Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
Vielfahrer
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Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,
heute morgen wollte ich um 7 Uhr von Tübingen mit dem IRE nach Stuttgart fahren. Der von Sigmaringen kommende vordere Zugteil hatte offenbar massive Verspätung, denn nur die von Horb kommende Doppeleinheit VT 611 fuhr nach Stuttgart mit entsprechenden Platzproblemen. Die Reise ging aber nur bis kurz vor Bad Cannstatt, denn dann wurde durchgesagt, dass wegen Überlastung des Bahnhofs Bad Cannstatt die Reise für ca. 15 Minuten (aus denen dann 30 Minuten wurden) unterbrochen würde. Später sagte der Lokführer dann durch, dass im Stuttgarter Hbf offenbar Weichen eingefroren wären und dass deshalb alle nutzbaren Gleise besetzt wären. Auf jeden Fall kamen wir dann mit 30 Minuten Verspätung an, der Sigmaringer Teil schätzungsweise mit noch deutlich mehr.
Es hat gerade noch auf den ICE nach München gereicht, denn auch dieser war nicht pünktlich gewesen. In Ulm hatten wir noch ca. 15 Minuten.
Kann es sein, dass im Stuttgarter Hbf es unbheizte Weichen gibt? Kann mir das fast nicht vorstellen. Auf jeden Fall war gegen 8 Uhr totales Fahrplanchaos. Der ICE nach Dortmund stand vor Bad Cannstatt neben meinen Horber VT 611-Teil länger als wir.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Karl Müller »

Jaup -

Werter Vielfahrer, in besagtem Zug stand ich auch.

Ärgerlich ist nicht nur der Umstand, das, kaum das es Eisig wird, nichts mehr geht - sondern auch die Tatsache das die Reisenden
in Bad Cannstatt am Bahnsteig nicht aussteigen durften um mit der Stadtbahn Richtung Hbf zu gelangen.

Warum nur so bürokratisch,und, bitte werte DB-Regio - Tf + Schaffner, nicht nur Durchsagen am Ende der Reise ( - Vielfahrer hat es gehört,oder ?)
sondern laut und deutlich während des unplanmäßigen Haltes am bahnsteig.

Habs überlebt, frieren war in der Fülle nich.........

Gruß oli
Vielfahrer
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Oli,

die Durchsage am Ende der Zugfahrt in Stuttgart habe ich gehört. Ich fand sie lustig und angebracht und hatte, den Eindruck, dass sie ihren Zweck erfüllt hat, nämlich den Ärger so mancher Reisenden vergessen zu machen. Der Zugführer war gut drauf und wünschte allen ein besseres Wochenende als die eben zu Ende gegangene Zugfahrt...

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Tf Reinhard
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Tf Reinhard »

... und ich setzte die "unterwegs eingestiegenen und durchgefrohrenen" Fahrgäste mit diesem Wortlaut über den Grund der Verspätung in Kenntnis.

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Hannes
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Hannes »

Als ich heute Nachmittag eine Runde fuzzen gefahren bin, durfte ich auch so manche Verspätung erleben:
Mein RE 15 nach Hoyerswerda fuhr immerhin (die RB nach Coswig, die ich später hätte nehmen können, war schon eine Stunde vorher als ausfallend angeschrieben), wg. eines verspäteten ICs aus Richtung Neustadt schlichen wir aber nur bis Friedrichstadt (Fahrstraßenausschluss), dort standen wir dann nochmals 2-3 Minuten rum (laut Durchsage aufgrund eines vorausfahrenden Zuges), bis Cotta ging es dann mit höchstens 30 km/h hinterher. Bei meiner Ankunft in Radebeul-Naundorf (Abzweig der Verbindungskurve nach Coswig, geradeaus geht es auf die Berliner Bahn) waren es dann über 10 Minuten bei einer planmäßigen Reisezeit von 19 Minuten. Wiederum wg. Fahrstraßenausschluss durch das Befahren des Abzweigs musste der wg. Bauarbeiten umgeleitete RE 50 aus Leipzig, der diese Woche ausnahmsweise auch mal die Berliner Bahn nutzt, am Blocksignal warten, was mir aber immerhin ein Foto ermöglichte (Der Fdl kündigte alle REs als Eilzug oder Regionaleilzug an, folglich wurde vom "Umleitungseilzug aus Leipzig nach Dresden" gesprochen :Frol: ). Von der Berliner Bahn her kommend folgte danach ein Containerzug, der jedoch auch gestellt wurde, um einen (ich vermute jetzt mal noch pünktlichen) RE aus Richtung Coswig vorzulassen. Dem Containerzug begegnete dann der pünktliche IC aus Dresden, erst hinter dem Containerzug konnte dann der EC Richtung Prag kommen und wurde dann zur fliegenden Überholung des Containerzuges aufs Gegengleis genommen.

