Entlang eines Tals oder quer hinüber [m46B]

Hier könnt Ihr Eure Bilder präsentieren. Darf auch mal vom Thema Eisenbahn abkommen.
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Hannes
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Entlang eines Tals oder quer hinüber [m46B]

Beitrag von Hannes »

Hallo,
in den vergangenen Wochen sind doch wieder einige Bilder zusammengekommen, auch wenn es so manches zu tun gibt, aber die Motivation ist ja bekanntlich ab und an ne dumme Pottsau…
Am 17.5. war die 216 224 der IGE mit der Rückrunde einer Sonderfahrt angekündigt, weshalb ich mich zur Mittagszeit „hinters Haus“ in den Plauenschen Grund begab. Ein anvisiertes Motiv an der Schiebebühne des Bw Altstadt erwies sich leider als nicht umsetzbar, weil genau an der Stelle natürlich Bäume am Zaun stehen. So ging es nach etwas Sucherei doch wieder an den klassischen Blick auf den Felsenkeller, wo ich Norbert und einen anderen Fotografen traf, Philipp gesellte sich später dazu:

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Bei den planmäßigen Fensterzügen gab´s stets gut Sonne wie hier die RB 30 nach Zwickau, die auch nicht mehr allzu lange in dieser Form verkehren wird.

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Beim Sonderzug war´s natürlich wieder Wolkenlotto, das nur zum Teil gewonnen werden konnte. Deshalb diese Auslösung mit aufgerissenem Weitwinkel, da hat wenigstens die Lok etwas Licht, wenn auch einen Bü an der Seite.

Fünf Tage später hielt ich´s zuhause nimmer aus, also raus und den Weg über Friedrichstadt gewählt. So konnte ich noch ein paar Bilder für meine Studienarbeit machen, also nicht ganz untätig dafür sein :D Die Talente, die mich dann nach Stetzsch bringen sollte, war aber schon etwas (tür-)flügellahm und kam schon mit leichter Verspätung, in Cotta haben wir dann 20 Minuten rumgestanden, bis die Grünschleife wohl überbrückt war und die Tür nach einer Minute wildem Gepiepse während der Fahrt einsah, dass sie ignoriert wird. Kemnitz wurde zum Bedarfshalt, in Stetzsch wurde die Tür gemieden und nachdem zwei Fotografen den Zug verlassen hatten konnte die Fahrt sofort weitergehen. Weiter als bis zum Ziel Radebeul-Naundorf scheint man aber nicht gekommen zu sein, denn irgendwie tauchte die Ente nicht wieder auf und es fehlte ein RB-Takt nach Dresden. Immerhin wurden keine Güterzüge dadurch verpasst.


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Metrans ist ja schon Standard, aber so gut belegt auch gern gesehen, wenn schon sonst nicht so viel los ist.

In die Gegenrichtung kam als interessanteste Sichtung noch eine Class 66 mit fünf nagelneuen Schotterwagen in lichtgrau von GATX, beschriftet mit „Lausitzer Grauwacke“ und Vinci. Vorletzten Freitag auch wieder im Elbtal zu sehen gewesen, da aber mit „Elbekies Mühlberg“ beschriftet. Als das Licht fast senkrecht zur Gleisachse stand, bin ich mit Weg über einen nahegelegenen Bäcker wieder nach Hause.

Am 28.5. verkehrte die altehrwürdige E77 10 mit einem Sonderzug morgens nach Chemnitz und abends zurück. Ohne zu viel zeitlichen Aufwand probierte ich es mal auf eine der Überführungen in Plauen, natürlich kam genau ein Schlonzfleck als der Zug kam:
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Naja, immerhin auf dem letzten (vom Bahnhof Zwickau abgesehen) noch nicht modernisierten Abschnitt der Sachsenmagistrale.

