Ladegleis und Schranke Fridingen
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Hallo Hannes,
so wie Du das erklärst, dürfte es sich tatsächlich um einen "verlorenen" Zuschuss handeln. Ganz am Anfang war wirklich ab und zu was los in Fridingen, aber ob jemals Waggons nach Italien gegangen sind, bezweifle ich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass für diese "Mini"-Mengen soviel Geld sinnvoll ausgegeben sein kann. Der geldgebende Bund wäre wohl gut beraten, hier mal Nachforschungen anzustellen.
Übrigens wurde in der Region im Zollernalbkreis auch mal ein Gleisanschluss in Bisingen-Wessingen gebaut, damit die Fa. Valet&Ott ihren Rohstoff Sand und Kies zur Betonherstellung auf der Schiene angeliefert bekommen konnte. Valet&Ott hatten damals (in den 80er-Jahren) nach meiner Erinnerung gar kein Interesse am Bau dieses Gleisanschlusses, der letztlich nur dadurch ermöglicht wurde, dass das RP Tübingen beim Kiesabbau im Raum Schwackenreute einer Ausdehnung nur unter der Auflage zustimmte, dass bestimmte prozentuale Anteile zwingend über die Schiene abtransportiert werden mussten.
Kurz nach Fertigstellung des Gleisanschlusses kamen dann tatsächlich Ganzüge in Wessingen an, die in einen Tiefbunker entladen wurden. Aber inzwischen sind schon 20 Jahre Gras über den Anschluss gewachsen.
Auch das frühere Asphalt-Werk in Nehren verfügte über einen Gleisanschluss, der im Gegensatz zu Wessingen eigentlich immer gut genutzt wurde. Hier hat der Umweltschutz aber dem Werk insgesamt den Standort vermasselt und auch damit läuft über diesen Gleisanschluss nichts mehr.
Der einzige Lichtblick in der Region ist, dass der transportintensivste Betrieb des Zollernalbkreises, das Zementwerk in Dotternhausen, das inzwischen dem schweizerischen Zementherstellen Holcim gehört, auf die Schiene setzt. Ob das daran liegt, dass es sich um Schweizer handelt?
Andere transportintensive Betriebe, wie etwa Hersteller von Betonfertigteilen für Brücken usw. verfrachten praktisch nichts mehr über die Schiene. Sie beantragen stattdessen bei den zuständigen Behörden Ausnahmegenehmigungen für einen Straßentransport (das ist wohl notwendig, weil der Gesetzgeber eigentlich die Autofahrer vor den Belästigungen von Schwertransporten zu schützen).
Diese Ausnahmegenehmigungen sind eigentlich reine Formsache, weil für die Beförderung auf der Schiene immer bestimmte Transportschutzeinrichtungen zusätzlich erforderlich sind, deren Einzelanfertigung den Bahntransport wirtschaftlich als nicht zumutbar erscheinen lässt. Bestimmte Schwertransportfirmen auf der Straße haben sich jedoch auf derartige Transporte spezialisiert und machen das Geschäft. Als ich mich mit einer Mitarbeiterin einer Genehmigungsbehörde mal über die Genehmigungspraxis der Behörde unterhalten hatte, schüttelte die nur verständnislos den Kopf.Gut, das ist schon eine ganze Weile her, aber während früher bei uns in Tübingen noch Schwertansporte gelegentlich durch den Bahnhof gerollt sind, habe ich in diesem Jahrtausend so etwas nicht mehr gesehen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
so wie Du das erklärst, dürfte es sich tatsächlich um einen "verlorenen" Zuschuss handeln. Ganz am Anfang war wirklich ab und zu was los in Fridingen, aber ob jemals Waggons nach Italien gegangen sind, bezweifle ich. Ich kann mir kaum vorstellen, dass für diese "Mini"-Mengen soviel Geld sinnvoll ausgegeben sein kann. Der geldgebende Bund wäre wohl gut beraten, hier mal Nachforschungen anzustellen.
Übrigens wurde in der Region im Zollernalbkreis auch mal ein Gleisanschluss in Bisingen-Wessingen gebaut, damit die Fa. Valet&Ott ihren Rohstoff Sand und Kies zur Betonherstellung auf der Schiene angeliefert bekommen konnte. Valet&Ott hatten damals (in den 80er-Jahren) nach meiner Erinnerung gar kein Interesse am Bau dieses Gleisanschlusses, der letztlich nur dadurch ermöglicht wurde, dass das RP Tübingen beim Kiesabbau im Raum Schwackenreute einer Ausdehnung nur unter der Auflage zustimmte, dass bestimmte prozentuale Anteile zwingend über die Schiene abtransportiert werden mussten.
