Elektrifizierung des Ringzugs
Verfasst: Sa 14. Apr 2018, 14:00
Die Elektrifizierung des Ringzugs beschäftigt die Politik in der Region seit etlichen Jahren. Ohnehin werden heute schon weit über die Hälfte der Fahrleistungen des Ringzugs unter dem Fahrdraht erbracht, mit der geplanten Ausweitung in Richtung St. Georgen steigt der Anteil weiter. Eine wesentliche Weichenstellung erfolgte bereits vor wenigen Jahren, als seitens der HzL den Vorschlag lanciert wurde, weitere RegioShuttles zu ordern, solange diese noch gebaut werden. Dass die Forderung nach der Elektrifizierung von Lückenschluss-Strecken wie Rottweil - Villingen oder Immendingen - Tuttlingen durch den Kauf neuer RegioShuttle, die dann wieder ca. 20 Jahre genutzt werden können, konterkarriert würde, war einsichtig, weshalb keine Aktivitäten in dieser Richtung gestartet wurden. Vielmehr wurden bereits vor zwei Jahren in einem Gutachten eines Ingenieurbüros die Elektrifizierungskosten für die im Ringzuggebiet zu elektrifizierenden Streckenabschnitte aufgrund von Erfahrungswerten abgeschätzt und in die Gespräche mit dem Land eingebracht. Die aktuelle Studie der SMA+Partner AG zur Zukunft des Ringzugs fährt mehrgleisig. Auf Wunsch des Landes wird auch eine Hybrid-Variante analysiert. Da aber das Oberzentrum Villingen-Schwenningen sich direkte umsteigefreie Verbindungen von und nach Stuttgart wünscht (bei den vielen verpassten IC/Ringzug-Anschlüssen in Rottweil ist das überhaupt keine Überraschung), kann eine Lösung nur darin bestehen, dass die RE-Züge der Baureihe 442 (Talent 2) als Metropol-Express von Stuttgart Hbf über den Flughafen und Rottweil bis Villingen-Schwenningen verkehren, weshalb diese Strecke den Fahrdraht benötigt. Die Elektrifizierung des 27 km langen Abschnitts Rottweil - Villingen, zusammen mit der ggf. durch Ringzüge betriebenen Strecke St. Georgen - Villingen, würde den Anteil von unter Fahrdraht erbrachten Ringzugleistungen noch weiter erhöhen, weshalb die Ablösung der RegioShuttle nach Erreichen ihrer wirtschaftlichen Nutzungszeit (ca. 2025) durch elektrische Fahrzeuge angestrebt wird.
Die Ringzug-Region hat in den zurückliegenden Monaten also schon viel getan, um ein schlüssiges Konzept auf die Beine zu stellen. Was die Breisgau-S-Bahn in Richtung Freiburg darstellt, das wird das zukünftige Verkehrsangebot zwischen Villingen und Rottweil in Richtung Landeshauptstadt schaffen. Die Elektrifizierungspläne des Landes, die eine Elektrifizierung des Ringzugs bis 2025 vorsehen, kommen also zur rechten Zeit. Ähnlich wie bei der Breisgau-S-Bahn geht es dabei nicht nur um das Aufhängen einer Oberleitung, sondern um eine Modernisierung des Schienenverkehrsangebots insgesamt, also auch um zusätzliche Haltestellen (in der Diskussion sind bis zu 20 weitere Haltestellen in den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar), kürzere Fahrzeiten, dichtere Fahrpläne und bessere Bedienungen in den Tagesrandlagen (vgl. Zielkonzept 2025 des Landes), kurz: eine deutlich höhere Attraktivität des Schienenverkehrs.
Im Zusammenhang mit einer anderen Problematik wurde unlängst ermittelt, dass sich etwa im Gebiet des Verkehrsverbunds Schwarzwald-Baar (VSB) die Zahl der Zusteigemöglichkeiten in den Schienenverkehr binnen 20 Jahren um 244 % erhöht hat, entsprechend natürlich auch die Zahl der Kunden stark zugenommen hat. In den kommenden 10 Jahren dürfte sich, je nach Umsetzung entsprechender Studien, diese Zunahme nochmals nahezu verdoppeln lassen. Gleichzeitig werden die Buslinien verstärkt an den Knotenpunkten auf die Schiene ausgerichtet (Stichwort Regio-Buslinie), sicherlich in Laufe der nächsten Jahre auch an der einen oder anderen Stelle elektrisch betrieben werden und durch autonome, die Fläche bedienende Kleinbusse ergänzt. Vorstellbar ist auch, dass tarifliche Hemmnisse abgebaut werden und damit der öffentliche Verkehr insgesamt an Bedeutung gewinnen wird.
