S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Studie)

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S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Studie)

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,
Im Schwarzwälder Boten, Ausgabe Nagold, findet sich heute ein Pressebericht über die Vorstellung der TTK-Studie S-Bahn-Verlängerung bis Nagold vom gestrigen Freitag. Ich halte das Projekt in hohem Maße für sinnvoll und gehe davon aus, dass weit mehr als die angenommenen 2650 zusätzlichen Fahrgäste in den Zügen sitzen werden. Auf der Strecke Nagold - Herrenberg und weiter in erster Linie nach Böblingen/Sindelfingen bzw. Stuttgart, aber auch in Richtung Tübingen, sind Tausende Pendler täglich unterwegs. Mit den Bussen fahren wenige Hundert, weil die Streckenführung teilweise Stadtverkehrscharakter hat und aus verschiedenen Gründen auch unpünktlich sind (verpasste Anschlüsse als Folge).


Grünes Licht für S-Bahn-Anbindung
Schwarzwälder-Bote, vom 01.07.2011 20:30 Uhr

Von Michael Stock

Gäufelden-Nebringen. Buchstäblich in Fahrt kommen möchte Nagolds Stadtoberhaupt Jürgen Großmann, wenn es um das Thema S-Bahn-Anbindung nach Stuttgart geht. Ein erster Schritt ist gemacht: Die vom Kreis Calw und der Stadt Nagold in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie liegt nun vor – und gibt grünes Licht.

Als gestern Udo Sparmann von der Transport Technologie-Consult Karlsruhe GmbH die Überprüfung bezüglich einer Umsetzung des Projekts vorstellte, war nicht nur Nagolds Oberbürgermeister zugegen, sondern gleich fünf seiner Kollegen. Denn auch Bernd Dürr (Bondorf), Stephan Neher (Rottenburg), Thomas Sprißler (Herrenberg) sowie Armin Jöchle (Eutingen) mussten ein Interesse daran haben, was bei der Studie herauskommt. Wie ihr zu entnehmen ist, könnten sie erheblich von der Verlängerung profitieren.

"Wir müssen so viele Leute wie möglich auf die Schienen bringen", formulierte Großmann das Ziel. Und wirtschaftlich sinnvoll müsse es auch sein. Sparmann und seine Gutachter halten eine S-Bahn-Verlängerung von Herrenberg bis Nagold für baulich und betrieblich machbar. Wäre ein kompletter Neubau mit Kosten in Höhe von 130 Millionen Euro noch völlig utopisch gewesen, würden sich die Investitionssummen für die neue Maßnahme auf 30 Millionen Euro für 30 Kilometer Strecke belaufen. Laut Sparmann im Vergleich eine kostengünstige Variante. 80 Prozent könnten außerdem durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) bezuschusst werden.

Ein wichtiger Punkt bei den Beförderungszeiten ist Sparmann die Umsteigefreiheit. Auch wenn beispielsweise die Fahrzeit von Nagold in die Stadtmitte mit der S-Bahn und Umsteigen in den Bus fünf Minuten kürzer ist als die in einer durchgehenden S1, würde sich Umsteigen "allein schon wegen der Anschlussproblematik mit dem Bus" negativ auf die Fahrgastzahl auswirken. Eine befriedigende Umsteigezeit zwischen den S-Bahnen und der Kulturbahn im Bahnhof Nagold sei in beiden Fahrtrichtungen machbar, ohne die Infrastruktur der Kulturbahn erneut zu ändern.

"Auch die Gemeinden an der Gäubahn haben einen großen verkehrlichen Nutzen und das Obere Nagoldtal enthält eine Schienendirektverbindung an die Region", so Sparmann. Alle Bürgermeister äußerten sich positiv bezüglich des Projekts.

