Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Alles zur Donaubahn (Donautalbahn) kann hier rein.
Eine Überschneidung mit der Höllentalbahn ist möglich.
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Vielfahrer
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Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

im Zusammenhang mit der für Dezember 2022 anstehenden Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs Merklingen an der NBS Wendlingen - Ulm wird der komplette Linienbusverkehr auf der Ulmer Alb neu organisiert. Dies hat auch Auswirkungen auf die Donautalbahn. Es ist vorgesehen, in Blaustein, Herrlingen, Blaubeuren und Schelklingen für nahtlose Verknüpfungen mit Buslinien ins Umland zu sorgen. Dazu müssen die Leistungen ausgeweitet werden, was u.a. dadurch geschehen soll, dass schienenparallele Busleistungen, wie sie heute noch von vielen Ortschaften aus direkt bis Ulm führen, aufgegeben werden sollen. Verstärkt bzw. teilweise ausschließlich im Takt sollen die Buslinien auch untereinander verknüpft werden, wobei der Stadt Laichingen, die einen neuen ZOB in der Gartenstraße plant, als Drehscheibe abseits der Schienenverbindungen eine große Bedeutung zukommt. Eckpunkte der Linienplanungen sind Bad Urach (halbstündlicher Taktverkehr auf der Ermstalbahn von und nach Reutlingen), Münsingen (Schwäbische Albbahn), Schelklingen (Donautalbahn in Richtung Ulm und Tuttlingen), Blaubeuren, Herrlingen und Blaustein mit zahlreichen verknüpften Buslinien, Merklingen mit Busverbindungen u.a. in den Raum Wiesensteig, Gosheim, Geislingen, Dornstadt, Blaubeuren).

Auf der Donautalbahn soll nach Möglichkeit die Regio-S-Bahn Donau-Iller, also zusätzlich zum vorgesehenen stündlichen RE-Verkehr nach Donaueschingen, ein halbstündlicher Nahverkehr mit Halt auf allen Stationen bis Blaubeuren bzw. Munderkingen umgesetzt werden. Dazu soll im Laufe des kommenden Jahres in Blaubeuren ein neuer Mittelbahnsteig an den Gleisen 2 und 3 entstehen, das Gleis 1 bleibt erhalten. Es grenzt unmittelbar an die Bushaltestelle Blaubeuren Bahnhof an, die wie der in der Innenstadt gelegene Busbahnhof Blaubeuren modernisiert werden soll.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die Konturen für das neue Nahverkehrskonzept im Zusammenhang mit der ab dem 12.12.22 anstehenden Inbetriebnahme des Bahnhofs Merklingen zeichnen sich allmählich ab. So soll es ab Bad Urach eine Busverbindung über Böhringen - Donnstetten - Westerheim - Laichingen ZOB nach Blaubeuren Bf mit Zuganschluss nach 7 Minuten Umstiegszeit nach Ulm geben, zugleich eine Buslinie von Bad Urach über Böhringen - Zainingen - Feldstetten nach Laichingen ZOB - Machtolsheim - Merklingen Ort - Merklingen Bf mit ebenfalls Zuganschluss von/nach Ulm in der anderen Stunde. Eine weitere Linie soll von Merklingen Bf über Laichingen ZOB nach Heroldstatt - Münsingen verkehren. Es gibt dann natürlich noch zahlreiche weitere Buslinien, die hier nicht alle aufgeführt werden können. In Laichingen wird in den nächsten Wochen damit gerechnet, dass die Zuschüsse für die Finanzierung des neuen ZOB Gartenstraße zugesagt werden. Ähnlich wie in Furtwangen am Rößleplatz sollen sich Busse so gegenüber stehen, dass beim Umstieg keine Fahrbahnen betreten werden müssen. Auch die Stadt Blaubeuren befasst sich mit den erforderlichen Planungen. Dort wird das Ziel verfolgt, alle Stadtteile mindestens stündlich an den Bahnhof und die Innenstadt Blaubeurens anzubinden. Dazu sollen auch Haltestellen modernisiert werden. Glücklicherweise gibt es seit vergangener Woche ein Sonderprogamm des Landes, welches die Kommunen im Rahmen von über das Landes-GVFG finanzierten Investitionen nutzen können. Es sieht vor, dass das Land von den ca. 20 bis 25 % Planungskosten, die bezogen auf die Investitionssumme anfallen, mit 15 % Basisförderung den Löwenanteil übernimmt. Aus Landessicht ist dies notwendig, um die wegen der Coronakrise ins Stocken geratenen Projekte zu beleben.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die Stadt Blaubeuren hat einen Planungsauftrag für eine Neugestaltung der Bushaltestelle am Bahnhof Blaubeuren an ein einschlägiges Büro aus Münsingen vergeben. Der Blaubeurener Busbahnhof (am Bahnhof) wird werktäglich von ca. 3.500 Fahrgästen genutzt, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Stark sind die Verkehrsbeziehungen in die Richtungen Ulm und Schelklingen - Ehingen und abends zurück, aber auch aus den Richtungen Schelklingen und Blaustein und Herrlingen morgens in die Innenstadt Blaubeurens, wo sich das Schulzentrum befindet. Bislang gibt es nur zwei recht desolat wirkende Bushaltestellen am Gleis 1, die jedoch durch einen unüberwindbaren Zaun vom Bahnsteig getrennt sind, so dass Umwege bis zum Bahnhofsgebäude bislang notwendig sind. Falls es die Räumlichkeiten zulassen, sollen zukünftig bis zu 5 Abfahrtsplätze ermöglicht werden, um der konzeptionell unterstellten Verknüpfung von Bus und Bahn bessere Voraussetzungen zu geben. Das Bahnhofsgebäude selbst wurde von der Bahn AG an einen Privaten verkauft nebst mehreren Parkplätzen, die nun einer Vergrößerung des Busbahnhofs im Wege stehen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

