[RU] Transsib-Tour 2013: Tag 9 von 26 – 24.9. [m27B]

Hier könnt Ihr Eure Bilder präsentieren. Darf auch mal vom Thema Eisenbahn abkommen.
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Hannes
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[RU] Transsib-Tour 2013: Tag 9 von 26 – 24.9. [m27B]

Beitrag von Hannes »

Fortsetzung von Teil 1.
Fortsetzung von Teil 2.
Fortsetzung von Teil 3.
Fortsetzung von Teil 4.
Fortsetzung von Teil 5.
Fortsetzung von Teil 6.
Fortsetzung von Teil 7.
Fortsetzung von Teil 8.

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Dobri Vetscher,

um 9 Uhr hieß es heute wieder aufstehen und nach dem Frühstück in der Mensa gab es nochmals einen kurzen Rundgang über den Campus. Es ging dabei ins Unimuseum, wo ein wichtiger Punkt die Geschichte Omsks nach der Oktoberrevolution war. Damals war Omsk drei Jahre lang Hauptstadt der Weißen Armee unter Admiral Kultschak, bevor die Rote Armee die Stadt dann auf ihrem Weg gen Osten einnahm.

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Anschließend stand das „Internationale Seminar“ an:

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Internationales Seminar der Studenten und Aspiranten: Aktuelle Probleme des Verkehrs

Insgesamt standen 12 Seminare an, drei von unserer Seite und sieben von russischer Seite, dann noch zwei kurze eines Kongolesen und von den Mongolen. Dabei nicht nur von der OmGUPS sondern auch von der SibADI, der Straßenbauakademie in Omsk.

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Unsere Seite stellte den zweiten Vortrag, sogar auf Russisch, mit einer allgemeinen Präsentation über Dresden und dem dortigen studentischen Leben.

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Über die Entwicklung der RZD…

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…und Omsk als multimodale Drehscheibe im westlichen Sibirien…

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…dem eher westlich angehauchten Thema nachhaltige Mobilität…

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…und eher wieder typisch russischen technischen Problemstellungen…

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…gab es auch einen Vortrag eines Aspiranten (Vorstufe zum Doktoranden) auf Deutsch für uns…

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…schloss das Ganze mit einer Präsentation über die Mongolische Eisenbahn, wobei die interessanten Bilder leider dann im Sekundentakt durchgeschaltet wurden.

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Ein Gruppenbild durfte natürlich auch wieder sein. Mit dem Kongolesen hatte ich dann immerhin die Möglichkeit, mich nach langer Zeit auch mal wieder auf Französisch zu unterhalten.

Nach dem Mittagessen stand ein weiterer Rundgang über den Campus an, los ging es diesmal auf dem auf Englisch als „Railway Training Ground“ bezeichneten Stück Gleisanlage mit Fahrzeugen. Hier eine Übersicht für die des Kyrillischen Mächtigen. Die Elektritschka scheint noch recht neu zu sein, denn sie ist nicht drauf verzeichnet:

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Wir haben leider nur den Wagen besucht, in dem Abteile verschiedener Klassen sowie ein Seminarraum eingebaut waren. Der Wagen war von Studenten modernisiert worden und wurde von der RZD als Trainingsraum für die Sapsan-Stewards genutzt, die eine bestimmte Körper- und Gehhaltung einnehmen sollen. Die einzuhaltende Schrittabfolge ist auf dem Boden abgebildet:

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Die restlichen Fahrzeuge ließen wir leider links liegen, auf dem Weg zum Labor war mir immerhin ein Sonnenbild des Bahnübergangs mit der Elektritschka möglich.

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Eine Sektion einer VL80, die andere von einer VL10. Eine frisch, zumindest optisch, hergerichtete TEM2-Dieselrangierlok gab es auch noch zu sehen.

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Das Labor für Verbrennungsmotorentechnik.

