IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Dinge zum Thema "Ringzug" bitte hier Posten.
Vielfahrer
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IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

morgen ist in den Räumen der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die Fahrplankonfernz der NVBW mit den Aufgabenträgern, Kommunen, Verkehrsunternehmen, Verbünden und sonstigen Verbänden/Vertretern. Wenn die Zeit reicht, werde ich darüber gerne berichten. Gestern hatte ich beim Seehas-Event Gelegenheit, mit dem NVBW-Geschäftsführer Herrn Volker Heepen über die Frage der Befahrbarkeit des sanierten Dögginger Tunnels mit nicht über eine Notbremsüberbrückung ausgestatteten RegioShuttle der HzL bzw. den VT 612 der DB zu sprechen. Das wird morgen sicherlich ein sehr wichtiges Thema werden. Auch die vielen Zugausfälle auf der Gäubahn, die zunehmende Verdreckung in den Zügen, die Unpünktlichkeiten mit einer Vielzahl von verpassten Anschlüssen, die Langsamfahrstellen z.B. zwischen Beuron und Hausen im Tal, die DB-Netz erst 2027 beseitigen möchte, könnten ein interessantes Thema werden.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Villinger
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Villinger »

Beim neuen Zwischentakt von Donaueschingen (16:06) nach Sigmaringen (17:26) finde ich schade, dass man nicht die S-Bahn von Freiburg (an 16:10 in Donaueschingen) mitnimmt, sondern extra 3min in Immendingen stehen bleibt - aber das Konstrukt mit dem Zug Tuttlingen 16:30 - 16:43 Immendingen funktioniert wohl nicht anders.

Die Misere mit den IC2 hat seit dem Wechsel der Triebfahrzeuge von 146.5 auf 147 extrem zugenommen - fast täglich bleiben Züge mit Softwarestörung liegen und müssen vom Tf resetted werden. Das dauert immer mindestens 20-30min, nicht nur weil der Tf das grundsätzlich auf der Lok machen muss. Letzten Dienstag kam ein Fahrzeug zwischen Sulz und Neckarhausen gar nicht mehr weiter und hat 2,5h abends die Strecke blockiert, ehe es mit einer ÖBB-Lok nach Horb geschoben wurde. Ich bin am Montag 40min in Oberndorf gestanden wegen Softwarestörung, immerhin am Bahnsteig.
Erste Forderungen kamen schon (ich glaube von einer der IHKn), die neu von der Westbahn gekauften Doppelstocktriebzüge auf die Gäubahn zu holen (zuverlässige schweizer Stadler-Technik). Stattdessen verheizt DB Fernverkehr diese aber auf einer neuen IC-Linie Dresden-Rostock.
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Lucian Berndt
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Lucian Berndt »

Hallo Vielfahrer, in welchem Zeitraum ist denn die Fahrplankonferenz? Und darf da jeder erscheinen oder nur geladene Gäste? Würd esonst versuchen, nach der Frühschicht auch dort einzutreffen wenn möglich. Das sind nämlich Themen die mir heiß unter den Nägeln glühen und auf die ich auch gerne Antworten bekommem würde ;)

Lg und danke für den Hinweis
Lucian
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

genau so ist es. Auf der IHK-Veranstaltung in Singen zur Gäubahn wurde der Druck auf die Bahn erhöht. Und zu diesem Zeitpunkt wusste noch fast keiner, dass das Versprechen des Konzernbevollmächtigten Thorsten Krenz, ab nächstem Jahr den durchgehenden Stundentakt mit IC2 nach Zürich zu fahren, ein erneutes leeres Versprechen war. Zum Glück, muss man fast sagen, denn man müsste die Schweizer sehr bedauern, wenn sie noch stärker als bisher schon unter der DB-Fernverkehrsqualität leiden müssten. Da ist es besser, die Anschlüsse in Singen gehen hops und der Schweizer Binnenverkehr mit einer ungleich höheren Nachfrage läuft störungsfrei. In der Tat, in Singen hatte ich angeregt, die KISS der Westbahn auf der Gäubahn einzusetzen, denn diese verfügen von Anfang an über eine Schweiz-Zulassung, laufen störungsfrei. So könnte ich mir einen Stundentakt schon vorstellen. Ich will auch nicht ausschließen, dass es sich in diese Richtung bewegen könnte.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Lucian,
die Fahrplankonferenz beginnt um 10:30 Uhr. Dazu sollte man aber schon eine Einladung des Veranstalters, der NVBW haben. Da Du, wenn ich es richtig mitbekommen habe, bei der SBG arbeitest und diese in den letzen Jahren ab und an durch Abwesenheit glänzte, aus was für Gründen auch immer, könntest Du ja ggf. über diesen Weg Dir einen Zugang verschaffen. Grundsätzlich sind alle Verkehrsunternehmen der Region eingeladen, aber insbesondere bei Busunternehmen ist da eher ein Desinteresse festzustellen.

