Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

ein volles Haus gab es auch in diesem Jahr bei der regionalen Fahrplankonferenz der NVBW im Hause der IHK. Es waren soviele angemeldeten Gäste da, dass die Anwesenheitsliste zu kurz geraten war. Die Sitzung wurde von Herrn Heiko Focken geleitet, assistiert von Martin Hilger. Die DB-Regio war mit Herrn Dirk Andres von Regio Freiburg ("Mister Schwarzwaldbahn"), Herrn Oliver Maier (RAB) und Herrn Marco Stoll (Verkehrsvertragsmanager Württemberg) vertreten, die HzL durch Herrn Yves Küster und Herrn Ronny Preuss, der Zweckverband Ringzug durch Herrn Uwe Brand.

Zunächst ging Herr Focken auf die Schwarzwaldbahn ein. Hier gibt es ab dem 24.04.17 (Montag nach den Osterferien) eine Änderung beim RE 4700, indem dieser 16 Minuten früher verkehrt, um Kapazitätsprobleme im Raum Offenburg zu lösen. Es werden dazu aber viele Busanschlüsse angepasst werden müssen, von Immendingen über Villingen bis nach Triberg, obwohl in den gedruckten Fahrplänen die späteren Abfahrtszeiten veröffentlicht sind.

Ein großes Thema werden die Bauarbeiten sein. Betroffen sind die Abschnitte Triberg - Hausach (ca. 3 Wochen dicht), daran anschließend Hausach - Offenburg (ca. 6 Wochen dicht). Es wird Schienenersatzverkehr geben. Die Baustellenfahrpläne sind in die Fahrpläne eingearbeitet. Da die Schwarzwaldbahn durchaus zu den wichtigen touristischen Strecken im Ländle zählt, wird sie nicht während der Sommerferien gesperrt werden sondern im Herbst, etwa im Zeitraum vom 1. Oktober bis Mitte November.

Weitere Bauarbeiten folgen 2018 zwischen Engen und Singen , wobei es ebenfalls zu einer Totalsperrung kommt. Und nach nunmehr 40 Jahren elektrifizierter Schwarzwaldbahn müssen die Masten erneuert werden. Dazu wird die Strecke Immendingen - Donaueschingen auf 19 km einseitig gesperrt, während am jeweils anderen Gleis die Masten ersetzt werden. Die Betriebseinschränkung dauert vom 12.03.2018 bis zum 19.11.2018, also ein knappes dreiviertel Jahr.

Heftig sind die Bauarbeiten auf der Gäubahn. Hier kommt es zu mehreren Totalsperrungen. Herrenberg - Gärtringen wird vom 8.4.17 bis zum 15.4.17 gesperrt. Die Strecke Rietheim - Aldingen wird wegen Weichenerneuerung in Spaichingen vom 20.04.17 bis zum 26.04.17 gesperrt. Im Bahnhof Tuttlingen wird das Gleis 5 erneuert. Dazu wird der Zugverkehr vom 29.04.17 bis zum 13.06.17 auf SEV umgestellt. Anschließend vom 17.05.17 bis zum 21.05. werden Weichen in Tuttlingen erneuert, ebenfalls unter Totalsperrung des Abschnitts Tuttlingen - Singen. Vom 08.06.17 bis zum 19.06.17 wird zwischen Herrenberg und Gärtingen das Gleis erneuert, wieder Totalsperrung. Und vom 27.07.17 bis zum 11.09.17 finden auf der gleichen Strecke Gleis- und Weichenerneuerungen statt, wieder Totalsperrung.
So schön es ist, dass in die Infrastruktur investiert wird, so schwierig wird das für die Kunden werden. Zwischen Herrenberg und Böblingen sind ja am Tag mehrere zehntausend Kunden unterwegs. Die IC-Züge werden nur von Zürich bis Horb und zurück verkehren. In Horb muss man am Schnellbusse nach Böblingen umsteigen, ab dort steht wieder die S-Bahn im dichten Takt zur Verfügung. Regionalfahrgäste können bis Herrenberg fahren. Dort erfolgt der Umstieg auf Direktbusse nach Böblingen, die S-Bahn selbst wird ersetzt durch Busse, die alle Haltestellen bedienen.
Der SEV ist so intensiv, dass es Schwierigkeiten gibt, dafür Fahrpersonal zu akquirieren. Es ist daran gedacht, eventuell Lokführer zu Busfahrern umzuschulen, da die ja über viele Wochen hinweg nichts zu fahren haben.

