Landestarif BaWü ?
- VT-Lover
- Rangierhelfer
- Beiträge: 635
- Registriert: Do 9. Jun 2011, 21:00
- Wohnort: Em Wand'rhemmel mit Blick uff d'Murgdalbah
- Alter: 53
Landestarif BaWü ?
Hallo zusammen,
eben hab ich auf der SWR Homepage gesehen, daß unsere neue Landesregierung einen Landestarif für alle Nahverkehrszüge, sowie Busse, U- und Straßenbahnen in's leben rufen will, ebenso soll es eine neue Ausschreibungsrunde geben, wo auch kleinere Unternehmen eine Chance bekommen sollen: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1 ... index.html
Mit dem neuen Landesticket soll der Tarifwirrwar beseitigt werden. Also ich halte sowas für sinnvoll. Wie seht Ihr das?
eben hab ich auf der SWR Homepage gesehen, daß unsere neue Landesregierung einen Landestarif für alle Nahverkehrszüge, sowie Busse, U- und Straßenbahnen in's leben rufen will, ebenso soll es eine neue Ausschreibungsrunde geben, wo auch kleinere Unternehmen eine Chance bekommen sollen: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1 ... index.html
Mit dem neuen Landesticket soll der Tarifwirrwar beseitigt werden. Also ich halte sowas für sinnvoll. Wie seht Ihr das?
Grüßle aus dem Tal der Murg
Markus
Markus
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
Re: Landestarif BaWü ?
Als Nutzer einer BC100 First kann ich mich dazu nicht qualifiziert äußern. Ich kann schon heute in jeden Zug und fast jeden Bus einsteigen ohne mich um Tarife kümmern zu müssen. Dies ist für mich als Nutzer natürlich höchst bequem. Nachdem das BW-Ticket im ganzen Land eigentlich überall gilt, fehlt vermutlich nur für Fahrten vor 9 Uhr an Werktagen ein entsprechendes Angebot (das dann aber deutlich teurer sein dürfte).
Ich gehe weiter mal davon aus, dass die bisherigen Verbundtarife bestehen bleiben. Logischerweise müssten dann übergreifend gültige Tickets immer etwas teurer sein. Es ist zwar immer einfach, die vielen Verbundtarife zu kritisieren, weil sie unübersichtlich sind. Andererseits bieten diese die Chance, auf lokale Besonderheiten zu reagieren. So etwa kostet in Bad Waldsee eine reguläre Einzelfahrt 0,70 € und mit bodoCard 0,55 €, eine Kinderfahrkarte 0,30 €, eine Gruppentageskarte (ab 8:30 Uhr für 5 Personen einen Tag gültig) kostet 2,20 €. Die Monatskarte kommt für Erwachsene auf 20.- € und die Jahreskarte auf 200.- €. Es wäre da echt schade, wenn solche Tarife beseitigt würden.
Ein anderer Ansatz wird in Tübingen überlegt. Dort wird diskutiert, dass jeder Bürger ca. 120.- € pro Jahr Nahverkehrsabgabe bezahlen soll, um grundsätzlich für alle dann den Stadtverkehr kostenlos zu bieten. Ich halte dies allerdings für einen Irrweg.
Viele Grüße vom Vielfahrer
Ich gehe weiter mal davon aus, dass die bisherigen Verbundtarife bestehen bleiben. Logischerweise müssten dann übergreifend gültige Tickets immer etwas teurer sein. Es ist zwar immer einfach, die vielen Verbundtarife zu kritisieren, weil sie unübersichtlich sind. Andererseits bieten diese die Chance, auf lokale Besonderheiten zu reagieren. So etwa kostet in Bad Waldsee eine reguläre Einzelfahrt 0,70 € und mit bodoCard 0,55 €, eine Kinderfahrkarte 0,30 €, eine Gruppentageskarte (ab 8:30 Uhr für 5 Personen einen Tag gültig) kostet 2,20 €. Die Monatskarte kommt für Erwachsene auf 20.- € und die Jahreskarte auf 200.- €. Es wäre da echt schade, wenn solche Tarife beseitigt würden.