Kurz nach Fertigstellung des Gleisanschlusses kamen dann tatsächlich Ganzüge in Wessingen an, die in einen Tiefbunker entladen wurden. Aber inzwischen sind schon 20 Jahre Gras über den Anschluss gewachsen.
Auch das frühere Asphalt-Werk in Nehren verfügte über einen Gleisanschluss, der im Gegensatz zu Wessingen eigentlich immer gut genutzt wurde. Hier hat der Umweltschutz aber dem Werk insgesamt den Standort vermasselt und auch damit läuft über diesen Gleisanschluss nichts mehr.
Der einzige Lichtblick in der Region ist, dass der transportintensivste Betrieb des Zollernalbkreises, das Zementwerk in Dotternhausen, das inzwischen dem schweizerischen Zementherstellen Holcim gehört, auf die Schiene setzt. Ob das daran liegt, dass es sich um Schweizer handelt?
Andere transportintensive Betriebe, wie etwa Hersteller von Betonfertigteilen für Brücken usw. verfrachten praktisch nichts mehr über die Schiene. Sie beantragen stattdessen bei den zuständigen Behörden Ausnahmegenehmigungen für einen Straßentransport (das ist wohl notwendig, weil der Gesetzgeber eigentlich die Autofahrer vor den Belästigungen von Schwertransporten zu schützen).
Diese Ausnahmegenehmigungen sind eigentlich reine Formsache, weil für die Beförderung auf der Schiene immer bestimmte Transportschutzeinrichtungen zusätzlich erforderlich sind, deren Einzelanfertigung den Bahntransport wirtschaftlich als nicht zumutbar erscheinen lässt. Bestimmte Schwertransportfirmen auf der Straße haben sich jedoch auf derartige Transporte spezialisiert und machen das Geschäft. Als ich mich mit einer Mitarbeiterin einer Genehmigungsbehörde mal über die Genehmigungspraxis der Behörde unterhalten hatte, schüttelte die nur verständnislos den Kopf.Gut, das ist schon eine ganze Weile her, aber während früher bei uns in Tübingen noch Schwertansporte gelegentlich durch den Bahnhof gerollt sind, habe ich in diesem Jahrtausend so etwas nicht mehr gesehen.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Das wird auch schwierig, da die Zugangsweiche in Nehren schon seit Jahren ausgebaut ist.Vielfahrer hat geschrieben: Auch das frühere Asphalt-Werk in Nehren verfügte über einen Gleisanschluss, der im Gegensatz zu Wessingen eigentlich immer gut genutzt wurde. Hier hat der Umweltschutz aber dem Werk insgesamt den Standort vermasselt und auch damit läuft über diesen Gleisanschluss nichts mehr.
Die Awanst Zollern der Fa. Vallet & Ott ist hingegen noch voll befahrbar. Dort werden jährlich Gelder ausgegeben, obwohl schon Jahrzehnte kein Zug mehr rein- oder rausgefahren ist.
Ein weiterer Kandidat ist die Awanst Gehrn zwischen Balingen und Laufen, welche aber auch schon seit Jahren betrieblich gesperrt ist.
Zumindest aber die Zugangsweiche im Hauptgleis muss weiter unterhalten werden.
Dann gibt es noch die Anst. Steim bei Dußlingen. Auch dort ruht der Verkehr seit einigen Jahren, die Weichen sind aber noch vorhanden.
Gruß Diesellok-Tf
- Hannes
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Jain, die Schweiz hat hier in meinen Augen den Vorteil, dass Nutzflächen durch die mehrheitliche Gebirgslage rarer sind und somit ein größeres Bewusstsein für den behutsamen Umgang mit diesen vorhanden ist. Dieses Bewusstsein ist auch durchaus in Österreich vorhanden, aber nicht mehr ganz so ausgeprägt. Hier wächst aber in letzter Zeit der Protest, nachdem die Belastungen durch den Straßenverkehr bei eingestellten Bahnstrecken gestiegen sind. Es gibt durchaus Ambitionen, einige eingestellte Strecken in Landesregie oder Kommunenregie wieder in Betrieb zu nehmen, wie man das ganze erfolgreich verbinden kann zeigt dort in meinen Augen am besten die SLB, auch auf schmaler Spur mit der PLB. Immerhin ist Österreich auch das erste Land, das eine Einzelwagenförderung eingeführt hat, wobei dies eher der europarechtskonformen Subventionierung der Rail Cargo Austria dienen dürfte. In der politischen Landschaft Österreichs dürfte die Verquickung von Gewerkschaften und Parteien eine wichtige Rolle spielen. Rationalisierungsmaßnahmen sind schwer durchzusetzen, denn die Gewerkschaften möchten natürlich ihren Machteinfluss durch Personalabbau nicht verlieren, darunter leidet aber die Wettbewerbsfähigkeit zur Straße.Vielfahrer hat geschrieben:Der einzige Lichtblick in der Region ist, dass der transportintensivste Betrieb des Zollernalbkreises, das Zementwerk in Dotternhausen, das inzwischen dem schweizerischen Zementherstellen Holcim gehört, auf die Schiene setzt. Ob das daran liegt, dass es sich um Schweizer handelt?