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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Sascha »

Hallo Vielfahrer,

ich mach ja grad den Quereinstieg zum Lrf in Offenburg/Kehl und hab einen ex-SBG-Busfahrer aus Radolfzell . Er hat mir einiges über seinen Arbeitsplatzverlust erzählt (wie es abgegangen ist).

Ich weis nicht, wie du das gemeint hast beim Lucius, aber die Stimmung bei der SBG ist absolut am Tiefpunkt.

Gruss Sascha *hallo1*

PS: Lrf = Lokrangierführer
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Vielfahrer
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Sascha,

was Dir der Busfahrer-Kollege aus Radolfzell erzählt hat, weiß ich natürlich nicht. In früheren Jahren bin ich oftmals in die Betriebsstelle der SBG in Radolfzell gekommen, als wir damals den "Hegau-Fuchs" entwickelt hatten. Aber die Zeiten haben sich geändert. Es ist zunächst einmal so, dass alle Konzessionen, auch die der SBG, irgendwann auslaufen und neu beantragt werden müssen. Bei einer Neu- oder Wiederbeantragung muss von der Genehmigungsbehörde (z.B. dem Landratsamt oder dem Regierungspräsidium) geprüft werden, ob der Antrag dem jeweiligen Nahverkehrsplan entspricht. Tut er dies nicht, kann man ihn gleich auf die Seite legen. Und wenn er dem Nahverkehrsplan entspricht, so ist zu klären, ob er eigenwirtschaftlich, d.h. ohne Zuschüsse der kommunalen Seite gefahren werden kann oder nicht. Kann er eigenwirtschaftlich gefahren werden, so ist er genehmigungsfähig, sofern kein anderes Verkehrsunternehmen einen ebenfalls eigenwirtschaftlichen Antrag vorgelegt hat, der besser (also z.B. mehr Fahrten) aufweist. Ist er nicht eigenwirtschaftlich, erfordert also Subventionen, so muss gemäß EU 1370 der Verkehr ausgeschrieben werden. Aus Sicht der Verkehrsunternehmen ist das nicht erfreulich. Aber aus Sicht der Steuerzahler eventuell schon. Es sollte bei einer Ausschreibung dann das günstigste Angebot angenommen werden (nicht unbedingt das billigste). Allerdings müssen sich alle Wettbewerber bestimmten Regeln (Tariflohn usw.) unterwerfen.
Nun ist es so, dass die SBG besser bezahlte Busfahrer hat bzw. bessere Arbeitsbedingungen als private Unternehmen und deswegen teurer produziert als die Wettbewerber. Aus der Erkenntnis heraus, dass auf dieser Basis es nicht möglich ist, das günstigste Angebot abzugeben, spart sich die SBG mitunter gleich die Kosten einer Angebotserstellung und gibt schon gar kein Angebot mehr ab. Oder sie bietet über eine Tochterfirma an, die andere Lohnstrukturen hat (Friedrich Müller). Im Bereich der SBG Radolfzell waren andere Verkehrsunternehmen (Fa. Behringer aus Klettgau bzw. Fa. Klink aus Tübingen) offenbar erheblich günstiger, weshalb diese Firmen die Linien übernehmen werden.
Ob das alles so klappt, wird sich in den verbleibenden 2 1/2 Monaten bis zum Jahresende dann zeigen. Ob das für die Fahrgäste vorteilhaft ist, wird sich auch noch erst erweisen müssen. Ähnlich läuft es aber auch in vielen anderen Landkreisen im Land, etwa auch im Schwarzwald-Baar-Kreis. Das EU-Recht ist quasi eine neue Welt, in der sich der ÖV jetzt finden muss.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von KBS720 »

