Hallo,
am Freitag war ich unterwegs zur Halbinsel Reichenau, wo wir eine Abendfahrt mit der Solarfähre gebucht hatten. Der Steuermann der Fähre berichtete uns, dass es am Tag zuvor binnen 17 Stunden im Raum Radolfzell über 200 Liter pro Quadratmeter "geregnet" hätte, soviel, wie im ganzen halben Jahr zuvor. Im Gegensatz zum Ahrtal, wo es ja vor 4 Jahren große Überschwemmungen mit vielen Todesopfern gegeben hatte, hätten die Wassermassen im Raum Radolfzell aufgrund der Topographie relativ leicht den Weg in den Bodensee gefunden, so dass sich die Schäden zum Glück in Grenzen halten würden. Trotzdem sind Bahnstrecken und Straßen teilweise noch nicht befahrbar, so etwa das Seehäsle nach Stockach oder die Bodenseegürtelbahn in Richtung Ludwigshafen. Der eingleisige Brandbühltunnel zwischen Radolfzell und Stahringen musste gesperrt werden. Es wird noch ein paar Tage brauchen, bis die Bahnlinie wieder befahrbar sein wird. Wegen vieler überfluteter Keller waren die Feuerwehren im Dauereinsatz.
Im vergangenen Jahr hatte die Solar-Fähre, die vom Schiffsanleger Reichenau über den Untersee ins thurgauische Mannenbach nach Fahrplan verkehrt, viele Kunden, die der Steuermann auf den im vergangenen Jahr verkehrenden Inselbus und das 1300 jährige Jubiläum zurückführte. Der Inselbus befuhr auch die Stichstrecke in Reichenau bis zum Schiffsanleger, während die Linie 204 ansonsten nur in der Unteren Rheinstraße hält (400 m Fußweg zum Schiffsanleger).
Ein interessantes Detail: Die Solarfähre benötigt im Jahr nur etwa für 50 € Strom, der "Rest" wird vom Solardach in Batterien eingespeist. Rund ein Dutzend mal pro Tag verkehrt die Fähre über den Untersee nach Mannenbach und zurück.
Viele Grüße vom Vielfahrer
In 17 Stunden 200 Liter Regen pro Quadratmeter
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt