Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Alles zur Strecke Rottweil-Tuttlingen-Immendingen-Blumberg kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Gäubahn ist möglich.
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Dirk B
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Dirk B »

Aber Reinhard, ich hab mich nicht angegriffen gefühlt. Im Gegenteil, von der Sache her bin ich doch bei dir. Aber ich halte eben den Weg über steuerliche Maßnahmen nicht für richtig. Um mehr Leute in den ÖPNV zu bekommen, müssen die Angebote passen. Die Idee der Firma aus dem Wutachtal finde ich z.B. klasse. So wie ich das verstanden habe, wurde da auch der Fahrplan angepasst, oder?
Und der große Arbeitgeber am Bahnhof Tuttlingen (gibt's hier jemand, der nicht weiß, wer gemeint ist :zwinker: ?), von dem Vielfahrer schreibt, hat eben den riesigen Vorteil, direkt am Bahnhof zu sein. ÖPNV aus allen Richtungen, kurze Wege zur Arbeitsstelle. Da bietet es sich ja an, den Mitarbeitern den ÖPNV zu sponsorn. Wie hoch wäre hier aber die ÖPNV-Quote, wenn die Mitarbeiter umsteigen und nochmal zehn oder 15 Minuten mit dem Bus fahren müssten?

Zum ursprünglichen Thema Elektrifizierung: ich finde, das ist schon lange überfällig. Mit neuen, zügigeren Fahrzeugen ließe sich dann vielleicht endlich tatsächlich ein "Ringzug" einrichten, idealerweise zwei Linien, die permanent gegeneinander fahren, sozusagen eine im und eine gegen den Uhrzeigersinn. Und Blumberg - Fridingen oder Beuron (und vielleicht auch Bräunlingen - St. Georgen) im Pendel mit RS 1. Ja, ich weiß, Utopie, aber schön wärs doch... Außerdem wäre der elektrische Lückenschluss auch ein Vorteil, falls mal die Hattinger Kurve oder auch das Teilstück Immendingen - Hattingen gesperrt wäre, auch wenn man dann irgendwo Kopf machen müsste.

Gruß
Dirk
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Christian
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Christian »

Wieso denn mit RS1 weiter nach St. Georgen pendeln? Der ET, könnte doch ebenso weiter nach RSGO
fahren, dann via RVL, RDO, TTU nach TR fahren. "Ringzug" könnte man dann das Projekt endlich zu
recht nennen. Würde dann nur noch RVL-TR mit Oberleitung fehlen. Allerdings würde dann eine
Weiterbenutzung der VT's nicht mehr sehr wirtschaftlich sein. Man würde so nur noch einen kleinen Teil
für RIM-RZS, TTU-TFD sowie RDO-RBRN. Wie man es in TTR-TTRs machen könnte, keine Ahnung. Wobei
umstellen auf eine andere Stromspannung die Trossinger Eisenbahnfreunde nicht sehr freuen dürfte. Also,
noch mindestens 1VT. Macht dann ~5VT.

Ohje, das ist so ein Thema, aber jetzt wird es erst so Richtig interessant.
KBS 740 hat geschrieben:Aber hässlich 440er! :übel:
Du Martin, das dachte ich anfangs auch vom Mops, aber schau dir erst einmal den Talent2 (442) an ...
Ich brauch nur an die Kiste zu denken, schon wirds mir anders. :übel:

Chris

EDIT: Nach was kurzes zu Martins Aussage.
Grüße,
Christian
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von GP4Flo »

ortenau-s-bahner hat geschrieben:
Vielfahrer hat geschrieben:Würde nun die HzL ihre BW-Gleise auch elektrifizieren, so wäre es äußerst sinnvoll, die Ringzugkapazitäten durch elektrische Triebwagen, z.B. des Typs Flirt, aufzustocken.
Wenn das Land seine Landesbahnen fit machen will für den Wettbewerb und ihnen zu Erfahrungen im elektrischen Betrieb verhelfen will, ist das sicher eine Option. Die SWEG hat ja aus gleichem Grund die Elektrifizierung der Münstertalbahn zugeschustert bekommen. :pfeifen:
Dann wäre auch durchaus ein Betrieb der Höllental S-Bahn durch die HzL denkbar. Die Züge könnten dann zur Wartung von Donaueschingen direkt nach Immendingen fahren und würden in Freiburg nur zur Abstellung stehen. Oder eine Kooperation zwischen HzL und SWEG mit Nutzung der Werkstätten in Staufen, Endingen und Immendingen.
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Christian
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Christian »

Auch kein schlechter Gedanke. Die SWB wollte man "damals" ja auch in Kooperation fahren.
RDO-RF wäre dann aber auch eine Relation, auf der man den Magneten "Doppelstock für
gute Aussicht" benutzen könnte. Doch so ein KISS wird doch um einiges teurer sein als der
kleine Bruder, FLIRT.