anstatt das EM-Spiel Frankreich - Deutschland am kommenden Dienstag anzuschauen, habe ich mir vorgenommen, nach Blaustein zu fahren. Dort wird im Gemeinderat über das neue Nahverkehrskonzept entlang der Donautalbahn (müsste eigentlich in diesem Abschnitt Blautalbahn heißen) informiert. Ab Ende 2022 soll ja zwischen Ulm und Blaubeuren der 30-Minuten-Takt der Regio-S-Bahn Donau-Iller aufgenommen werden, weshalb sämtliche Buslinien in diesem Raum neu geplant worden sind und auf die Regio-S-Bahn Donau-Iller ausgerichtet werden. Der heutige Langläufer von Bad Urach über Laichingen - Merklingen nach Ulm wird zukünftig zum Regiobus Bad Urach - Laichingen - Blaubeuren mit RE-Anschluss nach Ulm. Blaustein geht aber nicht leer aus. Es wird ab Herrlingen (Ortsteil von Blaustein) Busanschlüsse in Richtung Wippingen - Asch - Berghülen, Weidach - Bermaringen und Arnegg - Dietenbronn- Markbronn geben, die durchweg auf die Schiene abgestimmt sind (die leider viel zu wenig Kapazität aufweist, also eine leider viel zu geringe Leistungsfähgigkeit hat). Die Schülerverkehre von Blaustein nach Blaubeuren etwa müssen, obwohl es sich um eine dreistellige Größenordnung handelt, parallel zur Schiene auf der Straße mit Gelenkbussen gefahren werden, weil keine Trassen und Fahrzeuge des Nahverkehrs verfügbar sind. Und weil die Kapazitäten hinten und vorne nicht ausreichen, müssen weitere Gelenkbusse von Blaustein zum Ulmer Kuhberg (Schulzentrum mit Gymnasien, Berufsschulen und privaten Schulen) befördern. Hinzu kommt, dass der Bahnhof Herrlingen mit seinen nicht schienenfreien Bahnsteigzugängen in seinem heutigen Ausbauzustand gar nicht in der Lage ist, binnen weniger Minuten 700 Fahrgäste morgens um 7 Uhr einsteigen zu lassen. Ob die Verkehrswende ohne deutliche Investition in die Infrastruktur gelingt, daran muss man erhebliche Zweifel haben.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von KBS720 »

