Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübingen

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
Vielfahrer
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Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübingen

Beitrag von Vielfahrer »

In der übernächsten Woche hält der Vorsitzende des Vorstands der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube, im Rahmen einer Einbürgerungsfeier den Festvortrag. Sein Thema lautet "Perspektiven für die Bahn in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa".
Die Einbürgerungsfeiern finden in allen Landkreisen in Baden-Württemberg statt. Mit der Feier werden die neu eingebürgerten Kreiseinwohnerinnen und Kreiseinwohner begrüßt. Die Sitzungen sind nicht meines Wissens nicht allgemein zugänglich, es sei denn, man erhält im Rahmen der Einbürgerungsfeier seine Einbürgerungsurkunde überreicht.
Musikalisch gibt es den Kreismarsch und die Nationalhymne der Bundesrepubik Deutschland geboten. Es schließt sich ein Stehempfang an.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

ich habe gedacht, dass die Einbürgerungsfeier nicht allgemein öffentlich zugänglich ist. Dies ist aber nicht richtig. Laut Schwäbischem Tagblatt kann sich jedermann beim Landratsamt Tübingen anmelden, der u.a. den Festvortrag von Dr. Rüdiger Grube hören will. Eine telefonische Anmeldung ist aber unerlässlich, damit die begrenzten Kapazitäten ausreichen bzw. entsprechend gestuhlt werden kann.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Vielfahrer »

Am morgigen Donnerstag, den 21. Juli, hält nunmehr Dr. Grube den Festvortrag im Landratsamt Tuttlingen, den ich angekündigt hatte. Der Verkehrsclub Deutschland hat seine Sympatisanten in der Tageszeitung dazu aufgerufen, möglichst zahlreich zu erscheinen. Möglicherweise soll der Gastvortrag "gestört" werden oder es soll demonstriert werden. Wird man sehen.

Um das Veranstaltungsgebäude herum werden Sicherheitsmaßnahmen getroffen. So kann ich nicht wie üblich mit meinem Fahrrad unter das Dach des Landratsamts fahren. Es wird alles abgesperrt sein und man wird nur nach Kontrollen zugelassen. Immerhin, unmittelbar neben dem Landratsamt liegt die Polizeidirektion für Südwürttemberg-Hohenzollern...

Vielfahrer wird über den Vortrag und den Ablauf berichten.
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Villinger
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Villinger »

Vielfahrer hat geschrieben:Landratsamt Tuttlingen
?? Erst Tübingen, jetzt Tuttlingen?
Bild Aus dem Fridinger wurde der Villinger Bild
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Vielfahrer »

Sorry Fridinger,

das war ein Tippfehler. Der Vortrag ist natürlich (wieso eigentlich?) im Landratsamt Tübingen. Pikant daran ist, dass es meiner Einschätzung zufolge kaum eine Stadt gibt, die stärker als Tübingen von S 21 profitiert, nachdem zukünftig alle 15 Minuten ein Zug von der Unistadt in die Landeshauptstadt fahren wird. Der Echterdinger Flughafen ist ohnehin schon heute so gut wie auch ein Tübinger Flughafen, zu erreichen in gut 20 Minuten mit dem Auto/Taxi oder 45 Minuten mit dem Regionalbus, zukünftig in 30 Minuten halbstündlich mit dem Regionalexpress. Dass ausgerechnet in Tübingen ständig behauptet wird, dass es nur Nachteile geben würde, ist daher wenig glaubhaft. Andere, zum Beispiel im württembergischen Allgäu, wären froh, sie hätten wenigstens einen Stundentakt - und für uns wird ein 15-Minuten-Takt als nicht gut bezeichnet. Bin gespannt, ob Herr Grube darauf eingehen wird.

Nachdem heute der Stresstest möglicherweise offiziell von der SMA übergeben wird, rechne ich allerdings nicht damit, dass er sich schon hierzu im Detail äußern wird.

