Jahresbilanz des NPE

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
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Benutzer 14 gelöscht

Jahresbilanz des NPE

Beitrag von Benutzer 14 gelöscht »

Hallo,

der NPE zieht die Bilanz der Saison mit insg. rund 12.500 Fahrgästen.

http://www.suedkurier.de/region/linzgau ... 53,5164173

Gruß
Vielfahrer
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Re: Jahresbilanz des NPE

Beitrag von Vielfahrer »

Zählt man die erwarteten Fahrgäste des letzten Betriebswochenendes hinzu, dass bringt es der NPE immerhin auf soviele Fahrgäste, wie sie der Ringzug an einem durchschnittlichen Werktag befördert. Ich kann mich noch gut an die Anfänge des NPE, damals hieß er noch Wanderbummelzug, entsinnen. Er war die Antwort darauf, dass die Deutsche Bundesbahn aufgrund einer Petition der Gemeinde Irndorf (damals hießen die noch Irrendorf) den Schülerverkehr zwischen Fridingen und Tuttlingen komplett auf die Bahnbuslinie 7450 verlagert hatte und in der Folge die Bahnhöfe in Tuttlingen-Nord, Nendingen, Stetten und Mühlheim schließen wollte, auf der Sigmaringer Seite auch Inzigkofen, Gutenstein, Thiergarten und Hausen im Tal.
Mit dem sog. "Blauen Wochenende", einem tariflichen Sonderangebot Mitte der 80er-Jahre, kam dann die Idee auf, wenigstens den Ausflugsverkehr ins Donautal umweltfreundlich auf der Schiene abzuwickeln. Analysen des Naturparks ergaben, dass die Besucher vorwiegend aus der Region kamen, insbesondere aus den Räumen Tuttlingen und dem Zollernalbkreis.
Bei den ersten Wanderbummelzug-Fahrten kam eine V 200 zum Einsatz. Sie hatte ca. ein Dutzend Eilzugwagen, auch Silberlinge, am Haken und kam über die Zollernbahn aus Tübingen. Im Donautal wurden die Fahrgäste gegen 9 Uhr abgesetzt und am Abend gegen 17 Uhr wieder aufgelesen. In der Zwischenzeit pendelte die Wagenschlange für die Wanderfreunde zwischen Tuttlingen und Sigmaringen.
Im Raum Tuttlingen standen zur damaligen Zeit keine Zugeinheiten zur Verfügung, so dass diese erst herangeschafft werden mussten, was höhere Kosten verursachte. Die dazu umgesetzte Idee war, jeweils einen Sponsor für die Zu- und Rückführungsfahrten zu finden. Das waren in der Regel Tageszeitungen, die für Ihre Leser den Kontakt mit der Redaktion auf einem Ausflug ins Donautal herstellen wollten und natürlich optimal die Werbetrommeln rührten. Meist waren dreistellige Fahrgastzahlen auf den Zu- bzw. Rückführungsfahrten, so groß war die Nachfrage.
Die Top-Veranstaltung war, wenn ich mich noch richtig entsinne, die Hörerfahrt des SWR 3, der ein großes Festzelt neben der Burg Wildenstein aufgebaut hatte. Die ganze Woche über wurde im Radio für die Mitfahrt ins Donautal geworben, was natürlich auch erfolgreich gewesen war. Da waren einmal bei einer Fahrt soviele Fahrräder dabei, dass sie sogar noch auf dem hinteren Führerstand einer 218er noch mitgenommen wurden. Unschön war, dass aufgrund der riesigen Nachfrage an einigen Tagen der Fahrplan der Regelzüge so in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass reguläre Reisende in Tuttlingen bzw. Immendingen ihre Anschlusszüge verpasst haben.
Aus organisatorischen Gründen beschränkte sich die Zahl der Verkehrstage auf etwa 3 bis 5 pro Saison. Mit Gründung der NVBW wurde dann ein optimaler Sponsor gefunden, der dem eigentlichen Ziel, nämlich einem regulären Verkehrsangebot an Wochenenden gegenüber sehr aufgeschlossen war. So kam es zur Ausweitung der Verkehrstage auf das ganze Wochenende und die Feiertage zwischen Mai und Mitte Oktober und damit zu einer sinnvollen Glättung der extremen Verkehrsspitzen. Zugleich wurde anstelle langer Sonderzüge das Verkehrsangebot auf HzL-Triebwagen incl. Fahrradwaggon umgestellt, die allerdings in den ersten Jahren im Auftrag des RAB eingesetzt wurden.
Erst mit Aufnahme des Ringzugs, bei welchem der NPE als gesonderter Baustein ausgewiesen war, ging der RAB aus dem NPE-Angebot ganz heraus. Seither fährt die HzL im Auftrag des Zweckverbands Ringzug die Fahrleistungen und setzt neben dem Fahrradwaggon ihre Gammertinger NE 81 ein.
Erstmals seit dieser Saison verkehren zwischen Tuttlingen und Blumberg die aus Richtung Rottweil kommenden regulären RingzugShuttle, damit der NPE früher als in den vergangenen Jahren von Tuttlingen aus ins Donautal zurück starten kann, was für die Wanderer längere Tageswanderungen ermöglicht.
Verschiedentliche Überlegungen, die am Donautal interessierte Schweizer Kundschaft durch einen Zulauf von Schaffhausen über Singen - Tuttlingen ins Donautal zu befördern und abends wieder umgekehrt zurück, konnten bislang noch nicht umgesetzt werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: Jahresbilanz des NPE

Beitrag von Tf Reinhard »

Ich erinnere mich noch ganz schwach an eine ER-Sendung (noch vor dem Ringzug), in der es um den auf NPE mit NE81 und Packwagen ging.

Ein guter Freund hatte früher einige ER-Sendungen auf Video aufgenommen, die ich inzwischen geerbt habe, leider war diese Sendung nicht dabei.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Dirk B
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Re: Jahresbilanz des NPE

Beitrag von Dirk B »

Vielfahrer hat geschrieben:... Bei den ersten Wanderbummelzug-Fahrten kam eine V 200 zum Einsatz. Sie hatte ca. ein Dutzend Eilzugwagen, auch Silberlinge, am Haken ...
Oh Mann, das wäre ein Anblick, der mir gefallen würde. Da denkt man doch gleich an die Kindheit zurück...

meint der V200-Fan
Dirk
NACHDENKEN, liebe Leute, nicht NACHPLAPPERN!
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