Bis dahin war das ganze ja noch ganz angenehm anzuschauen, nervig wurde es dann, als doch die Wolken langsam dichtmachten und ich auch mal noch evtl. an eine andere Stelle wechseln wollte, wo es noch sonnig sein könnte. Das war dann um etwa 15 Uhr, irgendwas wird schon fahren, dachte ich mir. Doch jetzt war der Wurm drin und während sich auf dem Bahnsteig immer mehr Leute sammelten (am Ende sollten es über 50 sein) fuhren die Züge allerhöchstens durch und die die halten sollten, waren stark verspätet. Der umgeleitete RE 50, der um 15:23 hätte kommen sollen, wurde fünf Minuten danach mit 20-30 Minuten Verspätung angekündigt und als diese dann abgelaufen waren, war auch erstmal Stille.
Um 15:54 hätte auch noch der RE 15 kommen sollen, doch der hatte genauso um die 20 Minuten Verspätung während es kurz danach beim RE 50 unbestimmt verspätet aufgrund Lokschadens hieß, 5-10 Minuten später schlich dann 145 039 auf dem Gegengleis durch in Richtung Coswig, um ihre schlappgemachte Kollegin abzuholen. Es war inzwischen schon 16:10, als dann endlich die erlösende Durchsage kam, dass wieder ein "Umleitungsregionaleilzug aus Leipzig nach Dresden" käme, der auf allen Unterwegsbahnhöfen halten soll. Die Fuhre kam von der Berliner Bahn runter und war aus einem Taurus-Sandwich (182 016 und 006) mit den üblichen Dostos aus den 90ern gebildet, also durchaus eine schöne Fuhre. Sandwich deswegen, weil es noch zwei Tauri ohne Nahverkehrspaket waren und deshalb nicht mit dem Steuerwagen funktionierten. In Niederwarta wurde dann zwar doch durchgefahren (und es ging vorbei am beeindruckend zugefrorenen Stausee des Pumpspeicherwerks), aber es wurden danach alle Halte (Cossebaude, Stetsch, Cotta, Kemnitz, Friedrichstadt) bedient und dabei nur eine Verspätung von 6 Minuten aufgebaut. Das Zugpersonal war dann auch so geistesgegenwärtig, im Display- und Ansagenprogramm auf die RB 31 zu wechseln, so dass die Ansagen für die außerplanmäßigen Halte automatisiert abliefen.
Weniger angenehm waren die grölenden Dynamofans (alle Klischees bedienend) im Wagen, die dann auch noch eine Flasche Bier auf dem Boden verteilten (in solchen Fällen wäre ich auch für ein Alkoholverbot im Regionalverkehr zu haben, auch wenn ich sonst gegen solche Generalverbote bin) :cussing:
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
IG-Einheitsloks

Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von IG-Einheitsloks »

Moin moin,

ich war auch voll drin, aber Dienstlich;-) Wollte eigentlich nach Backnang und kam nur bis zur Nürnberger Straße. Da ging dann erst mal nichts mehr.