Vielfahrer hat geschrieben: Sa 12. Jun 2021, 10:21 Ob die Verkehrswende ohne deutliche Investition in die Infrastruktur gelingt, daran muss man erhebliche Zweifel haben.
Ich verstehe nicht, wie das überhaupt einer meinen kann. Bei dem zusammengestauchten Netz in Deutschland sicher nicht, es sind manchmal nur so kleine Sachen wie Blockverdichtungen die schon viel helfen würden. In dem Bereich wäre wohl mal ein zweigleisiger Ausbau durchaus mal überlegenswert.

Grüße Andreas
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Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

zwischen Ulm und Herrlingen ist die Bahn ja durchgängig zweigleisig. Zurückgebaut wurde vor über 40 Jahren nur der frühere Haltepunkt Blaustein-West, was sich inzwischen als Fehler herausgestellt hat. Ich kann mich noch gut daran entsinnen, wie Claus-Ekkehard Krull, der damalige Fahrplandezernent der Bundesbahndirektion Stuttgart, diesen Rückbau als Schritt in die richtige Richtung verkaufte: "Wir wollen eilzugmäßig fahren, da machen Haltepunkte im Kilometer-Abstand keinen Sinn." Krull wurde kurz darauf nach Frankfurt abberufen und entwickelte dort das IC-79-Konzept (jede Stunde jede Klasse) und anschließend das InterRegio-Fahrplankonzept. Nun soll das Defizit in Blaustein-West in Form eines Haltepunkts Klingenstein an alter Stelle im Zuge der Regio-S-Bahn Donau-Iller wieder ausgebügelt werden.

Nach Herrlingen wird die Strecke für ca. 3 km eingleisig, um im Bereich von Arnegg (nur Betriebsbahnhof) eine für Kreuzungen öfters genutzte Doppelspur zu befahren. Nach dieser Doppelspur bis zum Bf Blaubeuren ist die Strecke dann wieder eingleisig. In Gerhausen liegt die Realschule nahe des Haltepunkts, in Blaubeuren werden in dichtem Takt die Busse vom Bahnhof zum Busbahnhof verkehren, so dass das auch für Blaustein relevante Gymnasium, die Blautopf-Schule, eine Sonderschule und eine private Schule problemlos zu erreichen sind. Nach gefühlt 20 Jahren Diskussion wird aktuell endlich der Bahnhof Blaubeuren so umgebaut, dass gleichzeitige Ein- und Ausfahrten möglich werden. Bislang mussten Reisende in Richtung Donaueschingen das Gleis 1, auf dem Züge nach Ulm eingefahren waren, queren. Zukünftig wird dies über die Fußgängerbrücke in das Industriegebiet südlich des Bahnhofs möglich werden, weil von dort aus ein Abgang auf einen neu gebauten Mittelbahnsteig (Gleise 2 und 3) geschaffen wird. Vom Gleis 2 und 3 fallen aber mindestens 4 Minuten zusätzlicher Fußweg bis zur Bushaltestelle Bahnhof Blaubeuren an, was schon zu einem gewissen Umsteigewiderstand führen wird. In Herrlingen jedoch ändert sich an der Situation gar nichts. Das Gleis 1 wird nicht vom Personenverkehr befahren. Die Gleise 2 und 3 können aber nur ebenerdig mit Weg über das Gleis 1 oder 2 erreicht werden, was gleichzeitige Ein-und Ausfahrten ausschließt. Das Gleis 1 wird nur für kurze Güterzüge genutzt, obwohl es 500 m lang ist. Steht nämlich auf Gleis 1 ein Güterzug, so können die Fahrgäste nicht zu den Gleisen 2 und 3 gelangen. Gleis östlich des Bahnhofs Herrlingen kommt eine Eisenbahnbrücke über die Blau. Um Kosten zu sparen, wurde das Gleis 1 von DB-Netz bis unmittelbar vor die Brücke zurückgebaut.

