nach Teil 1
...kommt nun Teil 2 meines 6-teiligen Bildberichtes über meinen leicht bahnaffinen Urlaub in Spaniens Hauptstadt Madrid.
Nach dem kleinen Frühstück im Hostel (im Übernachtungspreis inklusive) gings zuerst mit der U-Bahn die ich am Vortag schon für die Anreise vom Flughafen zum Hostel benutzt habe zwei Stationen weiter zu einem der zentralen Plätze Madrids - dem Sol. Hier war der Treffpunkt mit meiner Cousine verabredet. Nach unserer Zusammenkunft gings gleich mal durch die Sehenswürdigkeiten Madrids. Das Ganze geschah im Eiltempo, da sie später wieder arbeiten musste und ich mir am ersten Tag eigentlich auch nur einen Überblick über Madrid schaffen wollte. Einige der Attraktionen hab ich mir dann später im Alleingang angeschaut. Die Reise führte über die Gran Vía, dem Rathaus und dem recht prunkvollem Schloss-Sandsteinbau unter anderem auch durch den Bahnhof Atocha.
Natürlich erwartet man zunächst Gleise. Die Spanier haben die Gleise ihres Hauptstadtbahnhofs aber vor einiger Zeit nach draussen verlagert und in die Altehrwürdigen Hallen eine Art Einkaufs- und Erholungsparadies umgebaut.
Beim betreten der Halle erwartet einen tropisches Flair - anstelle der Gleise befindet sich heute ein Palmengarten mit Teichen (sogar mit Schildkröten!):
Auf dem riesigen Vorplatz des Hauptbahnhofes befindet sich ein 6-spuriger Kreisel in dessen Mitte ein zylinderartiges Monument an die terroristischen Bombenanschläge auf die S-Bahnen (Cercarnías) Madrids vom 11.März 2004 hindeutet. Von unten ist das Ganze aus dem Hauptbahnhof zugänglich und sogar bewacht. In einem riesigen Raum mit dunkelblauen Wänden steht eine schwarze Tafel mit den Namen der Menschen die damals getötet wurden. Der von oben noch zylinderförmig aussehende Glasbau beinhaltet innen noch eine Glaskuppel mit Texten und Nachrufen von Menschen aus aller Welt und in allen Sprachen:
Danach gings durch Madrids "kleineren" Stadtpark (für mich immernoch riesengroß und dank der mideterranen Vegetation sehr aussergewöhnlich und schön) zur gleichnamigen U-Bahnstation. Hier trennten sich für diesen Tag wieder unsere Wege. Auf dem Weg zum Plaza de España nutzte ich die U-Bahn. Nach umsteigen am Sol gings mit der Linie 3 nach Moncloa weiter. Auf dieser Linie fahren die moderneren Züge der Madrider U-Bahn:
Später ging es nach dem Besuch des Schlosses und Regierungssitzes Spaniens sowie einigen anderen Sehenswürdigkeiten nochmal zum Bahnhof Atocha. Dieser ist zweigeteilt in Regional- und Fernbahnhof. Am Fernbahnhof ist die Passagierabfertigung der am Flughafen sehr ähnlich. Nach dem Kauf der Fahrkarte gehts durch die Sicherheitsschleuse in den Warteraum. Vor der Abfahrt muss der Passagier dann an das am Bahnsteig liegende Gate und seine Fahrkarte vorweisen. Ohne Fahrkarte ist ein Betreten der Fernbahnsteige also nicht möglich. So kam es dann zum Bild vom Taxiwartestand direkt über den Gleisen. Im Vordergrund stehen die ICE3-Pendants - Velaro E der spanischen AVE zur Abfahrt nach Barcelona bereit (jeweils im Halbstundentakt). Die Gleis- und Fahrleitungsanlagen auf der HGV-Strecke stammen von deutschen Unternehmens, sodass hier fast schon heimische Gefühle aufkommen...