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Es folgte das sicherungstechnische Labor mit einem russischen Relais- und einem elektronischen Stellwerk, wo wir erfahren konnten, dass russische Stellwerke höchstens Baujahr 1950 haben. Hier ein russisches ESTW.

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Das Radsatzlabor mit Praktikanten.

Im elektrotechnischen Labor waren wir auch noch, dort wurde uns ein kleiner Versuchsaufbau eines Synchron-Synchron-Generators vorgeführt, wenn ich das richtig verstanden habe. Unsere Gruppendolmetscherin war beim Fachvokabular etwas überfordert, doch das meiste konnten wir uns aus dem Kontext erschließen. Es war leider eine ziemliche Hatz durch die Räume, denn der nächste Programmpunkt saß uns schon im Nacken.

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Einen Simulator gab es auch noch, dessen Ausprobieren ich mir natürlich nicht nehmen lassen konnte. Die Strecke und Ereignisse waren aber fix und so war der Bahnübergangsunfall unvermeidlich ;-) Auch interessant aus deutscher Sicht die russische Zugsicherung, die einem das zu schnelle Fahren auf Dauer schon dadurch unmöglich macht, dass die Überwachung dann unaufhörlich piepst, bis man etwa 3 km/h unterhalb der Begrenzung ist.

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Zwischendurch nochmal bei Sonnenschein ein Blick auf den Campus mit unserem Wohnheim. Wir sind in Nr. 5 für Ausländer untergebracht, daneben befindet sich Nr. 4 für Ehepaare und Paare mit Kindern. Wie weiter separiert wird ist mir nicht bekannt.

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Der Blick in die andere Richtung zum Hauptgebäude. Links geht es eher unscheinbar in die Mensa.

Um 16 Uhr ging es mit der Marschrutka zum Betriebswerk, wo uns die besten Errungenschaften für das Personal präsentiert wurden. Dort gibt es seit 10 Jahren ein „Railway Rehabilitation Center“, das die örtlichen Eisenbahner einmal je Vierteljahr besuchen dürfen, um physisch und psychisch wieder ins Reine zu kommen, darüber hinaus auch bei Ereignissen wie PU o.ä.

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Direkt neben einer der Werkstatthallen befanden sich die Sozialräumlichkeiten, so dass auch ein Blick auf diesen vermutlichen Messtriebwagen möglich war. In die Werkstatt sind wir leider nicht.

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Eine der typischen sechsachsigen Rangierloks rangiert mit einer Elektritschka.

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Ein Modell der ersten russischen Lokomotive gab es auch hier.

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Einen ganzen Tag lang dürfen es sich die Eisenbahner hier gut gehen lassen und können auch mit einer Psychologin über persönliche Probleme sprechen. Stolz war man auch auf zahlreiche amerikanische Einrichtungsgegenstände. Die Einrichtung ist beim Personal äußerst beliebt und wir konnten prinzipiell auch einmal einen Besuch vereinbaren – haben wir dann leider nicht gemacht.

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Direkt daneben gibt es dann auch noch ein Fitnesszentrum für den täglichen Besuch.

Danach ging es wieder auf den Campus.

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Die spärliche eingerichtete Küche im Wohnheim. Weitere Tische und Stühle gab´s nur auf den Zimmern.

Abends stand noch nix genaueres fest, irgendwann wurde was von einer Erstiparty in unserem Wohnheim bekannt. Dort haben wir dann gegen später vorbeigeschaut, wobei der Frauenanteil (oder eher Mädelsanteil) beeindruckend hoch war, die wenigen Jungs verloren sich da schon dazwischen. Es gab Wodka und Bier und viele selbstgemachte Snacks, die Stimmung war recht ausgelassen und ein paar von uns wurden auch in ein paar Partyspiele eingebunden. Das Partyende läuteten dann gegen 23.15 Uhr dann allerdings die Wohnheimfrauen wegen Nachtruhe ein, wir haben uns dann in unsere Räumlichkeiten begeben und noch „etwas“ länger in den Geburtstag einer Mitreisenden reingefeiert ;-)

Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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