Viele Grüße vom Vielfahrer, der gerade auf der Geislinger Steige einen liegengebliebenen ICE auf dem Gegengleis mit geöffneten Türen gesehen hat.
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Vielfahrer »

Der Festvortrag im Rahmen der Einbürgerungsfeier im Landratsamt Tübingen von DB-Chef Dr. Rüdiger Grube war nicht nur interessant, sondern auch sehr spannend. Grube hat über eine Stunde lang frei geredet dabei die Bahn in Baden-Württemberg, in Deutschland und in Europa positioniert. Wichtigste Aussage aus meiner Sicht war eine glasklare Absage an Börsengänge. Nirgendwo sonst unterscheidet sich Dr. Grube stärker von seinen Vorgängern als in diesem Punkt. Deutlich hervorgehoben hat er, dass er auf seine Mitarbeiter stolz ist und mehrere mal im Laufe seines Vortrags dies unterstrichen.
Sehr nachvollziehbar hat er dargestellt, weshalb sich die Bahn eben auch im Ausland engagieren muss. Wenn etwa VW 40.000 PKW nach USA befördern will, so genügt es nicht, einen Zug von Wolfsburg nach Bremerhaven zu fahren. Die Logistik müsse von Wolfsburg bis zum Endkunden stimmen, incl. Schiff, Verteiler in den USA und Ersatzteillieferung via Luftfracht - alles aus einer Hand. Er gab Einblicke in die Struktur seines Unternehmens, berichtete, was er angetroffen hat und wie er es geändert hat.
Im Güterverkehr deutete er an, dass man mit Flüsterbremsen den Lärm halbieren könne. Das sie viel effizienter als 5 m hohe Lärmschutzwände zu bauen. Allerdings bedürfe es europaweit bei 800.000 Güterwagen mehreren Hundert Millionen Euro, um das durchzuziehen.
Detailliert ging er auch auf die Energiepolitik ein. Bislang wurden 22% der elektrischen Traktion mit Atomstrom bewältigt, seit Fukushima sind es noch 14%. Die Bahn ist mit Abstand der größte Stromverbraucher in der Bundesrepublik. Die DB verbraucht viermal soviel Strom wie das auf Stromverbraucher-Rang 2 liegende Unternehmen, die BASF in Ludwigshafen.
Laut Grube geht es nicht darum, Strom aus anderen Quellen zu kaufen, sondern Energie einzusparen. So wären alle 25.000 Lokführer von der DB auf energiesparendes Fahren geschult wurden. Dabei konnten 10% der Energiekosten eingespart werden.
Auch regionale Themen wie die Ammertalbahn, die Elektrifizierung der Zollernbahn, den Ausbau der Nagoldtalbahn oder der Magistrale Zürich - Stuttgart, wie er die Gäubahn nannte, wurden von ihm erwähnt.