"Ich sehe es relaxed, bei uns stehen die wenigsten Veränderungen an", sagte etwa Sprißler. Handlungsbedarf bestünde aber beispielsweise am Eutinger Bahnhof, der unter anderem über keine gesicherten Bahnsteigzugänge verfügt. Infrastrukturmaßnahmen würden auch in die Elektrifizierung der Strecke und des Hochdorfer Tunnels fließen.

Eine verlängerte Strecke der S1 soll rund 2650 zusätzliche Fahrgäste in die Züge locken, und Großmann betonte, dass nicht nur Pendler aus der Stadt, sondern auch in die Stadt fahren würden. Verkehren würde der Kurzzug mit 70 Meter Länge und 200 Sitzplätzen tagsüber alle 30 Minuten und jede Stunde am Abend. "Es ist richtig, in dieser Zeit das Thema auch in der Öffentlichkeit voranzubringen und nicht mehr loszulassen", warb Großmann. Dabei gelte es als Nagelprobe, dass alle Beteiligten zusammenfänden und die Details geklärt werden. Das sahen auch seine Kollegen so, die auf intensive Gespräche untereinander drängen.

Sparmann wies noch einmal darauf hin, dass man erst am Anfang stehe, alles erst im Groben und
noch lange nichts entschieden sei: "Die eigentliche Aufgabe beginnt erst jetzt", so Sparmann.

Viele Grüße und dem Projekt beste Wünsche
von Vielfahrer
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Vielfahrer »

Auch der Gäubote aus Herrenberg befasst sich eingehend mit der S-Bahn-Verlängerung nach Nagold:

Gutachten hält S-Bahn-Vision für realisierbar
Herrenberg/Nagold: S1-Verlängerung in den Kreis Calw würde 30 Millionen Euro kosten
Eine S-Bahn nach Nagold würde rund 2 130 zusätzliche Fahrgäste pro Tag in die Züge locken GB-Montage
Eine alte Idee taucht in neuem Gewand auf: ein Zug von Herrenberg nach Nagold. Die am Freitag vorgestellte Machbarkeitsstudie hält eine S-Bahn-Verlängerung von Herrenberg bis Nagold für baulich und betrieblich machbar und prognostiziert, dass eine standardisierte Bewertung einen positiven Kosten-Nutzen-Quotienten erbringen könnte. Die Investitionskosten lägen bei 30 Millionen Euro.

Konrad Buck

Die Karlsruher Firma Transport Technologie-Consult GmbH (TTK) hat in einer Machbarkeitsstudie untersucht, ob es sinnvoll ist, die derzeit in Herrenberg endende S-Bahn bis nach Nagold zu verlängern. Um diese Strecke für die S-Bahn auszubauen, rechnen die Gutachter mit Kosten von 30 Millionen Euro - 100 Millionen Euro billiger als die inzwischen "beerdigte" Neubau-Variante über Haslach und Jettingen. Ein großer Brocken entfiele dabei auf die Elektrifizierung zwischen Hochdorf und Nagold (4,9 Millionen Euro), wobei der 1,5 Kilometer lange Hochdorfer Tunnel mit weiteren 2,6 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Größere Investitionen notwendig wären auch in Bondorf (3,3 Millionen Euro, unter anderem für einen Mittelbahnsteig und für eine Unter- oder Überführung), Eutingen (10,1 Millionen Euro für eine niveaufreie Einfahrt), Iselshausen (2,3 Millionen Euro) und am Nagolder Bahnhof (zwei Mil lionen Euro).

Die von der Stadt Nagold und dem Landkreis Calw beauftragte TTK hält diese Infrastruktur-Investitionen für kostengünstig. Denn pro Kilometer müsse man für die S-Bahn Herrenberg-Nagold nur eine Million Euro investieren, rechnete Geschäftsführer Dr. Udo Sparmann vor, die angedachte S6 von Weil der Stadt nach Calw (3,5 Millionen Euro pro Kilometer) und die S 60 von Böblingen nach Renningen (über acht Millionen Euro pro Kilometer) seien wesentlich teurer.

