Wie der Walliser Bote heute berichtet, streiten die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und Crossrail über den Lohn. Crossrail will Lokführern nach ihrer Ausbildung nur 3.600 CHF (ca. 2.960- €) monatlich bezahlen. Üblich wären in der Schweiz für Lokführer aber 5.400 bis 5.700 CHF (ca. 4.690.- €).
Hintergrund ist die Anstellung von Lokführern in Brig, die zuvor in Domodossola gearbeitet hatten. Sie verdienen zwar nun mehr als zuvor in Italien, erhalten aber nicht den branchenüblichen Lohn. «Liegt der Arbeitsplatz in der Schweiz, müssen auch Schweizer Löhne bezahlt werden», begründet SEV-Präsident Giorgio das Vorgehen der Gewerkschaft.
Sie fordert, dass Crossrail branchenübliche Anstellungs- und Lohnbedingungen per sofort und rückwirkend ausrichtet, wie der Zeitung zu entnehmen ist. Als Druckmittel soll die Netzzugangsbewilligung dienen.
BAV will Richtlinie erlassen
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) ermittelt nun in den kommenden Monaten die Branchenüblichkeit der Löhne im internationalen Schienengüterverkehr, wie Sprecher Andreas Windlinger auf Anfrage erklärte. Derzeit sei der Auftrag für eine Studie ausgeschrieben. Es sei eine komplexe Aufgabe, da der Schienengüterverkehr grenzüberschreitend sei.
Ziel ist eine Richtlinie zur Branchenüblichkeit der Löhne im internationalen Schienengüterverkehr analog derjenigen für die Busbetriebe des öffentlichen Verkehrs. Das BAV legte per 1. April als Mindeststandard einen Einstiegslohn für Busfahrerinnen und Busfahrer ohne Berufserfahrung von 58 300 Franken (d.h. 47.944.- € pro Jahr fest.
BAV intervenierte bereits bei Crossrail
Der SEV hatte bereits im April eine vorsorgliche Anzeige gegen Crossrail eingereicht. Crossrail hatte gemäss Gewerkschaftsangaben den neuen Angestellten in Brig Monatslöhne von 3350 Franken (2.755.- €) angeboten.
Daraufhin hatte das BAV beim Unternehmen interveniert. Crossrail musste die Personalpläne auf die Vereinbarkeit mit den gesetzlichen Bestimmungen überprüfen: Im sogenannten Netzzugang tätige Bahnunternehmen müssen gemäss Eisenbahngesetz die branchenüblichen Arbeitsbedingungen einhalten.
Crossrail reichte die notwendigen Unterlagen schriftlich ein, wie Windlinger erklärte. Gegenüber den Medien wehrte sich Crossrail gegen die Vorwürfe des SEV. Die Löhne seien nicht so tief, wie behauptet, zudem bezahle das Unternehmen den Lokführern eine fünfmonatige Zusatzausbildung, die diese berechtige, sowohl in der Schweiz als auch in Italien zu fahren.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Lohndumping im öffentlichen Verkehr
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Re: Lohndumping im öffentlichen Verkehr
Wenn ich mir die Zahl so betrachte, dann würde ich die auch gerne oben auf meine Abrechnung übernehmen.Vielfahrer hat geschrieben:Üblich wären in der Schweiz für Lokführer aber 5.400 bis 5.700 CHF (ca. 4.690.- €).
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Re: Lohndumping im öffentlichen Verkehr
Hallo,
Aber das wird ja auch immer schlimmer, wenn jedes Mal der billigste Anbieter genommen wird. Da wird am Fahrzeug gespart und am Meisten natürlich bei den P! Aber Hauptsache billig.
Grüße Andreas
Dito :pfeifen:Tf Reinhard hat geschrieben:Wenn ich mir die Zahl so betrachte, dann würde ich die auch gerne oben auf meine Abrechnung übernehmen.Vielfahrer hat geschrieben:Üblich wären in der Schweiz für Lokführer aber 5.400 bis 5.700 CHF (ca. 4.690.- €).
Aber das wird ja auch immer schlimmer, wenn jedes Mal der billigste Anbieter genommen wird. Da wird am Fahrzeug gespart und am Meisten natürlich bei den P! Aber Hauptsache billig.
Grüße Andreas

Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach