Massive Streckenverluste beim RAB

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Massive Streckenverluste beim RAB

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

in diesen Tagen wurden verschiedene Wettbewerbsverfahren im Busbereich entschieden und der RAB aus Ulm hat weitere Strecken an Wettbewerber verloren:

Linie 21 Ulm - Erbach - Ehingen
Linie 7612 Tübingen - Gomaringen (Direktlinie)
Linie 7613 Tübingen - Dußlingen - Ofterdingen
Linie 7615 Gomaringen - Mössingen
Linie 7616 Gomaringen - Dußlingen
Linie 7625 Tübingen - Mähringen - Gomaringen

Während früher im Landkreis Tübingen der RAB sehr stark vertreten war, beschränkt sich sein Bedienungsgebiet inzwischen nur noch auf Restverkehre. Wenn dann in den kommenden Monaten weitere bislang vom RAB bediente Linien verloren gehen, muss man sich fragen, an was das liegt und darf gespannt sein, wie die Geschäftsführung darauf reagiert.

In absehbarer Zeit, vermutlich noch in diesem Jahr, werden auch in den Landkreisen Konstanz und Tuttlingen größere Bedienungsgebiete mit mehreren Millionen Kilometern pro Jahr in einer EU-Vorabbekanntmachung aufgelistet werden. Der ÖPNV organisiert sich neu.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Sascha
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Re: Massive Streckenverluste beim RAB

Beitrag von Sascha »

Hallo Vielfahrer *hallo2* ,

nicht nur die RAB_Bus verliert, auch der RVS (Südwestbus) hat was verloren, nämlich den Schlüsselbusverkehr von Offenburg mit drei Linien (S2, S4 in Kooperation mit der SWEG und der S6). RVS fährt nur noch die Überlandlinien in der Ortenau. Aber die werden auch oft von Subunternehmer gefahren, wie die 7151/7160/7161 durch Fa. Messmer aus Mühlenbach.

Nur so als Info.

Gruß

Sascha *hallo1*
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wolfgang65
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Re: Massive Streckenverluste beim RAB

Beitrag von wolfgang65 »

Vielfahrer hat geschrieben: ....wenn dann in den kommenden Monaten weitere bislang vom RAB bediente Linien verloren gehen, muss man sich fragen, an was das liegt und darf gespannt sein, wie die Geschäftsführung darauf reagiert.
Hallo Vielfahrer,

war das jetzt ne Frage? - ich vermute mal eher Nein - das "Problem" hier ist ganz einfach - Lohnkosten und Lenkzeiten. Private Unternehmen sind da eben "flexibel", auch mit der Auslegung gesetzlicher Bestimmungen....

Wir werden es auch bei den nächsten Gehaltsrunden für Busfahrer sehen ;-)

Grüße

Wolfgang
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Villinger
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Re: Massive Streckenverluste beim RAB

Beitrag von Villinger »

Im Landkreis Konstanz ist die SBG ja mit einem Betriebshof in Radolfzell noch sehr stark vertreten, aber auch Fecht aus Meßkirch/Stockach fährt viel als Subunternehmer (wie ja auch in Tuttlingen und für den RAB). In Tuttlingen wird ja komplett alles ausgeschrieben bis auf den Stadtverkehr, da darf man gespannt sein, wie das nachher läuft. Sollte sich ein komplett neuer Betreiber (womöglich aus dem Ausland) herausstellen, wird es besonders spannend, wo und vor allem wie Personal aquiriert werden soll - es gibt bei den heutigen Betreiberfirmen (Beck Bärenthal und Klaiber Spaichingen/Tuttlingen) sehr langjährige Fahrer, aber besonders beim 2013 ausgeschriebenen Stadtverkehr Tuttlingen mit dessen Betreiberfirma Klink (der mit seinen Stadtbusartigen Fahrzeugen auch Überlandfahrten nach Liptingen/Immendingen/Geisingen oder am Sonntag sogar einen Langläufer nach Sigmaringen fährt) wechselt sich jedoch sehr häufig das Personalkarussell. Nicht zuletzt sind wegen Fahrerengpässen ganze Umläufe ausgefallen.