Ein anderer Ansatz wird in Tübingen überlegt. Dort wird diskutiert, dass jeder Bürger ca. 120.- € pro Jahr Nahverkehrsabgabe bezahlen soll, um grundsätzlich für alle dann den Stadtverkehr kostenlos zu bieten. Ich halte dies allerdings für einen Irrweg.
Viele Grüße vom Vielfahrer
-
- Weichenputzer
- Beiträge: 97
- Registriert: Sa 6. Feb 2010, 16:56
Re: Landestarif BaWü ?
Ich halte sehr viel von diesem Ansatz. Mit einer ÖPNV Abgabe und somit "Jahreskarten für alle" erwarte ich eine deutliche Mehrnutzung des ÖPNV. Warum sollte das, was bei Semestertickets wunderbar funktioniert nicht auch in der Gesamtbevölkerung funktionieren?Vielfahrer hat geschrieben: Ein anderer Ansatz wird in Tübingen überlegt. Dort wird diskutiert, dass jeder Bürger ca. 120.- € pro Jahr Nahverkehrsabgabe bezahlen soll, um grundsätzlich für alle dann den Stadtverkehr kostenlos zu bieten. Ich halte dies allerdings für einen Irrweg.
Ansonsten finde ich es echt super, dass sich so langsam erste Anzeichen einer besseren, umweltfreundlicheren Verkehrspolitik zeigen. Man muss sich auch das mit der Direkvergabe mal auf der Zunge vergehen lassen. 100 Millionen Euro, die das Land der Bahn pro Jahr durch die Direktvergabe zuviel gezahlt hat und so für traumhafte Gewinnmargen gesorgt hat. Das sind seit 2001 über eine Milliarde Euro! Überlegt mal, was man für das Geld alles an Bahnstrecken in Bawü hätte ausbauen können! Eigentlich müsste man die alte Landesregierung wegen Veruntreuung von Steuergeldern verklagen.
-
- Schaffner
- Beiträge: 2125
- Registriert: Mo 13. Jun 2011, 12:25
Re: Landestarif BaWü ?
Guten Morgen,
also von "Wettbewerb" auf der Schiene halte ich nicht soviel. Der Kunde kann bei uns nicht entscheiden ob er den gelben oden roten Zug nimmt, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Langt es nicht wenn das Land mal DB Regio in den allerwertesten haut ? Oder meint Ihr mit Wettbewerb wird alles besser ?
Ich bite auch zu bedenken das die Arbeitsbedingungen der Privaten nicht immer das gelbe vom Ei sind (HZL,AGILIS,VIAS).
Den vereinfachten Landestarif halte ich für sinnvoll - bitte, einheitliche Tarife, nicht da ist ein Kind ein Hund, Fahradmitnahme dort immer möglich, dort nicht, da gilt Bahncard, da nicht.Und, DB-Tarif zahlen wir ohnehin nur noch wenn wir Verbundübergreifend fahren.
Sodele,
Schaffd`s guad, Oli
also von "Wettbewerb" auf der Schiene halte ich nicht soviel. Der Kunde kann bei uns nicht entscheiden ob er den gelben oden roten Zug nimmt, von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Langt es nicht wenn das Land mal DB Regio in den allerwertesten haut ? Oder meint Ihr mit Wettbewerb wird alles besser ?
Ich bite auch zu bedenken das die Arbeitsbedingungen der Privaten nicht immer das gelbe vom Ei sind (HZL,AGILIS,VIAS).
Den vereinfachten Landestarif halte ich für sinnvoll - bitte, einheitliche Tarife, nicht da ist ein Kind ein Hund, Fahradmitnahme dort immer möglich, dort nicht, da gilt Bahncard, da nicht.Und, DB-Tarif zahlen wir ohnehin nur noch wenn wir Verbundübergreifend fahren.
