Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
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Vielfahrer
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Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

wie die Hechinger Zeitung heute berichtet, gab es bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis überraschende Ergebnisse. Das alteingesessene Verkehrsunternehmen Wiest&Schürmann, die seit Jahrzehnten die Buslinien um Hechingen herum betreiben, sind zukünftig außen vor, ebenso die HzL, die den Raum Hechingen - Rangendingen - Hirrlingen - Hart - Höfendorf - Trillfingen - Stetten - Haigerloch - Bad Imnau - Mühringen - Eyach und Horb mit ihren Buslinien bedient hat. Das HzL-Netz ging an den RAB, das Wiest&Schürmann-Gebiet an die Firma Klumpp.

Interessant, dass im Landkreis Calw die gleichen Firmen das Rennen um die Nachfolge der in Insolvenz gegangenen Firma Rexer gewonnen haben, lediglich die dort ebenfalls zum Zuge gekommene Firma Süsser tritt im Zollernalbkreis nicht in Erscheinung. Nachdem der RAB ja sehr viele Ausschreibungen verloren hat, wurde offensichtlich die Strategie geändert. Mir ist aufgefallen, dass die Firmen RAB, Klumpp und Süsser zu dritt den SEV auf der Ammertalbahn abgewickelt haben, die können also offenbar besonders gut miteinander. Und in Calw haben alle 3 gewonnen, im Zollernalbkreis immerhin zwei. Laut Hechinger Zeitung soll das Angebot des RAB so gut gewesen sein, dass alle Lose eigentlich ihm hätten zugesprochen werden sollen. Weil es aber eine Loslimitierung gegeben hat, konnte an den RAB nur das HzL-Los vergeben werden, die Fa. Klumpp, die eigenständig angeboten hat, hat das zweite Los gewonnen.

Für die anstehenden Ausschreibungen beim VS-Bus und beim Stadtbus Tuttlingen sind das überraschende Ausgangskonstellationen.


Viele Grüße vom Vielfahrer
Benutzer 786 gelöscht

Re: Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von Benutzer 786 gelöscht »

Da scheint sich die Idee bei der RAB mit dem Schienenverkehr in DB Regio überzugehen, doch schon gelohnt zu haben.

Wann ist beim VS - Stadtverkehr Ausschreibungsfristende?
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Villinger
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Re: Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von Villinger »

Würde mich wundern, wenn in Tuttlingen ein anderer als Klink gewinnt. Der hat alles bereits vor Ort, und wie man im Lkr. Konstanz sehen konnte, kann er auch günstig kalkulieren.
Viel mehr hätte es mich interessiert, welche Firmen sich an der Ausschreibung der drei TUT-Regionalnetze beteiligt haben - der SBK hat in seinen (öffentlichen) Kreistagsunterlagen genau aufgezählt, welche Firmen noch Angebote auf der Südbaar abgegeben haben. Dort waren es SVL, FMO und noch etwas aus der Ferne. In TUT wurde das nicht öffentlich ausgelegt.

Wiest&Schürmann scheint sowieso stark angezählt zu sein, wenn man denen ihr Facebook-Konto verfolgt. Wie du mir mal erzählt hattest ist die Firma im Tourismus stark aktiv, der momentan ja fast komplett am Boden liegt - W&S hat laut eigenen Angaben auch bei der Demo der Reiseveranstalter in Berlin letztens mitgewirkt. Letztendlich haben sie dann nur noch einige Linienbündel aim Tübinger Bereich und die VGVS im Linienverkehr.
Neulich wurde wohl auch gleich zwei Mal in Busdepots eingebrochen, auch nicht die feine englische Art.

