vom 25.6. bis zum vergangenen Sams- bzw. Sonntag war ich wieder für eine Woche in der Heimat, wobei natürlich auch wieder ein paar Bilder entstanden sind, das Wetter spielte mit.

Am 26.6. hatten wir in Neresheim einen Sonderzug zu fahren, für den ich mich als Heizer eingetragen hatte. Da für mich keine andere Möglichkeit als ÖPNV bestand, um zum Dienst zu kommen und es aber glücklicherweise von der Zeit her passte, wählte ich die morgendliche Umsteigeverbindung auf der Linie 52. Den ersten Bus fuhr Jens, den ich auch schon seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte und ich war, wie man an der Dame rechts im Bild erkennen kann, nicht ganz der einzige Fahrgast. Hier in Kleinkuchen ist Endstation für diese Fahrt, der Bus wird gleich umdrehen und zurück in die Stadt fahren (wobei Kleinkuchen ja genaugenommen auch Stadtteil ist und wir trotz dörflicher Atmosphäre ja noch auf Stadtgebiet sind).

10 Minuten später taucht dann der Bus auf, der von Neresheim nach Großkuchen und von dort wieder nach Neresheim fährt und somit per Umstieg ein Weiterkommen ermöglicht. Hier war ich dann wenig überraschend der einzige Fahrgast.

Bei dem herrlichen Wetter musste doch ein Fotohalt sein, den hab ich dann vor Neresheim nach der Abfahrt von der Eichplatte beantragt und wir haben den mal schnell durchgeführt


Um kurz nach halb Neun ist dann Bustreffen am ehemaligen Postamt, Beck+Schubert fährt gerade wieder über Elchingen und Ebnat gen Aalen ab.
Nach dem ersten Dienst des Jahres ging es dann mit einem Vereinskollegen zurück, wobei ich mich mit zwei Stück übriggebliebenen Kuchen von der Sonderfahrtgesellschaft bei Aufhausen hab absetzen lassen und auf Marcus mit dem Locon gewartet habe. In der Zwischenzeit kam noch ein gut im Lack stehender 628.4 vorbei:

Die Wolken waren fotogen, aber nicht ganz ungefährlich, ein leichter Schleier ist auf dem Feld erkennbar als 275 119 mit DGZ 29787 auftauchte. In der Wartezeit kam ich auf die Idee, dass ich mit dem Smartphone ja auch filmen könnte und hab mit Rucksack und Kameratasche ein passables Stativ hinbekommen:
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Eine Minute danach gab´s dann Vollschatten und auch der später noch folgende 611er mit gutem Lack hatte zwar Licht, der Hintergrund aber nicht.
An den folgenden beiden Tagen war auch wieder Neresheim angesagt. Samstag hieß es Schwellenwechsel an der Weiche 2 in der Sägmühle, denn dort hielten schon einige Schrauben nicht mehr. Immerhin fünf Stück haben wir geschafft auszubauen und vier Stück wieder einzubauen, ohne Regenunterbrechung sicher noch eine mehr. Weiter werden noch folgen. Das Schadensbild ist unschwer erkennbar und wurde schon beim Stopfen erzeugt, inzwischen waren die Schwellen aber auch oberflächlich Müll:


Um die Befahrbarkeit am Sonntag zu gewährleisten wurden vier Schwellen um den Stoß getauscht und gestopft.
Nach dem Dienst am Sonntagabend und der anschließend wohltuenden Dusche reicht es normal für ein Bild des heimkehrenden Triebwagens am Klosteracker. Die Sonne schien und in diesem guten Lackzustand musste natürlich ein Bild sein:


Im Lokschuppen darf auch ein Blick auf den neugebauten linken Zylinder von Lok 11 nicht fehlen, erkennbar eine Schweißkonstruktion.

Zum Vergleich der 102 Jahre ältere, rechte Zylinder, bei dem auch schon der Kreuzkopf mit neuen Gleitbahnen angepasst ist. Auf der linken Seite ist Ingo und co. gerade noch dran.