Baden-Württemberg sei mit 3.400 km Streckennetz für die DB ein wichtiges Bundesland, welches ziemlich genau 10% des gesamten Streckennetzes umfasse. Dieses sei unlängst sogar erweitert worden, indem die Laupheimer Südkurve gebaut worden wäre. Er erwähnte höchst positiv, dass sich hier die Kommunalpolitik eingemischt habe und das durchgezogen habe. Bei den Fahrgästen befördere die Bahn am Tag 13 Mio. Fahrgäste, mehr als die Lufthansa in einem ganzen Jahr. Und auf das Jahr hochgerechnet meinte Grube, dass die Bahn im Jahr mehr Menschen befördere als die beiden bevölkerungsreichen Staaten China und Indien zusammen Einwohner haben. In Baden-Württemberg würden überdurchschnittliche viele Fahrgäste befördert. Auch würde die Bahn in Baden-Württemberg sehr viel investieren. Er nannte für das abgelaufene Jahr einen Betrag von ca. 900 Mio. Euro. Gerne würde er noch mehr investieren, insbesondere in Bahnhöfe. Von seinen ca. 6.000 Bahnhöfen insgesasmt seien etwa 2.600 in Ordnung. Der Rest müsse erneuert werden. Derzeit stünde Geld für ca. 100 Bahnhofserneuerungen pro Jahr bereit. Dies sei aus seiner Sicht zu wenig, weil man damit 37 Jahre für die Abarbeitung des Erneuerungsprogramms benötige. Sein Ziel wäre es, die Investitionen pro Jahr zu verdoppeln, also ca. 200 Stationen pro Jahr auf Vordermann zu bringen. Dann wären die Aufgaben in insgesamt 16 Jahren (auch noch sehr lang) erledigt.
Angekündigt wurden von Dr. Grube in den kommenden Jahren Investitionen in einer insgesamten Höhe von 49 Mrd. Euro oder im Durchschnitt von 2 Mrd. Euro mehr pro Jahr als bislang. Er sprach die Erneuerung der ICE-Flotte an, den Ersatz der IC-Züge, aber auch moderne Regionalverkehrsmittel. Wie fast in jeder seiner Reden betonte er, dass er sich dafür einsetze, das "Brot und Butter-Geschäft" für die Kunden in den Mittlepunkt zu stellen.
Er erläuterte dann weiter, dass die DB über eine Flotte von 253 ICE-Zügen verfüge. Anstatt alle 240.000 km müssten die ICE-Züge alle 20.000 km in die Werkstätten, um die nach der Entgleisung von Köln ermittelten Ursachen im Interesse der Fahrgastsicherheit zu beherrschen. Die Ultraschallprüfung dauere 6 Stunden, weshalb ca. 14 ICE ständig nicht verfügbar seinen. Im Winter käme erschwerend hinzu, dass die Ultraschallprüfungen nur bei bestimmten Temperaturen möglich seien, d.h. die Züge müssten erst abgetaut und auf die richtigen Temperaturen gebracht werden, womit eine Ultraschallüberprüfung mitunter einen ganzen Tag dauere und zu weiterer Einschränkung der Flottenverfügbarkeit führe. Heftige Kritik brachte er an der Industrie an, die bei mehreren Fahrzeugen schlechte Qualität geliefert habe, so etwa auch beim VT 611.

Stuttgart 21 ließ er weitestgehend außen vor. Die DB werde sich erst ab kommendem Dienstag dazu äußern im Rahmen der Präsentation des Stresstests bei Herrn Geißler. Er schilderte aber, dass schneller Fernverkehr notwendig sei. Seinen Worten zufolge gibt es pro Werktag 50 Flugzeuge zwischen Frankfurt und London. Das ginge schnell, aber man benötige zusätzlich viel Zeit, um wieder in die Stadtmitte Londons zu kommen. Mit dem ICE werde er das in 4 Stunden ab Frankfurt schaffen! Er ging dann ausführlich auf die Probleme ein, die die Franzosen der Konkurrenz ICE machen. Angeblich geht es um die Rettung im Kanaltunnel, wo von der Betreibergesellschaft gefordert wird, dass nur 400 m lange Züge eingesetzt werden dürfen. Die ICE sind aber nur 200 Meter lang und bei aneinandergekuppelten Zügen kann der Fahrgast nicht in die andere Einheit wechseln. Die DB hat aber den Betreibern inzwischen einen Rettungsplan vorgelegt, der akzeptiert wird. Deswegen wird am 13. Dezember 2013 der erste ICE fahrplanmäßig nach London fahren.
Am Beispiel der Verbindung Stuttgart - Paris zeigte Grube auf, dass es mit einem guten Angebot gelungen sei, inzwischen 60% des Marktes auf die Schiene zu holen.

Wie Grube weiter ankündigte, hofft er, zum 150-jährigen Jubiläum des Hauptbahnhofs am 12. Oktober 2011 wieder in Tübingen zu sein.