Die Gutachter rechnen damit, dass eine verlängerte S 1 rund 2 130 zusätzliche Fahrgäste pro Tag in die Züge zwischen Herrenberg und Nagold locken würde (plus 500 vom Bus verlagerte Fahrgäste). Dies würde zu Fahrgelderlösen von einer Million Euro pro Jahr führen. Zwischen Eutingen und Herrenberg könnte ein S-Bahn-Angebot eine um 30 Prozent höhere Nachfrage erzeugen (1 400 neue Fahrgäste), für den Abschnitt zwischen Eutingen und Nagold werden 1 000 neue ÖPNV-Kunden prognostiziert. Für Gäufelden seien 500 zusätzliche Fahrgäste pro Tag zu erwarten, was einer Steigerung von 50 Prozent entspricht, für Bondorf geht die TTK von einem Plus von 30 Prozent aus. Der größte Nutzen aus einer S-Bahn-Verbindung entstehe für die Gemeinden entlang der Gäubahn, so resümiert das Gutachten, der größte Gesamteffekt resultiere aber aus der Verlängerung bis Nagold. Die zusätzlichen Betriebskosten pro Jahr belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro, das Defizit pro Jahr beträgt 1,4 Millionen Euro. Zusätzliche Einnahmen würden 40 Prozent der zusätzlichen Betriebskosten decken. Die Gutachter erwarten deshalb, dass eine standardisierte Bewertung einen positiven Nutzen-Kosten-Quotienten erbringen würde. Ein solcher positiver Quotient ist Voraussetzung dafür, dass das Projekt mit 75 Prozent finanziell gefördert wird.

Die S-Bahn-Kurzzüge zwischen Nagold und Herrenberg wären auf der gut 30 Kilometer langen Strecke rund 34 Minuten unterwegs. Darin liegt auch ein Knackpunkt, der den Sinn des Projekts infrage stellen könnte: Denn der von Nagold nach Herrenberg fahrende Linienbus benötigt derzeit auf direktem Wege über Oberjettingen nur 22 Minuten, mit den Schlenkern über Mötzingen, Unterjettingen und Haslach pendelt der Bus in 28 Minuten zwischen beiden Städten. In Herrenberg müssen die Fahrgäste allerdings zwischen Bus und Zug umsteigen. Einer umsteigefreien Zug-Verbindung weisen die Gutachter große Vorteile zu. Dieser Vorteil werde die längere Beförderungszeit kompensieren: "Umsteigen ist das größte Hindernis für den ÖPNV, außerdem wird der Bus als Hindernis empfunden. Man kriegt die Autofahrer nicht in den Bus", sagt Geschäftsführer Dr. Udo Sparmann. Wichtig ist den Initiatoren, dass sich die tarifliche Situation für die Fahrgäste nicht verschlechtert: Eine S-Bahn-Fahrt von Herrenberg nach Nagold soll nicht teurer sein als der Fahrschein für die wesentlich kürzere Busfahrt.

Eine S-Bahn bis Nagold würde sich auch auf andere Verkehrsverbindungen auswirken. Direktfahrten per Bus zwischen Herrenberg und Nagold wären nicht mehr vorgesehen, um keine parallele Konkurrenzverbindung zur S-Bahn zu bieten. Jettingen und Mötzingen sollen noch direkt an Nagold und Herrenberg sowie in Nebringen oder Bondorf an die S-Bahn angebunden werden. Die Gutachter schlagen aber vor, die Fahrtenzahl dieser Linie 774 und auch der Linie 777 (Nagold-Tübingen) zu verringern. Außerdem würde die Kulturbahn (Tübingen-Pforzheim) nur noch zwischen Pforzheim und Nagold sowie zwischen Horb und Tübingen verkehren.

