Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

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Vielfahrer
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo,

noch nichts von der Elektrifizierung der Strecke Neustadt - Donaueschingen gehört?

Die Strecke Neustadt - Donaueschingen wird ab 2019 elektrisch betrieben werden. Es sollen durchgehende Züge von Breisach über Freiburg - Neustadt - Donaueschingen bis Villingen verkehren. VT 611 oder VT 612 kommen dann nicht mehr nach Neustadt, bestenfalls noch nach Donaueschingen oder Immendingen.

Wie auf der Homepage des MVI nachzulesen ist, wird im 2. Halbjahr 2014 die Linie Donau- Ostalb ausgeschrieben, allerdings nicht mit neuen Fahrzeugen. Es wird hier bei den Neitec-Fahrzeugen bleiben (so lange es die noch gibt). Möglicherweise mit einer Linienführung von Aalen über Heidenheim - Giengen/Brenz - Langenau - Ulm - Ehingen - Riedlingen - Sigmaringen - Tuttlingen (warum sonst Ostalb?)

Viele Grüße vom Vielfahrer
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KBS720
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von KBS720 »

Hallo,

den 218 Umlauf und 611er wird es max bis Dezember 2017 geben, dann ist Donaueschingen-Neustadt ganzes Jahr zu. Gut bis Hüfingen wird wahrscheinlich nur kurz zu sein, man kann ja nicht ein ganzes Jahr den Ringzug SEV fahren nur weil hinten gebastelt wird.

Grüße Andreas
*schaffner* Das Bahnkutscher Wiki last update Juni 2014
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Stinkt und macht en hufe Krach, 218 des isch halt ä Sach
Karl Müller
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Karl Müller »

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Zum "Abschied" von der Tübinger Strecke ein Bild des IRE 3253, gesehen heute Morgen bei Großbettlingen!

MFG Oli
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Villinger
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Villinger »

Ein vierteiliger IRE? Ist das planmäßig? Bisher hatte ich die Info, dass zwischen TÜ und S im Zugverbund aus den verschiedenen Zugteilen maximal 3 Einheiten zusammen fahren :Ohje ...:
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Vielfahrer
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Fridinger,

der Zug um 7 Uhr von Tübingen wird aus einer Doppeleinheit aus Sigmaringen und einer weiteren Doppeleinheit aus Horb gebildet, verkehrt ab Tübingen also vierteilig. Das ist schon seit dem Ende des letzten Jahrtausends so. Die Nachfrage von den Zollernbahn-Bahnhöfen (insbesondere ab Hechingen und Mössingen) würde dringend eine weitere Einheit erfordern, um die Kunden nicht wie Sardinen zu befördern. Die passt aber an der Zollernbahn nicht an die Bahnsteige. Das einzig Senkrechte wäre, anstatt alle zwei Stunden künftig jede Stunde zu fahren bzw. die Strecke zunächst bis Albstadt zu elektrifizieren und abschnittsweise doppelspurig auszubauen. Mir ist aber nicht bekannt, dass es entsprechende Absichten der DB gibt. Auch die HzL-Züge im Frühverkehr nach Tübingen sind brechend voll. Teilweise wird 5-teilig gefahren. Die Auslastung auf der bestehenden Infrastruktur ist damit praktisch bei 100%. Es wird kassiert, aber nichts investiert.

Viele Grüße vom Vielfahrer
Karl Müller
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Karl Müller »

Jaup Fridinger, das ist planmäßig - zwischen Tübingen - Stuttgart - Tübingen Mo - Fr der 6.58 Uhr ab Tü und um 8.58 wieder in Tü,
Stuttgart an 7.43 Uhr und ab 8.16 Uhr!

Und, außerhalb der großen Ferien sind diese 4 Einheiten brechend voll, das Grundprinzip des Flügelns/Trennen an sich ist sinnvoll,
aber , die Reisenden können sich unmöglich im Zug verteilen, der KIN kann ebensowenig alles kontrollieren!

MFG Oli
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Villinger »

Gibt es da keine Möglichkeiten, eventuell in Tübingen um diese Zeit vorhandene Dosto-/n-Wagen-Einheiten mittels einer 218/245, sobald sie kommt, zu mobilisieren? Ohne jetzt genau in den Fahrplan geschaut zu haben, dürfte das zwar die Fahrzeiten ohne NeiTec verlängern, aber der Kapazität gut tun. Sollte um diese Zeit überhaupt noch irgendwas frei verfügbares in Tübingen rumstehen.
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Oink50 »

245 auf der Zollernbahn? Irgendwie kann ich mir das gar nicht vorstellen... :schok:

Zum Thema 611 sag ich nur... ich werde die Dinger sehr vermissen, gerade weil ich mit den Karren aufgewachsen bin. Früher gab es zwar öfters mal Probleme aber man muss sagen, dass die Werkstatt in Ulm das ganze 611 Drama von früher wirklich gut in den Griff bekommen hat. Alle 50 Einheiten dürften ja aktuell unterwegs sein.
Und by the way; Für 611 002 und 611 041 dürfte wohl als erstes Schluss sein. Falls die beiden Sprinter eine Zweite Verlängerung bekommen (haben?), dann dürfen die noch bis zum 13.12.2014.
Aber kann man nicht sagen, wann die beiden und die Schwesterfahrzeuge ausm Rennen gehen werden. Es kommt wahrscheinlich eher auf den Zustand der einzelnen Fahrzeuge an, als auf die Fristen, welche bei manchen Fahrzeugen noch bis ins Jahr 2019 ragen.