Zwei Tage später lockte mich ein OSEF-Sonderzug nach Schwarzenberg an die Marienbrücke, die wollte ich zudem nochmal machen. Hätte ich die Bespannung gekannt, wäre ich wohl zuhause geblieben, aber so entschädigte wenigstens der Beifang:

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Zwar „falsche“ Richtung, aber bei der Wolkenstruktur macht sich auch ne Straßenbahn vor dem Yenidze gut. Steht noch in der morgendlichen Version mit Nachtzug/EC auf der To do-Liste…

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Rote Begegnungen auf den Marienbrücken (wenn man genau ist). Einige sagten ja, Ende Mai sollten die 182er weg sein zugunsten von 146ern… Nun, die 027 steht mit einer Unterbrechung lange Zeit in Altstadt an einem Platz nahe der Nossener Brücke rum, im Einsatz gesehen hab ich sie noch nicht (auch nicht auf Bildern). Dafür fährt tageweise gut die Hälfte der S1-Umläufe inzwischen wieder mit 143ern.

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Der Sonderzug tauchte dann pünktlich mit 285 108 auf. Hmm, naja, diese ITL-Lackvariante wird auch mal historisch sein, aber in der Kombi überzeugt das dann auch nicht ;-)

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Zwei Minuten später entschuldigte sich die ITL schon für diese unpassende Kombi mit einer besser passenden, wenn auch in silberggrau nicht so fotogen. Aber im Gegensatz zur Gravita mit Kesseln aus Rhäsa ne gute halbe Stunde eher nun bei Sonnenschein und mit Kamera drauf vorbereitet.

Als ich dann so langsam am Gehen war und noch überlegte, mein Umleiterglück noch weiter zu versuchen, tauchte dann natürlich ein RBH-143er-Doppel auf. Das hatte ich schon abgeschrieben, aber es musste mit seinen Kesseln am Zwischensignal halten. Das langte mir über die Straße und aufs Brückengeländer, auch wenn selbiges der Bahnbrücke ins Fahrwerk ragt. Immerhin überhaupt mal wieder ein RBH-Bild, da hatte ich eh noch nie Glück:

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Interessante Kesselwagen von Rail Polska am Haken, auch noch nie gesehen.

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Im Bahnhof Neustadt etwas zu essen besorgt und mal geschaut, ob nicht dort was ginge. Die Ausfahrt nach Radebeul/Klotzsche ist zwar etwas gesichtslos und wegen des Mastenwaldes kann man auch nicht in die Überwerfungen reinzoomen, aber einen Kistenzug kann man ja mal abwarten. Metrans‘ 008 gab sich gerade so bei Sonne die Ehre. Danach suchte ich etwas bei den Häusern am Bogen nach Radebeul nach einem Standpunkt, aber da ist einfach nix zu machen, zu tief. Wenn mal der Hp Bischofsplatz in Betrieb ist könnte sich das aber ändern.

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Ein Schuss „aus der Hüfte“ wurde es dann noch, der mir gar nicht mal so schlecht gefällt. 143 885 ist ganz gut im Lack, später wird die S1 dann zwei Gleise weiter hinten verkehren und an dieser Stelle schon am Einbremsen in den neuen Haltepunkt sein.

Ich wechselte dann mal zu Fuß gen Pieschen, um vllt. noch ein Bild im Bauzustand machen zu können. Am Behelfsbahnsteigende Ri. Radebeul steht es sich gar nicht so schlecht und man kriegt noch etwas Fabrikkulisse drauf, später wird das auch nicht mehr gehen. Die Sonne stand auch schon fast wieder senkrecht zum Gleis, aber Wartezeit war eh totzuschlagen. Güterzüge erwischte ich zwar nicht, die tauchten erst in den Trassen der S-Bahnen auf bzw. verklemmten zumindest meine um drei Minuten, aber damit konnte ich ja nicht rechnen. So blieb nur die dreckige 101 007 mit Ersatz-IC 2903 aus Leipzig:

