Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

Am 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im gesamten Landkreis Tuttlingen. An sieben Standorten (Tuttlingen, Mühlheim, Spaichingen, Trossingen, Wehingen, Immendingen und Neuhausen ob Eck) stehen 7 Klein- und Minibusse, die von Jedermann vorab telefonisch (Kosten!) oder per Mail geordert werden können. Die Beförderung erfolgt – wenn Kapazitäten verfügbar sind – zur gewünschten Zeit und zum Mein-Move-Tarif, wobei keine Zuschläge erhoben werden. Anerkannt wird auch das Deutschland-Ticket. Die Bedienungszeiten sind Mo-Fr ab 21 Uhr bis 24 Uhr, Samstag von 6 – 24 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 7 – 24 Uhr. Wichtig ist, dass das Fahrtende spätestens um 24 Uhr erreicht sein muss. Von dort aus fährt der Bus dann jeweils zurück auf den Tuttlinger Betriebshof. Wenn also jemand z.B. um 23:30 Uhr von Spaichingen nach Egesheim fahren möchte, so dürfte das noch gehen, vorausgesetzt allerdings, dass die 7 Busse nicht schon ausgebucht sind.

Zwei weitere Veränderungen sind für die Nutzer wesentlich: Im Stadtgebiet Tuttlingen wird das Angebot des Stadtbusses erheblich erweitert und reicht auf einigen Strecken bis 24 Uhr. Im sonstigen Kreisgebiet enden die Fahrten spätestens um 21 Uhr, das Angebot nach festem Fahrplan wird also reduziert. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen verkehrt auf den meisten Linien gar kein Bus mehr, dafür kann der On-Demand-Verkehr gebucht werden.

Die bisherigen Fahrpläne verlieren auf den 30. April also ihre Gültigkeit. Die neuen Fahrpläne werden voraussichtlich bis Ende 2025 gültig sein, wobei der On-Demand-Verkehr ja gar keinen festen Fahrplan benötigt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Zuletzt geändert von Vielfahrer am Fr 26. Apr 2024, 06:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Tf Reinhard
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Tf Reinhard »

Was ich so höre, sollen die Kosten bei telefonischer Bestellung über 0900er Telefonnummer ja schon an Wucher grenzen. Wurden unter diesen Nummern früher nicht "Telefondienstleistungen" angeboten?

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Dirk B
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Dirk B »

Tf Reinhard hat geschrieben: Mi 24. Apr 2024, 08:10 Was ich so höre, sollen die Kosten bei telefonischer Bestellung über 0900er Telefonnummer ja schon an Wucher grenzen. Wurden unter diesen Nummern früher nicht "Telefondienstleistungen" angeboten?

Reinhard
Danke Reinhard für diesen Hinweis. Das ist ja der Hammer! *8-O*

Je Anruf aus dem Festnetz 5,98 Euro!!! Aus dem Mobilnetz immer noch 2,99 Euro!
Wucher ist da der falsche Ausdruck, das grenzt schon an kriminelle Abzocke!

Wenn das schon - was ja noch verständlich ist - durch den Fahrgast finanziert werden muss, dann doch bitte offen und ehrlich über den Fahrpreis
und nicht über versteckte Kosten, die man nur im Kleinstgedruckten findet. Echt ekelhaft, so ein Vorgehen. *kotz*

Per App und Webbrowser geht zwar auch, aber nur nach Registrierung (also völlig unnötige Datensammlerei) und mit Hinweis auf bequeme Abrechnung, automatisch und digital. Hier erfolgt garkein Hinweis auf die Kosten. Vermutlich nur der Fahrpreis, der bei der Telefonbuchung ja noch dazu kommt.

Also wieder ideal für das alte Mütterchen, das mal mit dem Bus irgendwo hin muss, sie hat ja ganz sicher ein Smartphone und kennt sich damit perfekt aus.
Bin gespannt, wann das System unter diesen Bedingungen wieder eingestellt wird, natürlich weil es zu wenig Beförderungsfälle gibt und der böse Bürger es nicht zu schätzen weiß...

