Interessengemeinschaft im Allgäu geplant
Verfasst: Do 2. Dez 2021, 15:24
Hallo,
mit der Betriebsaufnahme auf der elektrifizierten Südbahn zum anstehenden Fahrplanwechsel ist die Interessengemeinschaft Südbahn am Ziel angelangt. Die Interessengemeinschaft Bodenseegürtelbahn hat da noch eine erhebliche Wegstrecke vor sich. Da sich aber gezeigt hat, dass gebündelter kommunaler Wille durchaus etwas bewegen kann, steht die Gründung eines weiteren Interessenverbands vor der Tür: der Interessenverband "Bodo-Ringzug" oder "Regio-S-Bahn-Allgäu-Oberschwaben" oder wie auch immer der Name gewählt werden wird. Die Gründungsversammlung ist für den kommenden Februar terminiert und soll den Schienenverkehr in den Landkreisen Bodenseekreis, Ravensburg und Lindau umfassen.
Unmittelbar nach der Betriebsaufnahme des elektrischen Verkehrs auf der Südbahn bzw. des elektrischen Regionalverkehrs auf der württembergischen Allgäubahn wird sich der Gemeinderat der Stadt Isny (14.000 Einwohner) am 13.12.21 in öffentlicher Sitzung mit dem Thema Reaktivierung der Schienenverbindung von Isny über Urlau nach Leutkirch befassen. Während die Potentialstudie zu reaktivierenden Strecken im Auftrag des Landes erstaunlicherweise nur eine geringe Nachfrage von ca. 470 Fahrgästen pro Tag (Kategorie D) ergeben hatte, sieht ein neues Gutachten, welches im Auftrag der Städte Isny und Leutkirch erstellt wurde, erheblich höhere Nutzerzahlen, die die abgebaute Strecke im Bereich der Grenze zwischen Kategorie B und Kategorie A eingruppiert. Hintergrund dafür sind zum einen das Potential des Center-Parcs auf dem Konversionsgelände in Urlau (1,3 Mio. Übernachtungen pro Jahr, inzwischen 1.000 Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor), aber auch die Pendler- und Schülerverkehre, der Kurverkehr in Isny sowie generell die touristischen Verkehre ins Allgäu. So berichtete ein früherer Mitarbeiter der "Bundesbahn" heute im Rahmen einer Videokonferenz, dass der Umsatz von Fernverkehrsfahrscheinen früher in Isny immer diejenigen der Bahnhöfe Leutkirch oder Wangen im Allgäu übertroffen habe, obwohl dort deutlich mehr Einwohner leben. Der Grund dafür liegt vermutlich einerseits im Kurverkehr von und nach Isny, andererseits gibt es in Isny spezielle Schulen ("Chemie-Schule"), wo z.B. Nachwuchskräfte von Apotheken ausgebildet werden, was zu beachtlichen Wochenendpendlerströmen geführt hatte. Das neuere Gutachten wurde inzwischen durch die Stadt Isny dem Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg zugeleitet und wird von diesem und der NVBW fachlich geprüft werden. Eventuell wird dann eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung dieser Strecke vergeben werden. Dass diese längst abgebaute und teilweise überbaute Strecke nochmals so in die Diskussion kommt, ist in gewisser Hinsicht doch überraschend, zeigt aber auch, dass das Land Baden-Württemberg mit seiner Reaktivierungsinitiative es ernst meint.
Viele Grüße vom Vielfahrer
mit der Betriebsaufnahme auf der elektrifizierten Südbahn zum anstehenden Fahrplanwechsel ist die Interessengemeinschaft Südbahn am Ziel angelangt. Die Interessengemeinschaft Bodenseegürtelbahn hat da noch eine erhebliche Wegstrecke vor sich. Da sich aber gezeigt hat, dass gebündelter kommunaler Wille durchaus etwas bewegen kann, steht die Gründung eines weiteren Interessenverbands vor der Tür: der Interessenverband "Bodo-Ringzug" oder "Regio-S-Bahn-Allgäu-Oberschwaben" oder wie auch immer der Name gewählt werden wird. Die Gründungsversammlung ist für den kommenden Februar terminiert und soll den Schienenverkehr in den Landkreisen Bodenseekreis, Ravensburg und Lindau umfassen.
Unmittelbar nach der Betriebsaufnahme des elektrischen Verkehrs auf der Südbahn bzw. des elektrischen Regionalverkehrs auf der württembergischen Allgäubahn wird sich der Gemeinderat der Stadt Isny (14.000 Einwohner) am 13.12.21 in öffentlicher Sitzung mit dem Thema Reaktivierung der Schienenverbindung von Isny über Urlau nach Leutkirch befassen. Während die Potentialstudie zu reaktivierenden Strecken im Auftrag des Landes erstaunlicherweise nur eine geringe Nachfrage von ca. 470 Fahrgästen pro Tag (Kategorie D) ergeben hatte, sieht ein neues Gutachten, welches im Auftrag der Städte Isny und Leutkirch erstellt wurde, erheblich höhere Nutzerzahlen, die die abgebaute Strecke im Bereich der Grenze zwischen Kategorie B und Kategorie A eingruppiert. Hintergrund dafür sind zum einen das Potential des Center-Parcs auf dem Konversionsgelände in Urlau (1,3 Mio. Übernachtungen pro Jahr, inzwischen 1.000 Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor), aber auch die Pendler- und Schülerverkehre, der Kurverkehr in Isny sowie generell die touristischen Verkehre ins Allgäu. So berichtete ein früherer Mitarbeiter der "Bundesbahn" heute im Rahmen einer Videokonferenz, dass der Umsatz von Fernverkehrsfahrscheinen früher in Isny immer diejenigen der Bahnhöfe Leutkirch oder Wangen im Allgäu übertroffen habe, obwohl dort deutlich mehr Einwohner leben. Der Grund dafür liegt vermutlich einerseits im Kurverkehr von und nach Isny, andererseits gibt es in Isny spezielle Schulen ("Chemie-Schule"), wo z.B. Nachwuchskräfte von Apotheken ausgebildet werden, was zu beachtlichen Wochenendpendlerströmen geführt hatte. Das neuere Gutachten wurde inzwischen durch die Stadt Isny dem Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg zugeleitet und wird von diesem und der NVBW fachlich geprüft werden. Eventuell wird dann eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung dieser Strecke vergeben werden. Dass diese längst abgebaute und teilweise überbaute Strecke nochmals so in die Diskussion kommt, ist in gewisser Hinsicht doch überraschend, zeigt aber auch, dass das Land Baden-Württemberg mit seiner Reaktivierungsinitiative es ernst meint.
Viele Grüße vom Vielfahrer