Eine Erhöhung der Beförderungskapazität könnte auch durch längere Züge, also durch Doppeltraktionen, erreicht werden. Hier wiederum ist der Bahnhof Ulm der Schwachpunkt, weil die Zahl der Bahnsteige letztlich zu gering ist, um z.B. Durchmesserverbindungen von Blaubeuren nach Weißenhorn, von Langenau nach Laupheim usw. zu ermöglichen. Gerade bei der Stadt Ulm/Neu-Ulm, wo Wohngebiete und Arbeitsplätze häufig das Durchqueren des Stadtzentrums erfordern, wären Durchmesserlinien eigentlich ideal, da sie konkrrenzlos schnell durch die staugeplagten zentralen Bereiche führen könnten. Die Züge müssen deshalb in Stumpfgleise einfahren, wobei hier wiederum die nutzbare Länge der Bahnsteigkanten die Länge möglicher Züge limitiert. Auch erfordern diese Gleise längere Fußwege bis zur zentralen Bahnsteigunterführung des Ulmer Hauptbahnhofs. In Weißenhorn spottet man deshalb, dass die Züge nicht nach Ulm Hbf sondern nur nach Neu-Ulm Nord fahren würden, weil man die letzten 250 m eh zu Fuß bis zur Bahnsteigunterführung gehen muss.

Zwischen Herrlingen Bf und Arnegg Betriebsbf, die ca. 3 km auseinander liegen, exisitert auf ca. 2 km Länge ein stillgelegtes Gleis, an dem in früheren Zeiten wohl Kalksteine auf die Bahn verladen wurden. Der Steinbruch ist nach wie vor aktiv, aber alles läuft auf den Straßen, wie man auf google-earth an den vielen LKWs dort sehen kann.

Alles in allem klemmt es an bald jeder Ecke an den Infrastrukturen, insbesondere dann, wenn zusätzlich zum Personenverkehr noch Güterverkehre hinzu kommen, was an sich ja sehr erfreulich ist. Weitere Beispiele wenig leistungsfähiger Bahnhöfe finden sich in Schelklingen und Allmendingen und die an sich sehr sinnvolle Kreuzungsmöglichkeit in Zwiefaltendorf wurde leider auch schon lange abgebaut.

Ich vermute mal, dass bei DB-Netz keiner auf die Idee kommt, das zweite Gleis zu reaktivieren. Man wartet wohl darauf, dass die kommunale Seite es irgendwann nicht mehr ertragen kann und auf ihre Kosten die Kapazitäten erweitert.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Benutzer 786 gelöscht

Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Benutzer 786 gelöscht »

Wie kann man denn eine Info-Veranstaltung auf den selben Zeitpunkt wie ein EM Spiel der Deutschen Nationalmannschaft setzen *nee*
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Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Bahner,

die Blausteiner haben die Infoveranstaltung auf 19 Uhr gelegt. Das Spiel beginnt meines Wissens um 21 Uhr. Ich denke, dass in zwei Stunden das Wesentliche sicherlich zur Sprache kommen wird. Da ich aber von Blaustein noch zurück nach Tübingen fahren muss (mit Bus und Bahn, was an die 3 Stunden dauert), muss ich mich entscheiden - und da interessiert mich der ÖV doch mehr als das Fußballspiel, das ich mir im Nachhinein ja noch ansehen kann. Theoretisch könnte ich mir das Spiel sicherlich auch in einer Blausteiner Kneipe anschauen, aber um 23 Uhr klappt es dann doch nicht mehr via Ulm - Plochingen nach Tübingen, ganz zu schweigen von den Direktverbindungen über die Schwäbische Alb. Allenfalls könnte ich versuchen, nach der Infoveranstaltung noch bis Ulm Hbf zu fahren und dann kurz nach 23 Uhr mit dem MEX via Geislingen - Plochingen nach Tübingen zu fahren. Das würde klappen. In Ulm gibt es sicherlich ausreichende Möglichkeiten in der Innenstadt, das Spiel zu verfolgen.