Sodele,
Schaffd`s guad, Oli
- Tf Reinhard
- Inhaber
- Beiträge: 4988
- Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
- Alter: 60
Re: Landestarif BaWü ?
Zum einen finde ich es schon schade, wenn solche Tarife wie in Bad Waldsee dem Rotstrich zum Opfer fallen würden, auf der anderen Seite ist es ja alleine schon beim Ringzug mit seinen 4 Tarifen ein Buch mit sieben Siegeln. Da würde ich mir schon einen einheitlichen Tarif wünschen.
Reinhard
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
- Hannes
- Weichensteller
- Beiträge: 1083
- Registriert: Di 11. Mär 2008, 22:50
- Alter: 35
Re: Landestarif BaWü ?
Und wie? In einem bestehenden Vertrag kann man nicht eben mal so die Konditionen ändern, denn dann kann das die andere Vertragspartei einklagen, was die DB mit Sicherheit tun würde. Mit dem Konzept von Direktverhandlungen mit möglichen Kandidaten ist man in Schleswig-Holstein ja auch nicht gerade glücklich geworden (das war unter Austermann oder wie er heißt), weswegen man dort ja wieder zum Wettbewerbsverfahren zurückgekehrt ist.Karl Müller hat geschrieben:Langt es nicht wenn das Land mal DB Regio in den allerwertesten haut ?
Es gibt sehr wohl Modelle von Ausschreibungen, in denen Tarifliches geregelt wird oder zumind. gab es schon Ansätze dazu irgendwo im Norden, Nordwesten oder Westen, genau erinnern kann ich mich jetzt nicht. Diese Regelung wurde angefochten, ich meine aber, dass sie vom Gericht bestätigt wurde. Da müsste man nochmal recherchieren.Karl Müller hat geschrieben:Oder meint Ihr mit Wettbewerb wird alles besser ?
Ich bite auch zu bedenken das die Arbeitsbedingungen der Privaten nicht immer das gelbe vom Ei sind (HZL,AGILIS,VIAS).
Es ist auch immer die Frage, von welchem Niveau aus man den Wettbewerb startet und das ist hier in BaWü durchaus streckenabhängig. Ich könnte mir aber durchaus höhere Zugbegleiterquoten vorstellen, das empfinde ich hier in Sachsen als durchaus angenehm. Selbst in der S-Bahn Dresden werden z.B. in Dresden Hbf und Neustadt die Anschlüsse durchgesagt. Für die S-Bahn Stuttgart sicherlich kein Modell, aber das einfach mal als Anregung, wo ich Verbesserungspotential sehe.
Einen Landestarif à la NRW oder S-H wünsche ich mir auch schon lange, gerade um übersichtlicher in der tariflichen Kleinstaaterei voranzukommen. Ich würde mir auch wünschen, dass so manche Tarifkooperation in einer Fusion mündet (z.B. htv mit DING, VSB mit TUTicket mit VVR), auch wenn es dann gilt, Modelle zu finden, die die lokale Betreuung des Angebots sicherstellen. Der Landestarif sollte dann alle Kooperationen ersetzen, so dass klar ist, was nun im Verbund und was verbundübergreifend gilt. Kontraproduktiv ist es in der Hinsicht natürlich, dass gerade das Metropolticket für die Region Stuttgart gestartet ist und dessen Struktur allein anhand der Landkreisgrenzen mit ihren Verbünden ich als unglücklich und teils ungerecht empfinde. So kommt bspw. das weiter entfernte Sigmaringen in den Genuss der Regelung während Heidenheim, das etwa gleich weit entfernt ist wie Aalen, außen vorbleibt.Karl Müller hat geschrieben:Den vereinfachten Landestarif halte ich für sinnvoll - bitte, einheitliche Tarife, nicht da ist ein Kind ein Hund, Fahradmitnahme dort immer möglich, dort nicht, da gilt Bahncard, da nicht.Und, DB-Tarif zahlen wir ohnehin nur noch wenn wir Verbundübergreifend fahren.
Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
Re: Landestarif BaWü ?
Hallo Hannes,Hannes hat geschrieben:Ich würde mir auch wünschen, dass so manche Tarifkooperation in einer Fusion mündet (z.B. htv mit DING, VSB mit TUTicket mit VVR)
was den Tarif betrifft, so arbeiten TUTicket, VSB und VVR schon vom 1. Tag an zusammen, das sind inzwischen 8 1/2 Jahre. Seit dem Start des Ringzugs am 30.08.2003 ist es möglich, mit einem Fahrschein von jeder x-beliebigen Bushaltestelle des VVR zu jeder x-beliebigen Bushaltestelle im TUTicket-Gebiet zu fahren und dabei Ringzug, DB, private Buslinien oder die DB-Töchter SBG/RVS zu nutzen. Gleiches natürlich auch mit dem VSB. Das geht äußerst einfach, nur die Leute von Pro Bahn hatten es damals nicht kapiert und sich über den Tarif lustig gemacht, weshalb ich dort zum Glück ausgetreten bin, schon Jahre ehe ich dies wegen deren Haltung in anderen Bahnfragen jetzt noch getan hätte.
Der Ringzugtarif (er wird als 3er-Tarif vermarktet) gilt von jeder Haltestelle zu jeder anderen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Dass im Hintergrund, wenn man so will, es drei Verbünde gibt, hat andere Ursachen, die aber einen Kunden nicht unmittelbar interessieren. Diese Ursachen sind organisatorische. TUTIcket ist ein kommunaler Verbund (100%) ohne Beteiligung von Verkehrsunternehmen. Der VSB ist ein reiner Unternehmerverbund, letztlich ohne direkte Beteiligung des Landkreises und in Rottweil liegen die Dinge nochmals etwas anders. Diese drei unterschiedlichen Strukturen können nicht miteinander fusionieren.
Wenn jemand also einen 3er-Tarif löst, so wird schon im Augenblick des Lösens festgelegt, wieviel von dieser Fahrkarte anteilig auf die drei Verbünde entfällt. Das interessiert den Fahrgast natürlich nicht, erleichtert aber die Finanzierung der Verkehre ungemein. Kein Kunde muss sich mit dem Tarif beschäftigen, geschweige denn, irgendweche unterschiedlich farbigen Zonen zusammenzählen und dann in irgend einer Matrix den Tarif ablesen. Und für wen ist es denn ein Problem, dass eine Zone in Villingen etwas teurer als in Tuttlingen oder billiger als in Rottweil ist oder umgekehrt? Wenn ich etwa von Villingen nach Königsfeld fahren möchte, dann ist mir als Kunde doch völlig egal, was eine gleich lange Strecke von Aldingen nach Wehingen kostet.
Das Modell des 3er-Tarifs könnte man auch auf das ganze Land ausdehnen. Dann könnte man von jeder Haltestelle im Land zu jeder anderen Haltestelle im Land fahren und im Hintergrund wäre das Geld bereits auf die entsprechenden Verbünde aufgeteilt, die wiederum ihre Regelungen mit ihren jeweiligen Leistungserbringern haben.
Wenn ich nun gelegentlich höre oder lese, dass der 3er-Tarif zu kompliziert sei, so kann ich das nicht nachvollziehen. Niemand muss sich doch damit befassen, wie der Tarif zustande kommt. Man kann ganz einfach am nächsten Automat die gewünschte Relation eingeben und liest dann ab, was man zahlen muss. Wo ist da das Problem?
