VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
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VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Dem Vernehmen nach zieht sich die VAG, die in Freiburg die Stadtbahn betreibt, aus der Breisgau-S-Bahn zurück. Grund sollen rote Zahlen sein, die geschrieben werden. Weiß da jemand mehr?
Viele Grüße vom Vielfahrer
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Den Zeitungsbericht kennst du wahrscheinlich schon:
Badische Zeitung
wenn ich das richtig verstehe, ist die VAG hier aber nur finanziell beteiligt und nicht wirklich aktiv tätig.
Grüße
Wolfgang
Badische Zeitung
wenn ich das richtig verstehe, ist die VAG hier aber nur finanziell beteiligt und nicht wirklich aktiv tätig.
Grüße
Wolfgang
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für den Link, bei dem überdies im Anhang viele interessante Kommentare von Lesern zu finden waren.
Dann muss es die dem Land gehörende Firma SWEG im Zweifel alleine stemmen. Immerhin hat sie ja nicht nur im Rheintal ein BW, sondern bei einer Schwesterfirma auch eines in Immendingen....
Viele Grüße vom Vielfahrer
vielen Dank für den Link, bei dem überdies im Anhang viele interessante Kommentare von Lesern zu finden waren.
Dann muss es die dem Land gehörende Firma SWEG im Zweifel alleine stemmen. Immerhin hat sie ja nicht nur im Rheintal ein BW, sondern bei einer Schwesterfirma auch eines in Immendingen....
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Tf Reinhard
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Ich weiß ja nicht, wie dort die Gelder verteilt sind und wo die Gewinne hin gehen. Ich habe dort vor ein paar Jahren mal tageweise ausgeholfen und war sowas von begeistert, was da an Leute transportiert werden. In den Stoßzeiten sind da unsere Fridinger Schülerzüge in Vergleich noch halb leer. Irgendwer muß da doch gut daran verdienen und sollte dann auch mal etwas Geld für die Instandhaltung locker machen.
Reinhard
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Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Dieser ältere Artikel beschreibt das Problem etwas besser:
Badische Zeitung
Wie üblich liegt das Problem an der - für mich - seltsamen Finanzierung unseres ÖPNV. Fahrgastzuspruch ist ja hierbei unerwünscht....
Grüße
Wolfgang
Badische Zeitung
Wie üblich liegt das Problem an der - für mich - seltsamen Finanzierung unseres ÖPNV. Fahrgastzuspruch ist ja hierbei unerwünscht....
Grüße
Wolfgang
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Hallo Wolfgang,
noch ein interessanter Artikel. Vielen Dank!
Zur Finanzierung der Nahverkehrsangebote will ich später noch was schreiben. Bin im Augenblick kurz vor einer Sitzung in Ulm, daher jetzt nicht machbar.
Viele Grüße vom Vielfahrer
noch ein interessanter Artikel. Vielen Dank!
Zur Finanzierung der Nahverkehrsangebote will ich später noch was schreiben. Bin im Augenblick kurz vor einer Sitzung in Ulm, daher jetzt nicht machbar.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Sascha
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Hallo,Tf Reinhard hat geschrieben:Ich habe dort vor ein paar Jahren mal tageweise ausgeholfen und war sowas von begeistert, was da an Leute transportiert werden. In den Stoßzeiten sind da unsere Fridinger Schülerzüge in Vergleich noch halb leer.
die BSB fährt am morgens schon an Ihrer Kapazitätsgrenze, da kommen aus Elzach 6 RS1 an (Bunt gemischt mit BSB-RS1 und SWEG-RS1, aber auch OSB-RS1, wenn einer im BW Endingen gerade ist).
In Freiburg werden die Fahrzeuge getrennt, zwei gehen in BW, zwei ins Münstertal und zwei fuhren nach einem längeren Aufenthalt nach Breisach als Zwischentakt.
Auf der Kaiserstuhlbahn zwischen Breisach und Endingen kann man auch so einen Zug (Lumpen- Fahrzeugsammler!) antreffen, der kommt mit bis zu vier Fahrzeuge aus Richtung Freiburg in Breisach an und nimmt dann noch zwei Fahrzeuge aus Breisach mit. Offen ist offiziell nur das erste Fahrzeug (bei den zehn Hansele im Fahrzeug reicht das wohl). So kommen die RS1 ins BW Endingen.
