Schwarzwald-Baar-Kreis informiert über zwei Lose ab Dezember 2022

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
Vielfahrer
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Re: Schwarzwald-Baar-Kreis informiert über zwei Lose ab Dezember 2022

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Bahner,

das dürfte richtig sein, denn aktuell ist die Linie 7280 Villingen - Bad Dürrheim ja eine eigenwirtschaftliche Linie der SBG. Die SBG erhält also alle Einnahmen. Wenn Sie DB-Fahrkarten anerkennt, so ist das okay (ist ja quasi wie eine Personalfahrkarte aus dem eigenen Konzern). Aber wenn die Linie ausgeschrieben wird, dann hat die SBG, auch wenn sie die Ausschreibung gewinnen sollte, definitiv nicht mehr den Hut auf, d.h. sie kann nicht irgendwelche Tickets anerkennen, die nicht dem Verbundtarif entsprechen. Theoretisch könnte die Bahn als Arbeitgeber für Bahn-Mitarbeiter VSB-Tickets kaufen und kostenlos oder verbilligt an ihre Mitarbeiter abgeben. Ob sie das aber tut, wenn sie umgekehrt keinen finanziellen Nutzen davon hat, halte ich für sehr fraglich.

Es wäre natürlich schön, wenn Du zukünftig (u.a. auch aus Gründen des Klimaschutzes) auf ein eigenes Auto verzichten könntest. Meine Vermutung ist aber, dass dafür in erster Linie eine tadellose Leistung maßgeblich ist, eher weniger der Preis für einen Pendler. Und tadellos ist die Verbindung dann, wenn sie vertaktet ist und auf dieser nachfragstarken Strecke mindestens im 30-Minuten-Takt angeboten wird. Ebenso sollten die Kapazitäten auch in der Hauptverkehrszeit angemessen sein und die Fahrzeiten stimmig und verlässlich sein. Interessant sind die Ausführungen zur Qualität, die der Schwarzwald-Baar-Kreis für diese (und alle anderen) Linien fordert. Da liegt er vollkommen richtig.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Villinger
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Re: Schwarzwald-Baar-Kreis informiert über zwei Lose ab Dezember 2022

Beitrag von Villinger »

Bahner hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 15:58 Hallo Vielfahrer, aktuell kann ich definitiv ein DB Jobticket für die SBG Strecke Villingen - Bad Dürrheim DB-intern ausstellen lassen.

Wir haben extra eine Übersicht in der die SBG sowie die Linie 7280 mit aufgeführt ist.
Hallo,

das entsprechende Dokument kenne ich auch, ist aber schon recht alt und wenig aktualisiert worden. Dort stehen z. B. immer noch alte SBG-Linien im Landkreis Tuttlingen drauf, die es nicht mehr gibt bzw. die die SBG nicht mehr betreibt (50 Tuttlingen-Sigmaringen oder 7449 Tuttlingen-Immendingen, wie die ex-Linie 45 SBG-intern genannt wurde). Auch habe ich es mal eines Sonntags vor einigen Jahren mit einer Freifahrt von Fridingen nach Sigmaringen mit der Linie 50 versucht, wo der Busfahrer seinen Leitzordner voller Tarife durchblättern musste, um auf ein offizielles SBG-Dokument an Tuticket zu stoßen, in dem stand dass DB-Mitarbeiterfahrkarten im Landkreis TUT kein Thema mehr wären. Ich durfte zwar trotzdem mitfahren, allerdings kann es in der Praxis deutlich anders laufen als theoretisch. Besonders wenn Subunternehmen für die Bahnbusunternehmen fahren.

Problemlos hingegen bin ich mit DB-Freifahrten schon bei kleinen Tagestouren mit dem Regionalverkehr Oberbayern (OK dort nicht problemlos, wir waren eigentlich im Recht, aber der Busfahrer pochte auf seine Kulanz bei unserer Mitfahrt) von Oberammergau nach Garmisch oder mit dem RVS von der Hornisgrinde nach Achern gekommen.
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
Benutzer 786 gelöscht

Re: Schwarzwald-Baar-Kreis informiert über zwei Lose ab Dezember 2022

Beitrag von Benutzer 786 gelöscht »

Hallo Uli,
vielen Dank für die Aufklärung.
Das ist für mich natürlich extrem schade, zumal die SBG kein Angebot abgegeben hat.
Vielfahrer
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Re: Schwarzwald-Baar-Kreis informiert über zwei Lose ab Dezember 2022

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Bahner,

ja, es ist für Dich als DB-Mitarbeiter natürlich nicht gut. Aber wenn der Verkehr von Dritten voll bezahlt wird, kann ich schon verstehen, dass diese auch die Einnahmen haben möchten und nicht irgendwelchen "Dritten" die Fahrtkosten über die üblichen Regelungen hinaus finanzieren wollen. Grundsätzlich aber sehe ich die Entwicklung positiv. Vermutlich werden sich die Verbünde in den Ringzug-Landkreisen so organisieren, dass es zukünftig nur noch 8 Zonen (statt heute 28) geben wird. Für ein und zwei Zonen wird dann der günstigste Zeitkartentarif verlangt werden. Neu daran ist, dass die Zonen auch in unterschiedlichen Landkreisen liegen können. Ein Bad Dürrheimer kann dann z.B. mit der Zone SBK Mitte (= VS, BD, Tun, Dauch, Niedereschach, Bgt, Uki, Königsfeld, Mönchweiler) und einer Zone RW (Süd) bis Rottweil fahren. Er kann auch SBK Süd (DS, HÜF, Blum, Bräunlingen) wählen oder SBK Nordwest (Vöhrenbach, Furtw., Gütenbach, Triberg, St. Georgen, Schonach, Schönwald) als zweite Zone wählen. Denkbar wäre auch die Kombination SBK Mitte und TUT-Nord. Damit käme man über Tuningen oder Trossingen bis Tuttlingen und Mühlheim, alles zum günstigsten Preis. Da wird es sich dann schon rechnen, einen PKW nicht mehr zu nutzen, wenn die Verbindungen passend sind. Entsprechend wird es auch Zeitkarten mit 3 Zonen geben (wäre dann z.B. der komplette SBK) oder eine Zone SBK und der komplette Lkr TUT oder wegen mir auch eine Zone TUT-Nord, RW-Süd und SBK-Mitte usw.

Ich denke, dass in 2021 die entsprechenden Beschlüsse von den 3 Landkreisen gefasst werden. In Rottweil liegt die Sondersituation vor, dass es dort fast nur eigenwirtschaftlich tätige Verkehrsunternehmen gibt, d.h. dort finanzieren die Verkehrsunternehmen ihr Angebot selbst und dürfen natürlich die Fahrgeldeinnahmen behalten. Wie sich da Rottweil in das regionale System integrieren lässt, wird noch interessant werden. Ich schätze aber, dass sich die Rottweiler Verkehrsunternehmen dieser Entwicklung nicht verweigern werden, sondern alles mitmachen werden, wenn ihnen ein entsprechender Ausgleich bezahlt wird. Und im Schwarzwald-Baar-Kreis dürfte mit den Ausschreibungen bis auf den Donaueschinger Stadtverkehr letztlich auch alles unter das Dach eines Bruttovertrags schlüpfen. Aber vielleicht gibt es ja noch eigenwirtschaftliche Angebote auf die nun vorab bekanntgemachten Linien.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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