Ich habe mir vor kurzem das letzte gedruckte Bahnbus-Kursbuch von 1991 ergattern können und finde dort interessante Linien und noch interessantere Fahrpläne aus der Zeit, als der Taktfahrplan noch nicht unbedingt den Durchbruch hatte - bspw. wird dort die (damals schon unter Landratsamt-Regie geführte) SBG-Linie 7450 Tuttlingen-Sigmaringen aufgeführt, wo auch im Bereich des Landkreises Sigmaringen ein sehr ordentliches Angebot (auch am Wochenende) gefahren wurde. Spannend auch die damalige Linienführung über die Möhringer Straße (Haltestelle Solid-Werk, die Haltestellenbucht gibt es heute noch) und den alten Busbahnhof, den ich leider nichtmehr in Erinnerung habe - der ZOB Tuttlingen müsste 2001/2002 gebaut worden sein. Wurden auch schon damals auf Linien des "Bahnbus" bzw. den Folge-Busgesellschaften der DB Subunternehmer beauftragt? Oder lief das noch alles unter Betriebsführung von RAB/SBG/RVS usw.? Gerade in Tuttlingen gab es damals ja noch selbstständige Busunternehmer wie Stengelin/Stehle.
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Re: Massive Streckenverluste beim RAB

Beitrag von champagnierle »

Hi,
aus Singen sei noch erwähnt, dass die SBG letzes Jahr im Stadtbusnetz durch die Firma Jörg Schmidbauer aus Engen abgelöst wurde.
Konstanz hat einen eigenen Stadtbus, der den Stadtwerken gehört (Stichwort "roter Arnold").

Gruß aus Singen

Marc
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Re: Massive Streckenverluste beim RAB

Beitrag von Tannenrainer »

Nabend,

die Entwicklung im Kreis Tübingen ist für die RAB ja wahrlich mehr als finster!

Damit hat die RAB bislang sämtliche Ausschreibungen verloren mit Ausnahme des eher kärglichen Linienbündels Nordwest (Ammertal), wo sie zusammen mit der VBN aus Nagold eine Bietergemeinschaft gebildet hat und quasi lediglich die Zubringerverkehre aus den Dörfern abseits der Ammertalbahn zum Zug durchführt...

Ansonsten alles verloren, insbesondere im Raum Rottenburg, wo sie bis vor einigen Jahren nahezu alle Linienkonzenssionen besaßen...

Welches Unternehmen hat sich denn das genannte Bündel Südost (Härten/Gomaringen etc.) unter den Nagel gerissen, Vielfahrer?

Gruß
Tannenrainer
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Re: Massive Streckenverluste beim RAB

Beitrag von Vielfahrer »

Für das Linienbündel im Südosten des Landkreises hatten sich meiner Kenntnis nach 5 Verkehrsunternehmen beworben. Nachdem nach der Vorabbekanntmachung kein berücksichtigungsfähiges eigenwirtschaftliches Angebot eines Unternehmes einging, hat der Landkreis Tübingen eine reguläre Ausschreibung (Bruttovertrag) durchgeführt und damit auch den Fahrplan vorgegeben. Dabei hat sich als günstigstes Verkehrsunternehmen ein bisheriger Auftragnehmer des RAB durchgesetzt. Den Namen will ich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen, denn es könnte ja sein, dass noch dagegen von den anderen Teilnehmern geklagt wird. Erst nach Ablauf der Einspruchsfrist gegen die Vergabeentscheidung steht das Unternehmen offiziell fest.

Im Raum Ulm ging die Linie 21, eine sehr starke Linie, an die Firma SVL (Bottenschein/Reinalter).

Generell sind die verlorenen Auschreibungen mit hohen Umsatzverlusten verbunden. Je nach Losgröße können bis zu 20 und mehr Busse betroffen sein. Über die Laufzeit der Vergabe kommen da schnell höhere zweistellige Millionenbeträge zustande.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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