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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Vielfahrer »

Und hier noch ein Bericht des Schwäbischen Tagblatts über die Veranstaltung mit Dr. Grube

Bahnchef Grube beim Jahresempfang des Kreises
Die Bahn muss besser werden

Trommeln, Triller und Trompeten begrüßten Bahnchef Rüdiger Grube gestern Abend vor dem Tübinger Landratsamt: Stuttgart 21-Gegner empfingen den Ehrengast des Landrats beim Jahresempfang des Kreises mit Sprechchören. „Oben bleiben“? Grube zeigte sich nach dem Stresstest obenauf und empfahl bei der Festrede, die Bahn für die Energiewende zu nutzen.

Martin Mayer
Trotz Trillerpfeifen draußen entspannter Smalltalk drinnen: Bahnchef Rüdiger Grube (rechts) und ... Trotz Trillerpfeifen draußen entspannter Smalltalk drinnen: Bahnchef Rüdiger Grube (rechts) und Landrat Joachim Walter. – Grube gratulierte den Tübingern zur 150-jährigen Anbindung an die Eisenbahn – ein Jubiläum, das auch der Hauptbahnhof am 12. Oktober feiert. Grube sagt: „Ein tolles Fest – ich komme“. Bild: Löffler

Tübingen. Das Ergebnis des gestern publik gewordenen Stresstests (siehe erste Seite und Brennpunkt) hatte den Bahnchef locker gemacht: „Ich wäre nicht so entspannt, wenn die Sache anders ausgegangen wäre“, verriet Rüdiger Grube bei seiner Festrede im Landratsamt. Nach seiner Ankunft war er vom Auto weg direkt auf die vom Grünen-Kreisverband mobilisierten S 21-Gegner vor dem Landratsamt zugegangen. Interessiert sprach er auch kurz mit den im Streik stehenden Journalisten der regionalen Tageszeitungen, die vor dem Jahresempfang in schwarzen Anzügen „Sorgenpäckchen“ verteilten und für Qualitätsjournalismus warben – und dabei von den Gästen aus der Politik aufmunternden Zuspruch erfuhren.

„Eine funktionierende Bürgergesellschaft lebt von aktiven Menschen, die sich einbringen und mitgestalten“, sagte zur Begrüßung der Empfangsgäste im Landratsamt dann Joachim Walter. Zuvor hatte das Verbandsjugend-Blasorchester Neckar-Alb unter Arno Hermann den Empfang musikalisch eröffnet. Über 500 geladene Gäste – darunter rund 150 Neubürger des Landkreises aus über zehn Ursprungsländern – hatten im Foyer des Landratsamts Platz genommen. Der Landrat brauchte viel Puste, bis er alle Abgeordneten und Behördenleiter, Kreispolitiker/innen und (Ober-)Bürgermeister, Vertreter aus Wirtschaft, Handel, Kirchen und Vereinen, von Justiz, Polizei und Hilfsorganisationen begrüßt hatte.

Seine beiden Landrats-Kollegen aus den Nachbarkreisen Zollernalb und Reutlingen begrüßte Walter zuletzt – denn dies eröffnete ihm die Gelegenheit, dem Ehrengast Grube das wichtigste regionale „Kernthema des ÖPNV“ vorzustellen: die Regionalstadtbahn.

