Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
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- Weichenputzer
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Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
Schade, schade um das viele schöne Geld... über 4 Millionen Euro in die neue Sicherungstechnik gesteckt, um endlich einen pünktlicheren und zuverlässigeren Betrieb auf der Ammertalbahn hinzubekommen!
Denkste!
Wenn der Betreiber (hier: die DB-Tochter RAB) nix taugt, bringt halt auch eine neue Sicherungstechnik nix!
Kleine Kostprobe aus den letzten drei Tagen:
Dienstag: RB 22973 16.17 Uhr ab Tübingen Hbf, anstatt 3 heute nur 2 Shuttles, eng gings zu...
Mittwoch: RB 22927 15.47 Uhr ab Tübingen Hbf, anstatt 3 heute nur 1 Shuttle, wer auf Kontaktsuche ist, war in diesem Zug goldrichtig...
Donnerstag: RB 22902 6.48 Uhr ab Herrenberg, anstatt 4 heute nur 3 Shuttles, wahrlich nix Besonderes...
Ich fürchte, diese Liste wird sich wohl auch in der nächsten Zeit weiterführen lassen, die "Witterungsbedingten Fahrzeugausfälle" u. ä. Ausreden sind hinlänglich bekannt, als leidgeprüfter täglicher Ammertalbahnnutzer ist man mittlerweile abgehärtet...
Gruß
Tannenrainer
Denkste!
Wenn der Betreiber (hier: die DB-Tochter RAB) nix taugt, bringt halt auch eine neue Sicherungstechnik nix!
Kleine Kostprobe aus den letzten drei Tagen:
Dienstag: RB 22973 16.17 Uhr ab Tübingen Hbf, anstatt 3 heute nur 2 Shuttles, eng gings zu...
Mittwoch: RB 22927 15.47 Uhr ab Tübingen Hbf, anstatt 3 heute nur 1 Shuttle, wer auf Kontaktsuche ist, war in diesem Zug goldrichtig...
Donnerstag: RB 22902 6.48 Uhr ab Herrenberg, anstatt 4 heute nur 3 Shuttles, wahrlich nix Besonderes...
Ich fürchte, diese Liste wird sich wohl auch in der nächsten Zeit weiterführen lassen, die "Witterungsbedingten Fahrzeugausfälle" u. ä. Ausreden sind hinlänglich bekannt, als leidgeprüfter täglicher Ammertalbahnnutzer ist man mittlerweile abgehärtet...
Gruß
Tannenrainer
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Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
Hallo Tannenrainer,
kann die Beobachtungen von Dir leider nur bestätigen. Ich fahre zwar kurz nach 5 Uhr, also zu einer Zeit, zu welcher die Kapazitäten allemal reichen auch wenn ein Shuttle fehlt. Aber zurück nach Tübingen oder womöglich gar zur Schülerverkehrsspitze, da geht es eigentlich nicht, dass Fahrzeuge ausfallen. Habe auch öfters schon beobachtet, dass es Probleme in Tübingen mit dem Zusammenkuppeln gegeben hat. Auch funktioniert die neue elektronische Fahrgastinformation seit einigen Wochen in Tübingen-West nicht mehr. Besonders pikant ist der Hinweis auf zu volle Züge und auf Ausweichmöglichkeiten, wenn dann die entsprechende Behängung nicht gegeben ist.
Viele Grüße vom Vielfahrer
kann die Beobachtungen von Dir leider nur bestätigen. Ich fahre zwar kurz nach 5 Uhr, also zu einer Zeit, zu welcher die Kapazitäten allemal reichen auch wenn ein Shuttle fehlt. Aber zurück nach Tübingen oder womöglich gar zur Schülerverkehrsspitze, da geht es eigentlich nicht, dass Fahrzeuge ausfallen. Habe auch öfters schon beobachtet, dass es Probleme in Tübingen mit dem Zusammenkuppeln gegeben hat. Auch funktioniert die neue elektronische Fahrgastinformation seit einigen Wochen in Tübingen-West nicht mehr. Besonders pikant ist der Hinweis auf zu volle Züge und auf Ausweichmöglichkeiten, wenn dann die entsprechende Behängung nicht gegeben ist.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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- Weichenputzer
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Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
in Tübingen, und nicht nur da, herrscht starker Fahrzeugmangel. Die 650er werden halt langsam alt, und die Ersatzteilversorgung läßt sehr zu Wünschen übrig. Manchmal muß man Wochenlang auf ein kleines Teil warten, und solange steht das Fahrzeug halt still.
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- Weichenputzer
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Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
Als "normaler" Fahrgast kann mir das ziemlich egal sein, was die Hintergründe sind für die täglichen Unannehmlichkeiten (nicht nur) auf der Ammertalbahn. Wenn ich mich aber ein wenig mehr auskenne und weiß, das in ganz Deutschland im sogenannten "Stillstandsmanagement" einsatzfähige und vor allem relativ neue Züge (Triebwagen der Reihen 611 und 612) vor sich hin rosten, da fehlt mir völliges Verständnis!Tübinger hat geschrieben:in Tübingen, und nicht nur da, herrscht starker Fahrzeugmangel. Die 650er werden halt langsam alt, und die Ersatzteilversorgung läßt sehr zu Wünschen übrig. Manchmal muß man Wochenlang auf ein kleines Teil warten, und solange steht das Fahrzeug halt still.
