Katastrophales Wirtschaftsergebnis bei der DB erwartet

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Katastrophales Wirtschaftsergebnis bei der DB erwartet

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

die Neue Zürcher Zeitung beschäftigt sich mit der Lage der Bahn, die wesentlich durch die Corona-Krise entstanden ist. Trotz 50 Milliarden Euro an Ausbaufinanzierungen in den nächsten Jahren und einer Aufstockung des Eigenkapitals der Bahn um 11 Milliarden Euro steigen die Defizite. Im März und April wurden nur noch 10 % der Kunden im Vergleich zum Vorjahr in den Fernverkehrszügen befördert, die Leistung durfte nur auf 75 % reduziert werden. Inzwischen hat sich die Nachfrage auf etwa 50% wieder etwas erholt. Trotzdem wird das schlechteste Ergebnis seit der Bahnreform vor 25 Jahren erwartet. Die Bahn wird in der kommenden Woche die Zahlen veröffentlichen. Laut Beobachtern soll aber das Minus Ende Mai schon 1,2 Mrd. € betragen haben. Bahnchef Lutz warnte nach Angaben der NZZ intern schon vor dem größten operativen Verlust in der Geschichte der Bahn, vielleicht auch um die Gewerkschaften auf magere Kost bei der nächsten Lohnrunde einzustellen. Bei diesen ist die Botschaft aber nicht angekommen, wie laut NZZ Äußerungen von Gewerkschaftsführern zeigen.

Die Bahn kalkuliert dem Vernehmen nach mit einem Pandemie-bedingten Defizit bis 2024 von 11 Mrd. €. Der Bund will daher 5,5 Mrd. € Kapital zuschießen, um das gigantische Loch zu stopfen. Das Unternehmen selbst muss die übrigen 5,5 Mrd. € aufbringen. Rund 4,1 Mrd. € will das Unternehmen durch Einsparungen bei den Sach- und Personalkosten herausholen, und 1,4 Mrd. € sollen durch zusätzliche Neuverschuldung in die Kassen des Unternehmens fließen. Sollte es eine zweite Welle bei der Pandemie geben oder sich herausstellen, dass sich das Virus in den weißen Waggons mit dem schmalen roten Streifen besonders gut verbreitet, dürfte der Finanzbedarf in den kommenden Jahren noch höher ausfallen.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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