Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
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Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Am kommenden Freitag tagt in Sigmaringen der Interessenverband Donautalbahn. Dabei wird SMA+Partner AG über die Fortentwicklung des Donautalbahn-Gutachtens berichten. Neben dem angestrebten exakten Stundentakt im Abschnitt Ulm - Sigmaringen mit einem zusätzlichen Halt in Ertingen und entsprechenden Tassenfreihaltungen für die Regio-S-Bahn Donau-Iller geht es im Westen von Sigmaringen um die Bedienung im Nahverkehr (Halt Gutenstein, Bedienung von Hausen im Tal in der Ortsmitte) und um mögliche Infrastrukturerweiterungen im Ringzug-Bereich. Im Interessenverband Donautalbahn sind die Regionalverbände Donau-Iller, Bodensee-Oberschwaben und Schwarzwald-Baar-Heuberg (Geschäftsführung sitzt in VS-Schwenningen beim Regionalverband), die Landkreise Alb-Donau-Kreis, Biberach, Sigmaringen und Tuttlingen sowie die Stadt Ulm und zahlreiche Anliegergemeinden entlang der Donaustrecke vereint. Im Interessenverband, dem der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck vorsteht und dessen Stellvertreter der Ehinger Oberbürgermeister Alexander Baumann ist, werden die verschiedenen lokalen und regionalen Interessen gebündelt und dem Land gegenüber verdeutlicht. Bei den Fahrplankonzepten spielt die Zukunft der Neigetechnik eine wesentliche Rolle. Nachfolge-Fahrzeuge für die VT 611 bzw. VT 612 sind nicht in Sicht. Die Maximalgeschwindigkeit von 160 km/h kann derzeit nur zwischen Riedlingen und Herbertingen ausgefahren werden und just in diesem Abschnitt liegt die 5.000-Einwohner-Kommune Ertingen, deren Bahnhof seit Jahrzehnten verwaist ist.

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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Villinger »

Also gerade in Hinsicht auf Barrierefreiheit und größerem Nutzen für Radler wäre ich ja für einen durchgehenden Einsatz von Regioshuttle Ulm-Immendingen, mehrere Bahnhöfe sind ja mit den 55cm-Bahnsteigen schon gut dafür ausgerüstet (Ehingen, Munderkingen, Sig.-dorf, und alles östliche ab Beuron/Fridingen).

Interessant (aber eigentlich nur eine Rumspinnerei) wäre eine stündliche IRE-Linie mit Neigetechnik Ulm-Sigmaringen-Tübingen-Stuttgart und eine stündliche RB-Linie Memmingen/Aulendorf-Herbertingen-Sigmaringen-Tuttlingen-Immendingen, die jeweils in Sigmaringen Korrespondenz hätten. Dabei könnte man den Ringzug zwischen Immendingen und Tuttlingen miteinbeziehen (Flügeln in Tuttlingen nach Rottweil), in Sigmaringen könnte von der RB-Linie aus Tübingen ein Zugteil nach Aulendorf dazukommen und der 612er könnte durchgehend mit Neigetechnik fahren. Aber an sich eigentlich relativ nutzlos, da damit die Reisekette Schwarzwald/Tuttlingen-Ulm nocheinmal unterbrochen wird...
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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

In Sigmaringen im Rathaus tagte heute die Interessengemeinschaft Donautalbahn. Seitens der SMA wurde die Konzeption ausführlich vorgestellt.
Der von Minister Hermann bei einer Fahrt im Donautal anlässlich des Jubiläums im September versprochene Stundentakt erfordert diverse Veränderungen, wenn er zuverlässig laufen soll. Eine der Kernfragen dabei ist die Zukunft der Neigetechnikfahrzeuge überhaupt (BR 612 Nachfolgefahrzeug?) oder ob andere langsamere Fahrzeuge zum Einsatz kommen, z.B. BR 622 (Lint). Von dieser Frage hängt u.a. der Umfang der erforderlichen zusätzlichen Infrastruktur und insbesondere auch die zukünftige Haltepolitik ab an mehreren Stationen ab.

