SBB GmbH ersetzt einzelne DB-Züge am Oberrhein!
Die SBB GmbH hilft mit ihren Zügen auf einer der von der Deutschen Bahn bestreikten Strecken aus. Vom 06. bis zum 08.05.2015 übernimmt die SBB GmbH folgende Zugverbindungen zwischen Basel und Freiburg:
Die SBB GmbH setzt FLIRT-Züge ein, die aus dem Reservepool der Wiesentalstrecke kommen.
Die Übernahme der Fahrten wurde von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) angefragt und mit der DB Regio abgestimmt.
Der von der SBB GmbH betriebene Zugverkehr auf der Wiesental- und der seehas-Strecke sowie im Klettgau (Schaffhausen und Erzingen) sind nicht vom Streik der Deutschen Bahn betroffen, alle Züge fahren nach Plan.
Sehr gute Sache! Ein Vorgeschmack auf die Zeit nach der Ausschreibung?
Schade, dass es die Bahn bisher noch nicht geschafft hat, die SBB Züge in ihren Ersatzfahrplan zu übernehmen. Wäre schade, wenn die Züge nicht genutzt werden, weil niemand davon weiß.
Die Neue Zürcher Zeitung befasst sich ausführlich mit dem Streik der GDL-Lokführer. Das fängt auf der Titelseite an und setzt sich im Inneren des Blattes fort. Die NZZ kommt zum Ergebnis, dass die direkten Auswirkungen des Streiks nicht so schlimm sein werden wie der dauerhafte Vertrauensverlust in die Zuverlässigkeit des deutschen Transportsystems. Es wäre bereits der 4. Streik seit Oktober letzten Jahres. Gut findet die NZZ, dass die Vorgänger-Regierung die Liberalisierung des Fernbusverkehrs betrieben hätte. Sie kommt zum Ergebnis, dass Wettbewerb am ehesten geeignet wäre, für die Kunden Schutz vor langwierigen Arbeitskämpfen zu bieten.
Da ich in dieser Woche bis auf den Samstag jeden Tag unterwegs bin und insgesamt 28 DB-Züge benutzt hätte, die nunmehr bestreikt werden, musste ich mich auch nach Alternativen umsehen. Außer einem erhöhten Zeitaufwand und zwei Hotel-Übernachtungen ist mein persönlicher Schaden vergleichsweise gering. Den HzL-Lokführern, den nicht streikenden Lokführern von DB-Ersatzverkehren und den Busfahrern sei Dank ausgesprochen. Alles hat heute perfekt funktioniert. Verkehr lässt sich also auch ohne streikende DB-Lokführer organisieren. Die GDL-Lokführer merken es offenbar erst zu spät, wenn der Ast abgesägt ist, auf dem sie noch sitzen. Morgen geht es nach Stuttgart zu einer Veranstaltung über die Ausschreibung von DB-Strecken im Land. Möge es so kommen wie in Nürnberg oder an Rhein-Ruhr. Es muss beileibe nicht die DB sein. Jede an die Konkurrenz verlorene Leistung löst bei den Kunden - zumindest bei mir - eine klammheimliche Freude aus.
Was mich an der ganzen Sache nervt, ist nicht mal unbedingt der Streik selbst, sondern dass sich andere dabei die Taschen voll machen. Auch an denen, die gar nicht von den streikenden Lokführer betroffen wären. Ich hätte eigentlich tanken müssen. Aber als ich heute Vormittag die Preise an den Tankstellen gesehen habe, habe ich mich entschlossen bis auf die letzte Reserve weiter zu fahren. Wird wohl kein Zufall sein, dass die gerade heute zu hoch gegangen sind. Morgen werde ich dann doch gerade mal das nötigste tanken müssen um einen lieben Menschen im neuen Klinikum abzuholen.
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
hier der komplette Fahrplan auf der KBS 702/703. Da sind die SBB-Züge eingearbeitet. Nur die SWEG-Durchläufer nach Bad Krotzingen/Staufen fehlen.
Tf Reinhard hat geschrieben:Was mich an der ganzen Sache nervt, ist nicht mal unbedingt der Streik selbst, sondern dass sich andere dabei die Taschen voll machen. Auch an denen, die gar nicht von den streikenden Lokführer betroffen wären. Ich hätte eigentlich tanken müssen. Aber als ich heute Vormittag die Preise an den Tankstellen gesehen habe, habe ich mich entschlossen bis auf die letzte Reserve weiter zu fahren.
Muss ich dir recht gegen, in Haslach gerade 1,30€, ich habe am Sonntag noch für 1,18€ getankt. Wenn man auf das Auto angewiesen ist, muss man sich ausrechnen, wie lange der Sprit reicht und dann (in meinem Fall) Abends tanken, da ist es am günstigsten. Auch nicht ("mehr") in Haslach oder bei den Tankstellen an der B33, sondern in Alpirsbach, da ist es gerade am Abend oft am billigsten an der SB-Tanke.
