Ein Fahrgast = 33% der Mitfahrenden

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
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Villinger
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Ein Fahrgast = 33% der Mitfahrenden

Beitrag von Villinger »

...so erlebe ich das momentan im IRE 3202 (heute Herbertingen-Neustadt, erster Zug durchs Donautal, Fridingen ab 07:59). Um dienstlich in den hohen Norden zu fahren, setzte ich mich gerade in das 1. Klasse-Abteil und habe spaßeshalber im Solo-611 die Fahrgäste gezählt, mit Einstieg Fridingen waren das ganze 3 Leute! Einerseits schön, dass man mit meinem Zustieg 33% mehr Fahrgäste im Zug sitzen hat, andererseits wäre das für manche schon ein Grund zum stilllegen der Verbindung...
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Vielfahrer
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Re: Ein Fahrgast = 33% der Mitfahrenden

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

Du beschreibst die Situation genau so, wie ich sie auch leider oft registriere. Dabei ist im Donautal heute sicherlich schönstes Wetter für Radtouren, Wanderungen usw. Von November bis März ist das leider allerdings fast die Regel, dass die Züge so schwach besetzt sind.

Neulich hatten wir ein Gespräch mit den "Donau-Blicke"-Machern. Es gibt da sehr schöne Prospekte, die zu Touren mit dem Rad ins Donautal locken. Und geworben wird damit: "Ab jedem Routenpunkt (zw. Donaueschingen und Ulm) können Sie mit dem Zug wieder zu ihrem Standort zurückfahren". Offenbar fahren alle morgens mit ihren Rädern los, denn am Nachmittag passen diese nicht mehr in den VT 611 (in den VT 612 zukünftig schon gar nicht). Interessanter wäre es doch, etwa morgens mit dem Rad per Bahn zum Ausgangspunkt zu fahren und dann unabhängig von Fahrplänen und zu geringen Kapazitäten der Züge dem Ziel entgegen zu radeln. Dazu müsste die Werbung dann doch vielleicht umgestellt werden.

Wenn dann aber im Laufe der Woche die South-Side-Sonderzüge durchs Donautal rollen, bessert das die Streckenauslastungsbilanz dramatisch auf. Tausende werden zwischen Donnerstag und Montag hier fahren. Und wenn dann perspektivisch das Land sein Zielkonzept umsetzt und zwischen Sigmaringen und Donaueschingen die Züge an allen Halten auch tatsächlich halten lässt, dafür der parallele Busverkehr eingeschränkt wird und die abseits liegenden Gemeinden in Hausen, Fridingen und Mühlheim angebunden werden, kann das Donautal wieder eine Rückgratfunktion auf der Schiene erhalten. Eine realistische Perspektive, wie ich meine.

Dazu gibt es übrigens in der übernächsten Woche eine Besprechung. Die drei Regionalverbände Donau-Iller (Abschnitt Ulm Hbf - Ertingen), Bodensee-Oberschwaben (Abschnitt Herbeitragen - Beuron) und Schwarzwald-Baar-Heuberg (Abschnitt Fridingen - Donaueschingen) befassen sich im Landratsamt Tuttlingen ausführlich mit der Zukunft der Donautal-Linie. Dabei geht es auch um den Kreuzungsbahnhof in Zwiefaltendorf bzw. in Nendingen und um den Abschnitt Herbeitragen - Aulendorf. So wird man zukünftig von Stuttgart nach Sigmaringen ohnehin am schnellsten über Aulendorf fahren, da mit der Elektrifizierung der Südbahn und der NBS Wendigen - Ulm sowie S 21 sich die Fahrzeit ab Stuttgart um fast 40 Minuten (!) bis Aulendorf verkürzen wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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