Wenn es nun Fahrgäste gibt, die nur in einem Verbund unterwegs sind, dann geben sie am gleichen Automat ihre gewünschte Relation ein. Es wird dann nur der jeweilige Verbundtarif berechnet, weil ja nichts aufgeteilt werden muss. Für den Fahrgast ist es also völlig wurscht, ob er VVS, VVR oder TUTicket-Relationen fahren will. Ziel eingeben und fertig. Das war für Pro Bahn zu viel verlangt.
Im Übrigen bin ich auch kein Freund vom Nulltarif, auch nicht von Umlagen auf alle Bürgerinnen und Bürger. Wenn das die neue Verkehrspolitik ist, die sie GP4flo sich wünscht, dann ist das seine Sache, aber nicht meine. Ich halte derartige Forderungen für total abwegig. Schließlich kann das Geld nur einmal ausgegeben werden und alles, was man in Tarifsubventionen steckt, fehlt anderswo.
Vielleicht sollte man jedem Bürger per Umlage 12 Büchergutscheine geben, damit die Volksbildung steigt oder die Telekommunikation kostenlos machen, damit nicht so viele Jugendliche schon in jungen Jahren Schulden anhäufen.
Für viel interessanter halte ich die Tarifstrategie in der Schweiz. Die haben vergleichsweise hohe Preise und trotzdem gut ausgelastete Verkehrsmittel. Am Preis kann es also nicht liegen. Die verlangen beispielsweise für Schwarzfahrer auch richtig satte Beträge, die weh tun und nicht nur mal so lumpige 40 €.
Derjenige, der sich in der Schweiz für den öffentlichen Verkehr entscheidet, kann mit seinem Halbpreispass sehr günstig fahren und diesen noch durch zugelöste Tageskarten tagesweise bei Bedarf zum Generalabonnement aufpeppen. Es gibt auch nur einen Halbpreispass und nicht einen für die 1. Klasse und einen anderen für die 2. Klasse. Außerdem kann man den Halbpreispass auch gleich für mehrere Jahre kaufen, dann wird das preiswerter. Und es gibt keine Unterschiede, gleich welchen Zug man nutzt. Verbundtickets gelten in der Schweiz auch im ICE oder IC. Das halte ich für die richtige Strategie, nicht den Preis an sich zu ändern, sondern die Preisstruktur, es also ähnlich wie beim PKW machen, der sehr hohe Fixkosten hat und dafür geringe variable Kosten. Die Schweizer schaffen es mit einfachen Mitteln, ihre Kunden an den öffentlichen Verkehr zu binden.
Was die Umlagen betrifft, die in manchen Städten inzwischen diskutiert werden: Warum soll zum Beispiel die Grundsteuer erhöht werden, um Finanzmittel dafür zu erwirtschaften, dass der Stadtbus grundsätzlich für alle umsonst fährt? Dadurch würden beispielsweise nur die Mieten steigen. Wie geht man mit Auswärtigen um? Fahren die ebenfalls umsonst, obwohl sie nicht zur Kasse gebeten werden? Auch wird nicht bedacht, dass die Kosten der Verkehrsspitzen extrem ansteigen werden, wenn grundsätzlich kostenlos gefahren werden könnte. Dies heißt, mit dem kalkulierten Geld (in Tübingen spricht man von 120.- bis 150.- € Umlage/Bürger) wird es natürlich nicht reichen. Und dann gibt es Wohngegenden, durch die kommt gar kein Bus. Andere wiederum wohnen an Linien, wo alle 3 Minuten ein Bus kommt. Kann man das das Gleiche verlangen? Und was mache ich, wenn ich zum Bahnhof möchte, der Bus aber wegen Überfüllung mich stehen lässt? Dann weiche ich aufs Taxi aus, zahle aber die 120.- € trotzdem.
Also ich bin überhaupt kein Freund dieser Ideen und auch überzeugt, dass umlagefinanzierter öffentlicher Nahverkehr eine glatte Fehlentwicklung ist. Mir kommt es so vor, dass man vom einen Extrem (derzeitiger Regeltarif) ins andere Extrem (Nulltarif per Umlage finanziert) fällt, typisch deutsch, anstatt dass man sich wie unsere südlichen Nachbarn endlich einem erfolgreichen System annähert.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Tf Reinhard
- Inhaber
- Beiträge: 4988
- Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
- Alter: 60
Re: Landestarif BaWü ?
