Fortsetzung von Teil 2.
Fortsetzung von Teil 3.
Fortsetzung von Teil 4.
Fortsetzung von Teil 5.
Fortsetzung von Teil 6.
Fortsetzung von Teil 7.
Fortsetzung von Teil 8.
Fortsetzung von Teil 9.
Fortsetzung von Teil 10.
Fortsetzung von Teil 11.
[hr][/hr]
Privjet,
der heutige Morgen startete mit dem üblichen Frühstück in der Mensa, anschließend ging´s ins Gebäude 5 in den Sprachunterricht. Es gab einen Raum für Deutsch und einen für Englisch, wir teilten uns dann im Verhältnis 7 zu 5 auf, wobei ich zu letzterem gelangte. Das war im Nachhinein auch angenehmer, denn in der Deutschstunde waren drei Klassen versammelt, die erst ein bis zwei Jahre Deutsch gehabt hatten. Es ging recht eng und formal zu. Im Englischunterricht war es eine ganze normale Klasse mit 11 Mädels und einem Jungen mit ihrer Lehrerin und wir veranstalteten dann zunächst eine ganz normale Vorstellungsrunde. Anschließend fragten wir uns gegenseitig aus. Wie wir erfahren durften, ist an deutschem „Kulturgut“ in Russland immerhin Til Schweiger und seine „Keinohrhasen“ bekannt, wobei der Film im Russischen einen völlig langweiligen Titel hatte, den ich vergessen habe. Wir nutzten die Gunst der Stunde, um am Ende noch ein paar Nummern auszutauschen, damit wir am Wochenende noch jemand hatten, der vielleicht etwas mit uns unternehmen will. Nach dem bisher eher mäßigen Kontakt zu russischen Studenten war das auch bitter nötig.

Das Mittagessen in der üblichen Zusammenstellung. Angenehm, dass die Woche doch so langsam rum war, manche Teilnehmer gingen lieber schon woanders hin, gegenüber des Campus gab es noch ein paar Fastfoodläden.
Mit unserer Marschrutka war nun ein Besuch des Technikums, einer Eisenbahnfachschule, angesagt. Hier wurden wir vom Rektor zusammen mit zwei Deutschlehrerinnen am Eingangstor begrüßt, ein Kamerateam der Regionalnachrichten war auch vor Ort. Das Wetter war nicht allzu pralle.


Zunächst ging es in das Büro des Rektors, wo die Schule uns allgemein vorgestellt wurde und wir auch Fragen stellen konnten. Der Rektor war ein freundlicher Mann, durchaus eine Art Vaterfigur passend für diese Einrichtung.
Die Ausbildung am Technikum beginnt nach der 9. bzw. 11. Klasse für vier bzw. drei Jahre und bereitet auf einen Beruf bei der Russischen Bahn vor, die auch einen Teil der Auszubildenden über Stipendien unterstützt, ein anderer Teil zahlt seine Ausbildung selbst. Es gibt ein Wohnheim auf dem Gelände und gemeinsame Freizeitaktivitäten.
Nun begaben wir uns auf einen Rundgang durchs Gebäude:



Hier auf dem Bild sieht man´s schön: Ein insgesamt recht hoher Frauenanteil auch in den technisch geprägten Berufen, zudem Uniform, wenn auch wohl nicht zwangsweise mit Krawatte. Wenn der Rektor den Raum betritt wird auch erstmal aufgestanden.

Unsere Anwesenheit musste natürlich auch nochmal so festgehalten werden.

Reine Mädchenklassen gab´s auch.

Demonstrationsanlage für die Bremstechnik eines Wagens mit entsprechender Bedieneinrichtung im Raum für die Lokführeranwärter. Das war die einzige Klasse, die rein männlich war. Wie man uns im Rehazentrum bereits erzählt hatte, gab es zwar mal vor ein paar Jahren wohl zwei Lokführerinnen in Omsk, aber die haben es wohl nicht lange ausgehalten. Man war auch der Ansicht, dass das eher kein Job für Frauen sei.


Einen Fahrsimulator gab´s natürlich auch, der uns zunächst vorgeführt wurde…

…bevor Paul und ich uns dran versuchen durften. Fürs gute Fahren bekam ich im Nachhinein noch eine russische Lokführermütze geschenkt :-)

Ein Freigelände direkt am Bahnhof gelegen gehört auch dazu.


Hier hab ich mir dann mal genauer die russischen Weichen erklären lassen, die ohne Heizung auch bis -40° C problemlos funktionieren sollen, was aber auch an einer anderen Verschlusstechnik gegenüber deutschen Modellen liegen dürfte. Dort wird der Verschluss im Antrieb realisiert, bei uns ja üblicherweise direkt an den Zungen.



Diana erhielt als Geschenk noch einen Flügelradanstecker. Im Regionalfernsehen sah unser Besuch dann ein paar Tage später so aus: https://www.youtube.com/watch?v=w0Y6He_ ... e&t=18m26s
Im Anschluss ging es wieder mit der Marschrutka zurück ins Wohnheim. Dort verabredeten wir uns dann irgendwie für den Abend mit ein paar Mädels aus dem Englischunterricht, eine brachte noch ihre chinesische Freundin mit, die da gerade für einen Monat ein Praktikum in Omsk machte, was Simon immerhin die Möglichkeit bot, von seinen Chinesisch-Kenntnissen Gebrauch zu machen. Es ging wieder in Harrat´s Pub, dort war an diesem Abend ein Konzert einer Art Ska-Punk-Band namens „The Street Monkeys“, die aber trotz ihres englischen Namens m.W. nur auf Russisch sang. Egal. Die Musik war genau unser Geschmack für den Abend, es ging teils recht ausgelassen zu und wir als Deutsche wurden natürlich auch mal wieder auf nen Wodka eingeladen.
Gegen kurz nach 1 waren wir dann wieder im Wohnheim, wir konnten vorher mit den Wohnheimfrauen aushandeln, mal etwas später noch reinzukommen.
Spakoinoi Notschi,
Hannes