Eröffnungsfahrt Breisgau-S-Bahn
Verfasst: So 15. Dez 2019, 11:24
Hallo,
von der gestrigen Einweihungsfahrt der Breisgau-S-Bahn will ich noch kurz berichten. Eine relativ ausführliche Pressemitteilung der DB gibt die wesentlichen Inhalte der Festrednerinnen und Festredner wider und bietet auch viele Infos zu Zahlen, Daten und Fakten der neuen Breisgau-S-Bahn.
In Löffingen fand zwischen 14:15 Uhr und 15:15 Uhr ein einstündiger Stop statt, um ein Coradia Continental-Fahrzeug von Alstrom auf den Namen Löffingen zu taufen. Mehrere Hundert Schaulustige verfolgten vom Bahnhofsvorplatz aus bei Glühwein unter strahlend blauen Himmel den von den Pfarrern der beiden Konfessionen vorgenommenen Taufakt. In Löffingen gab es ja mal bis vor einigen Jahren einen Pfarrer, der sogar von der Kanzel aus seinen Gemeindemitgliedern das Fahren mit der Bahn nahegelegt hatte und selbst regelmäßig auf einschlägigen Veranstaltungen wie z.B. den Horber-Schiene-Tagen zu Gast war. Insofern war der Taufort schon gut gewählt.
Dann ging es weiter nach Donaueschingen Mitte/Siedlung, wo der Bahnsteig allerdings viel zu kurz war, so dass erst die Ehrengäste aus dem 1. Zugteil aussteigen durften, dann fuhr der Zug eine Zuglänge vor, um die Gäste des zweiten Zugteils aussteigen zu lassen. Der Weg zur Donauhalle war dann in 3 Minuten zu Fuß geschafft, wo man sich stärken konnte.
In Donaueschingen kam dann die Prominenz von Bund und Land hinzu, da ja an diesem Tag auch noch andere Einweihungsfahrten stattgefunden haben. Verkehrsminister Winfried Hermann z.B. war zunächst bei der Wiedereröffnung der Schönbuchbahn gewesen, von welcher aus er mit Zug IC und Ringzug nach Donaueschingen gekommen war. Donaueschingens Oberbürgermeister Eric Pauly oblag es, die stattliche Anzahl an Gästen zu begrüßen, voran den Staatssekretär Steffen Bilger aus dem Berliner Verkehrsministerium, die parlamentarische Staatssrekretärin aus dem Berliner Umweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, mehrere Bundestagsabgeordnete, u.a. den früheren Donaueschinger Oberbürgermeister Thorsten Frey, den bahnpolitischen Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Matthias Gastl, vom Landtag den örtlichen Abgeordeten Karl Rombach und die Wahlkreisabgeordnete Martina Braun, den Emmendinger Landrat und Vorsitzenden des Zweckverbands Regio Freiburg, Hanno Hurth,
die Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Dorothea Störr-Ritter, den Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, Sven Hinterseh, den Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn und natürlich viele andere Oberbürgermeisterkollegen, u.a. Jürgen Roth von Villingen-Schwenningen, zahlreiche Bürgermeister und auch Kreisrätinnen und Kreisräte, die finanziell schwierige Entscheidungen angesichts der exorbitanten Kostenexplosionen zu treffen hatten. Zum Glück haben sich Stimmen, die zum Abbruch des Projekts angesichts ausufernder Kosten geraten haben, nicht durchgesetzt.
Landrätin Dorothea Störr-Ritter und Landrat Hanno Hurth wiesen darauf hin, dass die Breisgau-S-Bahn nicht alle Gemeinden ihrer Landkreise erschließt, es deswegen seit Beginn der Planungen beim ZRF gesetzt gewesen wäre, dass mit dem Ausbau der Schiene die parallelen Busleistungen zurückgefahren werden und für die Erschließung der Fläche, also der Anbindung aller Gemeinden an die Breisgau-S-Bahn gemäß dem Konzept Bahn und Bus aus einem Guß, deutliche Verbesserungen erreicht werden müssen. Diese werden derzeit in dem im Entstehen begriffenen Nahverkehrsplan für das ZRF-Verbandsgebiet fixiert. Etwas leichter hatte es da OB Eric Pauly, der auf den seit zwei Jahren auf drei Linien verkehrenden Donaubus im 30-Minuten-Takt in seiner Stadt hinweisen konnte und zugleich auf das ab heute erneuerte Nahverkehrskonzept in der Südbaar, welches vertaktete Buslinien aus mehreren Richtungen nach Donaueschingen, Döggingen oder Bräunlingen vorsieht.
