Landkreis soll selbst Fahrgäste entschädigen

Strecken in Baden-Württemberg, die unten nich aufgeführt sind.
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Vielfahrer
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Landkreis soll selbst Fahrgäste entschädigen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

das Landesverkehrsministerium hat die Vorwürfe des Tübinger Landrats Joachim Walter, der vom Land Entschädigungszahlen für die Ammertalbahn-Nutzer forderte, zurückgewiesen. Amtschef Uwe Lahl meinte: "Landrat Walter sollte bitte etwas abrüsten. Wir müssen bei der Fahrgastentschädigung objektive Maßstäbe anlegen. Dies haben wir auf Basis der Pünktlichkeit und Zugausfälle für das Gesamtjahr 2019 getan. Da war die Ammertalbahn - bei allen Problemen im Herbst 2019 - leider nicht dabei".

Vor allem sei das Land nicht Besteller der Züge und Vertragspartner der DB, sondern der Zweckverband Ammertalbahn. "Daher kann das Land schon aus rechtlichen Gründen im Ammertal keine Entschädigung zahlen. Somit muss und kann der Zweckverband mit Landrat Walter als Vorsitzendem selbst aktiv werden." Das Land finanziere Entschädigungen aus Strafzahlungen der Bahnunternehmen für schlechte Leistungen. "Eben dies kann der Zweckverband Ammertalbahn ja ebenfalls tun". Lahl spielt den Ball zurück: "Es war schon auffällig, dass die Probleme so konzentriert auf der Linie Herrenberg - Tübingen - Reutlingen - Bad Urach aufgetreten sind. Es könnte auch daran liegen, dass die DB im Ammertal und auf der Ermstalbahn nicht so hohe Strafzahlungen leisten muss wie in den Verträgen des Landes".

Das Argument des Landes leuchtet mir (Vielfahrer) durchaus ein. Auch ich hatte als häufiger Nutzer den Eindruck, dass seitens des Zweckverbands nicht energisch genug gehandelt wurde. Nachdem ich ja selbst extrem oft in Herrenberg Zugausfälle und Anschlussverluste erlebt habe, stimmt mich aber bedenklich, dass es andernorts offenbar noch viel schlimmer gewesen sein muss.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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