Die politische Diskussion ist nun eröffnet. "Es wird eine Nagelprobe, ob es uns gelingt, alle Beteiligten von dem Konzept zu überzeugen", erklärt Nagolds Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der ein optimiertes Mobilitätskonzept in der Region anstrebt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Laie
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Laie »

Kann man denn zufällig die Studie irgendwo im Netz finden?

Und wie ist das dann mit dem RE Singen-Stuttgart. Hält der ddadnn trotzdem noch zwischen Horb und Herrenberg an jedem Bahnhof?
Vielfahrer
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Vielfahrer »

Die Studie findet sich bei http://www.bei-abriss-aufstand.de/wp-co ... -06-30.pdf. Sie trägt das Datum vom 30.06.2011.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Chimaera
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Chimaera »

An für sich wäre das Projekt ja begrüßenswert - wenn auch die Kulturbahn damit "zerhackt" wird.

Nur überlege ich mir gerade, wie man die fehlende Verbindungsleistung Hochdorf-Horb dann ausgleicht.
Wie kommt man denn dann von Freudenstadt oder Nagold nach Tübingen?

Am einfachsten und gleichzeitig unattraktivsten wäre dann ja wohl von FDS oder Nagold bis Eutingen, dann umsteigen nach Horb und dort dann wieder umsteigen gen Tü. Das hatte ich schon früher 1-2 mal wegen Bauarbeiten auf der Kulturbahn so gehandhabt - aber ganz ehrlich: Das macht keiner auf Dauer mit, dabei wird man blöd.
Interessant wären natürlich aber auch Fahrgastzahlen, wieviel Menschen diese Verbindung in der Relation überhaupt nutzen.
Vielfahrer
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Vielfahrer »

Chimaera hat geschrieben:
Nur überlege ich mir gerade, wie man die fehlende Verbindungsleistung Hochdorf-Horb dann ausgleicht.
Wie kommt man denn dann von Freudenstadt oder Nagold nach Tübingen?


Interessant wären natürlich aber auch Fahrgastzahlen, wieviel Menschen diese Verbindung in der Relation überhaupt nutzen.
Von Freudenstadt nach Tübingen fährt eigentlich keiner über Horb. Umsteigepunkt ist Herrenberg und dann mit der Ammertalbahn. Das klappt von früh bis spät mindestens stündlich. Auch umgekehrt beobachte ich viele Fahrgäste, die aus Tübingen in Eutingen nach Freudenstadt oder auch Rust umsteigen. So würde es auch von Nagold aus gehen. Halbstündlich nach Herrenberg mit der S1 und weiter halbstündlich mit der Ammertalbahn.

Die Potentiale der Kulturbahn zwischen Tübingen/Rottenburg und Nagold/Calw sind eigentlich nur noch Restpotentiale. Pender auf dieser Strecke kann man leider wohl an seinen beiden Händen abzählen. Von Tübingen aus fahren die meisten mit der Ammertalbahn und dann heute mit dem Bus nach Nagold oder mit dem Bus nach Calw. Das ist deutlich schneller als via Horb. Auch von Rottenburg aus gibt es entsprechende Busverbindungen, teilweise halbstündlich durch das Gäu nach Bondorf oder Ergenzingen und dort weiter nach Freudenstadt oder Herrenberg. Ab Bondorf geht es auch per Bus nach Nagold.

Die Kulturbahn ist im Prinzip ein Kunstprodukt einer Ausschreibung zweier Bahnlinien. Der Abschnitt zwischen Nagold und Horb und auch zwischen Horb und Rottenburg ist ziemlich schwach, letzter allerdings noch deutlich besser. Die Durchbindung von Pforzheim bis Tübingen über das schwache Auslastungs-Streckenstück hinweg macht schon Sinn, allerdings werden wirklich nur vergleichsweise geringe Beförderungsmengen verzeichnet.

