Wenn Grube kommt...

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Sascha
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Re: Wenn Grube kommt...

Beitrag von Sascha »

Tf Reinhard hat geschrieben:Jetzt, wo du es [strike]sagst[/strike] schreibst - da war doch vor einigen Jahren mal was im Gespräch. Ich weiss aber nicht mehr, warum man den nicht verwirklicht hat.

Reinhard
Das ist immer noch ein aktuelles Thema. Die Vogtsbauernhöfe möchten eine bessere Anbindung an die ÖPNV. Allerdings ist ein BAhnhalt in meinen Augen zu teuer und zu unrealistisch.

Sie sollten die Anbindung des Busse besser abstimmen und mehr Fahrten anbieten. Im Moment fahren die Busse der Südwestbus (DB-Tochter) mit der Linie 7150 Hausach-(Wolfach-)Gutach-Hornberg und der SBG mit der Linie 1066 (ebenfalls DB-Tochter) auf der Linie Werktags z.T. Schramberg-Wolfach-(Gutach bzw. Hornberg)-Hausach-Haslach-Elzach und am Wochenende (Gutach-Hausach-)Haslach-Elzach mit ca. 4 bis 5 Fahrten (wobei in den Sommermonaten sämtliche Busse der 1066-Linie bis Gutach-Vogtsbauernhöfe durchgebunden sind).

So brauchen sie keinen Zughalt und die leute kommen ohne Auto dorthin.

Für mich ist es ein Werbegag in der Art: "Wir helfen dem ÖPNV und schaffen Bahnhalte, auch wenn sie nichts nützen!".

MFG

Sascha

@Kinzigtalbahner: Ich stimme mit dir überein.
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Chimaera
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Re: Wenn Grube kommt...

Beitrag von Chimaera »

Früher... Vor langer, langer Zeit.... damals, in meiner Jugend... letztes Jahr......

als ich bei meinem Praktikum an der Fahrplankonferenz im Herbst 2009 in Villingen teilnahm, wurde das Thema SWB-Halt bei den Vogtsbauernhöfen auch angesprochen.
Wenn mir meine Erinnerung keinen Streich spielt, meine ich das sowohl die NVBW als auch die DB das Thema als unrealisierbar eingeschubladet haben.

Die eine Idee, den Halt dort (da muss es wohl was geben - wenn auch nur in der Nähe) zu reaktivieren fällt wegen irgendwelcher gesetzesmässiger Vorgaben flach (Bahnsteighöhe + länge, behindertengerechter Einstieg), ein Neubau sowieso (zu teuer, zu weit ab von einer normalen Siedlung etc.). Und zum anderen gab es noch irgendwelche fahrplantechnischen Bedenken (ein Halt würde wohl andere Züge ausbremsen). Und zu guter Letzt wurde noch irgendwas mit den Dampftunnelfahrten? als Argument eingeschmissen, was das aber war, weiss ich auch nimmer.
Muss mal schauen ob ich meine Notizen wieder finde, die ich mir damals gemacht habe. Vielleicht habe ich dazu was aufgeschrieben.
Vielfahrer
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Re: Wenn Grube kommt...

Beitrag von Vielfahrer »

Ein Halt bei den Vogtsbauernhöfen ist absolut sinnvoll. Pro Saison werden die Vogtsbauernhöfe von ca. 250.000 Personen besucht, von denen ein sicherlich beachtlicher Anteil gerne mit dem Zug anreisen/abfahren würde. Es kommt hinzu, dass zahlreiche dieser Besucher Urlauber sind, die ohnehin eine KONUS-Berechtigung haben, also mit dem öffentlichen Verkehr bevorzugt unterwegs sind. Zweifellos ist das Freilichtmuseum eine der Attraktionen entlang der Schwarzwaldbahn. Ich kann daher die Planungen, hier baldmöglichst einen Zughalt an der Schwarzwaldbahn einrichten, nur gut heißen.

