Fridinger hat geschrieben:
Zum Hammerwerksanschluss habe ich leider keine Infos....
Soweit mir bekannt ist, soll das Hammerwerksgleis marode sein. Einem Gutachten zufolge muss ein hoher Betrag investiert werden, der sich für das Hammerwerk aber nicht mehr rechnet. So ist es durchaus möglich, dass der Anschluss in absehbarer Zeit stillgelegt wird. Der Ringzug nutzt den Anschluss auch, weil um 16 Uhr die Gleise 1 und 2 durch die RE-Züge belegt sind. Theoretisch könnte der Ringzug auch auf das Gleis von Börsig fahren. Zu wünschen ist aber, dass dort viel läuft und das Gleis für den Güterverkehr genutzt wird. Alternativ könnte man mit dem Ringzug ggf. auch bis Hausen im Tal fahren. Das hätte den Vorteil, dass man dort Busse viel besser anbinden könnte in Richtung Sigmaringen, weil die zeitraubende Fahrt über Bärenthal und Irndorf dann entfallen könnte. Wie sich das aber entwickelt, wird stark mit vom Land abhängen, je nach Zeitpunkt der Umsetzung des Donautalkonzepts (Netz 5).
War heute auch im Donautal unterwegs, jedoch weiter abwärts im Raum Blaubeuren - Ulm. Bekanntlich will die Region die Donau-Iller-S-Bahn, die u.a. zahlreiche zusätzliche Haltestellen im Donautal/Blautal erfordern würde. Die Wirtschaftlichkeit dieser Haltestellen ist auch eine Frage der Gestaltung der Busnetze.
Die Stadt Ulm baut nunmehr die Straßenbahnlinie 2 von Kuhberg über Ehinger Tor - Hauptbahnhof zur Wissenschaftsstadt auf dem Eselsberg. Gleichzeitig wird auf dem Bahnhofsvorplatz eine Tiefgarage gebaut und gegenüber ein Einkaufszentrum. Wegen der Einrichtung von Baustellenflächen muss der ZOB drastisch verkleinert werden. Es wird dort zukünftig nur noch 5 Bussteige für Regionalbusse geben. Eine größere Anzahl an Buslinien (29 fahren gegenwärtig den ZOB Ulm an) darf zukünftig nicht mehr den Busbahnhof bedienen. Für diese Buslinien werden zwei Ersatzbusbahnhöfe angeboten. Einer liegt an der Schillerrampe, also dort, wo die DB immer die alten Dieselloks stehen hat (gegenüber dem Landratsamt des Alb-Donau-Kreises). Der andere Busbahnhof liegt am Willy-Brandt-Platz bzw. in der Bachstraße und ist über die Straßenbahnlinie 1 mit dem Hauptbahnhof verbunden.
Insgesamt wird der ZOB Ulm aktuell von 1.037 abfahrenden Bussen pro (Schul-) Tag bedient. 2 SWU-Linien mit etwa 200 Abfahrten täglich werden über die Straßenbahngleise und eine neu zu bauende Wendeschleife zwischen Bahnhof und Post geführt. Mit ungefähr weiteren 200 verlagerten Regionalbussen muss der ZOB zukünftig dann nur noch ca. 600 Fahrten pro Tag aufnehmen. Die in diesem Sommer beginnenden Bauarbeiten werden sich bis etwa 2020 hinziehen. Danach wird man den Hauptbahnhof Ulm und seine Umgebung nicht wieder erkennen. Im Jahr 2017 sollen Aufzüge an die Bahnüberführung vom ZOB zur Schillerstraße von jedem Bahnsteig aus montiert werden. Im Zuge der Elektrifizierung und anderer Unterhaltungsarbeiten ist ja mit erheblichem SEV-Verkehr auf der Südbahn zu rechnen. Dieser hat auf dem stark flächenreduzierten ZOB Ulm praktisch keinen Platz mehr, so dass ggf. der SEV ab der Schillerrampe abfahren muss. Hier könnten die Aufzüge vom Bahnsteig zur Fußgängerüberquerung des Hbf gute Dienste leisten.
Gleichzeitig mit diesen Arbeiten fällt eine andere nicht verschiebbare Brückensanierung zusammen. So muss im Sommer diesen Jahres die Herdbrücke, also die direkte Verbindung von Ulm nach Neu-Ulm, saniert werden. Über diese Brücke fahren pro Tag rund 650 Busse. Die Brückensanierung findet unter Verkehr statt, was aber zu Stockungen und Verspätungen führen wird, weil für Richtung und Gegenrichtung für Busse und den Individualverkehr nur noch eine Spur zur Verfügung steht. Es gibt in Ulm dann noch nur noch zwei andere Brücken. Eine davon wird dann im kommenden Jahr auch neu gebaut werden müssen (B 28 in Richtung Senden). Über diese Brücke läuft der Verkehr von der A 81 in Richtung Hittistetten - Kempten, jedoch relativ wenig Busverkehr. Wenn aber der PKW und LKW-Verkehr sich Schleichwege durch Ulm sucht, dann leidet auch der ÖV darunter.
Viele Grüße vom Vielfahrer