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Ich steuerte noch Radebeul-Zitschewig an, die Überwerfung hatte ich schon länger auf dem Schirm, wenn auch wenig Hoffnung auf einen ordentlichen Standpunkt an der Berliner Bahn. So war es dann auch, alles, was etwas Höhe bieten könnte, leider zugewuchert. So war nur ein Standpunkt unten am Ackerrand möglich, wo man natürlich so gut wie nichts von den Radebeuler Weinbergen sieht. Immerhin eine saubere 120 in Form der 122 am Hungaria bei Sonne:

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Die Anordnung von Pfosten und Masten macht das Auslösen auch nicht einfacher…

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Auf dem Rückweg zum Haltepunkt kam dann noch bei etwas Sonne passend wohl der Kesselzug von vorhin, nun mit Fretchen 37014 (vmtl.) bespannt, daher. Hier wurde ein Busch unterhalb der Lok eingestutzt, hier sieht man wenigstens ein bisschen was von den Weinbergen. Mit etwas weniger Bewuchs (und einer Leiter) wäre es eigentlich ganz passabel dort… Weiter links steht am unteren Gleis leider ein Mast, falls jemand dort ein freies Mastfeld vermutet.


Am Nachmittag des 4.6. wurde ein Getreidezug mit EBS 232 293 in Niedercunnersdorf gemeldet, am Abend also wohl gen Dresden. Kurzfristig musste es dann losgehen, Radeberg wäre schon knapp geworden. In Klotzsche konnte Philipp aber herausfinden, dass der Zug in zwei Teilen nach Bischofswerda gefahren werden sollte, wie sich später noch herausstellen sollte, wohl, weil noch Kesselwagen in Ebersbach (S) standen. Das war uns ein bisschen recht, denn Radeberg wäre bei der flotten Fahrt nicht mehr drin gewesen. Im Zug dorthin konnte so erstmal die Aussicht auf hübsche Pendlerinnen genossen werden, ehe der vorausgefahrene Norbert dort am Bahnsteig aufgesammelt und gemeinsam weiter nach Bischofswerda gefahren wurde. Dort war noch etwas Zeit bis zur RB (bzw. TL), so dass wir uns in der Stadt versorgten, wo aber gegen 18 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, wenn man von Dönerläden absieht. Dort unterwegs holte ich mir noch Infos aus Niedercunnersdorf ein mit der vagen Info, es könnte auch über Löbau gehen.

Hmm, ja, könnte, wurde aber von meinen Mitstreitern fehlinterpretiert und wir sind so erstmal gen Löbau als die Meldung kam, die Fuhre ginge doch wie der erste Teil auch über Ebersbach. In Löbau könnten wir zwar direkt wieder zurück nach Schiebock, aber dort gibt es kein Motiv für den Zug. Unterwegs konnte aber doch noch ein „Taxi“ organisiert werden, das uns zum gewünschten Standpunkt am Viadukt Putzkau brachte. Der war schon im besten Abendlicht und nachdem der TLX nach Zittau durch war und in Neukirch West den 2. Teil kreuzte kam dieser dann auch wie gewünscht auf die Chips:

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In Schiebock war der Schatten vom Bahnsteigdach natürlich schon zu lang, außerdem dauerte es mit dem weiteren Rangieren an den 1. Zugteil eh bis wir mit unserem Zug nach Dresden abgefahren waren, obwohl es da eigentlich keinen Fahrstraßenausschluss auch mit den anderen Zügen im Bahnhof geben sollte. Naja, das (einzige) Bild des Tages war im Kasten, auch wenn aus „mal eben den Getreidezug fuzzen“ wieder fünf Stunden wurden :D

Freitag, 5.6., war dann mit Norbert der Lottersteig anvisiert, schon länger auf der Liste stehend. Da Norbert nicht mehr lange in Dresden weilt und die Wettervorhersage stabil für Freitag gutes Wetter verkündete wurde dieser nicht ganz so bequem erreichbare Standort endlich in Angriff genommen.

