Nahverkehrsplan im Ausschuss in Villingen

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Nahverkehrsplan im Ausschuss in Villingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

am kommenden Montag um 15 Uhr tritt im Landratsamt in Villingen der zuständige Ausschuss für Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit zusammen, um den Nahverkehrsplan abschließend zu beraten. Sämtliche Beratungsunterlagen finden sich auf der Homepage des Schwarzwald-Baar-Kreises. Den Unterlagen kann auch entnommen werden, wie mit den rund 250 eingegangenen Anregungen umgegangen wurde und wie beispielsweise die Position der Verwaltung zu strittigen Themen wie Buswerbung z.B. für Fahrschulen oder Automobilhändler usw. ist. Auch ist der aktualisierte Nahverkehrsplan, der dem Gremium vorliegt, in den elektronisch abrufbaren Unterlagen enthalten.

Sollte sich der Ausschuss für den erarbeiteten Nahverkehrsplan aussprechen, so wird dieser Anfang November abschließen im Kreistag beraten und tritt anschließend in Kraft. Dies bedeutet, dass bei der weiteren Gestaltung des Nahverkehrsangebots der Nahverkehrsplan des Landkreises zwingend zu berücksichtigen ist.

Noch offen gehalten ist die Entscheidung, ob zukünftig nach St. Georgen der Ringzug fährt oder nicht. Aber auch diese Frage wird zeitnah einer Klärung näher gebracht. Am gleichen Tag nämlich machen sich Vertreter von DB-Station&Service und der Nahverkehrsgesellschaft des Landes zusammen mit Kommunalvertretern auf den Weg, um mögliche zukünftige Ringzughaltestellen in Villingen, Peterzell-Königsfeld und Peterzell Dorf in Augenschein zu nehmen. Schließlich hängen Investitionskosten ja auch von der Lage der Haltestellen nicht unmaßgeblich ab. Es läuft ferner ein Gutachten über die zu erwartenden zukünftigen Fahrgastzahlen, so dass Nutzen und Kosten seriös gegenüber gestellt werden können und damit eine Entscheidungsgrundlage für die Politik zur Verfügung gestellt werden kann.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Villinger
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Re: Nahverkehrsplan im Ausschuss in Villingen

Beitrag von Villinger »

Die Anhörungsversion von SBK hat mir schon recht gut gefallen - dort macht man nicht den Fehler und kürzt aus Kostengründen im Nachhinein die Hälfte weg, hatte da letztens während einer Mittagspause in Tuttlingen ein interessantes Gespräch mit den Verantwortlichen dort.
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Vielfahrer
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Re: Nahverkehrsplan im Ausschuss in Villingen

Beitrag von Vielfahrer »

Der zuständige Ausschuss des Schwarzwald-Baar-Kreises hat in seiner Sitzung am gestrigen Montag den Entwurf des Nahverkehrsplans einstimmig und ohne Gegenstimme für gut befunden und dem Kreistag Anfang November damit empfohlen, dem Plan zuzustimmen. In der Diskussion wurde angeregt, einige angerissene Themen bei der Umsetzung verstärkt zu berücksichtigen. So etwa soll in naher Zukunft eine Buslinie auf Elektrobetrieb (z.B. Batterie-Busse) umgestellt werden. Die noch abwartende Haltung der Landkreisverwaltung in dieser Frage soll offensiver angegangen werden. Auch war deutlich, dass das auf Drängen von Verkehrsunternehmen hochgesetzte zulässige Alter der Fahrzeuge keinesfalls noch höher gesetzt werden soll. In der Frage der Werbung auf den Fahrzeugen wurde dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt, dass Fensterflächen grundsätzlich frei von Werbefolien bleiben sollten. Sehr lobend wurde die Stadt Donaueschingen erwähnt, deren Stadtverkehrsbusse ohne Werbung in klar erkennbarem Design verkehren. So etwas könne man sich für den ganzen Landkreis durchaus wünschen. Andererseits bringt Werbung Geld in die ggf. klammen Kassen. Aus diesem Grund sieht der Kompromiss vor, dass auf bestimmten Flächen doch Werbung angebracht werden darf. Auf der Rückseite der Busse ist das ja weniger störend. Eine Partei stellte den Antrag, dass die von der Verwaltung ausgeschlossenen Werbepartner wie Fahrschulen und Autohändler oder Autoproduzenten nicht diskriminiert werden sollten und deren Werbung auf den öffentlichen Verkehrsmitteln zugelassen werden sollte. Der Antrag wurde mit 9:9 Stimmen allerdings abgelehnt. Eindeutig war, dass Werbung politischer Parteien auf den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zugelassen werden sollen, auch sexistische Werbeinhalte usw. werden auf den Linienbussen nicht zu finden sein. Grundsätzlich sind Niederflurbusse einzusetzen und aus dem Fuhrpark ausscheidende Busse sind durch Neufahrzeuge oder höchstens Jahreswagen zu ersetzen. Klar war die Botschaft, dass ältere Fahrzeuge, die andernorts ausrangiert werden, hier nicht zum Einsatz kommen dürfen.

Eine gewisse Diskussion entstand noch über die Anbindung Furtwangens. Die Stadt Furtwangen wünscht sich einen direkten Zugang zum Bahnhof St. Georgen über Schönenbach - Rohrbach - Brigach. Für Fahrten nach Karlsruhe oder Konstanz wird dies als attraktiver empfunden als über Schönwald - Triberg oder über Vöhrenbach - Unterkirnach - Villingen. Seitens des Landrats wurde zugesagt, dass bei der Umsetzung des Plans dieser Wunsch noch einmal vertieft geprüft werden soll. Rein von der Fahrzeit her ist die Anbindung über Schönwald - Schonach - Triberg in Richtung Norden und über Villingen in Richtung Donaueschingen aus Sicht des Landkreises nicht schlecht und die dort vorgesehenen Stundentakte können und sollen auch nicht ausgedünnt werden zugunsten der Verbindung über Rohrbach. Die Strecke St. Georgen - Rohrbach - Furtwangen ist im Nahverkehrsplan als Erschließungslinie konzipiert, d.h. es werden zu den Berufs- und Schulzeiten einige Fahrtenpaare zwischen St. Georgen und Furtwangen verkehren, die primär auf den Binnenverkehr zwischen diesen beiden Städten abgestimmt sind, also auf die Arbeits- und Schulzeiten passen sollen und entsprechend weniger den Bahnanschluss im Auge haben.

Alle Diskutanten sprachen sich für die Ringzugerweiterung nach St. Georgen aus, insbesondere auch der Oberbürgermeister der Stadt Villingen-Schwenningen, der dann 9 Stationen in seinem Stadtgebiet aufweisen könnte.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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