Dirk
NACHDENKEN, liebe Leute, nicht NACHPLAPPERN!
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

das mit den exorbitanten Kosten bei telefonischer Bestellung stimmt wohl. Wenn ich das richtig vernommen habe, hängen diese Kosten aber mit der personalkostenintensiven Vermittlungszentrale zusammen, die ein externer Dienstleister verlangt. Der Aufgabenträger Landkreis finanziert schon die On-Demand-Fahrten (Fahrzeug, Personal, laufabhängiger Aufwand usw.), was einen stolzen Betrag ausmachen wird. Der Beitrag von Fahrgästen ist vergleichsweise gering, da der Move-Tarif zur Anwendung kommt, also Zeitkarten ohne Aufzahlung gültig sein werden, ebenso z.B. das Deutschlandticket. Und viele Schüler und Auszubildende haben ohnehin Zeitkarten, können also ohne Aufzahlung bequem auch in Tagesrandzeiten fahren. Und wer noch keinen Fahrschein hat, der bezahlt nur die Kosten eines Einzelfahrscheins ohne On-Demand-Zuschlag.

Schaut man sich in anderen Regionen um, so kostet die telefonische Vermittlung ebenfalls was. Dass die Registrierung für App-Nutzer erforderlich ist, halte ich weniger für Datensammlerwut. Es hat sich nämlich in einigen anderen Regionen bei On-Demand-Verkehren gezeigt, dass es relativ viele Bestellungen gab, bei denen dann niemand mehr an der Haltestelle anzutreffen war, wenn der On-Demand-Bus kam. Über die registrierten Nutzer können diese für die Fehlfahrten zur Kostentragung herangezogen werden. Das ist m.E. nicht unanständig sondern leider notwendig. Wenn einer in der Kneipe sitzt und noch ein Bier mehr trinkt, dann sollte er für unnötige Kosten herangezogen werden können und diese nicht der Allgemeinheit aufbürden.

Nach meinem Kenntnisstand war die Besetzung vieler Buslinien in der Fläche nach 21 Uhr sehr schwach (0 bis 2 Fahrgäste), weshalb man diese aus Kostengründen einstellen musste. Dass mit dem On-Demand-Verkehr ein Ersatz geboten wird, der in der Produktion deutlich weniger kostet (und keine Gebühren für App-Nutzer verlangt) kommt dem ländlichen Raum letztlich zugute. Die Alternative wäre gewesen, nichts mehr anzubieten.

Im Bereich der Stadt Tuttlingen waren die Busse besser besetzt gewesen. Hier ging die Stadt und der Landkreis einen anderen Weg. Das Busangebot wird deutlich ausgebaut, dafür gibt es keine innerstädtischen On-Demand-Verkehre. Man kann allerdings von jeder Bushaltestelle eine Fahrt nach außerhalb bestellen oder von außerhalb zu einer Tuttlinger Bushaltestelle.

Man darf also gespannt sein, wie der On-Demand-Verkehr angenommen wird. Ich halte es jedenfalls für einen konstruktiven Versuch, den Bewohnern des ländlichen Raums Mobilitätsangebote bis 24 Uhr zu verschaffen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Sam7C7
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Sam7C7 »

Als "Betroffener" erwarte ich ehrlich gesagt wenig Gutes, aber ich werde es ausprobieren und gebe dem Ganzen eine Chance. Die App ist heruntergeladen. Für mich reduzieren sich die Vorteile auf die Tatsache, dass es nun überhaupt eine Möglichkeit gibt, auch nach 21:00 Uhr noch unterwegs zu sein. Eventuell werden manche Relationen dadurch am Wochenende auch etwas weniger umwegig, aber das hängt von der Auslastung ab. Toll wäre es, wenn damit auch Fahrten über die Kreisgrenzen hinweg möglich wären, sind sie aber natürlich nicht.

Wenn man das Thema in der Kreistagsunterlagen verfolgt hat, fragt man sich schon, ob sich das alles lohnt. Das Einsparpotential ist immer weiter geschrumpft. Aufgrund der guten Auslastung einiger Linien können diese nicht wie geplant auf On-Demand am Samstag umgestellt werden. Außerdem werden mehr On-Demand Fahrzeuge benötigt als ursprünglich geplant und diese müssen teilweise auch noch größer sein. Das alles hat die Einsparungen deutlich reduziert und um nichts anderes geht es hier hinter den Kulissen. Und in einigen Jahren gehen dann auch noch die Fördergelder geplant zurück. Was diese unterirdische, oder sollte man sagen überirdische UFO Marketing Kampagne gekostet hat, möchten wir lieber nicht wissen.