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Bei herrlichem Sonnenschein fuhr 143 368 mit meiner RB in Plauen ein. Der Hp präsentiert sich noch recht urtümlich, so eine Halbmodernisierung aus den letzten Tagen der DR, wie es aussieht und er soll bald auf den aktuellen Stand gebracht werden. Das Bahnsteigdach in meinem Rücken hat auch dringend eine Sanierung nötig, die Stützen werden schon durch Hilfsstützen unterstützt.

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In Rathen habe ich auch erst dieses Jahr das erste Mal vor gut nem Monat über die Elbe übergesetzt, was auch daran liegt, dass diese Fähre nicht im VVO-Tarif ist. Wer die gelbe Boje im Wasser entdeckt, merkt, dass es sich um eine antrieblose Gierseilfähre handelt, die rein von der Strömung und über die Stellung der Ruder bestimmt angetrieben wird.

Nach einem Fußmarsch von gut 20 Minuten, bei dem wir auf Anhieb den richtigen Trampfelpfadabzweig vom Lottersteig fanden, war die anvisierte Fotostelle dann erreicht. Sie eignet sich zum Glück auch für beide Richtungen, die Zugdichte kam uns auch entgegen. Ein bisschen variieren konnte man zudem.

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Den Anfang machte EC 178 mit 371 003. Praktischerweise gibt es höchstens zwei 371er in gleicher Lackierung, da ist die Frage nach der Nummer dann nicht allzu schwer, wenn man sich die Umläufe hochrechnen kann oder jemand hat, der eine von beiden gesichtet hat :-)

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EN 459 war auch pünktlich und kam mit 371 001 des Weges, die ist eh ein Unikat.

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Bei den 372ern ist´s mit dem aktuellen CD-Cargo-Design nimmer ganz so leicht, ausschließen kann ich hier nur die 007, die später Lz vorbeikam. Hier passte sogar die Begegnung mit einer S-Bahn. Im Hintergrund Weissig und der Rauenstein. Der Autozug dürfte nach Falkenberg gehen.

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Mit einem Stahlzug kam der nächste Knödel mit der Nummer 014 des Weges.

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Die mittlerweile nicht mehr ganz taufrischen VTG-Getreidewagen von Tatravagonka hab ich endlich auch mal erwischt, leider sind sie schon etwas versaut. Wenn jetzt noch eine schön lackierte Lok dran gewesen wäre, so war es halt nur 189 840.

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Und wieder BLG Autorail, 008 oder 013 ist am Zug.

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Schön sauber und lackiert sind dagegen die DBSR-189er, die in ungewöhnlicher Häufigkeit dominierten, was aber nach dem Ende der 180er bei Schenker auch nicht verwundert. Hier mit einem Gemischten mit halbfertigen Schiebewandwagen am Schluss.

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Könnte man auch nochmal mit S-Bahn machen…

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186 242 bringt einen illustren Braunkohleleerzug aus Eaos, Ea und einem Fals, hier durch einen Busch verdeckt, gen Leipziger Becken. Kennern fällt noch das inzwischen historische ITL-Logo auf der Seite auf.

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Hier durfte auch mal der Stand- bzw. Sitzpunkt an der Kante auf der Wurzel aufs Bild.

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189 017 brachte eine Schlange Maersk-Schachteln ins Tschechische, auch ein hübscher Zug. Bei der Maersk-Beladung aber auch ein heißer Kandidat für TSS Cargo mit 180er, aber dieser Wunsch sollte als einziger diesen Vormittag unerfüllt bleiben.

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189 059 brachte in der Gegenrichtung Stahl über die Grenze, durfte aber erstmal hinter der S-Bahn ausrollen.

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Bei der S-Bahn darf´s auch mal voller Weitwinkel sein, so geht auch fast die ganze Schleife rein.

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Eine 186 244 hat dagegen kein Logo auf der Seite und einen normalen Fals-Park mit Braunkohle am Haken, damit die Tschechen weiterhin genügend Strom haben.

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Metrans darf natürlich nicht fehlen, 004 gibt sich die Ehre. Inzwischen haben auch die ersten Dampfer stromaufwärts Rathen und die Sonne größtenteils die Front der Bastei erreicht.