Mittwoch ging es natürlich wieder aufs Härtsfeld. Manfred war am Steuer eines inzwischen Solowagen in diesem Umlauf. Die 300er-Setras kommen auch in die Jahre, sind aber robust und durch fest zugeteiltes Personal in guten Händen. Wagen D 559, ein S 315 UL, hat schon 11 Jahre und 570.000 km auf dem Buckel und wird uns sicher noch eine Weile erhalten bleiben. Viel los ist nicht und so kann die Zeit auf dem Auernheimer Dorfplatz für ein Foto genutzt werden, damit auch nicht vor Plan gefahren wird. "Ofenzeit ist jederzeit", deshalb auch immer gut Holz vor der Hütte.
Donnerstagmorgen war ich für einen Termin in Neu-Ulm, im Anschluss hab ich noch etwas Zeit in Ulm verbracht. An der Steinernen Brücke war einspurige Betriebsführung und auch hier sind noch Citaros der ersten Generation in alter SWU-Lackierung anzutreffen:


Das Facelift für den Citaro kam auch schon 2006 und ist hier in Form von Wagen 149 in aktueller SWU-Lackierung vertreten, wenn auch das Fahrzeug bei der Billigtochter Schwaben Mobil eingestellt ist.

Ein Geduldsspiel war es dann, Ulms auch schon nicht mehr ganz so Neue Mitte ohne Autos etc. vor dem Bus mitsamt Münster aufs Bild zu bekommen. Nach einer Handvoll Anläufen hat es dann aber doch noch geklappt


Am Hauptbahnhof wollte ich mal den 50er Jahre-Bau mit der Straßenbahn aufnehmen. In unserer kleinen Citaro-Typenkunde passt aber gerade besser noch Wagen 156 rein, der den letzten "Schrei" ab Baujahr 2011 repräsentiert. Im Vergleich zum vorherigen Bild erkennt der Verkehrsplaner auch unterschiedliche Planungsphilosophien am Hauptbahnhofsvorplatz mit zahlreichen Absperrungen und einer Unterführung und dagegen der von der "Shared Space"-Philosophie angehauchten Gestaltung der Neuen Mitte.

Aber wir haben ja eigentlich einen Schwerpunkt bei Bahnbildern, also schnell auf die Ludwig-Erhard-Brücke und die Baustelle des Albabstiegtunnelportals der NBS Wendlingen - Ulm dokumentiert. EC 115 war noch nicht zu stark verspätet, um noch einen Rest Seitenlicht abzubekommen. 146 222 ein paar Minuten später wurde mir dann leider von dern ausfahrenden Bundespolizei mit IC zugefahren und beim nächsten, stärker verspäteten ICE 3-Doppel war dann das Licht doch deutlich zu weit gewandert. Die frisch altrot lackierte 363 207 konnte ich leider nur aus der Ferne sehen, dafür stand ich falsch


Ich hab dann mal noch zum Infocenter hochgeschaut, aber das hat donnerstags erst ab 14 Uhr geöffnet, so wichtig war mir das dann auch nicht. Wenigstens noch ein Baustellenbild gemacht. Ärgerlich, dass ich gerade, als ich von der Ludwig-Erhard-Brücke runter war ein 152er-Doppel mit EZ aus dem Rbf gen Filstal ausfuhr


Samstag ging es natürlich nochmal nach Neres, wo Ingo und Heinz wieder mit dem Kreuzkopf beschäftigt waren. Das wiederholte Einspannen in die Fräsmaschine erfordert viel Präzision, damit nachher alles glatt läuft.

Gut erkennbar die neu weißausgegossenen Gleitbahnen für das Lineal.

Nachdem ein Sonderzug zur Sägmühle gebracht und auf Gleis 2 hinterstellt war, kam Lok 12 zwecks Böschungsmähen wieder Lz zurück und setzte sich nach dem Wasserfassen an den Rollwagen mit dem Mähwerk. Ein Wassertank ist sicherheitshalber dabei und ein paar von mir ausgesuchte Weichenschwellen werden auch noch schnell aufgeladen. Der Triebwagen hat sich für die Mähzwecke als ungeeignet erwiesen, da er aus Überhitzungsgründen nicht lange genug Schrittgeschwindigkeit oder weniger fahren kann. Dafür braucht es dann doch eine ordentliche Lok, d.h. dann hoffentlich demnächst endlich die Zulassung für Jumbo, der ja inzwischen auch schon 10 Jahre in Neresheim ist.
Apropos 10 Jahre. Im Anschluss ging es für mich aus terminlichen Gründen das erste Mal um 15 Uhr von Neresheim im Bus zurück nach Schnaitheim, sonst war ich die Linie immer nur in der anderen Richtung gefahren. Ich war doch positiv vom Fahrgastaufkommen um diese Zeit auf dieser Route überrascht: Neben meiner Wenigkeit noch sechs weitere Fahrgäste in meinem Alter und nur einer mit Monatskarte.

