dem ich mich auch der Innotrans 2012 eine halbe Stunde lang darüber unterhalten habe, sah aber keine Chance, dass die Wako auch nach Deutschland kommt.

Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Re: Ausschreibung Donautal ist gestartet

Beitrag von wolfgang65 »

"Barrierefreier ÖPNV bis 2022 – barrierefrei, aber pleite?"

Eine Überschrift die ich anderswo geklaut habe - aber, wie ich glaube, mit einem gewissen Wahrheitsgehalt. Vielleicht fahren wir dann alle irgendwann wieder Bus, der ist dann 2022 viel billiger...... Leider
Oder es passiert so ein Schwachsinn wie in der Schweiz (was Hannes gerade geschrieben hatte)

Grüße

Wolfgang
Vielfahrer
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Re: Ausschreibung Donautal ist gestartet

Beitrag von Vielfahrer »

Das Gleichstellungsgesetz (Nichtbehinderte und Behinderte) stammt meines Wissens aus dem Jahre 2002. Die Einrichtung barrierefreier Zugänge wurde bewusst mit einer sehr langen Übergangsfrist bis 2022 gefordert. Wie ernst das die verschiedenen Aufgabenträger nehmen, sieht man daran, dass sich vielerorts selbst beim Umbau von Straßen immer noch nichts diesbezüglich tut. Bei uns in Tübingen gab es in diesem Jahr Dutzende von Baustellen, wo mit Kasseler Bordsteinen der Wartebereich so erhöht wurde, dass zukünftig eine barrierefreie Nutzung der städtischen Buslinien möglich ist. Billig war das bestimmt nicht, aber sehr sinnvoll.
Im Landkreis Waldshut wurden übrigens die Buslinien kategorisiert. Diejenigen mit höchster Priorität sollen unverzüglich angegangen werden, die anderen werden in den kommenden Jahren folgen. Der Tag wird kommen, wo festgestellt werden wird, dass in vielen Gemeinden aufgrund der Kürze der Zeit das Versäumte nicht mehr nachzuholen sein wird. Beim Ringzug, der ungefähr zur gleichen Zeit wie die Erarbeitung der Gesetzesgrundlagen geplant wurde, wurde auf allen neuen Stationen/reaktivierten Bahnhöfen großer Wert auf einen entsprechenden barrierefreien Zugang gelegt. Ich meine, dass dieser überall bis auf Rietheim (Treppen aus der Unterführung vom Mittelbahnsteig) und den DB-Bahnhöfen Immendingen, Donaueschingen und Villingen sowie vom Gleis 2/3 in Spaichingen hergestellt wurde.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Bm 6/6 18514
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Re: Ausschreibung Donautal ist gestartet

Beitrag von Bm 6/6 18514 »

Welche Halte an der Lötschbergstrecke plant man den zukünftig zu schliessen, bis jetzt habe ich noch nicht von solchen Überlegungen gehört? Wobei bis 2024 noch etwas Zeit ist und sich bis dahin auch noch einiges ändern kann...
Ob die 611 in der Schweiz nach 2014 noch fahren dürfen ist eine Frage. Zum einen ist das ja kein innerschweizer Verkehr, sondern reiner internationaler Verkehr ohne Fahrmöglichkeit im schweizer Regionalverkehr. Und von der Art der Züge her ist das aus schweizer Sicht eigentlich Fernverkehr, der dann nicht betroffen wäre (viele schweizer Fernzüge haben kürzerer Zugläufe und halten öfters...). Allerdings ist ja doch vom BaWü bestellt (aber nicht von CH), auch wenn solche Zugläufe in der Schweiz natürlich klar zum eigenwirtschaftlichen Fernverkehr gehören würden.
Auch muss man sehen, wie weit man Ausnahmen machen darf, wenn die Züge nicht niederflurig gebaut werden können (und niederflurige Neigedieseltriebwagen sind aktuell wohl nicht verfügbar). Aktuell werden in der Schweiz auch neue Neigezüge gebaut und dies auch ohne Niederflureinstieg. Allerdings für den Fernverkehr, wo die Sache nicht so streng ist. Man muss dann halt auf anderer Art den Zugang ermöglichen, z.B. durch Hublifte auf dem Bahnsteig und entsprechendes Personal.
Oder man macht in der Schweiz Fernverkehr daraus, indem man erwartet, das der neue (alte) Betreiber dort den Verkehr eigenwirtschaftlich fährt, dafür werden die Zugkilometer auf dem deutschen Abschnitt halt etwas teurer :-).

Verschwinden müssen bis spätestens 2024 die 426 aus Schaffhausen, hier gibt es schon lange barrierefreie Fahrzeuge ähnlichen Typs und notfalls könnte man die Züge gar mit einem Niederflurmittelteil nachrüsten. Und die Züge fahren im "echten" Regionalverkehr.

In Deutschland wird es eh nichts mit dem barrierefreien Einstieg, solange man drei verschiedenen Bahnsteighöhen verbaut. Beispiel Tuttlingen, dort verunmöglichen die Hochbahnsteige einen barrierefreien Einstieg sowohl in die HzL-Regioshuttle als auch in zukünftigen Dosto-IC. Und der 611 hat bei keiner Bahnsteighöhe passende Einsteige.
Allgemein gibt es für die Dosto-IC zwischen Zürich und Stuttgart wohl nur drei Bahnsteige mit passender Höhe (Zürich, Schaffhausen, Singen), alles(?) andere ist entweder zu hoch oder zu niedrig. Immerhin Engen soll in einiger Zeit noch passend umgebaut werden, wie es bei den anderen heutigen RE-Halten aussieht, weiss ich nicht.

Gruss, Florian
wolfgang65
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Re: Ausschreibung Donautal ist gestartet

Beitrag von wolfgang65 »

Also ich persönlich halte von dieser Lösung mit einem festem Datum weit in der Zukunft gar nichts. Das dient doch nur dazu, um sich als Politiker rein zu waschen. Kaum einer wird 20 Jahre im Amt sein - Ergo: Man ist selber schuldlos am Scheitern einer Maßnahme, obwohl man eigentlich der Verursacher ist.

Sinnvoller sehe ich da Lösungen wie z.B. in London - hier kann man in den Plänen sehen wo was wie behindertengerecht ist. Vorteil: Jeder weiss was Fakt ist, und man braucht nicht bis 2022 zu warten. Auch muss man schwierige Stationen nicht schliessen, was nun wirklich niemanden hilft.

http://www.visitlondon.com/de/reiseinfo ... -in-london
siehe Zeichen in der Karte http://www.visitlondon.com/de/reiseinfo ... ref=mosaic

Etwas ähnliches könnte man ja auch in den Fahrplänen darstellen - wie behindertengerecht der Zug ist...

Grüße

Wolfgang
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