Auf der Höllentalbahn wird ab April 18 der Verkehr auf SEV umgestellt. Es wird Busse geben, die von Donaueschingen nach Neustadt fahren (Pendelbusse). In Neustadt muss man auf die in dichtem Takt nach Freiburg verkehrenden Busse umsteigen (ungefähr 40 Busse im Einsatz). Begonnen werden soll im April 18 mit dem Abschnitt Donaueschingen - Hüfingen Mitte. Auch der Ringzug muss dann auf SEV umgestellt werden. Die Arbeiten hier dürften aber nur Wochen und nicht halbe Jahre dauern, so dass relativ bald dann nach Fortschritt der Elektrifizierungsarbeiten wenigstens der Ringzug wieder fahren kann. Die Strecke Freiburg - Titisee wird von Mai 18 bis etwa Oktober 18 gesperrt. Der Abschnitt Titisee - Neustadt von Mai 18 bis März 19, die Dreiseenbahn von März 18 bis Oktober 18 und die Strecke Donaueschingen - Neustadt von April 18 bis Oktober 19.

Weitere Bauarbeiten führen vom 22.10.18 bis zum 15.11.18 zu einer Totalsperrung zwischen Herrenberg und Eutingen, vom 22.10.18 bis zum 15.11.18 zu einer Totalsperrung der Strecke Eutingen - Hochdorf (Gleiserneuerung) und vom 29.10.18 bis zum 10.11.18 zu einer Totalsperrung zwischen Singen und Engen (Weichenerneuerung).

Kleinere Sperrungen gibt es am 27./28.05.17 zwischen Villingen und Schwenningen, am 08./09.04.17 zwischen Tuttlingen und Fridingen und am 22.04/23.04.17 zwischen Sigmaringen und Hausen im Tal und vom 29.04.- 13.05.17 zwischen Sigmaringen und Immendingen (Erneuerung Gleis 5 in Tuttlingen).

Beim nächsten Tagesordnungspunkt, der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Zugverkehrs gab es erwartungsgemäß Eingeständnisse und Erklräungsversuche, warum es so schlecht läuft. Die Ursachen sind offenbar so vielschichtig, dass selbst Herr Andres keine schlüssige Ursachen ausmachen konnte. Klar, dass derzeit zwischen Donaueschingen und Immendingen auf einem längeren Abschnitt nur noch 70 km/h gefahren werden darf, das macht schon einige Verspätungsminuten aus oder dass in St. Georgen die Bahnsteige erneuert wurden (kommt in Donaueschingen und Villingen ja auch noch), das macht auch was aus, erklärt aber die in den letzten Monaten festzustellenden Unpünktlichkeiten bei der Schwarzwaldbahn nur ansatzweise. Immerhin, hier fallen normalerweise keine Züge aus.