SMA ermittelte für einen Stundentakt Ulm - Immendingen drei Investitionsschwerpunkte. Einmal müsste in Zwiefaltendorf eine Zugbegegnungsmöglichkeit (Betriebsbahnhof) gebaut werden, um einen lupenreinen Stundentakt anstelle des heutigen Humpeltakts (Kreuzungen erfolgen alternierend in Rechtenstein und in Riedlingen) zu ermöglichen. Weiter westlich würde eine Doppelspur zwischen Herbertingen und Mengen enorm zur Erhöhung der Fahrplanstabilität beitragen und flexiblere Lösungen ermöglichen, da die Zollern-Allgäu-Bahn hier die Donautalbahn überlagert. Schließlich spricht sich SMA für einen weiteren Kreuzungsbahnhof in Tuttlingen-Nord aus, um Ringzüge und Stundentakt sinnvoll aneinandervorbei zu bringen. Die RE werden in Fridingen dann stündlich zur vollen Stunde Eigenkreuzungen haben und in Immendingen die Schwarzwaldbahn in und aus Richtung Konstanz und Karlsruhe erreichen. Nach einer Wende von ca. 10 Minuten geht es wieder zurück nach Ulm.

Die Ringzüge könnten dann im Stundentakt ab Tuttlingen nach Fridingen verkehren und damit das Donautal aus dem IC-Nullknoten (ab Dezember 17 bekanntlich jede Stunde) bedienen.

Vom Land wurde jedoch klargestellt, dass es nicht daran denke, zwei Züge pro Stunde im Donautal zu finanzieren. Im Zielkonzept 2025 sei pro 5.000 Fahrgäste ein Stundentakt avisiert. Da man im Donautal etwa um eine Zehnerpotzenz darunter liege, käme mehr als ein Stundentakt nicht in Betracht. Dieser Stundentakt solle alle Halte bedienen. Lediglich östlich von Munderkingen könnte daran gedacht werden, im Zulauf auf Ulm die Regio-S-Bahn zusätzlich anzubieten, weil hier die Frequenzen dies rechtfertigen würden.

Wer mehr als im Zielkonzept dargestellt wolle, also etwa zusätzlich zur Expresslinie Ulm - Immendingen noch einen Nahverkehr, müsse diesen und die dafür erforderlich zusätzliche Infrastruktur (über GVFG) selbst bezahlen.

Eine der Kernfragen für die nähere Zukunft ist aber eine Entscheidung in der Fahrzeugfrage. Dies muss durchaus unter Zeitdruck entschieden werden, weil bekanntlich die Donautalbahn zwischen Mengen und Blaustein auf ESTW-Technik umgestellt werden soll und die entsprechenden Planungen im Laufe des kommenden Jahres anlaufen. Wenn nur Baden-Württemberg an Nachfolgefahrzeugen für die BR 612 interessiert ist, kommt dies nach den Worten des MVI zu teuer. Aus diesem Grund werden Gespräche mit den bayrischen Nachbarn geführt, ob dies auch an entsprechenden Fahrzeugen Interesse haben, eventuell auch noch mit Thüringen.

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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Villinger »

Sehr interessante Sache, danke für die Vorstellung. Heißt das, man würde nur für den Schülerverkehr mit einigen Zugpaaren bei TUT Nord einen Kreuzungsbahnhof errichten, der aufgrund nicht gerade üppiger Platzverhältnisse auch nicht unbedingt billig werden könnte (Dammaufschüttung, usw.)? Auch wenn die Landkreise ja schon heute in den Ferien den neuen Zug am morgen von Donaueschingen nach Tuttlingen finanzieren, kann ich mir nicht vorstellen, dass diese bei einem RE-Stundentakt (mit Systemhalt wahrscheinlich auch in Fridingen, Mühlheim und evtl Nendingen, oder?) dass da überhaupt noch groß was an Zügen zusätzlich finanziert wird...

Ich würde ja eine Variante bevorzugen, wo auf jeden Fall niederflurig auf dem RE gefahren wird und für Radler gerade im Sommer massig Platz ist. Dass das ohne Neigetechnik mit konventionellen Fahrzeugen und in etwa in der gleichen Fahrzeit geht, zeigt am Wochenende ja sogar die träge 218.