Na, wenn ich da an die Zeit denke, als die Tf zwischendurch immer wieder mal kontrolliert haben... Unterschiede bei der Mitnahmeregelung und was weiss ich noch alles. Es ist nicht die Fahrkarte alleine mit Start und Ziel, sondern das drumherum.Vielfahrer hat geschrieben:Wenn ich nun gelegentlich höre oder lese, dass der 3er-Tarif zu kompliziert sei, so kann ich das nicht nachvollziehen. Niemand muss sich doch damit befassen, wie der Tarif zustande kommt. Man kann ganz einfach am nächsten Automat die gewünschte Relation eingeben und liest dann ab, was man zahlen muss. Wo ist da das Problem?
Dann gibt es doch Fahrgäste die weniger zahlen weil sie von Schwenningen nach Herrenberg in Rottweil einen zweiten Fahrschein lösen, andere verlassen sich auf den genannten Preis und zahlen drauf. Da wäre ein einheitlicher Tarif besser.
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.
-
- Örtlicher Betriebsleiter
- Beiträge: 4880
- Registriert: So 1. Aug 2010, 13:32
- Wohnort: Tübingen Weststadt
Re: Landestarif BaWü ?
Hallo Reinhard,
wenn ich von Schwenningen nach Herrenberg fahre, dann ist das doch ganz eindeutig ein DB-Tarif. Natürlich könnte man es billiger machen, indem man nur bis Trossingen-DB löst (oder schwarz bis dorthin fährt oder solange am Fahrkartenautomaten herumdrückt, bis die Zonengrenze überfahren ist) und dann im Zug von Trossingen DB über Balingen - Tübingen nach Herrenberg zum Naldo-Preis Höchststufe fährt. Das ist wohl am billigsten, dauert aber extrem lang.
Wollen wir eigentlich den billigen Jakob? Wenn ja, dann dürfen wir uns auch nicht darüber wundern, dass für eine leistungsgerechte Bezahlung u.a. des Fahrpersonals offenbar wenig Geld in der Kasse ist.
Was Du mit dem "Drumherum" meinst, da gebe ich Dir recht. Aber beim 3er-Tarif werden die entsprechenden Regelungen einheitlich von allen 3 Verbünden anerkannt. Es gibt jedoch Regelungen und Besonderheiten einzelner Verbünde, die in deren Binnenverkehr, jedoch nicht im 3er-Tarif gelten. Entweder muss man diese Regelungen abschaffen und nur noch den kleinsten gemeinsamen Nenner zum Prinzip erheben oder halt damit leben, dass lediglich im Binnenverkehr es erweiterete Möglichkeiten gibt.
Was mich stört, das ist, dass auf den Fahrscheinen nicht ganz konkret aufgedruckt wird, in welcher Zone der Fahrschein Gültigkeit besitzt. Z.B. von Aldingen nach Villingen lösen viele den günstigen Weg via Trossingen, denken aber nicht im Traum daran, diesen umständlichen Weg (2x umsteigen) zu nutzen, sondern steigen zur gleichen Zeit in Aldingen in den Ringzug via Rottweil und haben dann keinen gültigen Fahrschein. Diesen hätten sie bekommen, wenn sie den Wahlweg via Rottweil gelöst hätten, doch der Weg ist wegen Einbeziehung des VVR teurer. Man könnte auch deutlich auf den Fahrschein aufdrucken: Nicht gültig über Rottweil. Mal sehen, ob die Leute dann sich den richtigen Fahrschein kaufen würden. Ich vermute mal nein.