Die Inhalte der Festredner waren zuvor festgelegt worden, damit nicht 7 mal das Gleiche gesagt werden musste.
Steffen Bilger befasste sich hauptsächlich aus Bundessicht mit der Breisgau-S-Bahn. Er erläuterte das klimapolitische Engagement seines Ministeriums, welches u.a. eine erhebliche Erhöhung der Mittel nach dem Bundes-GVFG vorsieht. Während zur Zeit, als die Breisgau-S-Bahn konzeptioniert wurde, pro Jahr bundesweit nur 300 Mio. € bereitgestellt waren, sind es derzeit 1 Milliarde, und die wird nun nochmals verdoppelt. Der Fördersatz des Bundes, der früher bei 60% lag, wird auf bis zu 90 % (z.B. bei Elektrifizierungsmaßnahmen) angehoben. Entsprechend allerdings reduziert das Land seine Förderquote in bestimmten Fällen dann auf 5 %, so dass dennoch 95% finanziert werden. Die kommunale Seite muss dann nur noch 5% tragen. Auch bei den Planungskosten, die bislang komplett von kommunaler Seite getragen werden mussten, gibt es deutliche Verbesserungen. Es entfällt auch die Mindestantragsgrenze von 50 Mio. €. Alles in allen also wirklich sehr positive finanzielle Entwicklungen, die zu einer deutlich besseren Ausstattung der Mittel für die Schiene führen. Besonders, so Bilger, freue ihn, dass bislang schon die Hälfte der Bundesmittel nach Baden-Württemberg geflossen seien und er hoffe, dass man hier weiterhin so kreativ sei und noch andere Projekte auf den Weg bringen.
Minister Hermann sprach davon, dass er sich noch nicht einmal in kühnsten Träumen solch eine Mittelausstattung seitens des Bundes für möglich gehalten hätte. Es wäre eine glatte Versechsfachung! Natürlich wird das Land viele Projekte angehen, die ebenso wie die Breisgau-S-Bahn von großer Bedeutung für das Land wären. Er nannte dabei etwa die Regio-S-Bahn Donau-Iller oder die Regionalstadtbahn Neckar-Alb im Raum Tübingen/Reutlingen und weitere Ausbaumaßnahmen im Land. Gekommen war er aus Böblingen von der Einweihung der Schönbuchbahn, wo eine Kapelle "So ein Tag, so wunderschön wie heute" gespielt hatte. Er wünschte sich noch viele davon. Eine Mahnung von ihm war aber auch, dass man nicht nur auf das Verkehrsangebot, sondern auch auf die Tarife schauen solle. Gerade Freiburg hätte da mit seiner Regiokarte unglaubliche Schrittmacherdienste geleistet. Wer die Züge füllen wolle, der müsse auch dafür sorgen, dass dies zu erschwinglichen Preisen erfolgen könne.
Landrat Hano Hurth ging in seiner Rede auf die Geschichte der Breisgau-S-Bahn ein, deren Zweckverbandsvorsitzender er ist. Er bekräftigte nochmals, dass die Ausweitung der Verkehrsangebote in die Fläche für den ZRF oberste Priorität hätte, wenngleich noch im kommenden Jahr erst mal die Elztalbahn noch fertig gestellt werden müsse. Zielsetzung sei es, alle 75 Gemeinden des ZRF-Verbandsgebiets mindestens stündlich an die Breisgau-S-Bahn anzubinden. Er dankte besonders der Mannschaft des ZRF für die in den vergangenen Jahren geleistete Planungsarbeit.