Bei der Gäubahn konnte hinsichtlich des 19071 ein Erfolg gefeiert werden. Man hat es irgendwie hingekriegt, dass dieser Zug jetzt zuverlässig läuft, also keine Ausfälle oder Verspätungen in einer Größenordnung von bis zu 30 Minuten und mehr hat. Dazu wurden Dienstschichten im BW oder bei der Bereitstellung usw. früher gelegt. Bei anderen Zügen konnte man weitestgehend auf der Gäubahn Entwarnung geben. Sie laufen nach den Aussagen von Herrn Stoll mit ca. 94% Pünktlichkeit (5,9-Minuten-Pünktlichkeit) wieder relativ gut. Nach wie vor hätte man aber größere Probleme auf der Frankenbahn, der Remsbahn und im Filstal.
Zur Unterstützung der Werkstätten hätte man Personale aus München und anderen Werken nach Baden-Württemberg beordert. In Ulm etwa, wo immer viele schadhafte Dieseltriebwagen herumgestanden sind, hätte man vor lauter kaputten Fahrzeugen bald gar nicht mehr fahren können. Ein akuter Mangel bestünde nach wie vor bei VT 611, was sich weniger im Donautal als vielmehr auf der Hochrheinstrecke bemerkbar machen würde. Zur Entspannung hätte man wieder 218-er mit n-Wagen eingesetzt, allerdings nur im Lauf Ulm - Sigmaringen (stimmt, bin gestern damit gefahren). Dadurch hätte man jetzt sogar gelegentlich einen VT 611 als betriebsfähige Reserve in Ulm, um im Schadensfall eingreifen zu können.
Grundsätzlich kommen aber in den kommenden Wochen nach und nach die VT 612er, die jedoch für Fahrradtransporte im Donautal nicht sonderlich geeignet sind. Es gibt Überlegungen, hier eventuell doch noch mit 218er-Wagenzügen zu fahren (Wochenende), ist aber noch nicht definitiv. Angedacht wird auch der Einsatz von 644er-Triebwagen, da diese über bessere Ein- und Ausstiegsverhältnisse verfügen und mehr Fahrräder mitnehmen können.
Weil die Schwarzwaldbahn über Monate nur eingleisig befahrbar ist und ab April 18 die Strecke nach Neustadt ohnehin gesperrt ist, wird man voraussichtlich von Ulm nur noch bis Immendingen auf den 30er-Knoten der Schwarzwaldbahn fahren. Geisingen wird dann mit SEV vorlieb nehmen müssen.

Beim dritten Tagesordnungspunkt, der Integrationsfahrplan auf der Gäubahn, gab es erwartungsgemäß aus dem Ringzugland deutliche Proteste. Seitens der NVBW wurde bestätigt, dass der Interimsfahrplan hier nicht passt. 100% Zufriedenheit ginge selten. Man schätze dass entlang der Gäubahn die meisten Kunden gut bedient würden, aber für 15% sei es eine Verschlechterung ohne Aussicht auf eine Verbesserung in den nächsten 9 Jahren. Solange gilt der Vertrag mit DB-Fernverkehr.

Zum Fernverkehr wurde ausgeführt, dass die Gäubahnzüge wegen des erwarteten starken Pendlerstroms (warum soll man in der S-Bahn stehen, wenn man mit seinem VVS-Ticket auch den IC nutzen kann) einen 6. Wagen bekommen. Damit die Fahrzeiten gehalten werden können, soll voraussichtlich eine Bespannung mit Taurus-Loks erfolgen, jedenfalls bei den schnellen IC. Die langsamen werden mit 147-Dosto-Kompositionen gefahren im Abschnitt Stuttgart - Singen, wo auf SBB-IC umgestiegen werden muss. Ob das ganze dann noch ein Fernverkehr ist oder ein hochwertiger Regionalverkehr, sei mal dahingestellt. Jedenfalls konnte die NVBW keine Perspektive für Sulz und Oberndorf aufzeigen, wie sich hier die Verbindungen nach Villingen-Schwenningen oder Tuttlingen verbessern werden, ehe der Interimsfahrplan abgelaufen ist. Aus der Sitzung dürfte jeder mitgenommen haben, dass es ein Interimskonzept sein muss und keine Dauerlösung, wie es die DB möchte und sie es deshalb Integrationskonzept nennt.

Beim Gäubahn-Fahrplan selbst gibt es anstelle des bisherigen Stundentakts für Sulz und Oberndorf etwa einen 45/75er-Takt. Leider wird der die Busanschlüsse in die Fläche killen. Es macht ja keinen Sinn, den Unsinn des Interimsfahrplans wie einen Flächenbrand auszudehnen. So wurde auch der Wunsch von Oberndorf abgelehnt, den vorgesehenen stündlichen Anschluss an die IC in Rottweil solange in Rottweil stehen zu lassen, bis der langsame RE, den der IC in Eutingen schon überholt hat, in Rottweil eingetroffen ist. Würde man das machen, würden zwar diese Verbindungen klappen, aber der taktlose Interimsfahrplan sich weiter ausbreiten, woran nun wirklich niemanden gelegen ist.