Chris
Grüße,
Christian
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Dirk B
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Dirk B »

Christian hat geschrieben:Wieso denn mit RS1 weiter nach St. Georgen pendeln? ...
Der Gedanke kam daher, dass ich im Geiste (aber eben nicht geschrieben, sorry dafür) auch gleich Rottweil - Villingen mit elektrifiziert hatte, nur so würde der echte "Ringzug" ja auch elektrisch funktionieren...

Dirk
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Dirk B hat geschrieben:Die Idee der Firma aus dem Wutachtal finde ich z.B. klasse. So wie ich das verstanden habe, wurde da auch der Fahrplan angepasst, oder?

Und der große Arbeitgeber am Bahnhof Tuttlingen (gibt's hier jemand, der nicht weiß, wer gemeint ist :zwinker: ?), von dem Vielfahrer schreibt, hat eben den riesigen Vorteil, direkt am Bahnhof zu sein. ÖPNV aus allen Richtungen, kurze Wege zur Arbeitsstelle. Da bietet es sich ja an, den Mitarbeitern den ÖPNV zu sponsorn. Wie hoch wäre hier aber die ÖPNV-Quote, wenn die Mitarbeiter umsteigen und nochmal zehn oder 15 Minuten mit dem Bus fahren müssten?
Hallo Dirk,
der Bus-Fahrplan musste damals natürlich angepasst werden, aber das war bei der Angebotsdichte im Wutachtal kein größeres Problem gewesen. Die Strecke Weizen - Stühlingen - Wutöschingen - Horheim - Lauchringen hat richtig gutes Potenzial. Es ist schade, dass es hier nicht zu einer Reaktivierung der Schiene gekommen ist. Bekanntlich gibt es zwischen Tuttlingen und Tiengen kein Gymnasium, Schaffhausen mal ausgenommen. Was sollen denn da die Stühlinger Gymnasiasten anders machen, als das Tal abwärts fahren. Und erst die Berufsschüler? Wenn ich mich richtig entsinne, gibt es welche, die aus dieser Ecke bis Lörrach fahren. Umgekehrt hatte die Realschule in Tiengen keinen sonderlich guten Ruf, vielleicht auch unberechtigt. Aus diesem Grund sind ab Horheim viele Realschüler talaufwärts nach Stühlingen gefahren. Die Wutachtalbahn fährt unmittelbar am Schulgebäude vorbei. Wie in Tuttlingen Zentrum hätte man mit einem Halt der Wutachtalbahn alle Schüler rasch zur Schule befördern können. Wäre dies ein Abschnitt des Ringzugs, so schätze ich, dass es der am stärksten frequentierteste wäre.

In Tuttlingen ist es allerdings nicht so, dass die Pendler aus Schienenorten die stärksten Nutzer sind. Sehr viele kommen mit dem Bus aus der Baar, also aus dem Raum Trossingen - Seitingen/Oberflacht und auch aus Richtung Emmingen-Liptingen, ich meine sogar gelesen zu haben, dass aus diesen Räumen die Quote deutlich höher ist als der Durchschnittswert von 30%. Dass Aesculap sich für den ÖPNV engagiert, liegt auch aber an der Parkplatzknappheit rund um den Bahnhof. Vor Jahren, als ein P+R-Parkplatz am Tuttlinger Bahnhof (mit GVFG-Zuschüssen) gebaut wurde, war das sehr einträglich für die damalige Bahnpolizei. Die sind immer gerne nach Tuttlingen gefahren, weil von den dort parkenden die allerwenigsten eine Schienenfahrkarte gekauft hatten (was zur Nutzung von P+R erforderlich war). Heute fahren Mitarbeiter der Fa. Aesculap aus Tübingen via Horb mit dem Zug nach Tuttlingen, weil das völlig stressfrei geht, von gelegentlichen Anschlusspannen in Horb abgesehen. Aber dafür gibt es dort ja einen vorzüglichen Cappucino in der Bahnhofswirtschaft.

Noch ein anderes Beispiel: In Stein-Säckingen unmittelbar auf schweizer Seite der Holzbrücke gibt es einen Standort von Ciba-Geigy. Die haben auch eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt. Mit dem Geld, das sie von den PKW-Parkern einnehmen, wird der ÖV-Pendler bezuschusst. Das ist für die Firma einigermaßen kostenneutral. Es gab dann vor Jahren abends gegen 22:15 einen Bus, der auf der deutschen Seite der Holzbrücke gestartet ist und in den Hotzenwald fuhr. Die Pendler sind den kurzen Weg zu Fuß rübergekommen. Und auf der Rücktour wurden die Besucher der Eis-Disko in Herrischried im Hotzenwald wieder ins Tal befördert.

Überhaupt, von den Schweizern können wir viel lernen. Dort darf eine Firma auf der grünen Wiese einen Standort erst dann eröffnen, wenn sie sicherstellen kann, dass ihre Mitarbeiter den ÖPNV entsprechend nutzen können. Anstatt einseitig nur in Parkplätze zu investieren, können sich die Firmen an den Kosten des ÖPNV beteiligen. Und ohne ausreichende Erreichbarkeit gibt es keine Genehmigung für einen Standort außerhalb.