Zu diesem Großprojekt, dessen positive Kosten-Nutzen-Relation bereits klar sei, gehöre auch die Elektrifizierung der Bahnstrecken im Ammer- und im Neckartal, durch den Schönbuch und auf der Zollernstrecke. Stuttgart 21 sei zwar derzeit im Land „das zentrale Thema“, sagte Walter: „Auch wir im Kreis Tübingen werden davon profitieren und haben damit einen klaren Standortvorteil.“ Aber darüber dürfe man nicht die regionalen Projekte vernachlässigen. Walter forderte Grube auf, die Elektrifizierung der regionalen Strecken und die geplante Regionalstadtbahn zu unterstützen. Mit Blick auf Stuttgart 21 betonte der Landrat, dass bei der Planung der Regionalstadtbahn die Bürger von Anfang an beteiligt werden müssen. Der Rechtsstaat müsse Einwände rechtzeitig aufgreifen und Streit befrieden – wenn er „diese Befriedungsfunktion nicht mehr erfüllen kann, hätte das fatale Folgen“.
Energiewende klappt
nur mit Verkehrswende
Er sei „der Letzte“, der Bürger-Einwände nicht ernst nehme, erklärte der Bahnchef. Schließlich sei es „guter Stil, dass man aufeinander zugeht“. Doch das Thema S 21 wollte Rüdiger Grube in Tübingen nicht aufgreifen. Die Ergebnisse des Stresstests seien zwar gestern bekannt geworden – doch das alles müsse kommenden Dienstag in den richtigen Gremien mit Schlichter Heiner Geißler besprochen werden: „Vorgreifen wäre nicht fair.“

Grube ging in seiner Rede zum Jahresempfang des Kreises Tübingen auf Details der regionalen Bahn-Probleme und Schienenverkehrs-Projekte nur am Rande ein. Regionale Infrastruktur-Projekte seien auch ihm wichtig, versicherte er. Die Gäubahn zum Beispiel werden von vielen wegen ihres Namens unterschätzt: „Das ist die Metropolenverbindung zwischen Zürich und Stuttgart.“ Wichtig sei für das Land auch die Rheintalbahn. „Wir machen einen riesigen Fehler, wenn wir uns nur auf Stuttgart 21 focussieren“, sagte er. S 21 sei allerdings entscheidend für die Investitionsbereitschaft in Deutschland: „Wenn wir hier die Planungs- und Investitionssicherheit infragestellen, gefährden wird den Standort Deutschland.“

„Ich will nicht mit dem dicken Kopf durch die Wand – ich engagiere mich für Infrastruktur-Projekte“, erklärte Grube. Als Bahnchef, der er seit rund 800 Tagen ist, will er die Bahn „zu einem kunden- und umweltfreundlichen Unternehmen machen“. Den unter seinem Vorgänger verfolgten Börsengang halte er „für völlig falsch“. Die Bahn müsse sich vielmehr in allen Regionen um ihr „Brot- und Butter-Geschäft“ kümmern und in ihren Kernaufgaben „besser werden“ – etwa, so Grube unter Tübinger Applaus, alle Bahnhöfe „barrierefrei“ machen oder den Schienengüterverkehr ankurbeln.

„Das große Alleinstellungsmerkmal der Bahn ist die Umweltfreundlichkeit“, erklärte Grube. „Das haben wir viel zu lange ignoriert.“ Sowohl im Personenverkehr zwischen den europäischen Städten als auch beim internationalen Gütertransport müsse man „viel mehr Verkehr auf die Schienen bringen“ und die Verkehrsmittel intelligent vernetzen. „Wer die Energiewende will, muss jetzt auch die Verkehrswende einleiten.“
Karl Müller
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Karl Müller »

Guten morgen Vielfahrer,

Vielen Dank für den spannenden Bericht ! Lesenswert was der H.Grube so spricht.

MFG Oli
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Villinger
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Villinger »

Karl Müller hat geschrieben:Lesenswert was der H.Grube so spricht.
Der spricht doch den ganzen Tag das gleiche, und wer glaubt, dass der nochmal nach Tübingen kommt, kanns auch vergessen. Dem Schwarzwald hat man doch auch einen Tag davor abgesagt...
Wie Politiker vor der Wahl :lachgrampf:
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Tf Reinhard
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Re: Dr. Rüdiger Grube hält Festvortrag im Landratsamt Tübing

Beitrag von Tf Reinhard »

Da wäre ich mir an deiner Stelle hier gar nicht so sicher. Er darf es sich mit den Leuten um Stuttgart (21) herum, also in der Fläche, nicht versch....

Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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