Ich benutze Bus und Bahn seit über 30 Jahren, bin im Ammertal noch zu Zeiten das "Rumpfbetriebes" bis Entringen mit den Schienenbuszügen unterwegs gewesen und kann mich nicht daran erinnern, daß auch nur einmal ein Wagen der sechsteiligen Garnitur gefehlt hätte, im Gegenteil, als dann aufgrund von Fristabläufen die Beiwagen knapp wurden, fuhren die Züge weiterhin 6teilig, dann halt mit 4 Triebwagen!
Heute werden keinerlei Reserven mehr vorgehalten, die Wartung der Fahrzeuge auf ein Minimum heruntergeschraubt, so daß dann 16 Jahre Jahre alte Triebwagen (so alt sind die 650er erst!) zwangsläufig immer häufiger ausfallen...
Gruß
Tannenrainer
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- Weichenputzer
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Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
Lieber Tannenreiner,
klar kann Dir als normaler Fahrgast egal sein, warum Züge mit weniger Wagen fahren, aber als "Insider" solltest Du auch die andere Seite verstehen.
Mal ein Beispiel: Als vor Jahren für die Strecke Horb - Pforzheim die nächste Generation der 650er bestellt wurde, war der Planbedarf 10VTs. Nach Tübingen wurden nach langen Verhandlungen 12 VT geliefert. Das war einer zu viel. Die Verwaltung ging von einem, also 11 Fahrzeuge aus. Der 12. Wagen ist auch etwas anders, als die 11 Planmäßigen. Inzwischen mußte aber der 12. VT nach Ulm abgegeben werden, d. h. wenn im Nagoldtal, ein neuerer VT fehlt, wird einer der 1.Serie dorthin eingeteilt, der dann wiederum im Ammer/Ermstal fehlt. Das kommt sehr häufig vor. In der Lokleitung in Tübingen muss man eine Liste führen, warum man wieder einen "Alten" 650er ins Nagoldtal geschickt hat, die wird auch von der Führungsetage gelesen, aber das wars dann.
Beim Personal ist es das gleiche, in allen Einsatzstellen der RAB fehlen massenweise TFs. Am vergangenen Mittwoch ist z.B der 3251/54 Tüb. -Aul. - Tüb. wegen Personalmangel ausgefallen.
Ich hoffe, ich habe etwas zur Situation beitragen können.
Wenn Du noch mit den alten Schoms nach Entringen gefahren bist, sind wir uns garantiert des öfteren begegnet, denn ich war recht oft im Ammertal unterwegs.
Gruß Tübinger Tf
klar kann Dir als normaler Fahrgast egal sein, warum Züge mit weniger Wagen fahren, aber als "Insider" solltest Du auch die andere Seite verstehen.
Mal ein Beispiel: Als vor Jahren für die Strecke Horb - Pforzheim die nächste Generation der 650er bestellt wurde, war der Planbedarf 10VTs. Nach Tübingen wurden nach langen Verhandlungen 12 VT geliefert. Das war einer zu viel. Die Verwaltung ging von einem, also 11 Fahrzeuge aus. Der 12. Wagen ist auch etwas anders, als die 11 Planmäßigen. Inzwischen mußte aber der 12. VT nach Ulm abgegeben werden, d. h. wenn im Nagoldtal, ein neuerer VT fehlt, wird einer der 1.Serie dorthin eingeteilt, der dann wiederum im Ammer/Ermstal fehlt. Das kommt sehr häufig vor. In der Lokleitung in Tübingen muss man eine Liste führen, warum man wieder einen "Alten" 650er ins Nagoldtal geschickt hat, die wird auch von der Führungsetage gelesen, aber das wars dann.
Beim Personal ist es das gleiche, in allen Einsatzstellen der RAB fehlen massenweise TFs. Am vergangenen Mittwoch ist z.B der 3251/54 Tüb. -Aul. - Tüb. wegen Personalmangel ausgefallen.
Ich hoffe, ich habe etwas zur Situation beitragen können.
Wenn Du noch mit den alten Schoms nach Entringen gefahren bist, sind wir uns garantiert des öfteren begegnet, denn ich war recht oft im Ammertal unterwegs.
Gruß Tübinger Tf
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- Weichenputzer
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Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
Tübinger hat geschrieben: Wenn Du noch mit den alten Schoms nach Entringen gefahren bist, sind wir uns garantiert des öfteren begegnet, denn ich war recht oft im Ammertal unterwegs.