Vielfahrer hat geschrieben: So 13. Okt 2019, 11:08 Und zu diesem Zeitpunkt wusste noch fast keiner, dass das Versprechen des Konzernbevollmächtigten Thorsten Krenz, ab nächstem Jahr den durchgehenden Stundentakt mit IC2 nach Zürich zu fahren, ein erneutes leeres Versprechen war. Zum Glück, muss man fast sagen, denn man müsste die Schweizer sehr bedauern, wenn sie noch stärker als bisher schon unter der DB-Fernverkehrsqualität leiden müssten.
Hm, warum klappt das wohl nicht? Wer kriegt das mit der Software und damit mit der Zulassung nicht gebacken? Fernverkehr? Wohl eher Bombardier, die gefühlt gar nichts mehr termingerecht auf die Reihe bekommen. Dafür kann der Fernverkehr bis auf die Bestellung der Fahrzeuge nun wirklich nichts.
Vielfahrer hat geschrieben: So 13. Okt 2019, 11:08 In der Tat, in Singen hatte ich angeregt, die KISS der Westbahn auf der Gäubahn einzusetzen, denn diese verfügen von Anfang an über eine Schweiz-Zulassung, laufen störungsfrei. So könnte ich mir einen Stundentakt schon vorstellen. Ich will auch nicht ausschließen, dass es sich in diese Richtung bewegen könnte.
Interessant die Ossi sollen den Mist nehmen der nicht läuft, damit man in Singen vernünftig fahren kann. Na das erzähle denen mal *nee*


Grüße Andreas
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Lucian Berndt
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Lucian Berndt »

*gelöscht*
Zuletzt geändert von Lucian Berndt am Fr 8. Nov 2019, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: IHK-Fahrplankonferenz am 14.10.2019

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

heute nun fand die Fahrplankonferenz der NVBW in den Räumen der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg statt. Der Verkehrsreferent der IHK, Herr Martin Schmidt erläuterte zunächst die Position der IHK zum Thema S 21 und der Gäubahn-Unterbrechung bei Stg.-Vaihingen. Aus Sicht der IHK, die als Interessensvertretung der zahlreichen Industrieunternehmen in der Region tätig ist, gibt es keinen Anlass, an der Konzeption von S 21 zu zweifeln. Unabhängig davon wird eine langjährig drohende Unterbrechung der Verbindung nach Stuttgart, die nur bis Stg.-Vaihingen (Anschluss an S1, S2 oder S 3 jeweils alle 15 Minuten, also im 5-Min-Takt) bzw. Stg.-Nord (Anschluss an S 4, S5 oder S 6; ebenfalls alle 15 Minute je Linie) schon kritisch gesehen, was die Erreichbarkeit des Fernverkehrs in Stuttgart betrifft. Allerdings müssten erst Fakten auf den Tisch und nicht Mutmaßungen. Bislang lägen der IHK von ihren Mitgliedsunternehmen keine Beschwerden auf dem Tisch. Seitens der NVBW regte Herr Focken an, dass die Verbände (z.B. VCD, Pro Bahn und andere) Druck machen sollen, denn sonst würde der Stuttgarter Hbf 5 Jahre lang nicht aus dem Gäu angefahren werden können.
Nach diesem Positionsaustausch begann dann die eigentliche Fahrplankonferenz.

Interessant war noch, dass alle, die aus Richtung Stuttgart mit IC-Zügen angereist waren, in Rottweil ihre Anschlüsse verpasst haben. Herr Focken konnte mit einem Dienstwagen der HzL mitgenommen werden, andere kamen 1 Stunde zu spät. Lediglich Vielfahrer, der täglich das Dilemma auf der Gäubahn erlebt, fuhr bereits mit dem VT 612 Eutingen – Villingen, bei dem man in Rottweil nicht umsteigen muss, und damit mit hoher Sicherheit immer rechtzeitig im Schwarzwald-Baar-Kreis ist. Heute allerdings wäre es in Herrenberg beinahe schief gegangen, weil gleich am ersten Tag, nachdem die Ammertalbahn wieder durchgehend verkehrt, Verspätungen von 5 Minuten an der Tagesordnung waren. Hat aber gerade noch geklappt!