Mein Eingangs erwähnter Vorteil ist da nur Beiwerk. Neben dem Thema der exorbitanten Kosten bei telefonischer Buchung, was hier schon erwähnt wurde, gibt es noch andere "tolle" Dinge auf die man sich als Fahrgast freuen darf. So wurde mir schon von verschiedenen Stellen berichtet, dass man um 20:59 Uhr an der nächstmöglichen Haltestelle aus dem normalen Linienbus "rausgeworfen" wird - auch wenn der Bus dann auf dem gleichen Weg ins Depot fährt wie der Fahrgast xx Minuten später mit dem On-Demand Verkehr. Lässt sich halt nicht anders verrechnen. Der Fahrgast darf bei Regen, Schnee oder was auch immer zwangsumsteigen.

Ebenfalls unschön, wer zukünftig im DB Navigator etc. nach bestimmten Verbindungen sucht, bekommt angezeigt, dass dort nichts fährt. Man muss über das Vorhandensein des On-Demand Verkehrs also erstmal selbst Bescheid wissen.

Ein weiteres sehr großes Problem sehe ich noch beim Thema Inklusion. Ich habe familiär bedingt einige Berührungspunkte und kann sagen hier müssen diese Personengruppen ggf. ganz schön zurückstecken. Etwas minutiös vorzuplanen und zu organisieren, egal ob per App oder Wucher-Telefon, ist für viele schlicht nicht möglich und etwas ganz anderes, als einfach nur an eine Haltestelle zu stehen und zu warten bis der nächste Bus wie gewohnt kommt.

Kritische Beiträge auf Facebook zum Thema On-Demand Verkehr wurden vom Landkreis übrigens kommentarlos entfernt.
Viele Grüße
Sam7C7 *:-)*
officerc
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von officerc »

Unsere neue Stockacher Bürgermeisterin plant etwas ähnliches und mir graust es auch schon ein bisschen. Und wenn da im DB Navigator die Verbindungen fehlen, ist das für mich fast schon das Totschlagargument für die zu erwartende Akzeptanz. Teilweise haben wir das Rufbuskonzept hier und die fehlende zeitliche Flexibilität verhindert eigentlich, dass wir das je nutzen. Alles andere als ein Stundentakt (mind.) ist einfach nicht wirklich nutzbar.

Das Problem ist, dass alles immer halbgar umgesetzt wird und dann wird sich gewundert, warum es eigentlich niemand nutzt. Für mich gutes Beispiel ist der Bus 103 Stockach-Tuttlingen. Eigentlich eine prima Verbindung mit Anschlüssen in Stockach und Tuttlingen. Dazu ist sie kaum langsamer als das Auto. Problem ist, dass er nur alle paar Stunden fährt. Ist also nicht nutzbar, wenn man nicht zufällig gerade zu der Zeit fahren muss. Der letzte fährt schon um 18 Uhr in Tuttlingen ab. Natürlich sind die Busse dann mehr oder weniger leer. Wer sollte da auch drin sitzen?
Vielfahrer
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

das Beispiel der Linie 103 zwischen Stockach und Tuttlingen ist ein interessantes Beispiel. Das Land möchte, so zumindest in seiner Broschüre zu den Regiobuslinien, eine Regiobus-Verbindung auf dieser Strecke, die sinnvollerweise eigentlich bis Ludwigshafen zu verlängern wäre (Potential Fahrgäste nach Überlingen, Meersburg, Friedrichshafen). Für einen Tuttlinger ist ja Stockach eigentlich kein wichtiger Zielort (sorry!), das Bodenseeufer aber schon. Und ein Stundentakt täglich von vor 6 Uhr bis nach 23 Uhr an 365 Tagen in der Woche auf direkter Linienführung mit beidseitigen guten Zuganschlüssen wäre eine ideale Linie. So war das vor einigen Jahren auch geplant gewesen. Dann wurde von den Aufgabenträgern das Angebot als überzogen eingeschätzt und deutlich reduziert. Zum Glück blieben einige Fahrlagen noch erhalten, die in Tuttlingen recht gute Anschlüsse an die IC-Linie (Knoten liegt in Tuttlingen) von und nach Stuttgart bzw. Zürich bieten. Wie dann die Ausschreibungen kamen, wurde die Linie 103 dem Landkreis Konstanz zugeordnet (merkt man auch an der Linien-Nummer). Tuttlingen beteiligt sich meines Wissens nach dem Territorialprinzip an den Produktionskosten dieser Linie.