Landrätin Dorothea Störr-Ritter fand es sehr gut, dass mit der Breisgau-S-Bahn nun eine Verbindung von der württembergisch/badischen Grenze bis zur badisch/französischen Grenze geschaffen worden sei, die ihren Landkreis komplett durchfahren würde. Von dieser verbesserten Infrastruktur werden viele Impulse ausgehen, sowohl was die Verbindung nach Freiburg als auch in umgekehrter Richtung betreffen werde. Dieser Tag wird in die Landkreis-Geschichte als ein bedeutender Tag eingehen. Auch Sie dankte all den am Projekt Beteiligten, insbesondere auch den vielen Kreistagsmitgliedern, die den Mut gehabt hätten, sich für die Breisgau-S-Bahn zu entscheiden.
Landrat Sven Hinterseh freute sich, dass der Schwarzwald-Baar-Kreis als "Junior-Partner" mit seinen 13,5 Kilometern zwischen Döggingen und Donaueschingen teilhaben konnte und dass diese Verbindung auch bis ins hiesige Oberzentrum Villingen-Schwenningen reichen würde. Auch habe der Schwarzwald-Baar-Kreis mit der Ausrichtung des straßengebundenen öffentlichen Verkehrs auf das Rückgrat von Schwarzwaldahn und Breisgau-S-Bahn seinen Teil im Süden des Landkreises bereits beigetragen. Weitere Projekte werden folgen, etwa die Elektrifizierung der Strecke Rottweil - Villingen, die Erweiterung des Ringzugs nach St. Georgen und die Umsetzung des Nahverkehrsplans aus dem Jahr 2017 in den weiteren Teilen des Kreisgebiets.
Schlussredner war der Konzernbevollmächtigte der DB für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz. Auch für ihn war die Eröffnung der Breisgau-S-Bahn ein besonderer Tag. Er dankte seiner Mannschaft von DB-Netz für die pünktliche Abwicklung der Bauarbeiten, besonders der DB-Projektleiterin Peggy Bretfeld für die geleistete großartige Arbeit, auch DB-Regio, die die neuen Fahrzeuge in Betrieb genommen hätten und er freute sich besonders, dass DB-Regio zukünftig die Breisgau-S-Bahn zwischen Breisach/Endingen, Gottenheim, Freiburg, Titisee, Seebrugg bzw. Villingen betreiben wird. Sichtlich schwer fiel es ihm, einen Mitarbeiter seines Hauses nicht mehr begrüßen zu können, der vor wenigen Tagen kurz vor Fertigstellung der Breisgau-S-Bahn, verstorben sei. Und er freute sich aber auch, dass die Mühen des Schienenersatzverkehrs nunmehr beendet wären.
Durch die Eröffnungsfeier führte die NVBW und kündigte gleich am Anfang an, dass nach dem letzten Redner eine Überraschung auf die Teilnehmer warten würde. Thorsten Krenz gab dann einen Film über die Breisgau-S-Bahn frei, der aus dem Programm "Starke Schiene" stammt. Zunächst wurde die Geschichte der Breisgau-S-Bahn in der Donauhalle auf die beiden Seiten projiziert, dann wurde nach einigen Minuten die große Leinwand an der Stirnseite für die aktuelle Entwicklung gewählt. Viele Filmsequenzen aus den Bauarbeiten, etwa das Setzen der Oberleitungsmasten mit einem Hubschrauber, Gleisverlegearbeiten usw. ließen so die letzten zwei Jahre im Zeitraffer vergehen.
Nach einer guten Stunde wurde dann das Buffet eröffnet und so manche Gespräche konnten noch geführt werden. Da aber viele Festgäste mit der Bahn angereist waren, war natürlich irgendwann Schluss. Sowohl Minister Winfried Hermann als auch der Konzernbevollmächtigte Thorsten Krenz und ihre Begleiter begaben sich dann um 18:17 Uhr ab Donaueschingen Mitte/Siedlung in den Ringzug nach Villingen, und dann weiter über Rottweil in den nur leicht verspäteten IC 2382 auf die Heimreise in Richtung Stuttgart. Und das Schönste daran war, dass alle Züge, der Ringzug von Bräunlingen nach Villingen, der VT 612 von Villingen nach Rottweil und der IC 2-Dosto mit normalen Reisenden sehr gut gefüllt waren.