Spannend im Artikel ist auch, dass auf dem Heuberg einige Änderungen kommen. Gestern erst habe ich im Landkreis Sigmaringen gesehen, dass dort der 11 Jahre alte Nahverkehrsplan fortgeschrieben wird - erstmal konzentriert man sich auf die Barrierefreiheit, welche ab 2022 in vielerlei Hinsicht Pflicht im Nahverkehr wird. Amüsant ist dabei, dass man in knapp einem Jahr naldo-weit ein moderneres Vertriebssystem mit digitaler Fahrgastinfo starten will, es den Unternehmen aber frei steht, vorhandene Busse mit Anzeigen nachzurüsten. Wohlgemerkt heutzutage eigentlich ein Standard, den der Landkreis Tuttlingen z. B. mit allen Bussen die letzten Monate eingeführt hat. Außerdem gibt es im Beteiligungsverfahren massive Ängste der Kommunen, Fristen zum barrierefreien Umbau von Haltestellen doch deutlich weiter zu fassen (wegen finanziellen Engpässen), als man sich das vom Kreis darstellt. Teilweise ätzen dort sogar Busunternehmer gegen die Pläne.
Ab nächstem Jahr will man sich auch dort zur Linienbündelung Gedanken machen. Wenn ich mich nicht irre, sollte es dort ja noch eine große Zahl an eigenwirtschaftlichen Liniengenehmigungen geben.
Zuletzt geändert von Villinger am Do 1. Okt 2020, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Vielfahrer
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Re: Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Bahner,

beim VS-Bus bin ich überfragt. Die Sachlage ist dort eine völlig andere. Die Entwicklung war folgende: Der VS-Bus hat im Laufe des Jahres 2018 ein eigenwirtschaftliches Angebot vorgelegt, d.h. er hat nach den Vorgaben der Stadt Villingen-Schwenningen einen Fahrplan entwickelt, den er ohne jeglichen Zuschuss nach Ablauf des bestehenden Zuschussvertrags zum 31.12.19 anbieten wollte. Das war die Ausgangslage. Diesen Antrag hat er dann im Laufe des Jahres 2019 zurückgezogen, weil Veränderungen bei ihm rechlich zustehenden Zuschüssen (§ 45a) eingetreten sind, die er zum Zeitpunkt der Abgabe des Angebots nicht erwartet hatte. Auf den Rückzug des Angebots folgte dann eine sog. Notvergabe durch die Stadt Villingen-Schwenningen, weil ja der Verkehr, u.a. für Schüler und Berufstätige, sichergestellt werden musste. Außerdem hatte die Stadt noch eine Reihe von Wünschen, da beispielsweise die Polizei-Hochschule um 700 Studierende aufgestockt wird und die Wohnungen im Westen in Villingen liegen (Konversionsgelände) und die Hochschule zwischen dem Klinikum und Schwenningen. Außerdem haben sich bestimmte Siedlungsgebiete kräftig erweitert, z.B. Eschelen, wo bislang kein Bus fuhr. Deswegen wurde bei der Notvergabe nicht der frühere Fahrplan unterstellt sondern ein neuer Fahrplan, der zudem auf Wunsch der Stadt ohne die Rufbusse auskommen sollte und überdies einen 30-Minuten-Takt im Zeitraum von 6 - 20 Uhr an Werktagen auf allen städtischen Buslinien garantieren sollte. Dieses Angebot wurde im Laufe des Jahres 2019 erarbeitet und dann zur Grundlage der Notvergabe gemacht. Weil für diese Notvergabe enorme Betriebskosten auch infolge der Angebotsausweitung entstanden sind und die Stadt Mitte 2020 feststellen musste, dass sie erhebliche Fehlbeträge im Haushalt aufwies (die Rede war von 60 Mio. € pro Jahr) zog der Gemeinderat die Notbremse und entschied sich nicht für die Kürzung des neuen Angebots, wie es ab 2020 gefahren wurde, sondern für die Wiedereinführung des "bewährten" bisherigen Angebots, das am 31.12.19 geendet hat. Dieses Angebot wird nun in leicht modifizierter Form ab dem 4.10.20 gefahren. Die Notvergabe gilt aber nur für 1 Jahr, also muss sie zwangsläufig nochmals verlängert werden, was vermutlich schon geschehen ist. Genau weiß ich das aber nicht. Mehr geht aber nicht. Deswegen muss der ab 1.1.22 geplante Verkehr, das ist der, der ab kommenden Montag gefahren wird, zunächst in einer EU-weiten Vorabbekanntmachtung auf dem Markt angeboten werden. Sollte sich ein eigenwirtschaftlicher Betreiber finden, erhält dieser den Zuschlag. Vermutlich aber wird dies nicht der Fall sein, dann folgt darauf eine reguläre Ausschreibung mit genau dem Inhalt, der ab dem 4.10.20 gefahren wird (marginale Veränderungen sind natürlich jederzeit denkbar). Das wird irgendwann im Laufe des nächsten Jahres der Fall sein, weil bestimmte Fristen zu beachten sind. Und dann wird dieses definierte Angebot den Interessenten unterbreitet und die können dann einen Preis nennen. Je nachdem, wie die Stadt noch andere Vergabekriterien benennt, geht es nach dem günstigsten Preis oder auch nach anderen Kriterien, die aber zuvor den Bietern bekannt sein müssen. Häufig werden Preis und andere Kriterien gewichtet. Derjenige, der dann unter dem Strich die meisten Punkte erzielt, darf dann seine Busse laufen lassen. Das muss nicht zwingend der günstigste ein. Aber die Bewertungskriterien einschließlich ihrer Gewichtung müssen den potentiellen Bietern natürlich bekannt sein. Vermutlich wird das dann erst im Laufe des Sommers 2021 bekannt werden, wie das ausgegangen ist. Dann hätte der Gewinner noch einige Monate Zeit, bis er ab dem 1.1.22 den Betrieb des VS-Busses endgültig aufnehmen darf. Wenn der bisherige Betreiber VGVS dies gewinnt, ist das kein Problem, denn die haben ja schon einen Betriebshof und entsprechendes kundiges Personal. Wenn aber ein anderes Unternehmen gewinnen sollte, so müssen die neben Bussen auch Personal aquirieren und schulen und ggf. irgendwo unterbringen usw. Da könnte die Zeit dann knapp werden. Vielleicht müssen sie auch einen Betriebshof aus dem Boden stampfen. Alles ist dann nicht so einfach, zumal es um viele Arbeitsplätze geht.