Dass insbesondere in den Abendstunden einige IC bei gleichen Fahrzeiten in Sulz und Oberndorf halten, um parallele RE-Züge einsparen zu können, wäre der sog. "Fahrplanbiegemaschine" entsprungen. Man hätte gedacht, dass in den Abendstunden nur noch wenige Reisende aus den Doppelstockzügen kämen, so dass man anstelle von 2 Minuten Standzeit auf 30 Sekunden gegangen wäre....

Zu den weiteren Fahrplanänderungen auf der Gäubahn wurde dann relativ wenig gesagt, jedoch der Fahrplan verteilt, wie er vorgesehen ist. Als noch nicht bestätigt findet sich auch ein RE von Villingen nach Eutingen am späten Abend, der in Villingen den Anschluss aus Konstanz aufnehmen soll und über Rottweil (22:15) nach Eutingen verkehrt (22:52) mit Zuganschluss nach Herrenberg, dort S-Bahn nach Stuttgart (an 23:55). Der Zuglauf ist jedoch noch nicht definitiv bestellt, soll aber nach Möglichkeit gefahren werden.

Die Ringzug-Fahrpläne befinden sich in Arbeit. Ergebnisse können dazu noch keine vorgestellt werden. Erst am 10.04.17 wird Klarheit bestehen, was letztlich ab Dez 17 gefahren werden soll.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von Villinger »

Sehr interessant, danke soweit schon für den Bericht! Gerade bei der Donaubahn-Geschichte mit Bedienende in Immendingen, könnte man zu mancher Stunde schon einen Stundentakt-Vorläufer installieren - die Fahrzeuge dafür hätte man dann allemal, da der komplette Rottweiler Flügel wegfällt.

Die "Verkündungskonferenz" findet wie üblich im September statt?
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Re: Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Nils,

kann ich nicht genau sagen, wann das ist. Aber es gibt Änderungen dahingehend, dass es zukünftig keine Papiermedien mehr gibt. Man muss sich bei der NVBW anmelden und erhält dann einen Code, mit dem man die für den Bereich der jeweiligen IHK zutreffenden Veränderungen sich herunterladen kann.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

danke für diesen ausführlichen Bericht.
Vielfahrer hat geschrieben: Da die Schwarzwaldbahn durchaus zu den wichtigen touristischen Strecken im Ländle zählt, wird sie nicht während der Sommerferien gesperrt werden sondern im Herbst, etwa im Zeitraum vom 1. Oktober bis Mitte November.
Der Grund dürfte aber auch daran liegen das der magere Gäubahn Güterverkehr über den Schwarzwald geht in dieser Zeit.