Viele Grüße vom Vielfahrer
von der gestrigen Einweihungsfahrt der Breisgau-S-Bahn will ich noch kurz berichten. Eine relativ ausführliche Pressemitteilung der DB gibt die wesentlichen Inhalte der Festrednerinnen und Festredner wider und bietet auch viele Infos zu Zahlen, Daten und Fakten der neuen Breisgau-S-Bahn.
In Löffingen fand zwischen 14:15 Uhr und 15:15 Uhr ein einstündiger Stop statt, um ein Coradia Continental-Fahrzeug von Alstrom auf den Namen Löffingen zu taufen. Mehrere Hundert Schaulustige verfolgten vom Bahnhofsvorplatz aus bei Glühwein unter strahlend blauen Himmel den von den Pfarrern der beiden Konfessionen vorgenommenen Taufakt. In Löffingen gab es ja mal bis vor einigen Jahren einen Pfarrer, der sogar von der Kanzel aus seinen Gemeindemitgliedern das Fahren mit der Bahn nahegelegt hatte und selbst regelmäßig auf einschlägigen Veranstaltungen wie z.B. den Horber-Schiene-Tagen zu Gast war. Insofern war der Taufort schon gut gewählt.
Dann ging es weiter nach Donaueschingen Mitte/Siedlung, wo der Bahnsteig allerdings viel zu kurz war, so dass erst die Ehrengäste aus dem 1. Zugteil aussteigen durften, dann fuhr der Zug eine Zuglänge vor, um die Gäste des zweiten Zugteils aussteigen zu lassen. Der Weg zur Donauhalle war dann in 3 Minuten zu Fuß geschafft, wo man sich stärken konnte.
In Donaueschingen kam dann die Prominenz von Bund und Land hinzu, da ja an diesem Tag auch noch andere Einweihungsfahrten stattgefunden haben. Verkehrsminister Winfried Hermann z.B. war zunächst bei der Wiedereröffnung der Schönbuchbahn gewesen, von welcher aus er mit Zug IC und Ringzug nach Donaueschingen gekommen war. Donaueschingens Oberbürgermeister Eric Pauly oblag es, die stattliche Anzahl an Gästen zu begrüßen, voran den Staatssekretär Steffen Bilger aus dem Berliner Verkehrsministerium, die parlamentarische Staatssrekretärin aus dem Berliner Umweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, mehrere Bundestagsabgeordnete, u.a. den früheren Donaueschinger Oberbürgermeister Thorsten Frey, den bahnpolitischen Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Matthias Gastl, vom Landtag den örtlichen Abgeordeten Karl Rombach und die Wahlkreisabgeordnete Martina Braun, den Emmendinger Landrat und Vorsitzenden des Zweckverbands Regio Freiburg, Hanno Hurth,
die Landrätin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Dorothea Störr-Ritter, den Landrat des Schwarzwald-Baar-Kreises, Sven Hinterseh, den Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn und natürlich viele andere Oberbürgermeisterkollegen, u.a. Jürgen Roth von Villingen-Schwenningen, zahlreiche Bürgermeister und auch Kreisrätinnen und Kreisräte, die finanziell schwierige Entscheidungen angesichts der exorbitanten Kostenexplosionen zu treffen hatten. Zum Glück haben sich Stimmen, die zum Abbruch des Projekts angesichts ausufernder Kosten geraten haben, nicht durchgesetzt.
Landrätin Dorothea Störr-Ritter und Landrat Hanno Hurth wiesen darauf hin, dass die Breisgau-S-Bahn nicht alle Gemeinden ihrer Landkreise erschließt, es deswegen seit Beginn der Planungen beim ZRF gesetzt gewesen wäre, dass mit dem Ausbau der Schiene die parallelen Busleistungen zurückgefahren werden und für die Erschließung der Fläche, also der Anbindung aller Gemeinden an die Breisgau-S-Bahn gemäß dem Konzept Bahn und Bus aus einem Guß, deutliche Verbesserungen erreicht werden müssen. Diese werden derzeit in dem im Entstehen begriffenen Nahverkehrsplan für das ZRF-Verbandsgebiet fixiert. Etwas leichter hatte es da OB Eric Pauly, der auf den seit zwei Jahren auf drei Linien verkehrenden Donaubus im 30-Minuten-Takt in seiner Stadt hinweisen konnte und zugleich auf das ab heute erneuerte Nahverkehrskonzept in der Südbaar, welches vertaktete Buslinien aus mehreren Richtungen nach Donaueschingen, Döggingen oder Bräunlingen vorsieht.