Auch der Stadtverkehr Tuttlingen muss auf diesen Zeitpunkt neu vergeben werden. Auf Ende 2021, also 1 Jahr früher, muss im Schwarzwald-Baar-Kreis die Ostbaar (Raum Bad Dürrheim) und das nordöstliche Kreisgebiet (Raum Weigheim - Dauchingen - Niedereschach - Fischbach - Königsfeld - Villingen) vergeben sein. Darauf folgt dann der Raum St. Georgen und Triberg/Furtwangen. Nach Westen schließt sich dann der ganze Bereich zum ZRF an, z.B. mit den Linien Triberg - Elzach und Furtwangen - Bleibach. Es wird also viel Bewegung in die ÖPNV-Linien kommen. Während in früheren Jahren ein Unternehmen, das eine Konzession hatte, praktisch nicht durch ein anderes ersetzt werden konnte, hat sich hier ein totaler Wandel ergeben, sofern die Linien Zuschüsse benötigen. Dies ist aber inzwischen der Regelfall, vor allem, wenn die Angebote in Richtung Taktverkehr erweitert werden und sich nicht nur auf die vergleichsweise lukrative Schülerbeförderung beschränken.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Vielfahrer
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Re: Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von Vielfahrer »

Fridinger hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 21:28 Würde mich wundern, wenn in Tuttlingen ein anderer als Klink gewinnt. Der hat alles bereits vor Ort, und wie man im Lkr. Konstanz sehen konnte, kann er auch günstig kalkulieren.
Viel mehr hätte es mich interessiert, welche Firmen sich an der Ausschreibung der drei TUT-Regionalnetze beteiligt haben - der SBK hat in seinen (öffentlichen) Kreistagsunterlagen genau aufgezählt, welche Firmen noch Angebote auf der Südbaar abgegeben haben. Dort waren es SVL, FMO und noch etwas aus der Ferne. In TUT wurde das nicht öffentlich ausgelegt.

Wiest&Schürmann scheint sowieso stark angezählt zu sein, wenn man denen ihr Facebook-Konto verfolgt. Wie du mir mal erzählt hattest ist die Firma im Tourismus stark aktiv, der momentan ja fast komplett am Boden liegt - W&S hat laut eigenen Angaben auch bei der Demo der Reiseveranstalter in Berlin letztens mitgewirkt. Letztendlich haben sie dann nur noch einige Linienbündel aim Tübinger Bereich und die VGVS im Linienverkehr.
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Hallo Fridinger,