Die extrem schlechte Betriebsqualität von DB-Fernverkehr war denn auch das erste Thema. Herr Focken erläuterte, dass die Reisenden es fast nicht gemerkt hätten, dass die zuverlässigen 146er durch die unzuverlässigen 147er ausgetauscht worden wären. Seit dem diese Loks fahren, sind Zugausfälle und massive Verspätungen auf der Gäubahn auf der Tagesordnung. Es klappt so gut wie nichts mehr. Deswegen wird auch an Konzepten gearbeitet, diese Züge durch andere Fahrzeuge und damit zuverlässigere zu ersetzen. Näheres dazu konnte heute noch nicht gesagt werden.

Zum Fernverkehr auf der Schwarzwaldbahn gab es nicht viel zu sagen. Der bleibt erhalten, aber er fällt leider über Monate hinweg aus. Grund ist die Sanierung der NBS Mannheim – Stuttgart, die letztlich dazu führt, dass der IC Schwarzwald von April bis Oktober nur bis Karlsruhe verkehren wird, wo man, wie Herr Focken anmerkte, den Schwarzwald gerade schon mal sehen kann. Auch 2021 wird das ähnlich werden. Da soll die Schwarzwaldbahn zwischen Hausach und St. Georgen grundlegend saniert werden. Sie wird da über ca. 6 Monate hinweg auf diesem Abschnitt nicht fahren, lediglich in den Sommerferien wird sie verkehren, weil dann die Gäubahn nicht befahren werden kann. Es wird eine grundlegende Sanierung sein, d.h. in den Tunnels und beim Oberbau, wobei auch der Oberbau gerichtet wird. Ebenso werden Leit- und Sicherungstechnik erneuert bzw. angepasst und auch die Bahnhöfe sind dran, z.B. Villingen.

Ansonsten läuft es auf der Schwarzwaldbahn unverändert, von Baumaßnahmen abgesehen. Im Kinzigtal wird der Zugverkehr um 15 Minuten gedreht, da zwischen Eutingen im Gäu und Freudenstadt zwei zusätzliche Halte in Betrieb genommen werden. Aus knappen 2 Minuten Anschlusszeit in Freudenstadt werden dann ca. 10 Minuten in beiden Richtungen, wodurch die Eigenkreuzung nach Schiltach rutscht und es mit der Schwarzwaldbahn zwischen Hausach und Offenburg zu einem ungefähren 30-Minuten-Takt zwischen SWB und OSB kommen wird. Ebenfalls mit angepasst werden muss die Regiobuslinie Schiltach – Schramberg – Rottweil, die in 2 Abschnitte aufgespalten wird, nämlich Rottweil – Sulgen – Schramberg (wie heute) und Schiltach – Schramberg – Sulgen (um ca. 15 Minuten gedreht).

Bei der Breisgau-S-Bahn wurde das Betriebsprogramm erläuert und auf die Unterschiede und Taktabweichungen eingegangen. Fahrpläne wurden hierfür nicht verteilt. Sie können noch in dieser Woche im Internet abgerufen werden unter www.nvbw.de bzw. auf www.bahn.de.
Eine längere und intensive Diskussion schloss sich wegen der NBÜ-Forderung des EBA beim Dögginger Tunnel an. Noch gibt es kein grünes Licht (und wird für die RS1 wohl auch nicht gegeben werden). Es sind aber Überlegungen im Gange, die durchaus halb Süddeutschland betreffen, um Fahrzeuge zu organisieren, die den vom Schwarzwald-Baar-Kreis vorgetragenen Notwendigkeiten entsprechen würden. DB und NVBW sowie HzL werden nach entsprechenden Lösungsmöglichkeiten suchen. Im schlimmsten Falle müsste zur Eröffnung der Breisgau-S-Bahn neben her ein SEV mit 3 Bussen durchgeführt werden, da die Züge ohne NBÜ niemanden durch den Dögginger Tunnel befördern dürfen. Es wird also noch spannend werden, wie dieses Ding ausgeht.

Ansonsten ist die Achse Rottweil – Villingen – Bräunlingen mit einem lupenreinen Stundentakt von früh bis spät an 7 Tagen in der Woche sehr gut konzeptioniert. Dort wo Schülerverkehre oder andere Bedürfnisse zwingend andere Zeiten erfordern, verkehren zusätzliche Züge zum Stundentakt, so dass das Fahrplanangebot aus heutiger Sicht wirklich optimal ist.