Hierzulande ist es auch schwer vorstellbar, dass eine Kette wie Coop das Ziel formuliert, einen gewissen Prozentsatz auf der Schiene transportieren zu wollen. Möglich ist das durch die Lage vieler Logistikzentren auf der grünen Wiese ja eh kaum, zudem hat das Image des Schienengüterverkehrs in gewissen Gegenden durch die Lärmdebatte in letzter Zeit sicherlich gelitten. Stellenweise verdrängt der erfolgreiche SPNV auch den SGV, da natürlich stadtnahe Gebiete entlang von Bahnstrecken attraktiv für Wohngebiete mit Bahnhaltepunkt sind. Dies betrifft gerade auch brachliegende Gleisanlagen in Innenstadtlagen. Genau solche Flächen würden aber auch für eine umweltfreundliche Schienenlogistik benötigt, so dass sich mit entsprechendem Willen auch z.B. eine Citylogistik mit Elektrofahrzeugen realisieren ließe. Das einzige Güterverkehrszentrum, das sich in Zentrumslage befindet, ist hier in Dresden, alle anderen liegen soweit außerhalb, dass die Kapazität eines Akkus schon durch die Hin- und Rückfahrt allein erschöpft wäre. In im Wagenladungsverkehr schwachen Aufkommensgebieten wie z.B. Dresden hat eher der Kombinierte Verkehr noch eine Chance, das bedingt natürlich aber auch das Verständnis und den Willen beim Handelspartner.
Neue Konzepte im KV haben es hierzulande auch noch deshalb schwer, weil schon ein relatives dichtes Netz an konventionellen Kranverladebahnhöfen vorhanden ist und sich somit ein neues System schwerer amortisieren wird.
Zum Thema "Gestern bestellt, heute geliefert - Wie unser Lebensstil den LKW-Verkehr fördert" gibt es auch noch einen interessanten Podcast des Bayerischen Rundfunks von Ende November: Hier klicken zum Anhören/Runterladen (Länge 27:17, 24,99 MB, mp3-Format)
Zum Lebensstil möchte ich da auch die häufige Nutzung des Autos hinzufügen, die ja auch durch eine Entlastung der Bürger vom Durchgangsverkehr insoweit gefördert wird dass Umgehungsstraßen die Reisezeit verkürzen. Da eingesparte Reisezeit aber nicht für andere Dinge sondern wieder für Verkehr genutzt wird, erhöht sich damit die Reiseweite und somit die negative Wirkung von Verkehr. Weil diese Reiseweite nun möglich ist, können auch Einkaufs- und Logistikzentren ohne Probleme auf der grünen Wiese errichtet werden, denn man kommt ja hin. Darunter leiden die innerstädtischen (kleinen) Geschäfte etc. Ein Teufelskreis, denn den Gesamtüberblick über die Wechselwirkungen hat kaum einer (oder will ihn nicht sehen), da jeder auf die Optimierung seines Bereiches bedacht ist. Wo wir landen, wenn jeder nur noch seinen Bereich sieht und vom anderen zu wenig/nichts weiß, lässt sich an Projekten wie Stuttgart21 erkennen. Und gerade die Bahn ist ein Teil des Verkehrssektors, bei dem es auf die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ankommt, was das Wissen über die Tätigkeit des anderen voraussetzt.