Wenn ich mir die Fahrgastströme unter der Woche so ansehe, fahren viele an die Uni, sowohl aus Richtung Freiburg, aber auch aus Richtung Breisach / Gottenheim, da dort noch die Mieten einigermaßen günstig für Studenten sind.
Ich bin einmal SEV zwischen Freiburg und Gottenheim an einem Samstag mitgefahren (wollte nach Endingen / Riegel, wusste aber nix von dem SEV), da fuhren vier Gelenkbusse anstatt drei RS1 und die waren so proppenvoll, das sogar Leute auf den nächsten bzw. auf den regulären Bus, der noch zwischen Freiburg und Gottenheim verkehrt, ausweichen musste.
Die BSB wurde vom Erfolg überrollt, das kann man so sagen. Auch durch die Verlängerung auf die Elztalbahn gab es eine Erfolgswelle ohne gleichen.
Viele Strecken, die von Privaten übernommen, haben einen Aufschwung erlebt, man nehme hier wirklich nur den Ringzug oder die OSB auf der Europa-, Schwarzwald-, Renchtal- oder der Kinzigtalbahn. Bei uns gibt es Zeiten, da reichen die zwei RS1 nicht mehr. Wobei ein Problem der Fahrradtransport ist, da der bei uns ja ab neun Uhr kostenlos ist.
Gruß
Sascha :hallo/ade:
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Hallo,
also ich wollte was zur Finanzierung des Nahverkehrs schreiben. Gemeint sind damit nicht Fahrleistungen, die weniger als 50 km fahren, sondern alle "Produkte", die nicht weiße Außenfarbe haben, also die DB-Regio-Produkte oder auch die NE-Bahnen. Für diese Leistungen, also auch für die im Raum Breisach verkehrenden Züge auf DB-Strecken der BSB, tritt das Land Baden-Württemberg als Besteller der Leistungen auf. Es bezahlt den Bahnen einen festen Preis pro km, der allerdings noch nicht in jedem Falle einer Ausschreibung entstammt. Finanzieren tut das Land das ganze mit den sog. Regionalisierungsmitteln, die es seit der Bahnreform jährlich vom Bund zugewiesen bekommt.
Ich nehme nun an, dass im Falle der Breisgau-S-Bahn auf der Strecke Freiburg - Elzach, die früher von der DB bedient wurde, es ein wettbewerbliches Verfahren gegeben hat und die Breisgau-S-Bahn hier der günstigste Bieter gewesen ist. Warum sonst hätte sich die DB zurückziehen sollen?
Das Land bezahlt der Breisgau-S-Bahn den geforderten Betrag, allerdings als Nettobetrag. Dies heißt, dass die Breisgau-S-Bahn schon selbst kalkulieren muss, welche Einnahmen sie aus Fahrkarten erzielt. Das Land schließt den Zuschussvertrag mit demjenigen Bieter, der die geringsten Zuschüsse (zu den Fahrgeldeinnahmen) benötigt. Das Risiko liegt also auf Seiten des Eisenbahnverkehrsunternehmens.
Nun verkauft aber das Eisenbahnverkehrsunternehmen keine Fahrkarten auf eigene Rechnung. Bekanntlich erwirbt man als Kunde der Breisgau-S-Bahn einen Fahrschein des RVF. Den gleichen Fahrschein erwirbt man auch, wenn man mit dem Bus oder der Straßenbahn fährt. Üblicherweise wird also durch die Fahrgäste zunächst der Topf des Verbundes gefüllt. Aus diesem wiederum fließen nach einen Einnahmeaufteilungsvertrag die Fahrgelderlöse an die Verbundpartner ab.
Wie der Einnahmeaufteilungsvertrag beim RVF gestrickt ist, das entzieht sich mir als Außenstehendem. Nachdem aber das Geld hinten und vorne nicht auszureichen scheint, liegt entweder bei der Kalkulation des Angebots oder aber beim Einnahmeaufteilungsvertrag eine Schieflage zu Lasten der Breisgau-S-Bahn vor.
Teilweise ist es so, dass bei Verbünden, die auf "Alteinnahmen" vor Verbundstart basieren, die beteiligten Verkehrsunternehmen einen ihren damaligen Verkehrseinnahmen entsprechenden Schlüssel zugewiesen bekommen. Da die Breisgau-S-Bahn meines Wissens jüngeren Datums als der RVF ist, dürfte es sich um einen nachträglich zugewiesenen Wert handeln, so dass auch hier eine Fehlerquelle vorliegen könnte.