Dies gilt noch nicht ganz für die Abschnitte zwischen Immendingen und Tuttlingen bzw. Tuttlingen und Rottweil, wo in den Abendstunden noch keine Züge im Stundentakt verkehren, sondern teilweise bereits ab 21 Uhr Betriebsruhe einkehrt. Auch im Donautal läuft noch nicht soviel, dass man zufrieden sein könnte, ebenso nicht in den Tagesrandlagen in Richtung Konstanz (am frühen Morgen) bzw. aus Konstanz (abends nach 21 Uhr).

Für den RAB stellte Oliver Mayer die verbesserte Donautalbahn vor (4 zusätzliche Fahrtenpaare), die jedoch nur eingeschränkt halten, weil es zu viele störende Langsamfahrstellen gibt, die wie etwa der Bahnübergang Talhof (zwischen Beuron und Hausen im Tal) von DB-Netz erst 2027 angegangen werden sollen. Sehr gut angelassen hat sich das Fahrradthema im Donautal. Der 218er-n-Wagenzug soll beibehalten werden, da er in der Lage ist, auch mal 60 Fahrräder zu befördern. Sehr geeignet sind auch die Triebwagen der Brenztalbahn, die durch die Lint der HzL dort frei wurden. Wo immer möglich, setzt RAB diese 6 Fahrzeuge im Donautal ein, da sie für den Fahrradverkehr viel besser als die VT 612 geeignet sind. Erst wenn die Langsamfahrstellen wieder beseitigt sind, ist der RAB bereit, wieder über weitere Halte in Hausen im Tal oder Mühlheim usw. zu diskutieren.

Diskutiert bzw. erläutert wurde auch noch die Situation im Wutachtal, wo ab kommendem Jahr bis Stühlingen zur Realschule mit dem Zug gefahren werden wird. Wegen vieler Bahnübergänge dauert dies zwar noch, aber auf der Straße ist man auch nicht schneller, wenn man an die Stausituation kurz vor dem Grenzübergang bei Koblenz denkt. Die Schiene wird dort ihre Kunden finden und sukzessive wird der Nahverkehr auf der Schiene ausgebaut und beschleunigt werden. Leider ist es nicht gelungen, die vom Schwarzwald-Baar-Kreis initiierte Busplanung von Donaueschingen bis Stühlingen Realschule umzusetzen. Es wird nun "nur" einen Regiobus Donaueschingen - Blumberg geben und von dort aus einen Anschlussbus nach Fützen, der nicht nach Stühlingen fahren kann. Für den Verkehr zwischen Fützen und Stühlingen Realschule setzt der Landkreis Waldshut einen Kleinbus oder einen PKW ein. Besser wäre sicherlich ein durchgehender Bus ab Stühlingen bis Donaueschingen gewesen, da die Stühlinger bei Reisen nach Norden sich nicht auf die Hochrheinstrecke verlassen wollen, sondern auf die Schwarzwaldbahn in Donaueschingen orientiert sind. Seitens des Landratsamts in Villingen wurden mittels einer Tischvorlage die Eckpunkte der Umsetzung des Nahverkehrsplans im Süden des Landkreises erläuert (Vöhrenbach - Bräunlingen - Döggingen - Ewattingen - Fützen - Schweizer Grenze bis Leipferdingen - Gutmadingen - Donaueschingen. Die Linien wurden alle ausgeschrieben und gingen nicht an die DB-Tochter SBG, was zur Folge hat, dass beispielsweise die Bahncard100 zukünftig nicht mehr gültig ist. Wie es den Anschein hat, ist dies aber den Verantwortlichen gar nicht bewusst, merkte Herr Focken dazu an. Auch im Donautal geht die bisherige Buslinie der SBG neu an die Kreisverkehrsbetriebe (= Fa. Robert Bayer aus Ehingen). D.h. auch im Donautal gilt die BahnCard zukünftig nicht mehr. Der alte Spruch der DB ("abseits der Schiene fährt die Bahn auch") ist damit gegenstandslos geworden. Sehr positiv wurde von der NVBW vermerkt, dass erstmals die Buskonzeptionen des Landkreises in der Fahrplankonferenz erläutert wurden und dass sie besser den je auf die Schiene abgestimmt sind, was früher die SBG eigentlich im eigenen Unternehmen schon immer hätte selbst machen können.