Soweit mal wieder ein kleiner Exkurs zum Thema :Frol:
Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
In der Schweiz werden Einkaufszentren vielfach auch auf der grünen Wiese gebaut. Der Unterschied zu uns ist aber der, dass der Bauherr grundsätzlich die Versorgung mit öffentlichem Nahverkehr nachweisen muss bzw. für die Errichtung entsprechender Angebote durch Bezuschussung sorgen muss. Spontan fällt mit z.B. das Eyholz-Einkaufzentrum zwischen Brig und Visp ein, das über einen vorzüglichen Busverkehr alle paar Minuten verfügt. Ohne einen qualifizierten öffentlichen Nahverkehrsanschluss werden Bauten auf der grünen Wiese in der Schweiz nicht gestattet. Die sind einfach schon erheblich weiter als wir. Wenn ich da an die ganzen Logistikzentren in der Nähe von Autobahnauffahrten entlang der A 81 denke und mit die entsprechenden Anreisemöglichkeiten mit dem öffentlichen Nahverkehr ansehe, komme ich zur unschwierigen Beurteilung, dass das alles in hohem Maße unattraktiv wenn nicht sogar unzumutbar ist.
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Heute ging mal wieder was, die V152 hat in der Mittagszeit neue Wagen geliefert.


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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Zum Hammerwerk oder zur Firma Börsig?
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Zur Firma Börsig. Der Zug stand um 13:10 auf Gleis 2 und wartete darauf, auf über die Tuttlinger Seite umzusetzen und die Wagen auf dem Ladegleis abzustellen.


- Sascha
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Da stimme ich dir zu. Z. B. Lahr. Durch die Insolvenz der Flughafenbetreibergesellschaft, möchten Sich mehrere Logisitker dort ansiedeln. Warum? Die Nähe zur A5. Außerdem kämen sie schnell nach Frankreich (Kehl (Europabrücke) und Altenheim (Pierre-Pflimlin-Brücke)).Vielfahrer hat geschrieben:Wenn ich da an die ganzen Logistikzentren in der Nähe von Autobahnauffahrten entlang der A 81 denke und mit die entsprechenden Anreisemöglichkeiten mit dem öffentlichen Nahverkehr ansehe, komme ich zur unschwierigen Beurteilung, dass das alles in hohem Maße unattraktiv wenn nicht sogar unzumutbar ist.
Aber viele Städte und Gemeinden streuben sich gegen die Mammutbauten, aus einem einfachen Grund, sie nehmen viel Bauplatz weg, bringen aber wenig Arbeitsplätze und dadurch gibt es wenig Gewerbesteuer. Zum Flughafen selber fahren zwei Hauptlinien, 104 und 106, sowie eine Linie nach Schwanau (Linie 111). Die Anschlüsse vom Zug auf Bus sind bis auf mehrere Morgenverbindungen außerordentlich schlecht, oft werden die Busse nur um Minuten verpasst.
Daher finde ich, das die Logistiker verpflichtet werden, außer Parkplätze, sich auch an Busverbindungen zu beteiligen.
Gruß
Sascha :hallo/ade:
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Die Anst. Steim hat sogar 2012 eine nagelneue Weiche erhalten, obwohl dort nichts mehr läuft.Diesellok-Tf hat geschrieben:Das wird auch schwierig, da die Zugangsweiche in Nehren schon seit Jahren ausgebaut ist.Vielfahrer hat geschrieben: Auch das frühere Asphalt-Werk in Nehren verfügte über einen Gleisanschluss, der im Gegensatz zu Wessingen eigentlich immer gut genutzt wurde. Hier hat der Umweltschutz aber dem Werk insgesamt den Standort vermasselt und auch damit läuft über diesen Gleisanschluss nichts mehr.
Die Awanst Zollern der Fa. Vallet & Ott ist hingegen noch voll befahrbar. Dort werden jährlich Gelder ausgegeben, obwohl schon Jahrzehnte kein Zug mehr rein- oder rausgefahren ist.
Ein weiterer Kandidat ist die Awanst Gehrn zwischen Balingen und Laufen, welche aber auch schon seit Jahren betrieblich gesperrt ist.
Zumindest aber die Zugangsweiche im Hauptgleis muss weiter unterhalten werden.
Dann gibt es noch die Anst. Steim bei Dußlingen. Auch dort ruht der Verkehr seit einigen Jahren, die Weichen sind aber noch vorhanden.