Hinweisen möchte ich auch noch darauf, dass es von Horb nach Freudenstadt direkte Buslinien gibt, ebenso von Horb nach Nagold über Obertalheim oder über Hochdorf. Verbindungen ohne Ende, Fahrgäste jedoch vielfach Fehlanzeige. Das Gäuquadrat (Horb - Nagold - Herrenberg - Rottenburg) schreit eigentlich nach einer sinnvollen verkehrlichen Überplanung.

Viele Grüße vom Vielfahrer

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Chimaera
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Chimaera »

Du hast natürlich recht. Da hatte ich Tomaten auf den Augen.
Die Variante Herrenberg/Ammertalbahn gibt es ja auch, hatte ich völlig vergessen. Die kam für mich nur nie in Frage, weil der vgf in Eutingen endet und der naldo erst ab Gäufelden beginnt.
Da war mir Umsteigen dann doch meist lieber als draufzuzahlen. Zudem dies ja in der verbundsfreien Zone einmal in Eutingen mit Aussteigen und in Gäufelden mit höherem Tarif ab Herrenberg verbunden war. Aber das sind Fahrkartendetails.

Das Problem an der langen Reisezeit Tübingen - Nagold sind doch aber eigentlich die lange Standzeiten im Horber Bahnhof um die Anschlüsse an die Gäubahn herzustellen, oder. Wenn ich das recht in Erinnerung habe, sind das jedesmal um die 20 Minuten. Von der Strecke selbst wäre das doch ohne Probleme viel schneller zu schaffen, oder?

Die Bus-Bahnkombinationen kenne ich ich teilweise, kann ihnen aber nur wenig abgewinnen. Das funktioniert in der Regel nur mit einem ordentlichen Zeitpuffer zum umsteigen. Sobald das weniger als - sagen wir mal 7-8 Minuten sind, geht das ganze regelmäßig schief. Bei mir zumindest immer.
Vielfahrer hat geschrieben:Das Gäuquadrat (Horb - Nagold - Herrenberg - Rottenburg) schreit eigentlich nach einer sinnvollen verkehrlichen Überplanung.
Nur zu ;-)
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Vielfahrer »

Die Linie Freudenstadt - Eutingen - Herrenberg - Stuttgart läuft nach meinen Erfahrungen sehr pünktlich. Das hängt mit der Einfädelungsnotwendigkeit in den dichten S-Bahn-Takt ab Herrenberg zusammen. In Bondorf nun gibt es viele Anschlüsse, die funktionieren, weil eben die Gäubahn pünktlich kommt. Mit dem Bus hat man in Rottenburg dann Anschluss nach Tübingen. Gleichwohl könnte man die längere Fahrt via Horb in der gleichen Zeit erledigen.

Mit den Verbünden hast Du recht. Beim Gäuquadrat müssen aber nicht nur die Verkehrsverbindungen, sondern gerade auch die Tarife geregelt werden. Bestes Beispiel dafür ist Ergenzingen, das ein Top-Angebot nach Stuttgart hat, aber nur mäßig Frequenzen, weil es ab Bondorf (VVS) viel billiger ist.
Der Naldo gilt übrigens ab Ergenzingen via Herrenberg nach Tübingen, nicht ab Gäufelden.
Aber der VGF gilt nur bis Eutingen. Deswegen geht es nur zum Haustarif oder mit einer Zwischenfahrkarte Eutingen - Ergenzingen, die man sich ja aus jedem Fahrkartenautomaten herauslassen kann.
Wer eine BahnCard hat, der fährt auf der Strecke FDS - TÜ sicherlich mit der Bahncard zum halben DPT günstiger als mit gestückelten Verbundfahrausweisen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Chimaera »

Vielfahrer hat geschrieben:Die Linie Freudenstadt - Eutingen - Herrenberg - Stuttgart läuft nach meinen Erfahrungen sehr pünktlich.


Ja, da hast du recht, aber darauf wollte ich eigentlich nicht hinaus.