Gibt es die Studie von SMA öffentlich zum einsehen?
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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

Was den Abschnitt zwischen Sigmaringen und Immendingen betrifft, so sehe ich das so, dass der Stundentakt von Ulm aus mit allen Halten in der Tat den Bedarf im bevölkerungarmen Donautal weitestgehend "abvespert". Aber die Massen von Schülern werden durch den Takt nicht bedient. Auch sind die Schulzeiten nicht so flexibel, als dass beispielsweise die Mülheimer Realschule mit einem Nullknoten in Fridingen irgendwie leben könnte. Man könnte die Tuttlinger Verkehre wohl so ungefähr noch auf den Takt bringen, allerdings müsste dann die Kapazität der Taktzüge deutlich erhöht werden. Auch erscheint es schwer vorstellbar, dass 350 bis 400 Schüler in einer Doppeltraktion VT 612 fahren können. Bis die alle ein- und ausgestiegen wären durch die engen Türen mit den Stufen, wäre jeder Fahrplan geschmissen. Folgerichtig gibt es dann nur andere Alternativen: Entweder es gibt Taktlücken zwischen Ulm und Immendingen, um Platz für die Schülerzüge zu haben oder man verlegt den Schülerverkehr zurück auf die Straße oder man sorgt dafür, dass Ringzug und RAB-Zug aneinander vorbei kommen, investiert also in einen Kreuzungsbahnhof. So man diesen hätte, könnte man den Ringzug dann natürlich mit dem IC-Knoten in Tuttlingen (stündlich) verkehren lassen, den RE aus Ulm ebenfalls stündlich (mit weniger Halten) und in Tuttlingen - Nord würden sich beide Systeme begegnen.

Man muss abwarten, wie das weitergeht. Sinnvoll wäre es schon, wenn anstelle der VT 612 westlich von Sigmaringen RS1 zum Einsatz kämen, doch auch deren Einsatzzeit ist inzwischen begrenzt. Die Studie ist noch nicht veröffentlicht und liegt meines Wissens auch noch nicht in der Endfassung vor. Wenn es dann mal eine Endversion gibt und sie freigegeben wird und ich ein Exemplar erhalte, kann ich es Dir gerne zukommen lassen.

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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Villinger »

Verstehe, danke für die Erklärung. Langfristig wäre es aber sicher kein Fehler, darüber nachzudenken, den Schülerverkehr im Donautal auf DB-Rollmaterial umzustellen und als RB zu fahren. Auch wenn schätzungsweise ein 612-Doppel an vielen Haltepunkten zu Problemen von der Länge her führen könnte...

Das wäre super!
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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

diese Sichtweise kenne ich, kann sie mir aber nicht zu eigen machen. Gegen die VT 612 sprechen in erster Linie deren Ein-und Ausstiegsverhältnisse. Wenn ich mir vorstelle, dass da bis zu 400 Schüler aussteigen, so dauert das richtig lang, bis sich so ein Zug entleert hat. Das kippt jeden Taktfahrplan. Man konnte dies bislang beim VT 611 in Rottweil beobachten, wie lange das gedauert hat - und da waren es höchstens 120 Schüler. Beim Triberger VT 611 in Villingen sind es schon deutlich mehr, auch beim Donaueschinger VT 611 nach Villingen. Alle die aussteigen, sind zuvor unterwegs eingestiegen. Im Donautal haben wir in Mühlheim teilweise einen starken Ausstieg aus Richtung Tuttlingen und einen starken Zustieg nach Fridingen, wie Du aus Deiner schulischen Laufbahn Dich vielleicht noch entsinnen kannst. Mit einem Taktfahrplan ist das nicht zu schaffen, also etwa mit einer Zugkreuzung in Fridingen, allen Zwischenhalten und dem Schwarzwaldbahn-Anschluss in Immendingen.
Dann kommt das Thema Fahrradbeförderung hinzu. Gestern wurde das in anderem Zusammenhang ausführlich in Sigmaringen diskutiert. So ein E-Bike, womöglich noch mit Satteltaschen, die vier Stufen in einen VT 611 oder VT 612 hineinzuhieven, das kostet richtig Kraft. Platz ist da ferner nur sehr beschränkt vorhanden. VT 611 oder VT 612 sind Fahrzeuge für den schnellen Regionalverkehr mit größerem Haltestellenabstand, aber eher für die Anforderungen im Schüler- und Freizeitverkehr im Donautal ungeeignet. Eher schon hielte ich es für angebracht, westlich von Sigmaringen komplett auf Regio-Shuttles umzustellen. Die sind zwar langsamer, machen das aber durch optimale Ein- und Abstiegsverhältnisse wieder wett. Gerne entsinne ich mich da an einen gewissen FvM, der mit RegioShuttles zwischen Singen und Stuttgart nahezu die Fahrzeiten des damaligen ICE eingehalten hat und zwar, wie er mir versicherte, unter Beachtung der zulässigen Geschwindigkeiten.