Interessant waren auch die Ausführungen von DB-Netz. Es wird zu einer Vielzahl von Streckensperrungen und Teilsperrungen kommen im Jahr 2020 (Anmerkung: Der Begriff „Teilzeiteisenbahn“ stimmt also doch) kleine Beispiele gefällig:

25.02 - 26.02 ab 23:20 bis 4:40 Streckensperrung Horb – Hattingen
02.03.- 07.03. von 22:00 bis 6:00 durchgehende Streckensperrung Horb – Hattingen.
10.03. 11.03. ab 23:20 bis 4:40 Streckensperrung Horb – Hattingen
02.04.- 08.04. Di-Fr von 10:00 – 15:00 Fahrplanänderungen in Konstanz wegen Weichenerneuerungen
04.04. – 06.04 14:00 – 6:00 Fahrplanänderungen in Konstanz wegen Weichenerneuerungen
06.04.- 17.04. 1:00 – 15:30 Fahrplanänderungen in Konstanz wegen Weichenerneuerungen
12.04. 3:00 – 3:30 Totalsperrung Bahnhof Singen wegen Oberleitungsarbeiten
18.04.1:20 bis 20:04.4:00 Streckensperrung Talhausen – Rottweil wegen Brückenarbeiten.
27.07.- 3.08. je 1:20 – 4:20 Totalsperrung Engen – Singen wegen Gleiserneuerungsarbeiten.
03.08.4:20 – 14:09. 4:20 Totalsperrung Engen – Singen wegen Gleiserneuerungsarbeiten.
03.08.- 29.08. Streckensperrung Singen – Tuttlingen wegen Bündelbau
03.08.- 21.08. Streckensperrung Herrenberg – Eutingen im Gäu wegen Bündelbau
17.08. 1:30 bis 12.10.4:20 Fahrplanänderungen wegen Bahnsteigarbeiten Tuttlingen
15.09.- 19.09. je 1:00 – 4:20 Totalsperrung Engen – Singen wegen Gleiserneuerungsarbeiten
25.09.-27.09. Fr-So je 1:00 – 4;00 Fahrplanänderungen wegen Weichenerneuerung zwischen Radolfzell und Singen
28.09.0:00 – 03.10.4:00 Fahrplanänderungen wegen Weichenerneuerungen in Singen
12.10.1:30 bis 11.12.4:20 Bahnsteigkante(n) in Konstanz nicht durchgehend verfügbar
19.10.- 24.10. je 22:00 – 6:00 durchgehend Streckensperrung Horb – Hattingen (Instandhaltungsarbeiten)
01.10.-12.12. je 23:00 – 5:15 Fels/Hangsicherung zwischen Engen und Hattingen mit Fahrplanänderungen
01.10.-18.11. Mo-Fr je 23:00 – 5:15 Fahrplanänderungen wegen Fels/Hangsicherung zwischen Engen und Hattingen
02.11.2:00 – 30.11.4:00 Totalsperrung Radolfzell – Ko.Petershausen Arbeiten am Bahnübergang.

Und in 2021 setzt sich dies insbesondere an der Schwarzwaldbahn fort.
Interessant zu erfahren war, dass die Planungen der DB-Netz sich an den aktuellen Gegebenheiten orientieren. Von der Verdoppelung der Zugzahlen nach Umsetzung MEX und St. Georgen – Villingen mit Ringzug, Bräunlingen – Villingen West mit Ringzug usw. hatten die Planer noch nichts gehört. Auch wird einstweilen die Notwendigkeit nicht gesehen, mehr Bahnsteigkanten in Villingen zur Verfügung zu haben, obgleich sich gemäß Zukunftskonzeption Ringzug 2.0 die Zugzahlen nahezu verdoppeln werden gegenüber heute. Und dass bei durchgehendem Zugverkehr von Stuttgart bis Villingen nach Elektrifizierung der Strecke es für keinen Villinger mehr einen Anlass gibt, nach Rottweil auf den großen Parkplatz zu fahren, hat auch noch nicht zum Nachdenken darüber geführt, wo in Villingen-Schwenningen in Schienennähe P&R praktiziert werden könnte. Eigentlich kann man sich da nur wundern.

Viele Grüße vom Vielfahrer, der auf der Rückfahrt von Villingen nach Tübingen mit einer Gruppe brasilianischer Mediziner sich im Zug lange unterhalten hat und deswegen erst zu späterer Stunde zu diesem Bericht gekommen ist.
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