Ob Klink in Tuttlingen gewinnen wird, ist noch lange nicht sicher. Es ist ja noch nicht einmal eine Vorabbekanntmachung raus, wo eigenwirtschaftliche Angebote eingereicht werden können. Ich schätze, das eine Ausschreibung der Tuttlinger Stadtbusleistungen erst gegen Ende 2021 erfogen wird, so dass eine Vergabe allenfalls im ersten Drittel 2022 auf Ende 2022 erfolgen wird. Ich würde allerdings unterstellen wollen, dass sich die Fa. Klink wieder bewerben wird. Die Frage wird sein, ob es auch noch andere Bieter gibt. Ob Klink günstig bieten kann, kann man eindeutig mit ja beantworten. Ich glaube sogar, das würde ich auch hinbekommen. Die Frage ist aber, ob die Fa. Klink mit dem angebotenen Preis auskommt über die gesamte Vertragsdauer und dabei die zugesicherte Qualität einhalten kann. Ich habe das Gefühl, dass die Fa. Klink da im Konstanzer Bereich einige schmerzliche Erfahrungen gemacht hat und nicht nocheinmal machen möchte. Vermutlich haben auch andere Bieter die Entwicklungen in Konstanz aufmerksam verfolgt und werden sich bemühen, nicht in eine solche dramatische Situation zu kommen.

Sollte es im Forumskreis Leser mit einschlägigen Kenntnissen und Interesse an (hauptberuflichen) Mitwirkung an solchen Kalkulationen geben, so könnte ich ggf. bei der Vermittlung entsprechender Jobs helfen. Ein Unternehmen hat bei mir angefragt, ob ich über Kontakte zu Interessenten verfügen würde. Allerdings können das keine Berufsanfänger sein.

Was Fridinger zu Wiest&Schürmann schreibt, teile ich in keiner Weise. Ich kenne kaum eine Firma, die so gut aufgestellt ist. Während man sich tatsächlich um sehr viele Busbetriebe um deren weitere Existenz Sorgen machen muss, hätte ich diese bei Wiest&Schürmann definitiv nicht. Klar, das ist ein herber Schlag, zumal er im Heimatgebiet erfolgt und nicht bei irgendeiner Filiale. Aber Wiest&Schürmann sind gut und breit aufgestellt und machen eigentlich fast alles (bis auf Fernbuslinien und da wissen sie genau, warum sie sich dort nicht engagieren). Deswegen, die sind nicht "angezählt"! Wie leistungsfähig diese Firma ist, hat sie vor wenigen Jahren bei einer Veranstaltung mit Behinderten in Donaueschingen gezeigt. Ich weiß nicht mehr, wieviele Hunderte Behinderte sie befördert hat, alles hat wie am Schnürchen funktioniert. Das muss einer erst mal hinkriegen. Ein Highlight sind immer die Fahrten im Auftrag des DAAD, die von Wiest&Schürmann organisiert und durchgeführt werden. Die hier notwendige Logistik darf man nicht mit Busunternehmen gleichsetzen, die z.B. zum Pauschalpreis zum Canstatter Wasen fahren und 1 halbes Hähnchen und 2 Maß Bier in den Preis einkalkuliert haben. Bei den DAAD-Fahrten hat sich Wiest&Schürmann über seine gebotene Qualität einen Namen gemacht und nicht über den billigsten Preis. Dies halte ich für schlau und für eine Grundlage einer sicheren Zukunft. Und als in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg mal der industrielle Wandel Besuchern vorgeführt werden sollte, was natürlich Beförderungsaufgaben für die Besucher zu verschiedenen Firmen mit sich brachte, stellte Wiest&Schürmann am ersten Tag einen Oldtimer mit dem man diverse Uhrenfabriken besucht hat und am folgenden Tag einen supermodernen Konferenzbus mit allem Komfort, mit dem man die Hightech-Unternehmen dann aufgesucht hat. Jeder Wunsch konnte erfüllt werden, von heute auf morgen, das spricht für eine hohe Leistungsfähigkeit, die im Ländle wohl kaum bei mehr als einem Dutzend Unternehmen vorhanden ist, wenn überhaupt. Da ich aufgrund früherer Tätigkeiten u.a. im Zollernalbkreis die Firma seit 37 Jahren kenne und schon bei meinen allerersten Kontakten festgestellt habe, was die drauf haben, bin ich mir da bei meinem Urteil ganz sicher.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Zuletzt geändert von Vielfahrer am Fr 2. Okt 2020, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von 720-Schwarzwaldbahn »

