Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

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Goldberger
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von Goldberger »

"Warum nicht einfach einen ebenerdigen Bahnübergang für die Fahrgäste bauen? "
Das ist - aus gutem Grund - nur dann zulässig, wenn alle Züge halten und der Zugang Signalgedeckt ist.
Auch bei der privaten AVG auf der gepachteten Strecke Kalrsruhe-Heilbronn war das IMHO nur dort zulässig, wo auch die Eilzüge halten.
In Ergenzingen wollen aber sicher weder die Güterzüge noch die ICE in die Schweiz halten. Und mit 140km/h durchfahrende Züge und ebenerdig die Gleise überquerende Fahrgäste - das geht einfach nicht!
Vielfahrer
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von Vielfahrer »

Goldberger hat geschrieben:"Warum nicht einfach einen ebenerdigen Bahnübergang für die Fahrgäste bauen? "
Das ist - aus gutem Grund - nur dann zulässig, wenn alle Züge halten und der Zugang Signalgedeckt ist.
Auch bei der privaten AVG auf der gepachteten Strecke Kalrsruhe-Heilbronn war das IMHO nur dort zulässig, wo auch die Eilzüge halten.
In Ergenzingen wollen aber sicher weder die Güterzüge noch die ICE in die Schweiz halten. Und mit 140km/h durchfahrende Züge und ebenerdig die Gleise überquerende Fahrgäste - das geht einfach nicht!
Ich glaube, da liegt ein Mißverständis vor. In Aichstetten (Strecke Memmingen - Kißlegg) müssen die Fahrgäste zum Bahnsteig 2 tatsächlich über einen Bahnübergang gehen - und die EC Zürich - München fahren dort ohne Halt durch. Es handelt sich aber um einen mit Halbschranken gesicherten Bahnübergang einer Straße. Die Wege vom Empfangsgebäude, wo sich beispielsweise ein überdachter Fahrradabstellplatz befindet, bis zum Gleis 2 auf Höhe des haltenden Zugs betragen aber ca. 350 Meter. Eine aus meiner (Fahrgast-) Sicht ausgesprochen schlechte Billig-Lösung.

Die Busanbindung des Bahnhofs Aichstetten kennt deswegen die Bushaltestelle Aichstetten Bahnhof (Gleis 1) und Aichstetten Stockbaurer Weg (zum Gleis 2). Nun ist Aichstetten nicht etwa ein Bahnhof mit geringem Fahrgastaufkommen. Der komplette Schülerverkehr von Aichstetten nach Leutkirch wird über diese Bahnsteige abgewickelt.

Ein Glück, dass ab Dezember 2011 die Systemkreuzung in Aichstetten entfällt und das Problem sich nur noch auf wenige Zugkreuzungen am Tag reduzieren dürfte.

Viele Grüße vom Vielfahrer
IG-Einheitsloks

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von IG-Einheitsloks »

Hi,
der vergleich mit der Autobahn halte ich nicht für ungeeignet. Es geht nicht um die Menge an Verkehr sondern um die Gefahr. Auf der Autobahn reicht ein Auto bei der Bahn ein Zug. Mit Zaun meine ich vorallem Massive Zäune (Werkszaun) nicht diese kleinen zum nierdertrampeln. Ein großer Teil wird es sich überlegen ob er sich die Mühe macht drüber zu klettern, wegen 1 Minute durch die Unterführung. Naja, inzwischen sehe ich es locker. Wer sich überfahren lassen will, pech gehabt!

Viele Grüße
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von VT-Lover »

IG-Einheitsloks hat geschrieben: Naja, inzwischen sehe ich es locker. Wer sich überfahren lassen will, pech gehabt!
Na, dann hoffe ich, daß du nicht derjenige bist der diesen Schwachkopf (tut mir leid für diese Wort, muß aber sein) über den Haufen fährst. Aber genauso schlimm ist es wenn es einen Kollegen von dir erwischt. Der wird dann auch eine Zeitlang nicht mehr glücklich sein :schok:
Grüßle aus dem Tal der Murg
Markus
IG-Einheitsloks

Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von IG-Einheitsloks »

Ja, ich wünsche es keinem Tf. Ich selbst habe auch schon zwei hinter mir! Weißt, in der Regel differenzieren wir es. Ist es gewollt, nur Faulheit oder nen Unfall aus anderen Gründen. Damit kann man die Situation etwas anders Verarbeiten. Inzwischen habe ich halt kein Verständnis mehr für Leute, die sich nur aus Faulheit in Gefahr begeben. Tja was will man machen. Vielen ist Ihr Leben eben keine 3 Minuten "Umweg" wert ;-)
Goldberger
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von Goldberger »

"Ich glaube, da liegt ein Mißverständis vor. In Aichstetten (Strecke Memmingen - Kißlegg) müssen die Fahrgäste zum Bahnsteig 2 tatsächlich über einen Bahnübergang gehen - und die EC Zürich - München fahren dort ohne Halt durch. Es handelt sich aber um einen mit Halbschranken gesicherten Bahnübergang einer Straße."