Okay, ich sehe schon, ich muss spezifischer werden. Mir gehen um den Umstieg von Bus auf Bahn, speziell in Horb:

Ich bin die letzten Jahre immer wieder von Schopfloch nach Tübingen gefahren. Ein oder zwei mal via Herrenberg, aber in der Regel immer via Hochdorf/Kulturbahn.
Mehrmals (wenn ich jetzt auch nicht mehr weiss, was der Anlass dafür war) habe ich aber versucht direkt mit dem Bus (Linie 7406) den Horber Bahnhof anzufahren um dort in die Kulturbahn umzusteigen. Und das ist genau das, was in bald 50% der Fälle nie klappte.
Obwohl der Puffer (wenn ich auch nicht gerade weiss wie hoch er war - so an die 6-7 Minuten dürften es aber gewesen sein) groß genug hätte sein müssen, die Busse hatten stets soviel Verspätung das es eben ganz knapp nicht mehr reichte.

Mir ist natürlich klar, dass dies im Moment aufgrund der vielen Baustellen auf der Straße dort sowieso nicht funktionieren kann, aber damals hätte das noch klappen müssen.
Vielfahrer hat geschrieben: Der Naldo gilt übrigens ab Ergenzingen via Herrenberg nach Tübingen, nicht ab Gäufelden.
Mea culpa, stimmt. Ich ging ursprünglich auch von Ergenzingen aus, war mir aber nicht mehr ganz sicher. Ich hatte es dann noch mal gegoogelt, muss dabei aber irgendwie einen alten/falschen Naldo-Wabenplan erwischt haben. Oder ich war einfach zu blöd zum lesen.
Vielfahrer hat geschrieben: Deswegen geht es nur zum Haustarif oder mit einer Zwischenfahrkarte Eutingen - Ergenzingen, die man sich ja aus jedem Fahrkartenautomaten herauslassen kann.
Geht das mittlerweile? Als das damals für mich aktuell war, gab es noch die alten Fahrkartenautomaten ohne Touchscreen bei denen der Abfahrtsort fix war - somit fiel mein Heimatbahnhof als Löseort aus. Da wäre dann nur jeweils Eutingen oder Ergenzingen als Löseort in Frage gekommen.

Neu ist für mich jetzt aber, dass besagtes Zwischenticket aufgrund der Verbundsfreiheit der Strecke Eutingen-Ergenzingen überall gelöst werden kann. Danke für die Info!

Ich ging bis jetzt immer davon aus, dass dies nur an einem der beiden Bahnhöfe/Haltestellen, wo die Verbundsgrenze verläuft,geschehen könnte.

Nur als Anekdote:

Ich hatte mir früher (bevor es zur Überlappung der Verbünde im Kulturbahnabschnitt Rottenburg-Horb kam)das Anschlussticket für die Strecke Eyach Horb immer am DB-Schalter in Tübingen gekauft (mit BC 50 waren das immer 95 Cent, sofern ich mich recht erinnere). An den Automaten ging dies ja aufgrund der Verbundeinschränkungen nicht. Bis ich mir diese Prozedur in einem Lernprozess angeeignet hatte, hatte esnaber auch etwas gedauert. Nachdem ich damals zuerst in Eyach immer wie von der Tarantel gestochen aus der Bahn zum Ticketautomaten und wieder zurück gerast bin. Bis es dann einmal nicht mehr gereicht hat, der Tf weiter fuhr und ich völlig alleine mitten in der Pampa (also meinem heutigen Wohnort) stand.
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Tf Reinhard
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Re: S-Bahn-Verlängerung durchs Gäu bis nach Nagold (TTK-Stud

Beitrag von Tf Reinhard »

Chimaere hat geschrieben:Bis es dann einmal nicht mehr gereicht hat, der Tf weiter fuhr und ich völlig alleine mitten in der Pampa (also meinem heutigen Wohnort) stand.
OT: Und aus lauter Langeweile bis zum nächsten Zug hast Du Dir eine Wohnung gesucht...?

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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