Gruß Diesellok-Tf
Ich denke die ist auch mit Zuschüssen finanziert worden, sonst hätte man diese doch nicht mehr ersetzt
Grüßle vom Dampflokführer
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Re: Ladegleis und Schranke Fridingen
Ohne die Sitaution in Lahr genau zu kennen, lasse ich mich doch dazu hinreissen zur Vermutung, dass dies wohl an der SWEG liegt. Dies ist eine Firma im Landesbesitz, die sich nach meiner Einschätzung nicht sonderlich mit ÖPNV-Angeboten hervortut. Vor fast 20 Jahren saß die SWEG noch in Rheinfelden. Dann wurde in einem Streckenaustausch die Rheinfeldener Buslinien der SBG übertragen, einer damals außerordentlich aktiven und am ÖPNV-Angebot interessierten Firma. Über Jahre hinweg hat die SBG den ÖPNV Rheinfeldens fortentwickelt, ging Kooperationen mit dem Kanton Basel-Stadt ein und schuf grenzüberschreitend attraktive Busverbindungen, etwa auch zwischen Rheinfelden (Baden) und dem wunderschönen Rheinfelden (Schweiz) über die alte Rheinbrücke. Jüngst wurde das ÖPNV-Angebot im Stundentakt auf den Dinkelberg erweitert und durch Rufbusse bis in die späten Abendstunden ergänzt. Bei der SBG sitzen eben Leute, die ÖPNV wollen - und überdies täglich selbst mit ihm fahren.Sascha hat geschrieben: Zum Flughafen selber fahren zwei Hauptlinien, 104 und 106, sowie eine Linie nach Schwanau (Linie 111). Die Anschlüsse vom Zug auf Bus sind bis auf mehrere Morgenverbindungen außerordentlich schlecht, oft werden die Busse nur um Minuten verpasst.
Nur wenig nördlich davon, etwa im Kandertal, wo die SWEG nach wie vor der Platzhirsch ist, dringen häufig Klagen über unzureichende Angebote an mein Ohr. Wer im Internet recherchiert, kann das ganze Drama nachlesen.
Auch hier in der Region, wo sich die SWEG nunmehr vor ca. 15 Jahren von der Bregtallinie (Bus, Zug schon viel früher) zurückgezogen hat, wurde seinerzeit von der SWEG die Philosphie vertreten, dass ÖPNV-Angebote an Sonn- und Feiertagen rausgeschmissenes Geld wäre. Es war nur konsequent und ist gut so, dass die SWEG aus dem Schwarzwald abgezogen ist. So wurde der Raum Furtwangen von der SBG und der Raum Donaueschingen von der VGB übernommen. Seither haben sich die Verkehrsangebote nachhaltig verbessert. Furtwangen ist am Wochenende und abends über Rufbusse zu erreichen, wobei das Verkehrsaufkommen fast nahe legt, fahrplanmäßig ohne Anrufzwang zu fahren, weil die Bestellquote sehr hoch ist. Ergänzt wird das ganze ab Sommer durch eine Kooperation mit der Fa. Merz mit der SBG, die ungefähr ein Dutzend durchgängige Buslinien zwischen Furtwangen und Villingen nahezu stündlich bieten wird. Weiter wird der Raum Furtwangen über die B 500 auch am Wochenende wieder Fahrtenangebote für Touristen und Einheimische erhalten, die auf dem Westweg etwa in Richtung Thurner/Hinterzarten, nach St. Märgen oder auch in Richtung Triberg unterwegs sind. Das ganze nach ausgeklügelten Fahrplanstrukturen, die auch das Simonswäldertal einbeziehen und nach Überlegungen der SBG zeitweise sogar die Linie Rottweil - Schramberg - Hornberg - Triberg - Furtwangen einbeziehen sollen.
Das kommt mir fast wieder so vor wie die "Schwarzwaldpost" aus dem letzten Jahrhundert, die zwischen Baden-Baden und Schaffhausen auf der Strecke über die Schwarzwaldhochstraße und den Mummelsee - Freudenstadt - Alpirsbach - Hausach - Hornberg - Triberg - Furtwangen - Titisee - Lenzkirch - Bonndorf - Stühlingen - Schaffhausen und zurück verkehre. Eine Super-Fernbus-Linie, die heute von Konus-Touristen wohl überschwemmt würde.
Ich bin eigentlich immer froh, dass die SWEG noch nicht direkt mit der HzL fusioniert ist, denn sonst würde vermutlich die SWEG-Philosphie auch hierzulande um sich greifen. Freilich, von Unbill wird auch die HzL nicht gesichert sein. Dem Vernehmen nach soll noch in diesem Frühjahr im TED Europa eine Ankündigung des Landkreises Biberach erfolgen, der die Riedlinger HzL-Linien (Sigmaringen - Riedlingen via Heiligkreuztal) und aus dem Raum Gammertingen - Ineringen nach Riedlingen) dann die Existenz kostet, wenn die HzL hier nicht von sich aus tätig wird.
Viele Grüße vom Vielfahrer