Bei der Modernisierung (nicht nur der Elektrifizierung) muss die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur berücksichtigt werden. Es ist sinnvoller, in die Infrastruktur zu investieren als auf zu knapper Infrastruktur Angebote zum Nulltarif zu fordern. Engpässe könnten beispielsweise in Bahnhöfen wie Villingen (nur 3 sinnvoll nutzbare Bahnsteigkanten), Tuttlingen oder insbesondere in Immendingen (leider ein durch DB-Netz ziemlich kastrierter Bahnhof) auftreten und müssen in Bahnhöfen wie Fridingen, wo heute auf zwei Gleisen sich 3 Züge tummeln, möglichst beseitigt werden. Zusätzliche Signale, Weichen, Abstellmöglichkeiten und Kreuzungsbahnhöfe erscheinen erforderlich, um einen dichteren Fahrplan stabil fahren zu können.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Die Ringzug-Region hat in den zurückliegenden Monaten also schon viel getan, um ein schlüssiges Konzept auf die Beine zu stellen. Was die Breisgau-S-Bahn in Richtung Freiburg darstellt, das wird das zukünftige Verkehrsangebot zwischen Villingen und Rottweil in Richtung Landeshauptstadt schaffen. Die Elektrifizierungspläne des Landes, die eine Elektrifizierung des Ringzugs bis 2025 vorsehen, kommen also zur rechten Zeit. Ähnlich wie bei der Breisgau-S-Bahn geht es dabei nicht nur um das Aufhängen einer Oberleitung, sondern um eine Modernisierung des Schienenverkehrsangebots insgesamt, also auch um zusätzliche Haltestellen (in der Diskussion sind bis zu 20 weitere Haltestellen in den Landkreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwald-Baar), kürzere Fahrzeiten, dichtere Fahrpläne und bessere Bedienungen in den Tagesrandlagen (vgl. Zielkonzept 2025 des Landes), kurz: eine deutlich höhere Attraktivität des Schienenverkehrs.
Im Zusammenhang mit einer anderen Problematik wurde unlängst ermittelt, dass sich etwa im Gebiet des Verkehrsverbunds Schwarzwald-Baar (VSB) die Zahl der Zusteigemöglichkeiten in den Schienenverkehr binnen 20 Jahren um 244 % erhöht hat, entsprechend natürlich auch die Zahl der Kunden stark zugenommen hat. In den kommenden 10 Jahren dürfte sich, je nach Umsetzung entsprechender Studien, diese Zunahme nochmals nahezu verdoppeln lassen. Gleichzeitig werden die Buslinien verstärkt an den Knotenpunkten auf die Schiene ausgerichtet (Stichwort Regio-Buslinie), sicherlich in Laufe der nächsten Jahre auch an der einen oder anderen Stelle elektrisch betrieben werden und durch autonome, die Fläche bedienende Kleinbusse ergänzt. Vorstellbar ist auch, dass tarifliche Hemmnisse abgebaut werden und damit der öffentliche Verkehr insgesamt an Bedeutung gewinnen wird.
Bei der Modernisierung (nicht nur der Elektrifizierung) muss die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur berücksichtigt werden. Es ist sinnvoller, in die Infrastruktur zu investieren als auf zu knapper Infrastruktur Angebote zum Nulltarif zu fordern. Engpässe könnten beispielsweise in Bahnhöfen wie Villingen (nur 3 sinnvoll nutzbare Bahnsteigkanten), Tuttlingen oder insbesondere in Immendingen (leider ein durch DB-Netz ziemlich kastrierter Bahnhof) auftreten und müssen in Bahnhöfen wie Fridingen, wo heute auf zwei Gleisen sich 3 Züge tummeln, möglichst beseitigt werden. Zusätzliche Signale, Weichen, Abstellmöglichkeiten und Kreuzungsbahnhöfe erscheinen erforderlich, um einen dichteren Fahrplan stabil fahren zu können.
Viele Grüße vom Vielfahrer