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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Villinger »

Dessen Probleme bin ich mir durchaus bewusst - wenn, dann hätten das zusätzliche RB-Leistungen sein können, die ein Aussetzen des Taktfahrplanes vorausgesetzt hätten (oder auch die folgende Betriebsweise, dass der RE Ulm-Immendingen bei der Kreuzung in Fridingen um 7 Uhr den 2. Zugteil stehen lässt und dieser dann gegen 7:25 Uhr mit allen Zwischenhalten als RB nach Tuttlingen fährt). Ich dachte mehr in der Hinsicht, dass damit beim Ringzug einige Regioshuttle für andere Schwerpunkte freigesetzt wären und insgesamt bei einzelnen Fahrten eine höhere Sitz-/Stehplatzkapazität angeboten werden könnte.

Dennoch (eben in der Hinsicht Fahrradtransport) sind Regioshuttle natürlich zu bevorzugen. Auf der Strecke Sigmaringen-Tuttlingen-Immendingen wären diese mindestens gleich schnell (Mal die zusätzlichen Halte, die ein Regioshuttle dann bedienen würde, ausgenommen) wie die heutigen Wackel-VT 611/612, da diese sich nur auf dem knapp 5km langen Stück bis Inzigkofen die Neigetechnik zu eigen machen können. Aus diesen 5km die träge Beschleunigung und das Abbremsen beim Herausfahren aus den Neigetechnik-Koppelspuren kommt man schätzungsweise auf das gleiche Fahrzeitergebnis wie ein schneller beschleunigender VT 650.

Haben die in Ulm fahrenden 650er eigentlich nach nun schätzungsweise >15 Betriebsjahren noch eine größere Zukunft? Zumindest ein Redesign hätten einige Fahrzeuge ja durchaus nötig...
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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Tf Reinhard »

Zu berücksichtigen wäre bei einem 611er als RB durch die lange Standzeit an den Bahnsteigen auch die Probleme an den Bahnübergängen. Und westlich von Sigmaringen macht es durch die geringere Streckengeschwindigkeit eh keinen Unterschied.

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Re: Gutachten zur Donautalbahn wird vorgestellt

Beitrag von Vielfahrer »

Zum Gutachten der Interessengemeinschaft Donautalbahn gibt es ergänzende/alternative Vorstellungen. Kern der Überlegungen ist, dass sich aufgrund von S 21 und der NBS Wendlingen - Ulm die ICE-Zeiten in Ulm um 30 Minuten verändern werden und es zunächst zu keinem 30-Minuten-ICE-Takt kommen dürfte, da es im Rhein-Main-Raum an entsprechenden Trassen für ICE-Züge fehlen wird. Ferner ist davon auszugehen, dass sich aufgrund von Ausbauten bei der Rheintalbahn die ICE-Zeiten in Freiburg verändern werden, was zu einer Drehung der Breisgau-S-Bahn um 15 Minuten führen wird. Aus dem 0-Knoten Döggingen würde also längerfristig ein 15/45-Richtungsknoten. Dass eine Regionalexpress-Linie Ulm - Donaueschingen diese Randbedingungen berücksichtigen muss, liegt auf der Hand. Es ergeben sich aus diesen Randbedingungen Erkenntnisse hinsichtlich der erforderlichen Fahrzeuge (keine Neigetechik mehr, also VT 611/VT 612 oder entsprechende Nachfolgefahrzeuge sind nicht notwendig, um die Donautalbahn zu befahren. Damit wäre man auf den alleinigen Anbieter von Dieselneigetechnik-Fahrzeugen und Platzhirsch im Süden, den RAB mit seinen VT 611/VT 612, nicht mehr zwingend angewiesen. Da gemäß Zielkonzept 2025 des Landes zwischen Sigmaringen und Immendingen nur ein Zugsystem im Stundentakt fahren bzw. finanziert werden soll, muss dieses Zugsystem alle Stationen (und möglicherweise auch noch neue wie SIG-Gutenstein, Hausen im Tal Ort oder Tuttlingen Sonnenbuckel) bedienen. Es wäre in Tuttlingen in den Nullknoten integriert und würde den Ringzug zumindest nach Immendingen ersetzen und der Stadt Geisingen endlich einen stündlichen attraktiven Zugverkehr bescheren, der in Donaueschingen einen guten Übergang nach Freiburg auf die Breisgau-S-Bahn bringen würde und in Richtung Villingen an den Ringzug anschließen könnte. Der Zughalt in Ertingen übrigens ist auch bei dieser Konzeption möglich. Interessante Perspektive für das Donautal und den Ringzug-Raum.

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