Am nächsten Morgen in Herrenberg gab es dann noch mein erstes Einsatzfoto eines 430ers, der im abgesehen von den Zugzielanzeigern noch herrlich im System 90-Look gehaltenen Bahnhof von Herrenberg schon etwas abgespacet aussieht mit seinen LED-Frontscheinwerfern.
Der weitere Fahrtverlauf war leider wenig entspannt und von viel Stress gekennzeichnet:
Der Gäubahn-RE hatte sich von Horb her noch +6 eingehandelt und baute diese bis Stuttgart noch auf +9 aus. Das war eigentlich meine Übergangszeit in Stuttgart Hbf auf den ICE Richtung Dortmund. Ich war schon an der ersten Tür, zum Glück auf der Ausstiegsseite nicht defekt. Mir kam das auf Gleis 5 stehende 403er-Doppel schon verdächtig vor, aber Ansage im RE über Anschlüsse gab es keine. Ich also an Gleis 4 losgesprintet, um dann auf Gleis 10 zu lesen, dass mein Zug auf Gleis 5 verlegt ist. Zu sehr beeilen hätte ich mich dann auch nicht brauchen, denn wegen Bauarbeiten zwischen Nord und Feuerbach wegen S21 fuhren wir eh mit +5 ab und teilweise am S-Bahnsteig entlang, um in Feuerbach dann wieder aufs reguläre Gleis zu wechseln und unsere Verspätung haltend nach Mannheim zu fahren. Mein dortiger Anschlusszug 392 bekam somit auch schon was verpasst, bahnsteiggleicher Umstieg ist dort wenigstens gesichert. In Frankfurt war das natürlich nicht reinzuholen und so verklemmten wir schon vor Fulda damit meinen dortigen Anschlusszug nach Leipzig. Der fuhr mit +7 in Fulda ab, konnte aber unterwegs noch zulegen, in Erfurt waren es dann schon fast +15. Trotz fliegender Überholung einer RB gab es keine Besserung und vor Leipzig Hbf wurden wir auch nochmal kurz ausgebremst. Mein angestrebter Saxonia wurde eh nicht mehr erreicht, den sahen wir bei unserer Einfahrt mit schlussendlich +19 ausfahren. Unsere Verspätung übertrug sich auch gleich schön auf den Gegenzug, denn es war nur eine Bahnsteigwende von 25 Minuten vorgesehen. Mir konnte das egal sein, ich hab mir in der Innenstadt erstmal ein Eis geholt und bin eine Stunde später mit dem nächsten Saxonia gefahren. Der war wenigstens besser klimatisiert als der IC-Wagen. Pünktlich fuhren wir zwar ab, holten uns aber unterwegs was, so dass dank +9 am Bahnhof Mitte die Straßenbahn weg war, mit der ich es noch ins Wahllokal geschafft hätte.
Somit wieder eine Glanzleistung von Europas führendem Mobilitätsdienstleister: keiner meiner fünf Züge unter fünf Minuten verspätet und Ankunft am Ziel mit über einer Stunde Verspätung. Zum Vergleich: Am Samstag zeigte mir fluege.de noch Flüge ab 99 € am Nachmittag ab Stuttgart nach Dresden an, dortige Ankunft 17:05 nach einer Stunde Flug, mit der Flughafen-S-Bahn hätte ich es wohl noch rechtzeitig geschafft. Zum Vergleich: Mit Bahncard 50 lag ich bis Leipzig jetzt bei 58,50 € + 7,90 € für eine Portion Nürnberger Rostbratwürstchen mit mäßiger Portion Kartoffelsalat im Bordbistro, bis Dresden wären es 63,50 € gewesen, was ich aber wegen sachsenweitem Semesterticket und übermäßiger (planmäßiger) Übergangszeit in Leipzig (45 Minuten) nicht gemacht hab. Dieser Anschluss-IC war übrigens auch eine Viertelstunde verspätet, wobei er anfangs sogar mit noch mehr angekündigt war. Ohne Bahncard 50 hätte ich wohl ausgeschlafen, gemütlicher gefrühstückt, noch etwas ordentlicheres zu Mittag gegessen und es geschafft zu wählen. Wieder einmal ein Armutszeugnis für den schienengebundenen Fernverkehr.
Grüße, Hannes