Wenn nun mehr Fahrgäste kommen - und dies ist bei der Breisgau-S-Bahn ganz zweifellos der Fall und auch so den Presseberichten zu entnehmen, dann kommen die Fahrgeldmehreinnahmen zwar beim Verbund an, nicht jedoch zwingend bei den Verkehrsunternehmen. Nehmen wir mal an, es handelt sich um einen auf Alteinnahmebasis geschlossenen Verbundvertrag, bei welchem die damalige Breisgau-S-Bahn oder ihr Vorgänger z.B. 5% Anteil an den verbundweiten Fahrgeldeinnahmen hatte, dann bringt es der Breisgau-S-Bahn nur relativ wenig, wenn nun 3 mal soviele Kunden befördert werden wie früher. Sie erhält vom etwas vergrößerten Kuchen eben weiterhin ihre 5 %. Auf der anderen Seite hingegen müssen für dreimal soviele Beförderte erhebliche Spitzenkapazitäten bereitgestellt werden. Die schlagen nicht nur mit 5% durch, sondern voll. Den Rest kann man sich ausrechnen. Teilweise gibt es bei Verbünden die Möglichkeit, solche Mehrleistungen als kem abzurechnen (Kapazitätserweiternde Maßnahmen). Dies ist aber von Verbund zu Verbund unterschiedlich.
Neuere Entwicklungen im Zusammenhang mit den nach EU 1370 vorgesehenen Ausschreibungen von Leistungen auf der Schiene wie auf der Straße zeigen, dass Verbünde, die auf Alteinnahmebasis funktionieren, zunehmend in Probleme geraten. In mehreren Verbünden wird deshalb derzeit über eine Änderung der Verträge nachgedacht, dahingehend, dass die Einnahmen leistungsgerecht verteilt werden sollen, was immer das im Detail auch heißen mag. Wäre es bei der Breisgau-S-Bahn soweit, dann würde sich die deutlich höhere Nachfrage auch in deutlich höheren Fahrgeldeinnahmen niederschlagen und eine Teil-Gegenfinanzierung wäre damit möglich. Eine gesamte Finanzierung hingegen nicht, weil ja die Regionalisierungsmittel, die die Grundlage der Finanzierung bilden, davon unbehelligt bleiben, da sich höherer Fahrgastzuspruch ja nur auf den Teil der Finanzierung auswirkt, der auf konkreten Fahrgeldeinnahmen basiert.
Anbieter von Leistungen müssen somit bei Abgabe ihrer Angebote teilweise sehr weit in die Zukunft blicken (je nach Dauer des ausgeschriebenen Verkehrsvertrags), was nicht ganz leicht fällt. Üblicherweise orientiert man sich aus Kostengründen bei der Dauer von Verkehrsverträgen ja an Abschreibungszeiten von Investitionen z.B. in Fahrzeuge. Und die sind teilweise länger als 15 Jahre. Da kann allerhand zwischenzeitlich passieren, angefangen von Trassenpreiserhöhungen, Stationspreiserhöhungen usw., dass ein Unternehmen mit dem angebotenen Zuschuss eben nicht mehr auskommt. Und um solch einen Fall könnte es sich hier handeln. Muss aber nicht zwingend so sein. Als Außenstehender hat man da nicht den Einblick. Ich wollte einfach mal grob beschreiben, wie solch eine Situation möglicherweise zustande kommen kann. Volle Züge und trotzdem Defizite.
Viele Grüße vom Vielfahrer aus dem ICE 596 (München - Berlin)
also ich wollte was zur Finanzierung des Nahverkehrs schreiben. Gemeint sind damit nicht Fahrleistungen, die weniger als 50 km fahren, sondern alle "Produkte", die nicht weiße Außenfarbe haben, also die DB-Regio-Produkte oder auch die NE-Bahnen. Für diese Leistungen, also auch für die im Raum Breisach verkehrenden Züge auf DB-Strecken der BSB, tritt das Land Baden-Württemberg als Besteller der Leistungen auf. Es bezahlt den Bahnen einen festen Preis pro km, der allerdings noch nicht in jedem Falle einer Ausschreibung entstammt. Finanzieren tut das Land das ganze mit den sog. Regionalisierungsmitteln, die es seit der Bahnreform jährlich vom Bund zugewiesen bekommt.
Ich nehme nun an, dass im Falle der Breisgau-S-Bahn auf der Strecke Freiburg - Elzach, die früher von der DB bedient wurde, es ein wettbewerbliches Verfahren gegeben hat und die Breisgau-S-Bahn hier der günstigste Bieter gewesen ist. Warum sonst hätte sich die DB zurückziehen sollen?
Das Land bezahlt der Breisgau-S-Bahn den geforderten Betrag, allerdings als Nettobetrag. Dies heißt, dass die Breisgau-S-Bahn schon selbst kalkulieren muss, welche Einnahmen sie aus Fahrkarten erzielt. Das Land schließt den Zuschussvertrag mit demjenigen Bieter, der die geringsten Zuschüsse (zu den Fahrgeldeinnahmen) benötigt. Das Risiko liegt also auf Seiten des Eisenbahnverkehrsunternehmens.
Nun verkauft aber das Eisenbahnverkehrsunternehmen keine Fahrkarten auf eigene Rechnung. Bekanntlich erwirbt man als Kunde der Breisgau-S-Bahn einen Fahrschein des RVF. Den gleichen Fahrschein erwirbt man auch, wenn man mit dem Bus oder der Straßenbahn fährt. Üblicherweise wird also durch die Fahrgäste zunächst der Topf des Verbundes gefüllt. Aus diesem wiederum fließen nach einen Einnahmeaufteilungsvertrag die Fahrgelderlöse an die Verbundpartner ab.
Wie der Einnahmeaufteilungsvertrag beim RVF gestrickt ist, das entzieht sich mir als Außenstehendem. Nachdem aber das Geld hinten und vorne nicht auszureichen scheint, liegt entweder bei der Kalkulation des Angebots oder aber beim Einnahmeaufteilungsvertrag eine Schieflage zu Lasten der Breisgau-S-Bahn vor.
Teilweise ist es so, dass bei Verbünden, die auf "Alteinnahmen" vor Verbundstart basieren, die beteiligten Verkehrsunternehmen einen ihren damaligen Verkehrseinnahmen entsprechenden Schlüssel zugewiesen bekommen. Da die Breisgau-S-Bahn meines Wissens jüngeren Datums als der RVF ist, dürfte es sich um einen nachträglich zugewiesenen Wert handeln, so dass auch hier eine Fehlerquelle vorliegen könnte.
Wenn nun mehr Fahrgäste kommen - und dies ist bei der Breisgau-S-Bahn ganz zweifellos der Fall und auch so den Presseberichten zu entnehmen, dann kommen die Fahrgeldmehreinnahmen zwar beim Verbund an, nicht jedoch zwingend bei den Verkehrsunternehmen. Nehmen wir mal an, es handelt sich um einen auf Alteinnahmebasis geschlossenen Verbundvertrag, bei welchem die damalige Breisgau-S-Bahn oder ihr Vorgänger z.B. 5% Anteil an den verbundweiten Fahrgeldeinnahmen hatte, dann bringt es der Breisgau-S-Bahn nur relativ wenig, wenn nun 3 mal soviele Kunden befördert werden wie früher. Sie erhält vom etwas vergrößerten Kuchen eben weiterhin ihre 5 %. Auf der anderen Seite hingegen müssen für dreimal soviele Beförderte erhebliche Spitzenkapazitäten bereitgestellt werden. Die schlagen nicht nur mit 5% durch, sondern voll. Den Rest kann man sich ausrechnen. Teilweise gibt es bei Verbünden die Möglichkeit, solche Mehrleistungen als kem abzurechnen (Kapazitätserweiternde Maßnahmen). Dies ist aber von Verbund zu Verbund unterschiedlich.
Neuere Entwicklungen im Zusammenhang mit den nach EU 1370 vorgesehenen Ausschreibungen von Leistungen auf der Schiene wie auf der Straße zeigen, dass Verbünde, die auf Alteinnahmebasis funktionieren, zunehmend in Probleme geraten. In mehreren Verbünden wird deshalb derzeit über eine Änderung der Verträge nachgedacht, dahingehend, dass die Einnahmen leistungsgerecht verteilt werden sollen, was immer das im Detail auch heißen mag. Wäre es bei der Breisgau-S-Bahn soweit, dann würde sich die deutlich höhere Nachfrage auch in deutlich höheren Fahrgeldeinnahmen niederschlagen und eine Teil-Gegenfinanzierung wäre damit möglich. Eine gesamte Finanzierung hingegen nicht, weil ja die Regionalisierungsmittel, die die Grundlage der Finanzierung bilden, davon unbehelligt bleiben, da sich höherer Fahrgastzuspruch ja nur auf den Teil der Finanzierung auswirkt, der auf konkreten Fahrgeldeinnahmen basiert.