Zu einer Ausdehnung der Betriebszeiten bzw zu einer Verdichtung auf einen Stundentakt kam es bislang nicht, u.a. weil im Landkreis Tuttlingen gegen 21 Uhr der Busverkehr landkreisweit eingestellt wird (ab 01.05.24), lediglich der Stadtverkehr Tuttlingen wird noch bis 24 Uhr betrieben. Aus diesem Grund kann aus der Linie 103 eigentlich auch keine Regiobuslinie werden, weil das Land auf einem Stundentakt bis 24 Uhr besteht, der gute Zuganschlüsse aufweist, d.h. Umstiegszeiten in einer Größenordnung von 5 bis 10 Minuten.

Ein weiteres Problem war, dass bei passenden Zuganschlüssen in Tuttlingen diejenigen in Stockach nicht passend waren, weil das Seehäsle bislang keine nullsymmetrischen Fahrpläne kannte. Insbesondere am Wochenende hätte man in Stockach systembedingt 30 Minuten warten müssen. Zum vergangenen Fahrplanwechsel hat nun der Landkreis Konstanz zusammen mit dem Land die Seehäsle-Fahrpläne deutlich ausgeweitet, so dass bei gutem Willen es denkbar wäre, auch in Stockach gute Anschlüsse (in Richtung Radolfzell) herzustellen.

Zwischen Stockach und Ludwigshafen gibt es eine bedeutende Anzahl Arbeitsplätze, so dass sich ein Pendlerpotential an Werktagen und ein Freizeitpotential am Wochenenge gut ergänzen könnte. Dazu ist Tuttlingen eine Stadt mit über 15.000 Einpendlern, davon viele aus dem Landkreis Konstanz, vor allem aus dem Raum Stockach und auch aus dem Raum Meßkirch. Also wären auch in dieser Richtung Potentiale vorhanden. Schulisch dürfte die Nachfrage geringer sein, da in Tuttlingen fast alle Schultypen (keine Waldorfschule) vorhanden sind, umgekehrt Stockach eher keine Schultypen bietet, die Tuttlingen nicht hätte.

Potentiale wären also etliche vorhanden, die eine Regiobuslinie Tuttlingen - Stockach - Ludwigshafen gut auslasten könnten. Und das Land würde nach meiner Einschätzung sich zumindest hälftig an den Produktionskosten beteiligen, wenn die Bedingungen der Regiobusse eingehalten werden. Das sollte also finanzierbar sein.

Die Linie könnte sowohl vom Landkreis Konstanz als auch vom Landkreis Tuttlingen aus organisiert werden oder in Absprache von beiden Landkreisen. Vor allem für die Stadt Stockach würde ich Vorteile sehen, weil die Anbindung nach Stuttgart sehr attraktiv via Tuttlingen wäre. Mit der Ablachbahn via Mengen nach Sigmaringen und dann über Tübingen nach Stuttgart, das dauert viel zu lange, ebenso von Stockach über Radolfzell - Singen nach Stuttgart.

Klar wäre für mich, dass im Zuge der Linienführung im Landkreis Tuttlingen nur Liptingen bedient werden könnte. Würde man Emmingen einbeziehen wollen, so würde die Linie unattraktiv, da es zu lange dauern würde und die Mindestreisegeschwindigkeit von 35 km/h dann nicht mehr einzuhalten wäre. Also die heutige Linie 103 wäre eigentlich eine ideale Blaupause für einen entsprechenden Stundentakt.