Ist es nicht so, dass rechtlich streng unterschieden wird:
Echter Bahnübergang nach EKrG, egal ob mit oder ohne Straße, aber eine öffentliche Verkehrsfläche muss beteiligt sind => dann reicht technisch gesichert (z.B. Schranken), je nach Verkehrsaufkommen bei reinen Fußübergängen sogar nur durch Umlaufsperre. Die Gleisquerung ist dann rechtlich gesehen nicht Teil des Bahnsteigzugangs, sondern man "missbraucht" den öffentlichen Weg dafür. Bahnsteigzugänge sind dann jeweils nur von diesem zum Bahnsteig.

Gilt ein Überweg aber als ReisendenZUGANG zum Bahnsteig (wahrscheinlich wenn er komplett im Bahnhofsgelände ist), ist Höhengleichheit nur mit örtlicher Sicherung (durch Bahnpersonal) zulässig.

In Döggingen z.B. wird m.E. noch örtlich durch Personal gesichert. Ich kenne (noch) kein Beispiel, wo rein techn. Mittel (also eine Art elektronisches Drehkreuz) zulässig sind. Kann aber sein dass ich mich irre, wenn ja, gerne Beispiel. Und interessant wäre dann noch ob da für NE-Bahnen unter Landesaufsicht wieder weitere Kriterien gelten.

So kenne ich das, auch wenn es praktisch gesehen völliger Unfug ist, denn die Fahrgeschwindigkeiten im Bahnhof sind ja tendenziell eher kleiner.

§13 EBO sagt zum Thema Bahnsteige nur
"(4) Für den Schutz der Reisenden, die Übergänge (§ 11 Abs. 1 Satz 2) überschreiten müssen, ist zu sorgen."
Interessanterweise nur in der Spalte für Hauptbahnen.
Vielfahrer
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von Vielfahrer »

Ein interessanter Bahnhof in diesem Zusammenhang ist Trossingen Bahnhof (also der Staatsbahnhof). Hier gelangen die Reisenden, die vom Industriegebiet Mittelhardt kommen, nur über das Gleis der Trossinger Eisenbahn auf den Mittelbahnsteig, auf dem die Reisenden von Trossinger Shuttle auf die Strecke RW - VS umsteigen. Die Trossinger Bahn ist als NE-Bahn eingestuft und damit ist das Queren des Gleises zulässig.
Damit sich auch DB-Züge kreuzen können und Reisende kein DB-Gleis queren müssen, wurde die etwas langgezogene Bahnsteigkante mit Umfahrungsmöglichkeit gebaut.

In Döggingen hingegen handelt es sich auch zukünftig immer um ein DB-Gleis. Hier dürfte die Sicherung so ausfallen, dass der Zugang zum Gleis 2 unmittelbar hinter dem Ausfahrsignal von Gleis 1 liegt. Ich stelle mir das so vor, wie etwa in Rottenburg der Zugang vom Empfangsgebäude zum Gleis 2, welches auch nicht personell gesichert wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer
GP4Flo
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von GP4Flo »

Falls jemand von euch mal in den Taunus kommt, auf der dortigen Taunusbahn (Friedrichsdorf - Brandoberndorf) sind die Übergänge auf den (estw gesteuerten) Bahnhöfen alle mit automatischen Schranken gesichert. Warum geht so etwas nicht auch bei der "großen Bahn"?
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Hannes
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von Hannes »

Hallo,
es wäre interessant, wie das ganze in Lietzow auf Rügen geregelt ist. Hier wurde beim Bahnhofsumbau einer neuer Mittelbahnsteig angelegt, der über einen ebenerdigen Zugang über Gleis 1 erreicht wird. Letztes Jahr im August waren dort noch Bauarbeiten, deshalb war sowieso ein Sipo da, sollte da glatt dieses Jahr nochmal hochschauen (war zudem eine schöne Gegend mit schönen Fahrzeugen). Es war allerdings so, dass auf Gleis 1 immer stündlich wechselnd einer der Züge aus Sassnitz oder Binz wendete und Anschluss an den jeweils anderen vom und zum Festland bot.
Habe das ganze sogar fotografisch festgehalten:
Bild

Bild
Einschränkung könnte sein, dass es sich nicht um das durchgehende Hauptgleis handelt.

Noch eine Situation im Ausland:
Bild
Tondern im vergangenen August, als dort noch der VT 411 fuhr. Hinter dem Arriva-Lint kann man schwach den Bahnsteigzugang erkennen, hier wurde akustisch und optisch bei der Einfahrt des Zuges aus Esbjerg gewarnt, eine Schranke war jedoch nicht vorhanden. Die Säule mit Blinklicht und Durchsageanlage (auf dänisch, müsste auf deutsch in etwa gelautet haben "Vorsicht, ein Zug fährt ein/nähert sich") ist noch ganz schwach im links neben dem Lint erkennbar. Eingefahren wurde, wie auch am Halteplatz erkennbar ist, allerdings auch nicht allzu flott.

Gruß, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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BR 225
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Re: Zugang zum Gleis 2 in Ergenzingen

Beitrag von BR 225 »

In Hochdorf b. Horb, Eyach,.. geht auch ein Übergang über das 1. Gleis und ist nur durch eine Schild gesichert.
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