Viele Grüße vom Vielfahrer
wenn ich von Schwenningen nach Herrenberg fahre, dann ist das doch ganz eindeutig ein DB-Tarif. Natürlich könnte man es billiger machen, indem man nur bis Trossingen-DB löst (oder schwarz bis dorthin fährt oder solange am Fahrkartenautomaten herumdrückt, bis die Zonengrenze überfahren ist) und dann im Zug von Trossingen DB über Balingen - Tübingen nach Herrenberg zum Naldo-Preis Höchststufe fährt. Das ist wohl am billigsten, dauert aber extrem lang.
Wollen wir eigentlich den billigen Jakob? Wenn ja, dann dürfen wir uns auch nicht darüber wundern, dass für eine leistungsgerechte Bezahlung u.a. des Fahrpersonals offenbar wenig Geld in der Kasse ist.
Was Du mit dem "Drumherum" meinst, da gebe ich Dir recht. Aber beim 3er-Tarif werden die entsprechenden Regelungen einheitlich von allen 3 Verbünden anerkannt. Es gibt jedoch Regelungen und Besonderheiten einzelner Verbünde, die in deren Binnenverkehr, jedoch nicht im 3er-Tarif gelten. Entweder muss man diese Regelungen abschaffen und nur noch den kleinsten gemeinsamen Nenner zum Prinzip erheben oder halt damit leben, dass lediglich im Binnenverkehr es erweiterete Möglichkeiten gibt.
Was mich stört, das ist, dass auf den Fahrscheinen nicht ganz konkret aufgedruckt wird, in welcher Zone der Fahrschein Gültigkeit besitzt. Z.B. von Aldingen nach Villingen lösen viele den günstigen Weg via Trossingen, denken aber nicht im Traum daran, diesen umständlichen Weg (2x umsteigen) zu nutzen, sondern steigen zur gleichen Zeit in Aldingen in den Ringzug via Rottweil und haben dann keinen gültigen Fahrschein. Diesen hätten sie bekommen, wenn sie den Wahlweg via Rottweil gelöst hätten, doch der Weg ist wegen Einbeziehung des VVR teurer. Man könnte auch deutlich auf den Fahrschein aufdrucken: Nicht gültig über Rottweil. Mal sehen, ob die Leute dann sich den richtigen Fahrschein kaufen würden. Ich vermute mal nein.
Viele Grüße vom Vielfahrer
- Tf Reinhard
- Inhaber
- Beiträge: 4988
- Registriert: Do 18. Jan 2007, 16:24
- Alter: 60
Re: Landestarif BaWü ?
Nicht unbedingt. Aber...Vielfahrer hat geschrieben:Wollen wir eigentlich den billigen Jakob?
Wie werden denn diese Kosten ausgeglichen? Umschichtung der Parkplatzgebühren? Oder bekommen die Busfahrer keine leistungsgerechte Bezahlung?Vielfahrer hat geschrieben:Andererseits bieten diese die Chance, auf lokale Besonderheiten zu reagieren. So etwa kostet in Bad Waldsee eine reguläre Einzelfahrt 0,70 € und mit bodoCard 0,55 €, eine Kinderfahrkarte 0,30 €, eine Gruppentageskarte (ab 8:30 Uhr für 5 Personen einen Tag gültig) kostet 2,20 €. Die Monatskarte kommt für Erwachsene auf 20.- € und die Jahreskarte auf 200.- €. Es wäre da echt schade, wenn solche Tarife beseitigt würden.
Wäre eine gute Idee. Dann müßte nur noch stärker Kontrolliert werden. Anfangs kulant sein und vielleicht entsprechende Zonen nachlösen lassen, später dann aber wirklich ein EBE verlangen.Vielfahrer hat geschrieben:Man könnte auch deutlich auf den Fahrschein aufdrucken: Nicht gültig über Rottweil. Mal sehen, ob die Leute dann sich den richtigen Fahrschein kaufen würden. Ich vermute mal nein.
Reinhard
Ich bn wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Manche auch beides.