Aktuell geht der Weg in Tuttlingen aber weg von einer Ausweitung des Linienbusverkehrs hin zu On-Demand-Verkehren, die jedoch nicht über die Landkreisgrenze führen. Insofern könnte es schwerer für ein solches Regiobus-Angebot geworden sein. Wenn mit den On-Demand-Verkehren zu wenige Fahrgäste mitfahren, werden die positiven Stimmen für eine Ausweitung des Busverkehrs noch geringer. Und wenn viele mitfahren, dann wird man wohl eher den On-Demand-Verkehr ausweiten.

Es gibt also viele Gründe, genau zu verfolgen, wie sich die Inanspruchnahme (regional, zeitlich) entwickeln wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Tf Reinhard »

Es ist echt schon ungewohnt. Man kommt nach Aldingen und kein einziger Bus steht am Bahnhof.
Habe mich neulich mit einem Insider unterhalten. Man muss wohl die Fahrt eine Stunde vorher anmelden und kriegt dann eine Zeitspanne von einer halben Stunde genannt, wenn der Bus kommen soll. Also bei Wind und Wetter bis zu einer halben Stunde an der Haltestelle warten? Wie soll man da eine Reiseverbindung mit Anschluss zum/vom Zug planen?

Reinhard
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Reinhard,

soweit ich gehört habe, kann man als Kunde entweder seine Wunsch-Abfahrtszeit oder seine Wunsch-Ankunftszeit angeben. Wenn ich also z.B. um 16:30 Uhr in Aldingen mit dem Ringzug abfahren möchte, dann kann ich als Kunde angeben, dass ich z.B. um 16:20 Uhr am Bahnhof Aldingen eintreffen möchte. Dann wird einem eine Fahrlage genannt, die spätestens um 16:20 Uhr am Bahnhof Aldingen ist. Wie groß die Zeitspanne vor 16:20 Uhr ist, hängt von der Nachfrage ab. Bin ich der einzige Kunde, dann dürfte es genau auf 16:20 Uhr hinauslaufen. Anmelden kann man sich schon Tage vorher. Je später man allerdings dran ist, desto mehr Kunden sind schon gebucht und desto unwahrscheinlicher wird es, dass die Wunschzeit exakt realisiert werden kann.

Am erste Tag soll es ganz schön rund gelaufen sein. War aber der 1. Mai und bestes Wetter.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Ab 1. Mai startet der On-Demand-Verkehr im Landkreis Tuttlingen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

wie ich soeben in der aktuellen Ausgabe des Roten Renners vom 03.05.24 gelesen habe, wurden am 1. Mai insgesamt 146 Fahrten im On-Demand-Verkehr des Landkreises Tuttlingen reibungslos durchgeführt. Dabei sind 215 Fahrgäste befördert worden. Bislang hätten sich 635 Kunden registrieren lassen und 21 weitere Fahrten seien schon gebucht worden. Die Beförderungen verteilen sich auf insgesamt 7 Fahrzeuge, so dass im Schnitt jedes Fahrzeug rund 30 Personen befördert hat.

Selbst bin ich noch nicht mitgefahren, weil ich am 1. Mai mit Freunden eine traditionelle längere Wanderung unternommen habe, die uns im Nordschwarzwald entlang der badisch-württembergischen Grenze von Kaltenbronn über die Teufelsmühle und Plotzsägmühle nach Bad Herrenalb führte. Hin- und Rückfahrt ab Tübingen erfolgte mit dem öffentlichen Verkehr. Die Busfahrerin von Altensteig nach Kaltenbronn, die normalerweise wohl nur heiße Luft befördert, war beeindruckt, dass jeder Sitzplatz in ihrem Bus belegt war. Und auch von Bad Herrenalb über Wildbad nach Calw war der Regiobus voll besetzt. Der Anschluss an den Zug von Calw nach Tübingen hat leider nur deswegen funktioniert, weil der Zug eine leichte Verspätung hatte. Die fahrplanmäßige Umstiegszeit von 5 Minuten vom Bus auf den Zug war bei 5 Minuten Busverspätung in Calw (wegen hoher Fahrgastfrequenz, u.a. Räder im Bus) nicht ausreichend, zumal wir viele Treppen hoch zum Bahnsteig der Nagoldtalbahn spurten mussten. Aber einer hat es geschafft und sich in die Tür gestellt, bis alle 30 Mitfahrer zugestiegen waren.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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