Vielfahrer hat geschrieben: Und nach nunmehr 40 Jahren elektrifizierter Schwarzwaldbahn müssen die Masten erneuert werden. Dazu wird die Strecke Immendingen - Donaueschingen auf 19 km einseitig gesperrt, während am jeweils anderen Gleis die Masten ersetzt werden. Die Betriebseinschränkung dauert vom 12.03.2018 bis zum 19.11.2018, also ein knappes dreiviertel Jahr.
Da besteht das selbe Problem wie zwischen Marbach und Donaueschingen, die Betonmasten bröseln davon. Die waren wohl irgendwie nicht so gut *:-D*
Vielfahrer hat geschrieben:Der SEV ist so intensiv, dass es Schwierigkeiten gibt, dafür Fahrpersonal zu akquirieren. Es ist daran gedacht, eventuell Lokführer zu Busfahrern umzuschulen, da die ja über viele Wochen hinweg nichts zu fahren haben.
Ob das kommt? Fürs Höllental wars auch mal in der Überlegung und wurde wieder zu den Akten gelegt.
Vielfahrer hat geschrieben:Begonnen werden soll im April 18 mit dem Abschnitt Donaueschingen - Hüfingen Mitte. Auch der Ringzug muss dann auf SEV umgestellt werden. Die Arbeiten hier dürften aber nur Wochen und nicht halbe Jahre dauern, so dass relativ bald dann nach Fortschritt der Elektrifizierungsarbeiten wenigstens der Ringzug wieder fahren kann.
Ich denke das wird auch das Ziel sein und wenn man wie an der Dreiseenbahn bereits während des Betriebes Vorleistungen erbringt dürfte das in 4 Wochen zu machen sein. Dort standen nach vier Wochen alle Masten bei 19 km Strecke.
Vielfahrer hat geschrieben:Beim nächsten Tagesordnungspunkt, der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit des Zugverkehrs gab es erwartungsgemäß Eingeständnisse und Erklräungsversuche, warum es so schlecht läuft. Die Ursachen sind offenbar so vielschichtig, dass selbst Herr Andres keine schlüssige Ursachen ausmachen konnte. Klar, dass derzeit zwischen Donaueschingen und Immendingen auf einem längeren Abschnitt nur noch 70 km/h gefahren werden darf, das macht schon einige Verspätungsminuten aus oder dass in St. Georgen die Bahnsteige erneuert wurden (kommt in Donaueschingen und Villingen ja auch noch), das macht auch was aus, erklärt aber die in den letzten Monaten festzustellenden Unpünktlichkeiten bei der Schwarzwaldbahn nur ansatzweise.
Das ist aber jammern auf hohem Niveau, natürlich macht eine La mit halber Geschwindigkeit für einen guten Kilometer ein paar Minuten, aber mehr als 3-4min waren es meist nicht. Die Bahnsteig Geschichte in St.Georgen ist ja nur bedingt durch die fehlende Möglichkeit gleichzeitig einzufahren und die allgemeine Fahrplanlage. Waren die Züge später und beide konnten direkt fahren gab es quasi keine bis kaum eine Zusatzverspätung.
Vielfahrer hat geschrieben:Ein akuter Mangel bestünde nach wie vor bei VT 611, was sich weniger im Donautal als vielmehr auf der Hochrheinstrecke bemerkbar machen würde.
Kein Wunder wenn man reihenweise 611 an die Ostsee verfrachtet und Werkstätten auf Vollgas laufen. 32 Fahrzeuge in Betrieb stehen 5 z gestellten und 13 ausgemusterten Fahrzeugen entgegen und da haben sicher nicht alle Fristablauf.
Vielfahrer hat geschrieben:Grundsätzlich kommen aber in den kommenden Wochen nach und nach die VT 612er, die jedoch für Fahrradtransporte im Donautal nicht sonderlich geeignet sind. Es gibt Überlegungen, hier eventuell doch noch mit 218er-Wagenzügen zu fahren (Wochenende), ist aber noch nicht definitiv. Angedacht wird auch der Einsatz von 644er-Triebwagen, da diese über bessere Ein- und Ausstiegsverhältnisse verfügen und mehr Fahrräder mitnehmen können.
Das wäre wünschenwert, wenn der 644 käme müsste er durchgehend mit Ulmer Personal laufen, da Villingen, Rottweil und Neustadt den ja nicht haben. Wie es mit der Meldestelle Sigmaringen aussieht, weiß ich jetzt gar nicht.
Vielfahrer hat geschrieben:Als noch nicht bestätigt findet sich auch ein RE von Villingen nach Eutingen am späten Abend, der in Villingen den Anschluss aus Konstanz aufnehmen soll und über Rottweil (22:15) nach Eutingen verkehrt (22:52) mit Zuganschluss nach Herrenberg, dort S-Bahn nach Stuttgart (an 23:55).
Sicherlich aber kein Fehler, den 21.29/21.39 ab Villingen nach Rottweil ist doch schon etwas früh und wenn nur jemand von Villingen auf Schwenningen will. In die andere Richtung kommt man je nach Wochentag sogar noch um 0:30 in Villingen an.

Grüße Andreas
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Re: Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von Karl Müller »

Tja,
das mit dem SEV ist so eine Sache....wir, mein Betrieb, können einen anfallenden SEV schon seit einiger Zeit kaum noch selber leisten.

Und, da gerade Baustellen gerne in den Ferien eingerichtet werden haben freilich die Busunternehmen auch gerne Urlaub, = die Busfahrer.

Es kommt also auf diesem Markt zunehmend zu Engpässen die keiner schönreden kann.

Auch die Anwerbung von qualifiziertem Personal ist sehr sehr schwer geworden, hängt aber bei uns vermutlich auch mit dem Eigenheiten eines
Großstadtbetriebes zusammen.

Es ist ein Unterschied ob ich Überland oder Stadt fahre, als busfahrer, oder gar - Fernbusse?!

( Freilich, gerne können wir auch über die Vor - und Nachteile des Berufs "Busfahrer" reden....Hallo, SEV-Fahrer!???)

Ich weiß von einem Mensch der sich nur auf SEV bei der DB spezialisiert hat.....hat sich mal eben 5 Busse "gekauft"..und ist ruckzuck ausgebucht gewesen für die nächsten Jahre.....

Geschäfstmodell der Zukunft?

Naja....

MFG Oli
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Re: Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

das ist verständlich und erschwerend kommt dazu das ein Zug nicht gleich ein Bus ergibt.
Karl Müller hat geschrieben:Ich weiß von einem Mensch der sich nur auf SEV bei der DB spezialisiert hat.....hat sich mal eben 5 Busse "gekauft"..und ist ruckzuck ausgebucht gewesen für die nächsten Jahre.....

Geschäfstmodell der Zukunft?
Wer weiß, gebraucht werden die immer und wenn man da räumlich flexibel ist. Dieser Bus wurde angeblich auch nur wegen Dreiseenbahn SEV angeschafft bzw. mit der Aussicht für die Aktionen 2018
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Grüße Andreas
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Re: Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von 720-Schwarzwaldbahn »

KBS720 hat geschrieben:Hallo,

das ist verständlich und erschwerend kommt dazu das ein Zug nicht gleich ein Bus ergibt.
Karl Müller hat geschrieben:Ich weiß von einem Mensch der sich nur auf SEV bei der DB spezialisiert hat.....hat sich mal eben 5 Busse "gekauft"..und ist ruckzuck ausgebucht gewesen für die nächsten Jahre.....

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Grüße Andreas
Der ist schon einiges länger bei der Firmengruppe Weiss&Nesch, bis Anfang des Jahres allerdings noch mit der alten Zulassung CW-WN 32, mit welcher er bereits 2012 im Höllental SEV unterwegs war.
Allerdings hat Weiss&Nesch schon öfter während der Schulzeit an größeren SEV ereignissen teilgenommen, anfangs auch mal auf kosten von Gelenkbus-Leistungen im regulären Linienverkehr.

Ob der im Dreiseenbahn-Ersatzverkehr allerdings auch für eines der Weiss&Nesch Unternehmen gefahren ist oder von einem anderen angemietet wurde entzieht sich meiner Kenntnis.
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Re: Bericht von der IHK-Fahrplankonferenz 2017

Beitrag von champagnierle »

Hi,
unfreiwillig wäre ich letzten Dienstag auch zum SEV-Fahrer geworden. Als der Kran in Konstanz einschlug saß ich gerade im RE von Singen nach Konstanz in Böhringen (fest). Ich habe dann allerdings meine Holde angerufen, daß sie mich abholt und als ich um 9:00 Uhr in Radolfzell abgeholt wurde war noch kein einziger SEV-Bus in Radolfzell zu sehen. Auch aus Konstanz habe ich gehört, daß bis abends nicht genügend Kapazität war, um halbwegs zuverlässig von Konstanz nach Radolfzell zurückzukommen.
Insofern sehe ich den Schienenersatzverkehr als genau das an, was es aussagt. Er ersetzt die Schienen - aber leider nicht den Zug... *nee*

Schönen Sonntag

Marc
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