Ich bin wahrlich kein Freund von Streiks und befinde mich selbst nicht auf der Tischseite der Arbeitnehmer, kann dem Artikel in der NZZ aber nicht voll zustimmen. Dass die NZZ einer Liberalisierung das Wort redet ist angesichts ihrer politischen und vor allem wirtschaftspolitischen Ausrichtung sehr naheliegend. Allerdings unterschlägt sie, dass die Liberalisierung - und in deren Folge die formale Privatisierung - der Bahn Streiks der Lokführer überhaupt erst möglich gemacht haben. Seit der französischen Revolution haben unterschiedliche Gesellschaftsmodelle sich abgelöst, vom Liberalismus zum Sozialismus zum Konservatismus. Nach der Liberalisierung der Bahn scheinen nun analog also sozialrevolutionäre Zeiten angebrochen, bleibt vielleicht auf eine konservative Reaktion zu warten, die hoffentlich die Bahn zu bewahren sucht... Das ist natürlich überspitzt. Aber selbst hartgesottene NZZler hier sind konsensorientiert, eine Auseinandersetzung dieser Art ist hier kaum vorstellbar. Das Verständnis hierzulande für die Geschehnisse "ennet" der Grenze ist von daher ausgesprochen gering...
Heute war ich um 16:15 Uhr im Stuttgarter Hauptbahnhof. Auf der Anzeigetafel waren ganze 6 Zugfahrten pro Stunde angekündigt. So konnte ich u.a. die Abfahrt um 16:22 nach Tübingen und um 17:22 Uhr gleichzeitig sehen. So wenig war noch gar nie im Programm. Die Züge waren gut gefüllt, aber nicht überfüllt. Anders gestern früh und vermutlich auch morgen früh. Da fahre ich mit der S 1 von Herrenberg nach Böblingen. Trotz Langzug war in Böblingen kaum mehr ein Fahrgastwechsel möglich, so voll war der Zug.
Heute früh war ich dann zwischen Donaueschingen und Villingen im derzeit nur zweiteiligen Zug 88039 unterwegs. Ab Donaueschingen hatten noch alle Sitzplätze, während die ca. 80 Zusteigen in Klengen ausschließlich mit Stehplätzen vorlieb nehmen mussten, entsprechend auch in Kirchdorf und in Marbach-West. Aber es hat noch gereicht und gemurrt wurde nicht. Das abgezogene Fahrzeug wird zusammen mit anderen offenbar eingesetzt, um den von der DB bestreikten HzL-Zug 88027 von Rottweil nach Tuttlingen zur 1. Schulstunde fahren zu können.
Der RE um 10:10 Uhr von Rottweil nach Stuttgart war eher nur mäßig besetzt, niemand musste stehen. Ziemlich leer ist der RE um 6:18 Uhr ab Stuttgart nach Rottweil.
Morgen stehen wieder mal 8 Fahrten mit Zügen an. Wenn es so gut läuft wie heute, alles planmäßig, durchaus engagiertes und vorallem freundliches Personal, dann kann die GdL wegen mir noch lange streiken.
Heute bin ich von Klengen bis Tübingen mit der HzL gefahren. Los ging es um 5:15 Uhr ab Klengen über Villingen (dort übrigens auch Parallelausfahrt zweier Hzl-Züge nach Rottweil und nach Neustadt um 5:25 Uhr) - Rottweil nach Tuttlingen zum Arbeiten. Bis Rottweil hatte der Zug eine Höchstbesetzung von 17 Fahrgästen, dann ab Rottweil 23, ab Aldingen 56, ab Spaichingen 64, ab Balgheim 74, ab Rietheim 83, ab Wurmlingen 91, fast alles Berufstätige. Für eine Solo-Einheit war der Zug ganz schön voll.
Dann am späteren Nachmittag von Tuttlingen (16:39) nach Sigmaringen, wobei der Zug mit sonstigen Reisenden mit viel Gepäck gut voll war. Waren wohl gestrandete DB-Fahrgäste gewesen. Ab Sigmaringen (17:42) dann über Gammertingen - Burladingen nach Hechingen und von dort um 19:00 Uhr mit der HzL nach Tübingen. Alles war pünktlich, weil es keine verspäteten DB-Züge gab. Die Verbindung war mit bislang gar nicht so bewusst, klappt aber richtig gut.
Vielfahrer hat geschrieben:Heute bin ich von Klengen bis Tübingen mit der HzL gefahren. Los ging es um 5:15 Uhr ab Klengen über Villingen (dort übrigens auch Parallelausfahrt zweier Hzl-Züge nach Rottweil und nach Neustadt um 5:25 Uhr) - Rottweil nach Tuttlingen zum Arbeiten. Bis Rottweil hatte der Zug eine Höchstbesetzung von 17 Fahrgästen, dann ab Rottweil 23, ab Aldingen 56, ab Spaichingen 64, ab Balgheim 74, ab Rietheim 83, ab Wurmlingen 91, fast alles Berufstätige. Für eine Solo-Einheit war der Zug ganz schön voll.
Dann am späteren Nachmittag von Tuttlingen (16:39) nach Sigmaringen, wobei der Zug mit sonstigen Reisenden mit viel Gepäck gut voll war. Waren wohl gestrandete DB-Fahrgäste gewesen. Ab Sigmaringen (17:42) dann über Gammertingen - Burladingen nach Hechingen und von dort um 19:00 Uhr mit der HzL nach Tübingen. Alles war pünktlich, weil es keine verspäteten DB-Züge gab. Die Verbindung war mit bislang gar nicht so bewusst, klappt aber richtig gut.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Hallo,
was hat das denn jetzt mit dem Ursprungsbeitrag zu tun?
Hast ja recht, hat mit dem Ursprungsbeitrag relativ wenig zu tun. Ich habe es nur an den Beitrag angehängt, denn die HzL hat in die Streikwoche sehr gute Dienste geleistet. So hat sie auch den 425er-Schülerzug zwischen Rottweil und Tuttlingen gefahren usw. und hat sich in meinen Augen ein ganz dickes Lob verdient.