Gruß Tübinger Tf
Hallo Tübinger Tf,
bestimmt sind wir uns nicht nur im Ammertal, sondern auch auf den anderen von Tübinger 796, 797 und 798 befahrenen Strecken häufiger über den Weg gelaufen, denn da hab` ich immer nach Möglichkeit darauf geachtet, wenn ich mal nach Reutlingen, nach Rottenburg oder nach Hechingen unterwegs war, daß ich einen der Schom-Züge genommen habe... leider waren die meisten Tübinger Tf`s damals eher wortkarg, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, und wollten lieber ihre Ruhe haben! Da war der Schienenbus natürlich eher unbeliebt als Arbeitsplatz, wenn man da dann mitten unter den aufgedrehten Schülern saß...
Ich kann das übrigens sehr wohl nachvollziehen, daß hier und da mal ein Zug ausfällt, mal ein Wagen fehlt oder mal eine Verspätung eingefahren wird, das gab`s auch früher natürlich immer mal wieder und es gibt darüberhinaus auch heute mehr als genug Gründe und Ursachen, für die die Eisenbahn tatsächlich nix kann, hier ein LkW, der eine Brücke rammt, da ein umgestürzter Baum oder was auch immer ...nur kommt`s mir heute, insbesondere als regelmäßiger Fahrgast im Ammertal, so vor, als wäre es die Regel und eben nicht die Ausnahme, und das leider seit Jahren, ohne Aussicht, daß sich irgendetwas daran ändert... das ist es, was mich so ärgert!
Im übrigen leidet das Personal darunter sicher genauso, denn sie sind es, die den Kopf hinhalten und sich wer weiß was von den Fahrgästen anhören müssen und dabei rein gar nichts für die jeweilige Situation können!
Gruß
Tannenrainer
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- Schaffner
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- Registriert: Mo 13. Jun 2011, 12:25
Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
Ja, leider habt Ihr beide recht.
Nur, frage ich mich, woher sollen die 300 zusätzlichen Tf`s kommen, die die DB versprochen hat, - im Tarifergebnis zusammen mit der Gdl? Stehen die wirklich in Schlangen vor dem Tor?
Bei uns im Süden gehen doch alle zum Daimler oder Bosch( oder in den Maschienenbau),
damals, anno 1988, als ich bei der Bahn ausgelernt hatte ( Elektriker) blieben von 38 Jungen Männern gerade mal 2
bei der DB. Eingestellt wurden nur Wagenmeißter oder Lokführer, keiner durfte als Facharbeiter weitermachen.
Denn, das spricht sich herum wie es dort zugeht, es ist leider bekannt wie es beim RAB zugeht, in Ulm ist`s nicht viel besser,
trotz /oder wegen?/ der neuen Werkstatt.
Aufgrund der Ausschreibungen wurde/wird bei DB Regio gespart bsi sich die Balken biegen, und das bekommt irgendwann auch aml der Kunde zu spüren.
In Form von Zugausfällen oder stark verkürzten Zügen.
Und, nochmals - wird das nach den Ausschreibungen besser???
Mfg Oli
Nur, frage ich mich, woher sollen die 300 zusätzlichen Tf`s kommen, die die DB versprochen hat, - im Tarifergebnis zusammen mit der Gdl? Stehen die wirklich in Schlangen vor dem Tor?
Bei uns im Süden gehen doch alle zum Daimler oder Bosch( oder in den Maschienenbau),
damals, anno 1988, als ich bei der Bahn ausgelernt hatte ( Elektriker) blieben von 38 Jungen Männern gerade mal 2
bei der DB. Eingestellt wurden nur Wagenmeißter oder Lokführer, keiner durfte als Facharbeiter weitermachen.
Denn, das spricht sich herum wie es dort zugeht, es ist leider bekannt wie es beim RAB zugeht, in Ulm ist`s nicht viel besser,
trotz /oder wegen?/ der neuen Werkstatt.
Aufgrund der Ausschreibungen wurde/wird bei DB Regio gespart bsi sich die Balken biegen, und das bekommt irgendwann auch aml der Kunde zu spüren.
In Form von Zugausfällen oder stark verkürzten Zügen.
Und, nochmals - wird das nach den Ausschreibungen besser???
Mfg Oli
- Hannes
- Weichensteller
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- Registriert: Di 11. Mär 2008, 22:50
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Re: Streckensperrung Ammertalbahn 6 Wochen lang
Ich hoffe, dass mit den Ausschreibungen die "Gleichheit" zwischen den verschiedenen Netzen wieder ansteigt. Man merkt doch jetzt auch recht gut, dass natürlich eher dort geschaut wird, ordentliches und genug Fahrzeugmaterial einzusetzen, wo einem mehr auf die Finger geschaut wird als im großen Verkehrsvertrag, der so etwas zu lasch ahndet. Das sieht man ja gut am Beispiel der Kulturbahn.
Dass die Arbeitsumgebung alles andere als attraktiv ist, ist auch klar, gerade im Vergleich zur Industrie im Südwesten. Die größte Sicherheit stellt im Bahnbereich nur die Vertragslaufzeit eines Verkehrsvertrags dar.
Grüße, Hannes
Dass die Arbeitsumgebung alles andere als attraktiv ist, ist auch klar, gerade im Vergleich zur Industrie im Südwesten. Die größte Sicherheit stellt im Bahnbereich nur die Vertragslaufzeit eines Verkehrsvertrags dar.
Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14