Das geht aber so mit vielen Abendveranstaltungen. Von Binzen im Kandertal schaffe ich es in dieser Woche auch nicht mehr vernünftig nach Hause, aber es gibt da ja Hotels, die sich freuen, wenn mal wieder Gäste kommen. Und wer weiß, vielleicht streikt gar doch noch die GdL und zwingt mich auf die Straße oder gar in die Luft (mit Eurowings und Umstieg in Malaga gar nicht so teuer).

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Neue Nahverkehrskonzeption im Ulmer Westen

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

das wichtigste zu erst: Fahrpläne der Regio-S-Bahn Donau-Iller fürs das Blautal gibt es noch keine, wohl aber die Ankündigung, dass ab Dezember 2022 die Regio-S-Bahn im Blautal verkehren soll. Vermutlich bleibt es im Großen und Ganzen beim heutigen Angebot, das um einen stündlichen Pendelzug zwischen Ulm und Blaubeuren (im Vorlauf zum RE nach Donaueschingen bzw. im Nachlauf dem RE aus Donaueschingen hinterher nach Ulm) aufgestockt wird und damit die Stationen Gerhausen, Herrlingen, Blaustein und Söflingen halbstündlich bedienen werden. Auf diese Züge wird das Busangebot der Linien 36 (Berghülen - Asch - Wippingen- Herrlingen) 37 (Bermaringen - Weidach - Herrlingen) und 38 (Markbronn - Dietingen - Arnegg - Herrlingen) in Herrlingen abgestimmt. Die Busse enden aber nicht dort, sondern fahren weiter nach Blaustein und Ulm bzw. in den Science-Park II (Stadtbahnanschluss), so dass man aus dem Blautal ohne Umweg über Ulm Hbf in die Wissenschaftsstadt und zur Universitätsklinik auf dem Eselsberg fahren kann. Die einzelnen Buslinien sollen vertaktet werden und insbesondere auch während der Abendstunden und am Wochenende verkehren, um ein verlässliches und damit attraktives ÖPNV-Angebot, gestützt auf die Regio-S-Bahn Donau-Iller mit Anschlüssen in Herrlingen und Blaustein, zu schaffen. Da auf der eingleisigen Strecke neben den RB und RE-Zügen auch noch Güterverkehre unterwegs sind, können nicht alle gewünschten Verkehre angeboten werden. So wird weiterhin geplant, parallel zur Schiene eine größere Anzahl an Schülern von Blaustein über Gerhausen (Realschule) nach Blaubeuren (Gymnasium) mit Gelenkbussen zu befördern. Außerdem soll es direkte Fahrten von Blaustein zum Ulmer Kuhberg-Schulzentrum geben, da die Beförderungskapazitäten der Schiene als nicht ausreichend eingeschätzt werden. Die vom Alb-Donau-Kreis veranlasste Neuplanung soll am 28. Juni im zuständigen Ausschuss des Alb-Donau-Kreises für alle 16 Buslinien beraten werden und am 12. Juli vom Kreistag verabschiedet werden. Danach soll das Ausschreibungsverfahren in Gang kommen, wobei es bei kreisüberschreitenden Buslinien wegen unterschiedlicher Genehmigungsdauern eventuell vorübergehende Sonderlösungen geben könnte.
Für die Laichinger Alb, die bislang fast ausschließlich von Schülerverkehren geprägt war, wird das vertaktete Buslinienangebot mit täglichen Fahrten bis 24 Uhr eine erhebliche Angebotsaufstockung darstellen, und seinen Teil dazu beitragen, dass das Verdoppelungsziel des Landes in Reichweite rückt.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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