Anbieter von Leistungen müssen somit bei Abgabe ihrer Angebote teilweise sehr weit in die Zukunft blicken (je nach Dauer des ausgeschriebenen Verkehrsvertrags), was nicht ganz leicht fällt. Üblicherweise orientiert man sich aus Kostengründen bei der Dauer von Verkehrsverträgen ja an Abschreibungszeiten von Investitionen z.B. in Fahrzeuge. Und die sind teilweise länger als 15 Jahre. Da kann allerhand zwischenzeitlich passieren, angefangen von Trassenpreiserhöhungen, Stationspreiserhöhungen usw., dass ein Unternehmen mit dem angebotenen Zuschuss eben nicht mehr auskommt. Und um solch einen Fall könnte es sich hier handeln. Muss aber nicht zwingend so sein. Als Außenstehender hat man da nicht den Einblick. Ich wollte einfach mal grob beschreiben, wie solch eine Situation möglicherweise zustande kommen kann. Volle Züge und trotzdem Defizite.
Viele Grüße vom Vielfahrer aus dem ICE 596 (München - Berlin)
- Sascha
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
Hallo Vielfahrer,
ich habe mich mal mit einem TF der OSB/SWEG unterhalten über die Fahrgastsituation auf der Kinzigtalbahn bzw. Schwarzwald- und Renchtalbahn und der Europabahn.
Zu Europabahn:
Aufstockung der Züge Werktags auf drei Einheiten zwischen Offenburg und Straßburg. Die Züge sind so gerammelt voll ab Offenburg, das ab Appenweier schon keine Fahrgäste mehr in die Triebwagen kommen. Außerdem sollten auf der Strecke ein Stundentakt eingeführt werden, abwechslnd mit der DB/SNCF Werktags. Er meinte zur graden Stunden die OSB .04 und die SNCF .04 hinter den ICEs raus. Problem sei der TGV und Güterzüge, die den Takt zunichte machen.
Zu Renchtalbahn:
Reiner Stundentakt Werktags zwischen Offenburg und Bad Peterstal-Griesbach. Beibehaltung der zwei RS1. Sam-, Sonn- und Feiertags Stundentakt zwischen Offenburg und Oppenau, alle zwei Stunden weiter nach Bad Peterstal-Griesbach.
Zu Schwarzwaldbahn (Offenburg-Hausach):
Aufstockung der Wagenanzahl zwischen Hausach und Offenburg Werktags auf drei RS1 (in Hausach und Offenburg jeweils einen Abhängen).
Allerdings meinte er auch, das die größten Fahrgastströme von der KBS 722 - Harmersbachtalbahn und aus Gengenbach kommen. Er meinte, lieber den dritten Wagen bis Biberach und dort Flügeln, gleichzeitig Ausbau der KBS 722 mit einem Kreuzungsbahnhof, damit die RS1 sich auf der Strecke überholen können. Die Idee ist, ein OSB-RS1 wird .18 in Biberach abgehängt, fährt bis z.B. nach Zell, kreuzt dort mit dem entgegenkommenden Triebwagen, der an den Zug .39 ab Biberach nach Offenburg angehängt wird.
Sieh dir mal die züge ab Biberach/Gengenbach an, wie voll die werden (speziell die OSB).
Außerdem sollte die SWB jede Stunde in Gengenbach und Haslach halten, das gebe ein eEntlastung der OSB.
Zu Kinzigtalbahn (Hausach-Freudenstadt):
Ausweitung der Fahrzeiten von 04:00 Uhr bis 22:00 Uhr zwischen Freudenstadt HBF und Offenburg bei gleichem Fahrzeugeinsatz (zwei RS1). Ich bin jetzt schon öfters mal mit dem ersten OSB (OSB 87358), der fährt mit drei RS1 ab Freudenstadt. Die werden aber nicht gebraucht, es reicht sogar bis Schiltach einer, ab da zwei! Erst ab Haslach kommen die ganzen Schüler und der größte Ansturm ist wieder in Biberach. Der Gegenzug (OSB 87351) ist hingegen gut besetzt, weil viele Arbeiter zur Hansgrohe nach Schiltach/Schenkenzell, nach Alpirsbach zur Brauerei und nach Lossburg zur Arburg fahren (obwohl viele schon in Alpirsbach in den Bus umsteigen, kein weietr Fussweg!).