Sinnvoll ist dabei, dass die Schwarzwaldbahn-Züge halten, weniger die OSB, die zusätzliche Stichfahrten bis/ab Hausach machen müssten. Das können sie natürlich auch, wenn es jemand finanziert, nichts dagegen.

Die vorhandenen Bahnsteige in Hausach liegen in ca. 2.500 Metern Entfernung. Das kann man zwar laufen, aber ein unmittelbarer Halt bei den Vogtsbauernhöfen, wo man keine 100 Meter laufen muss, wäre zweifellos sehr viel interessanter. Ich denke da insbesondere auch an Schulklassen, wo die Lehrer häufig vor der Frage stehen, unkompliziert einen Reisebus anzumieten oder eben auf das vorhandene ÖPNV-Angebot zurückzugreifen.

Die Reaktivierung des ehemaligen Haltepunkts Gutach(Schwarzwaldbahn) bringt es gar nicht. Der Halt lag nämlich meines Wissens an der Kreuzung der B 33 mit der Schwarzwaldbahn, also ca. 2 km südlich von den Vogtsbauernhöfen.

Ich bin mir sicher, dass die Nutzung der Schwarzwaldbahn enorm zunehmen wird, wenn dieser Halt kommt. Eine Fahrt bis Hausach und dann zurück mit dem RVS-Bus, das macht kaum einer. Wenn ich jedoch in Villingen einsteigen kann und eine dreiviertel Stunde später unmittelbar bei den Vogtsbauernhöfe aussteigen kann, dann wird das voll einschlagen.

Sicherlich wird wegen dieses Haltes niemand die Anschlüsse in Offenburg oder Singen aufs Spiel setzen.
Aber die Züge fahren seit Jahren sehr pünktlich und etwas Reserve ist drin. Eng ist es ja oftmals nur zwischen Singen und Donaueschingen (Höllentalbahn-Anschluss).

Weiter kann man davon ausgehen, dass der Halt an den Vogtsbauernhöfen verstärkt unter Tags genutzt werden wird, also nicht zur morgendlichen Spitzenverkehrszeit, wo aufgrund starker Auslastung das Ein- und Aussteigen an den regulären Stationen sowieso lange dauert.

Dass sich also unter Federführung von MdB Siegfried Kauder auch Dr. Grube für das Thema interessiert, ist einfach klasse. Die Schwarzwaldbahn hat das verdient!
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KBS720
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Re: Wenn Grube kommt...

Beitrag von KBS720 »

Keinen einen generellen Halt hätte ich nichts. Aber das jeder Zug hält muss auch nicht unbedingt sein. Vielleicht könnte man die RE´s halten lassen, die IRE´s aber durchfahren lassen.

Gruß Andreas
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Vielfahrer
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Re: Wenn Grube kommt...

Beitrag von Vielfahrer »

Die Frage, wo man auf der Schwarzwaldbahn ggf. zusätzlich noch hält, muss außer den zu gewinnenden Potentialen natürlich insbesondere die weiträumigen Anschlüsse beachten. Dabei dürfte es so werden, dass zukünftig (d.h. in einigen Jahren) die Gäubahn-ICE Singen jeweils zur geraden Stunde Minute 01 verlassen, also die Schwarzwaldbahn deutlich früher folgen könnte. Sogar ein Halt in Immendingen oder Geisingen wäre denkbar und sinnvoll.
In Immendingen hätte der Ringzug dann bessere Anschlüsse in der Relation Tuttlingen - Immendingen - Karlsruhe.
In Donaueschingen könnten sich die Anschlüsse etwas verlängern, je nachdem, wo zukünftig die Systemkreuzung sitzt (derzeit in Döggingen).
Im unteren Abschnitt der Schwarzwaldbahn würde sich insbesondere Gengenbach noch für einen Halt empfehlen, da Gengenbach heute eigentlich nur zweistündlich bedient wird (aus Richtung Bodensee bzw. umgekehrt). Der Umstieg in Hausach auf die OSB oder umgekehrt ist mit ca. 45 Minuten uninteressant.
Leider auch sind die Eckanschlüsse ins Kinzigtal nach Schiltach - Freudenstadt nicht gut. Vielleicht lässt sich dort auch einmal die Grundstruktur verändern. Kann und will ich nicht beurteilen.
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Tf Reinhard
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Re: Wenn Grube kommt...