Naja, schauen wir mal was die Zukunft bringen wird... hoffentlich ein positives Ende für die 611 :tja:

Grüße und ein schönes Wochenende :prost:
Wer mehr Bilder von mir will, der guckt hier mal nach...

Bahnbilder - Seegurke
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Villinger »

Naja, eins muss klar sein - auf früher oder später werden die 218er abgelöst werden müssen, und so wie es aussieht wird die DB wohl die 245 als Ablösung vorsehen, der entsprechende Rahmenvertrag dürfte ja schon gemacht sein.

Was die 611er angeht: Nach einem Jahr täglicher Mitfahrt in den Fahrzeugen gibt es teilweise schon wirklich heruntergekommene Triebwagen - mal sehen, was uns da die etwas neuere Generation bringt, wenn sie dann auch mal den Weg Richtung Schwarzwald findet.
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Re: Der 612 demnächst hier auf der Zollernbahn!

Beitrag von Vielfahrer »

In Tübingen wollte die DB ein Bahnbetriebswerk bauen, um nahe Stuttgart Ersatz für das dort aufzugebene Bw zu schaffen. Wie das Schwäbische Tagblatt am Wochenende schrieb, wäre das mit 245 m Länge das größte Gebäude in der Universitätsstadt geworden. Daraus wird aber zunächst nun nichts. Der Grund ist offenbar ganz einfach: Dank der Ausschreibung der Verkehre ist sicher, dass die DB im Stuttgarter Netz - gleich welchen Preis sie bietet - mindestens 1/3 ihrer Verkehre verliert. Warum sollte sie dann Ersatzfahrzeuge für Strecken in diesem Raum planen, wenn sie dort gar nicht mehr fahren wird? 218er sieht man in der Region Neckar-Alb allenfalls noch vor Bauzügen.

Für das Donautal wird die Ausschreibung noch in diesem Jahr für den Zeitraum nach 2016 erstellt. Hier allerdings ist davon auszugehen, dass vorhandene Fahrzeuge oder gebrauchte Fahrzeuge weiterhin eingesetzt werden sollen, weshalb sich ja in Ulm die 611/612er-Flotte konzentriert (Aalen - Ulm, Ulm - Friedrichshafen - Basel, Aulendorf - Sigmaringen - Tübingen - Stuttgart, Ulm - Sigmaringen - Donaueschingen - Neustadt - Villingen - Rottweil, Horb - Tübingen).

Was also passieren wird, entscheidet also nicht die DB, sondern die Ausschreibung bzw. die Art der Ausschreibung. Glücklicherweise sind die Zuständigkeiten seit der Bahnreform so verteilt worden.

In einem Beitrag der Eisenbahntechnischen Rundschau 7/8 2014 schreibt der Autor Dr. Ing. Andreas Kossak über die Zeit der Zuständigkeit der Bundesbahn für den Nahverkehr:

"Der SPNV war seinerzeit hochdefizitär. Der Bund leistete an die DB pauschal Zuwendungen für dessen Durchführung. Deren Höhe war nicht an konkreten Leistungs- oder Aufwandsmaßstäben orientiert; sie reichte bei weitem nicht für den Ausgleich des Defizits. Jede Angebotsreduzierung und jede Streckenstilllegung war damit gleichbedeutend mit einer Verbesserung des Wirtschaftsergebnisses.
Das rollende Material war großenteils überaltert und marode. Als Zuggattungen firmierten lediglich Züge des Nahverkehrs und Eilzüge. Zum Nahverkehr zählten generell Reiseweiten von bis zu 50 Kilometern. Die Fahrplanangebote waren meist unregelmäßig über die Verkehrszeit verteilt; auf Nebenstrecken handelte es sich häufig um eine Mischung von Bahn- und Buskursen. Die meisten Nahverkehrsbahnhöfe wurden unter dem Druck der Defizite zunehmend vernachlässigt; ein Verständnis für die Bedeutung ihrer sozialen Brauchbarkeit und ihrer Einbindung in das Siedlungsumfeld für die Nachfrage war praktisch nicht existent. Mit den Ländern und Kommunen stand die DB regelmäßig im Streit um Art und Umfang des Angebots; der SPNV galt als Selbstbedienungsladen ohne Kasse."

Wo es gelang, der DB die Strecken abzunehmen wie zum Beispiel bei uns in Tübingen im Ammertal, die um 56 Ct an den Zweckverband ÖPNV im Ammertal verkauft wurde (1 DM zzgl. 14% MWSt), ging es wieder bergauf. Anstatt wenigen Hundert Fahrgästen im Zug und vielleicht 2.000 auf dem Bus fahren nach Übernahme der Zuständigkeit durch die kommunale Seite 8.000 mit dem Zug und zusätzlich noch mehrere Hundert mit dem Bus.

Dieses Beispiel, auch das des Ringzugs und manch anderer Strecke (Weißenhorn etwa, reaktiviert durch die Stadtwerke Ulm oder Hausach - Freudenstadt), zeigt, dass es ohne DB nicht schlechter sondern für die Fahrgäste besser geht.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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