Ja, der VT 611 hat sich sehr gut entwickelt. Grund ist, dass die Schwarzwaldbahn für das Oberzentrum Villingen ungünstig verkehrt und die Züge RE 4703 (Villingen an 6:34) und RE 5307 (Villingen an 8:07) anderweitig (d.h. im Lkr. Konstanz bzw. im Ortenaukreis) voll in der Verkehrsspitze laufen und nicht verlegt werden können. Schulbeginn in Villingen ist bei den meisten Schulen um 7:35 Uhr, in Donaueschingen um 7:55 Uhr. Da kann man sich leicht ausrechnen, dass RE 4703 eine höchst unattraktive Fahrlage für Schüler ist, die dann ca. 1 Stunde zu früh am Schulort wären.KBS720 hat geschrieben:Danke für deine Erinnerung, an den 611. Bis St.Georgen geht es anscheinend mit der Auslastung aber dann ist bis Villingen komplett voll, so das der 611 eigentlich mit noch ein Zwischenglied vertragen könnte. Schade das zu dieser Zeit keine Schwarzwaldbahn fährt und dafür der RE 6.25 ab St.Georgen vielleicht 20min früher fahren würde (zwecks Stundentakt).
Grüße Andreas
Nachdem die Schwarzwaldbahn zu dieser Zeit leider keine Zugeinheit zur Verfügung hatte, konnte der RAB mit einem VT 611 ab St. Georgen aushelfen. In den Anfangsjahren kam der VT 611 als Zugleistung aus Richtung Rottweil über Villingen nach St. Georgen und lief mehr recht als schlecht. Es wurde sogar erwogen, die Leistung mangels Nachfrage wieder aufzugeben.
Im Zusammenhang mit dem St. Georgener Stadtverkehrskonzept, das nunmehr etwa vier Jahre alt ist, wurde das Busnetz im Raum St. Georgen grundsätzlich auf Zuganschlüsse in St. Georgen umstrukturiert. Schüler, die mit dem VT 611 zur Schule fahren, konnten deutlich später als bislang abfahren und hatten gute Busanschlüsse aus der Stadtmitte St. Georgens.
Die Folge war, dass die Buslinie 7265 von St. Georgen nach Villingen schwächer besetzt war, was aber den Königsfelder und Mönchweiler Fahrgästen sehr entgegen kam, denn auch dort ist man für Platzkapazitäten dankbar.
Anschließend beklagten sich Fahrgäste aus dem Raum Schonach/Triberg, dass sie erst im Bus bis St. Georgen fahren müssten, und erst dort auf den VT 611 umsteigen konnten. Die Lösung war (abgesehen von den Finanzen) eine relativ einfache. Der VT 611 wurde nicht mehr aus Rottweil gefahren, sondern von einer der in Villingen übernachtenden Einheiten und einfach etwas früher bis Triberg gezogen, um von dort aus wieder in die St. Georgener Fahrlage einzuscheren.
Zwischen Triberg und St. Georgen bin ich mit diesem Zug noch nie gefahren, habe mir aber berichten lassen, dass er inzwischen einigermaßen gut läuft. Das dürften bessere zweistellige Besetzungen sein, so um die 30 bis 40 Fahrgäste.
Die Kehrseite dabei ist allerdings, dass die Fahrgäste überwiegend dem Busverkehr verloren gingen, so dass dieser entsprechend weniger wirtschaftlich geworden ist und eventuell sein Angebot überdenken muss.
Ergänzen will ich noch, aber das hat speziell mit diesem Zug weniger zu tun, dass es zum Schuljahresbeginn im Raum Triberg - Schonach und Triberg - Nußbach - Gremmelsbach sowie Triberg - Niederwasser - Hornberg - Gutach mit Anschluss durchs Reichenbacher Täle zu Fahrplanveränderungen im Buslinienverkehr kommt, die ihre Ursache in geänderten Schulzeiten haben. Schüler aus Richtung Nußbach nach Schonach und zurück werden zeitliche Vorteile haben und in der Regel nicht umsteigen müssen. Außerdem halten die Busse zukünftig für die Schüler unmittelbar in Schonach an der Schule, während sie bisher von der Haltestelle Triberger Straße einen doch beachtlich weiten Weg gehen mussten (nicht angenehm, wenn es noch dunkel ist, schneit oder regnet).
Ab St. Georgen kommen dann die Massen und der Zug ist voll bis Villingen. Die Ankunftszeit um 7:05 Uhr reicht für sämtliche Villinger Schulen. Einige steigen auch auf den Ringzug in Richtung Schwenningen um, wo es dann ab Eisstadion auf die Feintechnikschule reicht. Andere bleiben bis Donaueschingen sitzen, denn dort reicht es auch noch auf den Schulbeginn um 7:55 Uhr am Berufschulzentrum.
Anschließend ist der Zug relativ leer, füllt sich aber erneut in Geisingen, denn sämtliche Realschüler aus Geisingen können zur Realschule Immendingen nur mit diesem Zug fahren. Zwischen Geisingen und Immendingen verkehren ja keine Busse. In Immendingen treffen sie ca. 7:33 Uhr ein, also gut 10 Minuten vor Unterrichtsbeginn.
Leider bleibt der VT 611 dann in Immendingen etwas stehen (vorausfahrender Ringzug), so dass der Systemanschluss in Tuttlingen in Richtung Stuttgart nicht gegeben ist. Das würde zusätzliche Fahrgäste bringen.
Danach fährt der VT 611 weiter nach Sigmaringen - Ehingen - Ulm mit Kreuzung eines Gegenzugs in Fridingen. Zumindest in Fridingen sollte versucht werden, diesen Zug regulär halten zu lassen, damit man aus dem Donautal vernünftiger als bislang in Richtung Sigmaringen - Ehingen - Ulm fahren kann.
Zwischen Triberg und Immendingen ist der VT 611 also voll in die lokalen und regionalen Schülerverkehre integriert und dürfte seine Sitzplatzkapazität mehrfach umschlagen. Fahrgäste von Triberg nach Ulm hingegen dürfte es nur relativ selten geben.
Wenn nun die Neukonzeptionierung des Verkehrsangebots im Zusammenhang mit den Ausschreibungsnetzen kommt, steht in Villingen leider kein VT 611 zu dieser Zeit mehr herum, der für die Schwarzwaldbahn Samariterdienste leisten könnte.
Aus diesem Grund ist angedacht, diese Leistung dann mit Ringzügen zu fahren, denen ja der Einsatz nach Neustadt mit der Elektrifizierung der Höllental abhanden gehen dürfte.
So etwa könnte die weitere Perspektive dieses Zugs aussehen.
Ideal wäre es freilich, wenn man eine Zugeinheit mehr auf der Schwarzwaldbahn hätte und diese in der Spitze im Schüler- und Berufsverkehr nach Villingen/Donaueschingen einsetzen könnte. Doch daran glaube ich nicht, da die Engpässe im Raum Karlsruhe - Offenburg noch weit größer sind und ggf. vorrangig befriedigt werden müssten.
Ob im Falle eines Ringzugeinsatzes dann Triberg immer der Startpunkt bleiben muss, wäre dann zur gegebenen Zeit noch zu überlegen.
Viele Grüße vom Vielfahrer