Der Regionalbahnhof schliesst direkt im osten an der Fernbahnteil an und bietet wesentlich mehr Verkehr als der Fernbahnhof. Hier erreichen zwei Züge in Parallelfahrt den Hauptbahnhof. Im Vordergrund einer der neueren, erst seit 2005 verkehrenden, Cercarnías-Züge der Reihe 464 und im Hintergrund Dostozug der Reihe 450.
Vom Parkdeck eines namhaften Autovermieters, dass sich direkt über dem Regionalbahnhof befindet (und von welchen auch vorheriges Foto entstand) schweift der Blick des deutschen Bahnfans unweigerlich auch hin und wieder zu den im Fernbahnhof stehenden Valero E. Im Gegensatz zur 1. und 2. Klasse der deutschen ICEs sind die spanischen Velaro als 3-Klassensystem ausgelegt. Neben Club- und Preferente- gibt es die einfache Tourista-Class. Das besondere Highlight der Club-Class dürfte wohl die VIP-Lounge sein - ein Konferenzraum mit ovalem Tisch und Lederstühlen direkt hinter der Glasscheibe zum Führerstand. Eine weitere Besonderheit ist auch der Service - im Einstiegsbereich gibt es sogar Schuhputzautomaten!
Ein weiteres Bild mit Blick in Madrids Südstadt: Unten rollt ein Cercanías-Zug und oben überquert gerade ein Talgo-Zug mit einer AVE-252 die Gleise der S-Bahn:
Danach gings dann kurz zum Essen im FastFood-Restaurant. Anschliessend stürzte ich mich dann noch in Madrids ausgiebiges Nachtleben, bevors dann wieder zum Hostel ging (um dann mit einer neuen laut schnarchenden Zimmerbesatzung vorlieb nehmen zu dürfen *grummel*).
Am nächsten Morgen gabs natürlich wieder Frühstück im Hostel. Sorgen machen, dass man nix mehr bekommt weil man zu spät dran ist, muss man sich in Spanien jedenfalls nicht machen. In Spanien ticken die Uhren ein wenig anders - alles findet rund 2 Stunden später statt als bei uns. Abendessen geht man in Spanien nicht vor 21Uhr (eher noch später). Früher geht auch gar nicht - die Restaurants haben so "früh" noch gar nicht geöffnet! Das wirkt sich dann auch auf das Frühstück aus, so dass man locker auch erst um 10Uhr am Buffet erscheinen braucht. Meine Cousine bevorzugte aber einen etwas längeren Schlaf.
Wenn man aber schon mal in Madrid ist, schläft man nicht und bevor ich nur rumsitze habe ich dann auch gleich mal ne bessere Fotostelle südlich von Atocha gesucht. Hier fährt gerade ein 464er in richtung Süden. Auffallend sind die verschiedenen Fahrleitungssysteme die hier nebeneinander hängen. Ganz links noch die älteren Gleichstromfahrleitungsmasten, während an den großen Querfeld-Traversen, unseren Auslegern nicht ganz unähnliche Fahrleitungsstützpunkte montiert sind:
Nur wenige Minuten später, fährt ein Velaro in richtung Barcelona und ein Cercanías-Zug in Richtung Atocha unter der Strassenbrücke hindurch. Etwa an dieser Stelle (etwas weiter rechts) dürfte 2004 auch einer der 446er Triebzüge in die Luft gesprengt worden sein...
So, dass war nun auch schon Teil 2, meines Bilderberichtes -wie schon oben geschrieben von einer 6-teiligen Reihe. Die restlichen 4 werden dann so nach und nach (je nach Lust, Laune und Zeit) hier eingestellt.
Ich hoffe ich hab euch ein wenig Kurzweile bieten können. Teil 3 wird auch vorallem Bilder um den Fotopunkt an der Strassenbrücke (teilweise auch unten am hohen Zaun) zeigen und noch einige weitere Bauarten mit sich bringen...