Fridinger hat geschrieben: Do 1. Okt 2020, 21:28 Würde mich wundern, wenn in Tuttlingen ein anderer als Klink gewinnt. Der hat alles bereits vor Ort, und wie man im Lkr. Konstanz sehen konnte, kann er auch günstig kalkulieren.
Viel mehr hätte es mich interessiert, welche Firmen sich an der Ausschreibung der drei TUT-Regionalnetze beteiligt haben - der SBK hat in seinen (öffentlichen) Kreistagsunterlagen genau aufgezählt, welche Firmen noch Angebote auf der Südbaar abgegeben haben. Dort waren es SVL, FMO und noch etwas aus der Ferne. In TUT wurde das nicht öffentlich ausgelegt.

Wiest&Schürmann scheint sowieso stark angezählt zu sein, wenn man denen ihr Facebook-Konto verfolgt. Wie du mir mal erzählt hattest ist die Firma im Tourismus stark aktiv, der momentan ja fast komplett am Boden liegt - W&S hat laut eigenen Angaben auch bei der Demo der Reiseveranstalter in Berlin letztens mitgewirkt. Letztendlich haben sie dann nur noch einige Linienbündel aim Tübinger Bereich und die VGVS im Linienverkehr.
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Naja, wie sicher Ausschreibungen sind hat man gerade im Raum Hechingen gesehen. Sowohl die SWEG als auch Wiest&Schürmann haben alles vor und zumindest Wiest+Schürmann kann ebenfalls günstig kalkulieren, wie man in der Südbaar gesehen hat (und von dot sind keine negativen Berichte in der Presse zu lesen, zumindest nicht in dem Umfang, wie im Kreis Konstanz). Neben der VGVS ist man auch an der VGB beteiligt, welche alle vier Lose in der Südbaar gewinnen konnte und der Stadtverkehr Hechingen bleibt ebenfalls bei Wiest+Schürmann, ausgeschrieben waren nur die Überlandlinien.
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Villinger
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Re: Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von Villinger »

Guten Morgen,

danke für die Ausführungen - da war meine Einschätzung wohl doch etwas verkürzt, ich kenne die Firma nur aus äußerer Sicht. In letzter Zeit konnte man wegen Corona vielfach hören, dass Busunternehmen mit touristischer Ausprägung extenzielle Schwierigkeiten haben, da das Geschäft quasi komplett zusammengebrochen ist.
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Re: Überraschende Ergebnisse bei Ausschreibungen im Zollernalbkreis

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

ja, das trifft zu, dass da viele andere in existenzielle Nöte kommen werden. Es gibt zwar Überbrückungshilfen und vorzeitige Auszahlungen von Zuschüssen, aber das alles hilft nicht, sondern wird in nicht wenigen Fällen das Ende des Geschäftsmodells nur hinauszögern. Deswegen sind im Reisebussektor schon mit, wie Du formulierst, angezählte Unternehmen, übrigens auch in vielen anderen Bereichen, um nur mal die Reisebüros zu nennen.

Im Südkurier habe ich heute gelesen, wie es bei einigen Unternehmen im Schwarzwald-Baar-Kreis aussieht. Wohl dem, der nicht nur auf touristische Fahrten gesetzt hat. Ich kann durchaus gut nachvollziehen, dass viele Ältere alles andere als Lust dazu haben, im Bus mit Maske vor dem Gesicht zu Zielen gefahren zu werden, wo sich ohenhin viele Besucher drängen. Und solange ganze Schulklassen sich in Quarantäne begeben, wird die Klassentour mit dem Bus wohl auch nicht mehr stattfinden. Und wenn dann mal - wann, das weiß man ja nicht - Corona ausgestanden sein wird, dürften etliche Unternehmen nicht mehr am Markt sein.

Gestern war ich übrigens mal wieder im Ringzug unterwegs von einer Besprechung beim Regionalverband in Schwenningen via Rottweil. In Vor-Corona-Zeiten war der Zug manchmal so voll, dass ich schon empfohlen habe, sich hier um einen Verstärkerwaggon zu bemühen, aber gestern konnte ich problemlos einen freien Vierer mit Steckdosenanschluss für meine leere Handybatterie finden. Da ist doch auch erheblich weniger los als früher.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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