Stillgelegte Gleise zu neuem Leben erwecken

[Vielfahrer]

Hallo,

am morgigen Dienstag um 15 Uhr findet ein Livestream des Verkehrsministerium zur Frage der Reaktivierung von stillgelegten Bahnlinien in Baden-Württemberg statt. Wie das Land mitteilt, sollen ggf. Ausschnitte aus dem Livestream später auf der Homepage des Verkehrsministeriums zu sehen sein. Zunächst wird Minister Winfried Hermann zum Thema "Stillgelegte Bahnstrecken zu neuem Leben erwecken: Die Möglichkeiten jetzt nutzen" referieren. Danach wird Landrat Zeno Danner aus Konstanz über die erfolgreiche Reaktivierung des Seehäsle berichten. Im Anschluss daran wird von der ptv die landesweite Potentialanalyse zur Reaktivierung von Schienenstrecken vorgestellt und zum Abschluss referiert der Abteilungsleiter für Verkehr Gerd Hickmann über das Reaktivierungskonzept des Landes, indem er die Fördermöglichkeiten von Bund und Land zu Planung, Bau und Betrieb vorstellt. Danach besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Vielfahrer]

Hallo,

auf der Homepage des Verkehrsministeriums finden sich die Ergebnisse der Untersuchungen zu den einzelnen Strecken.

Sehr erfreulich, was da erarbeitet wurde. Am meisten freut mich, dass die Verbindung von Rottweil nach Balingen für reaktivierungswürdig gehalten wird und auf ihr 1.500 tägliche Fahrgäste prognostiziert werden. Auch die Wehratalbahn von Bad Säckingen über Wehr nach Schopfheim könnte u.U. wieder befahren werden, wenn die Sanierung des Hasler Tunnels darstellbar ist. Und bei der Kandertalbahn sollen die Pendlerdaten in den Großraum Basel nochmals evaluiert werden. Es wird weiter darauf ankommen, dass der gesamte Korridor der Kandertalbahn (nicht nur das 3 km breite Band) auf diese Strecke ausgerichtet wird. Dann sollte es die Kandertalbahn auch in die Gruppe B schaffen. Ebenso hoch erfreulich, dass die Strecke Breisgau - Colmar es geschafft hat, gute Potentiale nachzuweisen.
Und bei den Kandidaten, die vordergründig es noch nicht geschafft haben, wie z.B. die Strecke Leutkirch - Isny (abgebaut), muss das Potential doch noch hinterfragt werden. Spontan fällt mir da der Center-Park ein, der möglicherweise in den Datengrundlagen noch nicht in dem Umfang enthalten war, wie er sich aktuell darstellt.
Und dass die Ablachtalbahn nach Sigmaringen Potentiale verspricht, das haben die Gutachter auch richtig erkannt. Sigmaringen - Krauchenwies gehört einfach ins Streckennetz dazu.

Dass zwischen Blumberg-Zollhaus und Hintschingen nur wenig prognostiziert wird, kann man leider an den derzeit verkehrenden Ringzügen täglich sehen. Enttäuschend finde ich die für Stühlingen - Lauchringen prognostizierte Nachfrage. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese erheblich höher ist, insbesondere bei einer Detailbetrachtung der Schülerverkehre. Weiterführende Schulen (Berufsschulen, Gymnasien, Realschulen) gibt es im Wutachtal bis auf die Realschule in Stühlingen meines Wissens nicht, also sind es von vornherein sehr viele Fahrschüler, die sogar gegenläufig unterwegs sind. Als um das Jahr 2000 herum der Ringzug konzipiert wurde, gab es auch mal eine Untersuchung zur Unteren Wutachtalbahn. Hier wurde ein maximaler Querschnitt von nahezu 3.000 Fahrgästen ermittelt, was der stärkste Querschnitt im gesamten Ringzuggebiet gewesen wäre.

Und die prognostizierten über 1.100 Fahrgäste auf der Strecke Singen - Rielasingen - Ramsen - Hemishofen - Etzwilen, die wohl mehrheitlich im deutschen Abschnitt zwischen Singen und Rielasingen aufkommen, sind auch ein klasse Ergebnis, das hoffen lässt, dass der ansonsten so schienenfreundlichen Landkreis Konstanz sich auch dieser Strecke annimmt. Ich schätze mal, dass man da den einen oder anderen Haltepunkt im Bereich von Rielasingen noch bauen sollte.

Viele Grüße vom Vielfahrer

[Karl Müller]

Hallo,
die Strecke von Reutlingen über Pfullingen,Unterhausen und Honau ist an erster Stelle, mit dem größten zu erwartenden Fahrgastpotential. So weit so gut.
Nun vermute ich das die alte Trasse - der heutige Radweg - dazu benutzt werden soll. Ist dies der Fall dann befürchte ich große Proteste seitens der Fahrradlobby, den, dieser Radweg wird vor allem zwischen Pfullingen und Unterhausen stark frequentiert. Dazu kommen die aktuellen Planungen für die Ortsumfahrung Unterhausen/Honau die auch in irgendeiner form in die Landschaft eingreifen. Davon kann man halten was man will, aber, ich vermute das sich demnächst Bürgerinitiativen dagegen gründen werden. Das Echaztal wird zur Großbaustelle.
MFG Oli

[Benutzer 786 gelöscht]

Schade, eine Zugverbindung von Donaueschingen nach Waldshut über Blumberg bleibt ein Traum.....

[buckdanny]

Enttäuschend finde ich die für Stühlingen - Lauchringen prognostizierte Nachfrage. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese erheblich höher ist, insbesondere bei einer Detailbetrachtung der Schülerverkehre. Weiterführende Schulen (Berufsschulen, Gymnasien, Realschulen) gibt es im Wutachtal bis auf die Realschule in Stühlingen meines Wissens nicht, also sind es von vornherein sehr viele Fahrschüler, die sogar gegenläufig unterwegs sind. Als um das Jahr 2000 herum der Ringzug konzipiert wurde, gab es auch mal eine Untersuchung zur Unteren Wutachtalbahn. Hier wurde ein maximaler Querschnitt von nahezu 3.000 Fahrgästen ermittelt, was der stärkste Querschnitt im gesamten Ringzuggebiet gewesen wäre.

"*Das Fahrgastaufkommen großer Schulzentren ist in Angaben unterrepräsentiert." man scheint die weiterführenden Schulen bewusst ausgeklammert zu haben. Nicht nur bei dieser Strecke.