Nochmal ein Hinweis mit Aussteigen lassen an einem nicht vorgesehenen Halt. Ohne Genehmigung ist uns das garnicht erlaubt und das Personal wird einen Teufel tun die Leute einfach so aussteigen zu lassen. Wenn Dir beim Aussteigen etwas passiert, z.B. rutscht aus und brichst Dir den Arm, dann bist der erste, der die Bahn verklagen wird;-) Und jetzt rate einmal wer am Ende die Kosten und den Schlag ins Genick bekommt?????? Richtig das Zugpersonal das Dich einfach so rausgelassen hat ohne einen übergeordneten Auftrag. Also denkt auch mal an das Zugpersonal;-)

Viele Grüße
Sven
GP4Flo
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von GP4Flo »

So lange der Zug an einem Bahnhof wie Bad Cannstadt steht, sollte doch beim aussteigen nichts passieren, oder? Das Risiko ist jedenfalls genauso groß wie bei jedem anderen regulären Halt auch. Außerdem ist meiner Meinung nach das aussteigen lassen bei längeren, unplanmäßigen Aufenthalten durchaus gestattet:
Ril 408.0511 Abschnitt 1 Absatz 2 hat geschrieben:Hält ein Zug auf freier Strecke aus unvorhergesehenem Anlass, dürfen Sie als Zugführer das Aussteigen der Reisenden zulassen, wenn der Aufenthalt voraussichtlich längere Zeit dauert und sie nicht gefährdet werden können. Sie müssen die Reisenden darauf hinweisen, dass sie auf eigene Gefahr aus- oder einsteigen.
Zwar geht es hier um freie Strecke, da das Risiko im Bahnhof aber deutlich geringer ist, sollte da nichts dagegen sprechen.
IG-Einheitsloks

Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von IG-Einheitsloks »

Moin, Du hast genau den halt auf freier Strecke beschrieben. Allerdings ist das mit der TP und FDL wegen evtl Streckensperrung abzuklären. Sprich Du :kicher: hohlst die Genehmigung ein. Auf eigener Basis aber Leute am Bahnsteig rauslassen kann bei einem Unfall auf Dich geschoben werden. Ich wär aber sehr vorsichtig ob ich sowas mache. Was glaubst warum Du nicht einfach so einen zusätzlichen Halt machen darfst sondern nur mit Zustimmung bzw. Auftrag? Machst Du das eigenständig, das Du z.b. dem Mädel aus der Disco nen gefallen tust und dieser passiert beim Aussteigen etwas, hängst Du voll drin und die Kosten,trägst Du.
Viele Grüße
Sven
Karl Müller
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Karl Müller »

Moin,
kapiere ich und sehe ich ein - allein dem Reisenden erschließt sich das nicht.
Der Kunde ist in einem geschlossenen Behälter. Er steht längerere Zeit an einem Bahnsteig, hört in der Durchsage etwas von Störung, dauert länger etc.
Er fragt sich nun einfach warum nicht ? Klaro, bei geringen verspätungen is das nich, aber an die 30 minuten ?
Ich verstehe auch das eine Transportleitung an so einem Morgen viel um die Ohren hat. Auch der Tf, denn es geht um Folgeleistung,
Pausen, Ablösung, Feierabend, alles wird über den Haufen geschmissen.
Naja,
wird schon wieder.
Oli
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Villinger
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Re: Eisige Temperaturen machen der Bahn zu schaffen

Beitrag von Villinger »

Heute muss ja der Teufel los gewesen sein. Ich bin heute morgen mit dem einzigsten Zug, der Richtung Neustadt in Fridingen hält (!!) von Fridingen nach Titisee gefahren. Gegenzug mit +5, demnach schon bei der Ausfahrt mit +5, in Mühlheim, Nendingen, Möhringen und Neustadt waren überall Bü-Störungen, die bei der Rückfahrt teilweise immer noch nicht beseitigt wurden.
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
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