Die Inhalte der Festredner waren zuvor festgelegt worden, damit nicht 7 mal das Gleiche gesagt werden musste.
Steffen Bilger befasste sich hauptsächlich aus Bundessicht mit der Breisgau-S-Bahn. Er erläuterte das klimapolitische Engagement seines Ministeriums, welches u.a. eine erhebliche Erhöhung der Mittel nach dem Bundes-GVFG vorsieht. Während zur Zeit, als die Breisgau-S-Bahn konzeptioniert wurde, pro Jahr bundesweit nur 300 Mio. € bereitgestellt waren, sind es derzeit 1 Milliarde, und die wird nun nochmals verdoppelt. Der Fördersatz des Bundes, der früher bei 60% lag, wird auf bis zu 90 % (z.B. bei Elektrifizierungsmaßnahmen) angehoben. Entsprechend allerdings reduziert das Land seine Förderquote in bestimmten Fällen dann auf 5 %, so dass dennoch 95% finanziert werden. Die kommunale Seite muss dann nur noch 5% tragen. Auch bei den Planungskosten, die bislang komplett von kommunaler Seite getragen werden mussten, gibt es deutliche Verbesserungen. Es entfällt auch die Mindestantragsgrenze von 50 Mio. €. Alles in allen also wirklich sehr positive finanzielle Entwicklungen, die zu einer deutlich besseren Ausstattung der Mittel für die Schiene führen. Besonders, so Bilger, freue ihn, dass bislang schon die Hälfte der Bundesmittel nach Baden-Württemberg geflossen seien und er hoffe, dass man hier weiterhin so kreativ sei und noch andere Projekte auf den Weg bringen.
Minister Hermann sprach davon, dass er sich noch nicht einmal in kühnsten Träumen solch eine Mittelausstattung seitens des Bundes für möglich gehalten hätte. Es wäre eine glatte Versechsfachung! Natürlich wird das Land viele Projekte angehen, die ebenso wie die Breisgau-S-Bahn von großer Bedeutung für das Land wären. Er nannte dabei etwa die Regio-S-Bahn Donau-Iller oder die Regionalstadtbahn Neckar-Alb im Raum Tübingen/Reutlingen und weitere Ausbaumaßnahmen im Land. Gekommen war er aus Böblingen von der Einweihung der Schönbuchbahn, wo eine Kapelle "So ein Tag, so wunderschön wie heute" gespielt hatte. Er wünschte sich noch viele davon. Eine Mahnung von ihm war aber auch, dass man nicht nur auf das Verkehrsangebot, sondern auch auf die Tarife schauen solle. Gerade Freiburg hätte da mit seiner Regiokarte unglaubliche Schrittmacherdienste geleistet. Wer die Züge füllen wolle, der müsse auch dafür sorgen, dass dies zu erschwinglichen Preisen erfolgen könne.
Landrat Hano Hurth ging in seiner Rede auf die Geschichte der Breisgau-S-Bahn ein, deren Zweckverbandsvorsitzender er ist. Er bekräftigte nochmals, dass die Ausweitung der Verkehrsangebote in die Fläche für den ZRF oberste Priorität hätte, wenngleich noch im kommenden Jahr erst mal die Elztalbahn noch fertig gestellt werden müsse. Zielsetzung sei es, alle 75 Gemeinden des ZRF-Verbandsgebiets mindestens stündlich an die Breisgau-S-Bahn anzubinden. Er dankte besonders der Mannschaft des ZRF für die in den vergangenen Jahren geleistete Planungsarbeit.