Beitrag von Tf Reinhard »

Vielfahrer hat geschrieben:(derzeit in Döggingen).
Hier spricht man von einer künftigen Kreuzung in Löffingen (interne Quelle). Döggingen soll aber als Kreuzungsbahnhof erhalten bleiben. Sonst gäbe es auch Probleme mit der Übergabe zur Papierfabrik mangels Kreuzungsmöglichkeit. Entsprechende Kreise (Vielfahrer mit Sicherheit auch) könnten sich bei einer Elektrifizierung der Höllentalbahn durchgehenden Verkehr von Freiburg bis Donaueschingen, bzw. darüber hinaus, vorstellen. Das Potenziel Freiburg - Löffingen ist ja schon heute beachtlich.

Reinhard
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Re: Wenn Grube kommt...

Beitrag von Vielfahrer »

Wo die Kreuzung nun liegt, hängt von verschiedenen Überlegungen ab. Sicher dürfte nur sein, dass der Abschnitt Himmelreich - Hinterzarten so bleibt, wie er ist, d.h. es werden halbstündliche Züge in beiden Richtungen verkehren. Angenommen, man würde die Takte nach Seebrugg und Neustadt miteinander tauschen, dann würde man den wichtigen Takt zur Abfahrt zur Minute 10 nach Seebrugg zur Minute 40 machen. Dagegen hätte der Fremdenverkehr sicherlich etwas, denn es war immer eine alte Forderung gewesen, die Dreiseenbahn und ihr touristisches Hinterland an die ICE (Vollknoten Freiburg) anzubinden.

Wenn man aber davon ausgeht, das mittelfristig auch im Rheintal der 30-Minuten-Takt kommt - und danach sieht es ja aus, wie unlängst Anfang Juli zu vernehmen war (ich meine es sollen 35 grenzüberschreitende Fernverbindungen pro Tag zwischen Karlsruhe und Basel SBB verkehren), dann könnte man sehr wohl die Trassen von Neustadt und Seebrugg vertauschen oder verschieben.

Wichtiges Kriterium wäre dann, wie sich das beispielsweise auf der östlichen Seite der Höllentalbahn darstellt, konkret, wie der Anschluss in Richtung Stuttgart zu schaffen ist. Hier gehe ich davon aus, dass die ICE-Züge gemäß SMA-Konzept zukünftig in Rottweil (d.h. nach Ausbau der Gäubahn) etwa zur Minute 35 nach Stuttgart abfahren werden und in Rottweil etwa zur Minute 22 aus Stuttgart eintreffen werden.
Dies bedeutet, dass man mit den heutigen RE-Fahrlagen (kommen in Rottweil zur Minute 44 an und fahren zur Minute 11 zurück), ohnehin keinen Staat mehr machen kann.

Insofern wäre eine Verschiebung der Fahrlagen aus östlicher Richtung sehr sinnvoll. Eine Kreuzung in Döggingen hingegen würde den Status quo zementieren. Deswegen wäre Löffingen schon mal eine gute Wahl. Wenn in Löffingen beispielsweise ein 30er-Knoten wäre, dann würden die zukünftig durchfahrenden Züge von Breisach nach Donaueschingen dort etwa zur Minute 55 eintreffen und könnten zur Minute 05 zurückfahren. Umgekehrt könnte der RE aus Ulm nach Neustadt auf Donaueschingen eingekürzt werden und anschließend nach Villingen - Schwenningen - Trossingen - Rottweil verlängert werden und würde in Rottweil prima auf den ICE nach Stuttgart passen.
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