Landauf, landab gibt es viele interessante Verkehre - und es könnten noch viel mehr sein. Kreativität ist notwendig. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass man den Ringzug, der am Abend nach Blumberg zur Abstellung fährt, nach Schichtende von Teves wieder nach Immendingen - Tuttlingen fährt und entsprechend die Frühtour nach Blumberg wieder ab Tuttlingen - Immendingen, also die Auswärtsübernachtung auflöst. Das müsste auf den Schichtbeginn dann passen. Notwendig wäre eine Fahrplananpassung über den Mittag so, dass es zur Spätschicht und zurück von der Frühschicht passt. Dadurch könnte man die Nachfrage im Aitrachtal sicherlich beleben.

Auch bei der Fa. Mahle in Rottweil-Saline könnte man punkten, wenn die Zeiten einigermaßen passend wären. Rottweils großer Arbeitgeber liegt nur wenige Schritte von der Ringzughaltestelle Saline weg. Und bei der Fa. Marquard in Rietheim könnte es auch passen, wobei hier mindestens zwei Richtungen zu berücksichtigen sind.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Lueger
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Lueger »

Stimmt, in der Schweiz wird tatsächlich versucht Ansiedlungen von Unternehmungen zu lenken. Der Kanton Thurgau beispielsweise hat in Münsterlingen-Spital an der Seelinie eine gut frequentierte Haltestelle finanziert, gleichzeitig verlangt(e) er dort von seinen eigenen mittelbar Angestellten Parkgebühren ab (ca. 360 Sfr/Jahr)
http://www.tg.ch/xml_21/internet/de/app ... f12250.cfm
Auch steht im Thurgau eine Parkplatzbewirtschaftungspflicht im Raum, sie fand letztes Jahr aber noch nicht die erforderliche Mehrheit. Dabei ist aber davon auszugehen, dass an diesem Ziel festgehalten wird: wer also beispielsweise vor seinem Discounter parken möchte, zahlt bereits. Wer in Zukunft mit seinem Auto zur Arbeit fährt, hat seinen Parkplatz bei seinem Arbeitgeber zu mieten.
Vielfahrer
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Lueger,

danke für die Bestätigung und den interessanten Link! Bei uns zulande wird überlegt, ob man nicht für Schüler noch ein Parkhaus baut, weil der Parkdruck so groß ist. Alles ist bislang kostenlos. Höchste Zeit fürs Umdenken! Selbst ein Parkplatz incl. anteilige Zufahtsflächen am Stadtrand kommt incl. Abschreibung, Verzinsung, Unterhaltung (Abwasser, Schneeräumen, Beleuchtung) auf ca. 570.-€/Jahr, wie ich neulich mal ausgerechnet habe. Da müsste die Tagesparkkarte für Schüler 3.- € kosten (bei 190 Schultagen) oder die Parkmonatskarte bei 11 Schulmonaten 52.- Euro/Monat. Zum Vergleich dazu: Eine Schülermonatskarte kostet etwa bei TUTicket für den ganzen Verbundraum 500.- Euro im Jahr, davon geht noch ein Eigenanteil in Höhe von ca. 24.- Euro pro Monat ab. Der Schulaufwandsträger bezuschusst also den Schüler, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, mit maximal 240.- Euro, während der PKW-Schüler mit 570.- Euro bezuschusst wird. Und da wundert man sich noch, warum die Parkplätze ständig überlastet sind. Und beim Parken kommen die Kosten für die Fahrleistung, die Versicherung, das Auto usw. noch hinzu.
Beim Ringzug gibt es ja an vielen Stationen kostenlose Parkplätze. Da könnte man ja z.B. mangels Verbindung von Tengen bis Leipferdingen mit dem PKW fahren, ab dort mit dem Ringzug. Aber solange das Parken nichts kostet und das Benzin offenbar noch nicht teuer genug ist, fahren halt alle mit dem Auto, soweit es irgendwie geht und machen dann Stimmung wegen fehlender Parkplätze.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Tf Reinhard »

Der folgende Link passt zwar nicht so ganz hier rein, da es aber um ein neues Benzinpreismodell von Aral geht, aber doch nicht ganz so falsch. Einfach mal lesen und ärgern.

Reinhard

Edit:ein o gegen ein e getauscht.
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Re: Elektrifizierung Immendingen - Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Auch beim ÖPNV gibt es so was, nur umgekehrt: Beim Jobticket werden Staffelpreise angeboten. Nimmt eine Firma z.B. 100 Jahreskarten ab, so kosten die etwas weniger pro Karte, als wenn nur 50 Jahreskarten bestellt werden. Bei großen Firmen, die Hunderte von Mitarbeitern haben, die mit dem ÖPNV fahren, bedeutet dies eine spürbare Entlastung bei den Fahrtkosten, insbesondere aber auch bei den Investitionskosten für Parkplätze.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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