Landrätin Dorothea Störr-Ritter fand es sehr gut, dass mit der Breisgau-S-Bahn nun eine Verbindung von der württembergisch/badischen Grenze bis zur badisch/französischen Grenze geschaffen worden sei, die ihren Landkreis komplett durchfahren würde. Von dieser verbesserten Infrastruktur werden viele Impulse ausgehen, sowohl was die Verbindung nach Freiburg als auch in umgekehrter Richtung betreffen werde. Dieser Tag wird in die Landkreis-Geschichte als ein bedeutender Tag eingehen. Auch Sie dankte all den am Projekt Beteiligten, insbesondere auch den vielen Kreistagsmitgliedern, die den Mut gehabt hätten, sich für die Breisgau-S-Bahn zu entscheiden.
Landrat Sven Hinterseh freute sich, dass der Schwarzwald-Baar-Kreis als "Junior-Partner" mit seinen 13,5 Kilometern zwischen Döggingen und Donaueschingen teilhaben konnte und dass diese Verbindung auch bis ins hiesige Oberzentrum Villingen-Schwenningen reichen würde. Auch habe der Schwarzwald-Baar-Kreis mit der Ausrichtung des straßengebundenen öffentlichen Verkehrs auf das Rückgrat von Schwarzwaldahn und Breisgau-S-Bahn seinen Teil im Süden des Landkreises bereits beigetragen. Weitere Projekte werden folgen, etwa die Elektrifizierung der Strecke Rottweil - Villingen, die Erweiterung des Ringzugs nach St. Georgen und die Umsetzung des Nahverkehrsplans aus dem Jahr 2017 in den weiteren Teilen des Kreisgebiets.
Schlussredner war der Konzernbevollmächtigte der DB für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz. Auch für ihn war die Eröffnung der Breisgau-S-Bahn ein besonderer Tag. Er dankte seiner Mannschaft von DB-Netz für die pünktliche Abwicklung der Bauarbeiten, besonders der DB-Projektleiterin Peggy Bretfeld für die geleistete großartige Arbeit, auch DB-Regio, die die neuen Fahrzeuge in Betrieb genommen hätten und er freute sich besonders, dass DB-Regio zukünftig die Breisgau-S-Bahn zwischen Breisach/Endingen, Gottenheim, Freiburg, Titisee, Seebrugg bzw. Villingen betreiben wird. Sichtlich schwer fiel es ihm, einen Mitarbeiter seines Hauses nicht mehr begrüßen zu können, der vor wenigen Tagen kurz vor Fertigstellung der Breisgau-S-Bahn, verstorben sei. Und er freute sich aber auch, dass die Mühen des Schienenersatzverkehrs nunmehr beendet wären.
Durch die Eröffnungsfeier führte die NVBW und kündigte gleich am Anfang an, dass nach dem letzten Redner eine Überraschung auf die Teilnehmer warten würde. Thorsten Krenz gab dann einen Film über die Breisgau-S-Bahn frei, der aus dem Programm "Starke Schiene" stammt. Zunächst wurde die Geschichte der Breisgau-S-Bahn in der Donauhalle auf die beiden Seiten projiziert, dann wurde nach einigen Minuten die große Leinwand an der Stirnseite für die aktuelle Entwicklung gewählt. Viele Filmsequenzen aus den Bauarbeiten, etwa das Setzen der Oberleitungsmasten mit einem Hubschrauber, Gleisverlegearbeiten usw. ließen so die letzten zwei Jahre im Zeitraffer vergehen.
Nach einer guten Stunde wurde dann das Buffet eröffnet und so manche Gespräche konnten noch geführt werden. Da aber viele Festgäste mit der Bahn angereist waren, war natürlich irgendwann Schluss. Sowohl Minister Winfried Hermann als auch der Konzernbevollmächtigte Thorsten Krenz und ihre Begleiter begaben sich dann um 18:17 Uhr ab Donaueschingen Mitte/Siedlung in den Ringzug nach Villingen, und dann weiter über Rottweil in den nur leicht verspäteten IC 2382 auf die Heimreise in Richtung Stuttgart. Und das Schönste daran war, dass alle Züge, der Ringzug von Bräunlingen nach Villingen, der VT 612 von Villingen nach Rottweil und der IC 2-Dosto mit normalen Reisenden sehr gut gefüllt waren.
Viele Grüße vom Vielfahrer