Machbarkeitsstudie für Eyach - Hechingen geplant

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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Vielfahrer
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Machbarkeitsstudie für Eyach - Hechingen geplant

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

das Schwäbische Tagblatt aus Tübingen berichtet heute, dass der Regionalverband Neckar-Alb und die Anliegerkommunen Hechingen, Rangendingen, Haigerloch und Horb eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnlinie Eyach - Haigerloch - Hechingen in Auftrag geben wollen. Über die vor fast 50 Jahren im Personenverkehr stillgelegte Strecke fahren nur noch Güterzüge und Ausflugsbahnen. Angestrebt wird eine Reaktivierung der 28 km langen Strecke im Stundentakt. Die Federführung hat der Regionalverband Neckar-Alb in Mössingen übernommen, der in Kürze mit einer Zusage des Verkehrsministeriums aus Stuttgart rechnet. In den vergangenen Monaten hat der Regionalverband drei geeignete Büros ausgeschrieben und nun eines ausgewählt. Die Studie soll das Potential der Bahnlinie für den Alltagsverkehr prüfen. Dazu gehören aktuelle Zahlen über Einwohner, Arbeitsplätze, Freizeit-Ziele und Schulen entlang der Strecke. Aber auch die Kosten werden genau geprüft. Für notwendige Baumaßnahen (beispielsweise Bahnübergänge, Signaltechnik oder neue Haltepunkte) ebenso wie für den laufenden Betrieb. Vor einem Jahr erbrachte ein erster grober Vergleich von 42 stillgelegten Bahnstrecken i Land allerdings für das Eyachtal nur ein "mittleres Potential". Vor knapp 20 Jahren hatte an schon einmal geprüft, ob die Eyachtalbahn als Teil der geplanten Regionalstadtbahn reaktiviert werden könnte. Damals erschien der Aufwand zu hoch und der Nutzen zu gering. Man spaltete die Eyach-Strecke also wieder ab und konzentrierte sich bei der Regionalstadtbahn auf die Stammstrecken mit einigen wenigen Ergänzungen (zum Beispiel die Gomaringer Spange).
Doch nun sei das politische Klima viel günstiger für eine Reaktivierung von alten Bahnstrecken, findet Verbandsdirektor Seidemann. "Man will die Verkehrswende jetzt wirklich" Deswegen wolle die Region nun auch im Eyachtal "den Ball wieder aufnehmen". Parallel dazu werden auch eine Reaktivierung der Talgangbahn in Albstadt und der Strecke Balingen - Schömberg - Rottweil geprüft. Die Eyach-Strecke hat den Vorteil, dass hier die Gleise noch liegen und befahrbar sind. Andernorts wurden die alten Schienen vor 50 Jahren einfach herausgerissen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Machbarkeitsstudie für Eyach - Hechingen geplant

Beitrag von Karl Müller »

Hallo, Danke für die Information. Die Bahnübergänge an dieser Strecke wurden in den letzten Jahren großteils auf den aktuellen stand gebracht. Zur Zeit wird auch ( oder demnächst?) der unübersichtliche, mit einer 20er La versehene, unbeschrankte BÜ in Bad Imnau an der Mühlenstraße nach Bittelbronn mit einer Lichtzeichenanlage ausgerüstet. Somit werden es auch an dieser Strecke immer weniger ungesicherte Bü`s. Allerdings halte ich einen 1h Takt -auch für einen Anfang - reichlich unattraktiv. Dazu sollte man in Rangendingen neue Haltstellen bauen und in H.-Stetten ebenso. In Haigerloch wird über einen Aufzug in die Oberstadt laut nachgedacht, Bad Imnau ist sosolala und Mühringen geht nicht besser. Noch dazu sollte in Eyach der Bahnhof aber sowas von komplett modernisiert werden - Parkplätze, Wartegelegenheiten, Bahnsteige und ggf eine Unter oder Überführung. Gleichzeitige Einfahrten für Züge wären dort ebenso von Vorteil.
Gruß Oli
Vielfahrer
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Re: Machbarkeitsstudie für Eyach - Hechingen geplant

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

genau, es benötigt aus meiner Sicht tatsächlich eines Aufzugs vom Bahnhof Haigerloch zum Schulzentrum in der Oberstadt. Horizontal ist das Schulzentrum nur 200 m von den Bahnsteigen entfernt, aber es liegt ca. 70 m weiter oben. Die Busse fahren deswegen eine 3,8 km lange Schleife aus Richtung Bad Imnau bzw. eine 2,6 km lange Schleife, wenn sie aus Richtung Hechingen kommen. Da der Schülerverkehr ein wesentlicher Bestandteil der Nachfrage sein dürfe, kann ich mir eine andere Lösung in Haigerloch eigentlich nicht vorstellen.

Bei Eyach hat Olli vollkommen recht. Wie das heute (ohne die Eyachtalbahn) dort abläuft ist fast wie aus dem vorvorigen Jahrhundert. Der Lokführer des zuerst einfahrenden Zugs muss aussteigen und den Zugang zum Gleis 2 absperren. Dann fährt der zweite Zug ein. Wenn der dann wieder abgefahren ist, kann auch der erste Zug weiterfahren. Kostet in der Regel 5 min Zeit und ab und zu sogar den Anschluss in Horb (dann über eine Stunde).

Notwendig ist aber nicht nur ein Reaktivierungskonzept für die Schiene, sondern ein gesamthaftes ÖPNV-Konzept, denn einige Ortschaften liegen wirklich weit ab (Trillfingen, Hart, Bietenhausen und selbst Gemeinden wie Rangendingen haben sich weg von der Schiene entwickelt. Und auch in Hechingen ist die Bahnhofsgegend recht unbelebt, die Schulen liegen ca. 1,5 km weit entfernt.

Also ganz sicher keine einfache Sache, hier ein gutes Angebot auf die Beine zu stellen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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