Das Problem ist, da müsste Geld in die Hand genommen werden, in neue Fahrzeuge investiert werden und Streckenumbau (KBS 722).
So kann ein attraktiver Nahverkehr hier bei uns im Kinzigtal / Schwarzwald geschaffen werden.
So, das ist jetzt mein Senf dazu. (Mist, die Würstchen sind angebrannt :Frol: :pfeifen: - wegen Senf und so!)
Gruß
Sascha :hallo/ade:
ich habe mich mal mit einem TF der OSB/SWEG unterhalten über die Fahrgastsituation auf der Kinzigtalbahn bzw. Schwarzwald- und Renchtalbahn und der Europabahn.
Zu Europabahn:
Aufstockung der Züge Werktags auf drei Einheiten zwischen Offenburg und Straßburg. Die Züge sind so gerammelt voll ab Offenburg, das ab Appenweier schon keine Fahrgäste mehr in die Triebwagen kommen. Außerdem sollten auf der Strecke ein Stundentakt eingeführt werden, abwechslnd mit der DB/SNCF Werktags. Er meinte zur graden Stunden die OSB .04 und die SNCF .04 hinter den ICEs raus. Problem sei der TGV und Güterzüge, die den Takt zunichte machen.
Zu Renchtalbahn:
Reiner Stundentakt Werktags zwischen Offenburg und Bad Peterstal-Griesbach. Beibehaltung der zwei RS1. Sam-, Sonn- und Feiertags Stundentakt zwischen Offenburg und Oppenau, alle zwei Stunden weiter nach Bad Peterstal-Griesbach.
Zu Schwarzwaldbahn (Offenburg-Hausach):
Aufstockung der Wagenanzahl zwischen Hausach und Offenburg Werktags auf drei RS1 (in Hausach und Offenburg jeweils einen Abhängen).
Allerdings meinte er auch, das die größten Fahrgastströme von der KBS 722 - Harmersbachtalbahn und aus Gengenbach kommen. Er meinte, lieber den dritten Wagen bis Biberach und dort Flügeln, gleichzeitig Ausbau der KBS 722 mit einem Kreuzungsbahnhof, damit die RS1 sich auf der Strecke überholen können. Die Idee ist, ein OSB-RS1 wird .18 in Biberach abgehängt, fährt bis z.B. nach Zell, kreuzt dort mit dem entgegenkommenden Triebwagen, der an den Zug .39 ab Biberach nach Offenburg angehängt wird.
Sieh dir mal die züge ab Biberach/Gengenbach an, wie voll die werden (speziell die OSB).
Außerdem sollte die SWB jede Stunde in Gengenbach und Haslach halten, das gebe ein eEntlastung der OSB.
Zu Kinzigtalbahn (Hausach-Freudenstadt):
Ausweitung der Fahrzeiten von 04:00 Uhr bis 22:00 Uhr zwischen Freudenstadt HBF und Offenburg bei gleichem Fahrzeugeinsatz (zwei RS1). Ich bin jetzt schon öfters mal mit dem ersten OSB (OSB 87358), der fährt mit drei RS1 ab Freudenstadt. Die werden aber nicht gebraucht, es reicht sogar bis Schiltach einer, ab da zwei! Erst ab Haslach kommen die ganzen Schüler und der größte Ansturm ist wieder in Biberach. Der Gegenzug (OSB 87351) ist hingegen gut besetzt, weil viele Arbeiter zur Hansgrohe nach Schiltach/Schenkenzell, nach Alpirsbach zur Brauerei und nach Lossburg zur Arburg fahren (obwohl viele schon in Alpirsbach in den Bus umsteigen, kein weietr Fussweg!).
Das Problem ist, da müsste Geld in die Hand genommen werden, in neue Fahrzeuge investiert werden und Streckenumbau (KBS 722).
So kann ein attraktiver Nahverkehr hier bei uns im Kinzigtal / Schwarzwald geschaffen werden.
So, das ist jetzt mein Senf dazu. (Mist, die Würstchen sind angebrannt :Frol: :pfeifen: - wegen Senf und so!)
Gruß
Sascha :hallo/ade:
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Re: VAG zieht sich vermutlich aus der Breisgau-S-Bahn zurück
@Sascha: Sei mir nicht böse, aber der Fall Ortenau ist ein anderer als der Fall Breisgau, das kann man so auch nicht vergleichen.
Da ist alles noch viel überlaufener!
Da ist alles noch viel überlaufener!
Aus dem Fridinger wurde der Villinger