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Züge mit Batterie-Betrieb?

Verfasst: Mi 11. Aug 2021, 16:12
von Christian
Bei DSO gefunden, leider Abo-Beitrag.

https://www.suedkurier.de/region/schwar ... 8,10879523

Re: Züge mit Batterie-Betrieb?

Verfasst: Sa 4. Dez 2021, 19:40
von Vielfahrer
Hallo,

am kommenden Montag wird virtuell über die Wutachtalbahn diskutiert. Herauskristallisiert hat sich ein Betriebskonzept eines Stundentakts von Waldshut nach Stühlingen bzw. Weizen mit Kreuzung in Eggingen. Dieses Betriebskonzept zeichnet sich durch gute Anschlüsse in Waldshut und Lauchringen aus und ermöglicht zusätzlich die Durchführung des Schülerzugs zwischen Erzingen und Waldshut bzw. nachmittags in umgekehrter Richtung. Erwartet wird, dass erste Erkenntnisse über einen möglichen Nutzen-Kosten-Faktor gesichert werden können.

Viele Grüße vom Vielfahrer

Wutachtalbahn hat gute Chancen

Verfasst: Mo 6. Dez 2021, 10:55
von Vielfahrer
Hallo,

die heute besprochene Wutachtalbahn ist ein chancenreiches Projekt. Es läuft auf einen Stundentakt zwischen Waldshut und Weizen hinaus, wobei in Eggingen ein Kreuzungsbahnhof erforderlich ist. Alternativ war zunächst auch ein Pendelzug mit Umstieg in Lauchringen auf die Hochrheinstrecke in der Diskussion gewesen. Die Investitionen sind dank kluger vorausschauender Investitionen der Bahnbetriebe Blumberg zwar nicht vernachlässigbar, aber bleiben doch in einem überschauberen Rahmen.

Interessant ist die von PTV berechnete bzw. prognostizierte Nutzerzahl. Für die Variante Waldshut - Weizen wird sie im Vergleich zur Reaktivierungsstudie aus 2020 doch deutlich höher erwartet, so dass eine Umgruppierung der Strecke aus der Gruppe D in die Gruppe B realistisch sein dürfte, d.h. das Land gewährt im Umsetzungfall einen Stundentakt. Der Unterschied zur ersten Studie erklärt sich hauptsächlich aus der Untersuchungstiefe, z.B. im Schülerverkehr, der detaillierter betrachtet werden konnte, da vom Verkehrsverbund WTV präsizse Daten geliefert werden konnten. Die stärkste Querschnittsbelastung wird erwartungsgemäß im Abschnitt Lauchringen - Horheim im vierstelligen Bereich erwartet und nimmt dann bis zum Streckenende in Weizen logischerweise ab. Aber auch die Buslinien, die weiterhin in bestimmten Umfang bis Weizen und darüberhinaus parallel aus Gründen der Feinerschließung und der Angebotsdichte verkehren, finden ihre Kundschaft. Der Ansatz, Bus und Bahn abgestimmt aufeinander im Wutachtal zu betreiben, erweist sich als sinnvoll. Insgesamt wird der Prognose zufolge der öffentliche Verkehr im Wutachtal zunehmen und der PKW-Verkehr teilweise auf P&R umsteigen, zumal im Bereich der Innenstädte von Waldshut und Tiengen Parkplätze nur in eingeschränktem Umfang zur Verfügung stehen.

Dank günstiger Investitionskosten und zugleich guter Nachfrage scheint es denkbar, dass sich die Betriebskosten einschließlich der Tilgung der Investitionen volkswirtschaftlich rechnen. Gemeint ist damit, dass z.B. die Vermeidung von CO2 oder vermiedene Unfallkosten oder ganz einfach Einsparung von Fahrtkosten mit PKW sich insgesamt rechnen. Der genaue Wert steht noch nicht fest, da bei den insgesamt kleinen Summen sich leicht Verschiebungen ergeben können.

Auf der Schiene sind zwei batterieelektrische Fahrzeuge mit je ca. 140 Sitzplätzen bei der Berechnung zugrunde gelegt worden. Sie sollen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h verkehren, sobald die zahlreichen Bahnübergänge entsprechend gesichert sind. Zur Hauptverkehrszeit, insbesondere im Schülerverkehr, wird daher auf kurzen Streckenabschnitten auch mit Stehplätzen gerechnet werden müssen.

Von Herrn Brinkmann wurde berichtet, dass zum Fahrplanwechsel in einer Woche ein weiteres abendliches Zugpaar hinzu kommt und dass die Fahrzeit auf teilweise 32 Minuten für die 26 km lange Strecke Waldshut - Stühlingen reduziert werden kann. Damit ist die Schiene zumindest zeitweise schneller als der PKW in der Hauptverkehrszeit und ohnehin wegen der kürzeren Strecke schneller als der Bus.

Es werden jedoch auch im günstigsten Fall noch einige wenige Jahre vergehen, bis die Infrastruktur (z.B. Kreuzungsbahnhof in Eggingen) hergerichtet ist, um das erwünschte Verkehrsangebot im Stundentakt anbieten zu können. Anzustreben ist es, spätestens zusammen mit der Elektrifizierung der Hochrheinstrecke den angedachten Betrieb aufnehmen zu können. Im Abschnitt Lauchringen - Waldshut fallen keine zusätzlichen Kosten für die Wutachtalbahn an, da diese bei der Modernisierung der Hochrheinstrecke bereits berücksichtigt wurde (z.B. Wendegleis/Abstellgleis in Waldshut).

Viele Grüße vom Vielfahrer