voriges Wochenende stand ganz im Zeichen gelber Regio-Shuttles der Regentalbahn. Nachdem mein künftiger Mitbewohner gut eine Woche bei mir in Dresden zu Gast war, habe ich ihn auf dem Weg nach Hause und von dort aus weiter zur Ilztalbahn begleitet. Dabei sind einige Fotos entstanden, die ich hier zeigen möchte, auch wenn es fahrzeugmäßig wenig Abwechslung gab.

Nach einer Fahrt mit 612ern von Dresden über Hof bis Schwandorf ging es im 650er bis Cham und dann mit dem Auto in die Wohnung am Ortsrand. Nach einer Pause zum Umpacken und Essen dort wieder zurück zum Bahnhof, in der Einsatzstelle Cham der Regentalbahn vorbeigeschaut und auf den Bahnsteig, um mit dem nächsten Zug wieder nach Schwandorf zurückzufahren, wo die Shuttles für die Ilztalbahn schon im Bw der Länderbahn bereitstanden. Hier fährt gerade der Zug aus Lam in Cham ein und wird bei seinem knapp zehnminütigen Aufenthalt um den Shuttle rechts im Bild verstärkt. Wer übrigens mal eine Gegend nahezu ohne Taktfahrplan erleben will, der kann sich die Strecken rund um Cham anschauen. Die Fahrzeuge sind modern, der Fahrplan ist es nicht.

Ein Blick in die andere Richtung: Links sind ein paar NE81 der Regentalbahn abgestellt, rechts befindet sich die Tankstelle und im Güterschuppen die Einsatzstelle. Von Cham aus geht es einmal nach Schwandorf (fast 30 km lang nur durch den Wald, aber immerhin mit Hg 130), nach Waldmünchen (Nebenbahn mit Hg 50), über Kötzting nach Lam und nach Furth im Wald (Grenzübergang nach Tschechien). Bis 1991 konnte man zudem noch nach Viechtach gelangen. Die Regentalbahn betreibt seit 2000 im Auftrag von DB Regio einen Großteil der Leistungen auf dem Oberpfalznetz und hat diese in einer neuerlichen Ausschreibung der BEG nun direkt für sich gewinnen können.

Gemütlichkeit am Hausbahnsteig.

Kreuzung zweier Oberpfalzbahnshuttles in Neubäu und wer genau hinschaut erkennt, dass dort nur ein Bahnsteig vorhanden ist. Entsprechend kann auch nur die Hälfte der Züge dort halten und das Angebot ist nur halb so gut wie es theoretisch sein könnte.
In Schwandorf ging es dann im Dienst-Taxi vom Bahnhof zum Bw, die Bilder von dort kann ich evtl. noch nachliefern. Nachdem wir nochmal etwas nachgetankt haben, ging es mit beiden Shuttles zum Bahnhof, wo wir dann noch unser Gepäck vom abgestellten Shuttle in unseren Zug umluden. Vor dem Taktknoten und unserem eigentlichen Fahrplan sind wir dann raus Richtung Regensburg.

Unser Fahrplan führte uns wegen einer Baustelle zwischen Plattling und Passau über Neumarkt-St Veit. Bei der Menge an Fern- und Güterzügen, die weiterhin durch die eingleisige Baustelle durften, hätten wir zwar sicherlich auch noch durchgepasst, doch wir hatten einen Umleiterfahrplan und wurden über Landshut – Neumarkt-St. Veit umgeleitet, was aufgrund zahlreicher durchgeschalteter Bahnhöfe dann eine erheblich längere Fahrtzeit mit sich brachte. Hier begegnen wir noch unter Fahrdraht in Köfering einem Güterzug mit einer 247 in Richtung Regensburg.

In Landshut hatten wir dann kurz Zeit für einen Besuch des örtlichen Yorma´s, ehe wir nach Ankunft dieses 628 aus Richtung Mühldorf auf die Strecke durften, die sich immerhin schön flott befahren ließ.

In Neumarkt-St. Veit durften wir dann unseren Vorsprung wieder abbummeln, da vorher kein Durchkommen war. So standen wir dort gut 2h lang rum.

Ein Wiedersehen mit 628 646, der nun wieder auf dem Weg nach Freilassing/Salzburg über Mühldorf ist.

Kreuzungshalt abends um 11 in Eggenfelden. Zwei jüngere weibliche Fahrgäste fragten uns, ob wir der Zug nach Massing wären. Das mussten wir leider verneinen und sie fügten noch hinzu, dass unsere gelben Triebwagen ja schöner und moderner wären als die roten...

...der dann einige Minuten später in Form von 628 574 eintraf.

In Pocking war dann die letzte Kreuzung unserer Fahrt angesagt. Nun ging es noch eine gute Stunde durch die Nacht, bis wir schließlich um 0:40 Uhr Passau erreichten und ins Bw rangierten, wo auch unser Nachtquartier bei den Passauer Eisenbahnfreunden war.
Meine beiden Begleiter, die die Züge auf der Ilztalbahn am nächsten Tag fahren sollten, hatten sich dann die Tätigkeit entsprechend aufgeteilt, dass derjenige, der die Überführung noch gefahren hatte, am nächsten Tag erst später dran sein sollte. Der erste Zug nach Waldkichen fährt nämlich bereits um 7:30 Uhr und bei einer Ankunft um 0:40 Uhr + Abstellen etc. kann man sich denken, wann wir dann im Bett waren. Somit sind wir zu zweit erst zum Zug um 9:42 Uhr aufgestanden und mitgefahren. Mit an Bord war dann auch ein Team des Hessischen Rundfunks, das einen Film über den Unteren Bayerischen Wald dreht und die Ilztalbahn als Verbinder zwischen den verschiedenen Stationen im Film nutzen will.

Ankunft in Waldkirchen. Hier befindet sich der Sitz der Ilztalbahn GmbH und früher ging es noch ab nach Haidmühle an der tschechischen Grenze. Der Rest der Strecke, der als Anschlussgleis genutzt worden war, ist jedoch seit 1995 Geschichte. Heute verläuft dort der Adalbert-Stifter-Radweg, ein Schicksal, dass auch der Ilztalbahn selbst drohte.

An der DKW ging es einmal geradeaus nach Haidmühle, im Abzweig geht es heute noch nach Freyung. Am Bahnübergang befindet sich eine Kurbelschranke, die durch einen Posten besetzt wird. Ansonsten sind die anderen Bü der Ilztalbahn entweder technisch gesichert und lokführerüberwacht oder aber nur mit Andreaskreuzen ausgestattet, was gerade im oberen Abschnitt ab Waldkirchen entsprechend viele Pfeiftafeln mit sich bringt.

Der Bahnhof steht heute an Betriebstagen der Ilztalbahn, die jeden Sams-, Sonn- und Feiertag von Mai bis Oktober verkehrt, wieder offen.

Noch 8 km bis Freyung.

Hier ist noch die Errichtung eines Haltepunkts vorgesehen. Da am Bahnübergang dahinter sowieso auf 5 km/h heruntergebremst werden muss, hält sich der Fahrtzeitverlust in Grenzen. Der Fahrplan mit 1:15 h Fahrtzeit bei zahlreichen Überwegen und Hg 50 ist sowieso sehr stramm.

Einfahrt in den Endbahnhof Freyung. Panzertransporte der Bundeswehr zu diesem Bahnhof sicherten der Ilztalbahn auch ein Stück weit das Überleben und sicherlich auch den noch recht originalen Gleisanlagen im Endbahnhof. Dieser ist so ausgelegt, dass es einmal theoretisch weiter nach Grafenau hätte gehen können, was jedoch auf Grund der Streckenführung der Strecke Zwiesel-Grafenau am Endbahnhof nie verwirklicht worden ist.

Aus etwas erhöhter Perspektive betrachtet. Normalerweise verkehren auf der Ilztalbahn Shuttles des Waldbahn-Netzes, was jedoch an diesem Wochenende auf Grund eines Volksmusikfestes mit Mehrverkehr nicht möglich war. Die gelben Shuttles des Oberpfalznetzes heben sich auch etwas besser vor dem zumeist grünen Hintergrund des Waldes ab und sind auch fürs Personal angenehmer, da sie aus der dritten Bauserie stammen im Gegensatz zu einem Großteil der Waldbahn-Shuttles, die noch der zweiten Bauserie entstammen.

Brothalt am Bedarfshaltepunkt Neuhausmühle. Hier liegt ein Bio-Bauernhof, der Brot verkaufte und an diesem Samstag dann den Umsatz des Wochenendes machte: Am Ende des Tages waren alle Brote verkauft und er brauchte Sonntag und Montag nicht mehr auf Kundschaft warten.

Da wegen des SEV im Nahverkehr zwischen Plattling und Passau nicht ganz so viele Bahnsteigkanten in Passau Hbf benötigt wurden, kamen wir mit den Zügen 32973/32974 auch einmal in den Genuss des Hausbahnsteigs.

Nachdem wir wieder auf der Ilztalbahn waren, durfte ich dann gleich mal meine erste Ausbildungsfahrt im Shuttle absolvieren, direkt unter den Augen jungen Publikums und der HR hat mich auch gleich noch bei der Einfahrt in den Hp Fürsteneck dabei gefilmt ;-)

Wieder eine „Brotzeit“ am Hp Neuhausmühle. Als Tf-Azubi war´s mir natürlich schwer möglich zu warten, bis der Zug fürs Foto günstiger vorne im Bogen war.

In Passau gab´s dann gleich mal eine Stumpfgleiseinfahrt für mich, schon für die Rückfahrt bereitstehend begegnen wir dem ICE, der später nach Dortmund fahren wird.
Bei der Parallelausfahrt mit dem 628 nach Mühldorf wurde ebendieser kurzerhand noch versägt, ehe es wieder gemächlicher entlang der Ilz und ihrer Zuflüsse nach Freyung und wieder zurück ging. So ging ein schöner Tag dann noch im Lokschuppen zu Ende, auch wenn es sicherlich auch schön gewesen wäre, ein paar Aufnahmen an der Strecke zu machen. Nur mit dem Zug ist das allerdings ein schwieriges Unterfangen, da nur vier Zugpaare verkehren und die Strecke 49,5 km lang ist, zudem viele schöne Fotostellen weiter weg vom nächsten Haltepunkt liegen. Ein Ausflug mit Fahrrad oder motorisiertem Untersatz dorthin steht deshalb noch auf dem Programm.

Am nächsten Tag ersparte ich mir weitere Mitfahrten und latschte nach etwas längerem Schlaf für den ersten Zug von Freyung ans Motiv Kachletbrücke, wo die knallgelbe Garnitur leider ohne Schiff, von dem am Sonntagmorgen keines unterwegs war, abgelichtet wurde.

Die Rückfahrt gute 25 Minuten später schaute ich mir dann von Flussniveau aus an, womit sich die Staustufe etwas unverstellter ins Bild nehmen ließ.

Später zog es leider (oder zum Glück erst) zu, was dann ohne Bedenken bezüglich des Sonnenstandes noch ein Bild des Zuges bei der Wende auf Gleis 6 ermöglichte. Für mich und den öBl ging es dann im ICE gen Nürnberg, von wo aus ich dann noch weiter nach Hause gefahren bin, da am Montag ein Heizerdienst in Neresheim anstand, der auch ohne Probleme ablief.
Grüße, Hannes