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371 003 kam mit dem 173 zurück, der mit einem ex-ÖBB-Wagen wenigstens auch ein bisschen an den Vindobona erinnert. Nun heißt der Zug aber Porta Bohemica und fährt nach Budapest.

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So langsam wird´s gut warm, das merkt auch der Tf auf der 143. Und das Heu ist so weit gewendet zu werden.

Der obligatorische Block hinter der S-Bahn wurde noch abgewartet und tatsächlich tauschte noch der Porsche mit einem Klostein auf. Nach drei Stunden wurde dann der Abstieg in Angriff genommen und um 12:32 Uhr begab ich mich allein mit der S-Bahn gen Schandau, um von dort mit der U28 über die Grenze zu fahren. Da Robin und Philipp erst mit dem 15 Uhr-EC fahren wollten, waren in Decin noch etwas mehr als zwei Stunden Zeit, die ich für eine mittägliche Session bei Priper (lautschriftlich Prschipersch) nutzen wollte. Am Tunnelportal war das Licht dann eher schon zu weit rum, also gen Prostredin Zleb (Prostrschedni Zschleb), dort gab es eine Fußgängerbrücke. Die hatte zwar auch schon bessere Tage gesehen, bot aber ein noch nicht gesehenes Motiv. Hier lag auch praktischerweise eine La, auch wenn die Vorwarnzeit auch so gut ausgereicht hätte.

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Mit 386 004 gab´s ein Wiedersehen, die musste wohl bald 3 h auf der Seite gestanden haben. Danach passierte bis zum EC außer einer U28 und einem Kohleleerpark in den Rücken nichts mehr.

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In Decin-Priper kann man gemäß Ansage nur an der ersten Tür aussteigen. Gute Lokführer schaffen es aber auch, beide Desiro-Türen an den Bahnsteig zu bringen :-)

Zu Fuß ging´s an den Hauptbahnhof, dabei verpasste ich leider eine Brille mit hübschen blauen, nicht allzu großen Chemiekesseln die Elbe querend. Im Billa kurz mit Mittagessen und leckerer Staro-Limo eingedeckt wurde dann wieder Stellung in der Mittagssonne bezogen:

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Bei meinem ersten und letzten Besuch dieser Stelle vor über vier Jahren sah es noch anders aus: Alte Brücke und Lücke gerade für eine Loklänge. Jetzt auch der mittlere Überbau erneuert, die störende Birke ist gefällt und inzwischen fahren RegioSharks. Zum Vergleich:

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Zurück auf dem schattigen Bahnsteig ließ es sich besser aushalten. Nachdem der Tf seine Maschine ausreichend abgelichtet hatte, legte er zwei Sägefahrten hin und dieselte dann auf dem Gegengleis Richtung Grenze. Das ermöglichte ein Portrait und mein erstes Bardotka-Sonnenfoto.

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Unser EC hatte +35, dieser Schnellzug mit Sarg aus Liberec „nur“ +16. Gerade hat er die Elbe überquert und ist im engen Bogen in den Hauptbahnhof eingefahren. Für diesen Bogen würde jeder Modellbahner kritisiert.

Im Speisewagen konnte dann bei kühlem Bier die Happy Hour (Pivo für 29 Kronen) und die Aussicht auf eine hübsche Mitreisende genossen werden, dabei lernten wir noch die „Löbtauer Nationalmannschaft“ kennen, die geistig noch im Reifungsprozess begriffen ist:
„Fliegen Sie auch nach Prag?“ – „Nein, wir fahren mit dem Zug. […] Wir haben n Hotel in Prag.“ – „Übernachten Sie in Prag?“ :D

Mit einem Elefanten ging es noch kurz nach Vrsovice (Vrschovize) rüber, dort dieselte leider gerade eine Bardotka mit zwei Mitteleinstiegswagen aus. So mussten wir mit einem normalen Elefanten am Hausbahnsteig im besten Abendlicht vorlieb nehmen:

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Der Abend wurde dann gemütlich in zwei Prager Lokalen verbracht, das Rettungskonzept im Hotel warf Fragen auf: Bei Feuer an der Rezeption Bescheid geben, damit der Notausgang aufgeschlossen werden kann – aber wie?
Das Frühstücksbuffet war aber ganz gut und wurde ausgiebig genossen, bevor wir uns nach Masar-y-Scharif... äh an den Masarykovo-Bahnhof begaben, um auf die Bereitstellung des Sonderzuges zum 30. Geburtstag des KZC mit zahlreichen anderen Fahrgästen zu warten. Ich nutzte die Wartezeit nochmal für ein Bild eines T3 im schönen Morgenlicht vor diesem Stadttor, auch wenn man das sicherlich nochmal mit mehr Tele von weiter hinten umsetzen könnte:

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Im Bardotka-Sandwich ging es zunächst auf der Hauptstrecke bis Vrnany, wo ein fast halbstündiger Aufenthalt war, bevor es über die Dörfer weiter nach Lovosice ging. Der Zug war kostenlos und es wurden vom Vorsitzenden als Schaffner persönlich noch historische Edmondsonsche Fahrkarten Prag – Bad Schandau ausgegeben. Die Personenwagen (zwei Abteil- und zwei Halbgepäckwagen Bauart Bautzen) scheinen auch recht neu beim Verein zu sein, innen noch altes CD-Interieur, außen frisch auf CSD Epoche IV getrimmt.

Am Bahnsteig war kein so gutes Bild möglich, weiter hinten schon wieder eher als Pepin mit dem EC nach Hamburg überholte. Die tschechischen Kollegen verscheuchten rechtzeitig einen beleibteren Kollegen aus dem Schussfeld:

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Ab Vrnany konnten dann auch ein paar bekannte deutsche Fotografen am Streckenrand gesichtet werden, wobei beim Topmotiv bei Mnetes (Mnjetes) keiner stand: Dort gab sich ein zufälliges Stelldichein mit einem alten Traktor an einem Häuschen. In Straskov (Straschkof) war ein 25-minütiger Kreuzungshalt mit dem Gegenzug vorgesehen, ich hielt die Stellung im Abteil und konnte deshalb kein Bild von seiner Einfahrt machen, im Nachhinein betrachtet wäre das Rausgehen auch nicht so kritisch gewesen. Über die planmäßig nicht mehr befahrene Strecke ging es dann nach Libochovice, wo kopfgemacht wurde. In diesen 5 Minuten war immerhin ein Bild drin:

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Lovosice wurde dann pünktlich erreicht, wobei uns die gebotenen Stände nicht so begeistern konnten (komischerweise kein Bratwurststand) und eine Mitfahrt ins Chemie- und Zementwerk bei den hohen Temperaturen mit so vielen Leuten nicht zu begeistern wusste. Nebenbei machten uns dreien die Pollen gut zu schaffen, so dass wir getreu dem Motto „Man soll aufhören, wenn´s am schönsten ist“ die Heimfahrt antraten und die saubere klimatisierte Luft im Elefanten nach Decin zu schätzen wussten.

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Letzten Donnerstag gab´s dann noch als Zufallssichtung einen Dosto-IC mit 146er-Sandwich (553 und 570) im Dresdner Hbf zu sehen, weshalb auch nur das Smartphone am Start war. MIt der DRI-Funktion wäre vllt. sogar noch mehr rauszuholen gewesen als nur manuell die Belichtung zu ändern. Der Dosto-IC an dieser Stelle hat übrigens nur etwa anderthalb Jahre Verspätung...

Grüße, insbesondere an Mitfahrer und –fotografen,
Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Friederich
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Re: Entlang eines Tals oder quer hinüber [m46B]

Beitrag von Friederich »

Servus Hannes,

wie immer ein gelungener Bilderbogen von "etwas weiters weg" .

Vor allem die "eingerahmten" von
Hannes hat geschrieben:Trampfelpfadabzweig vom Lottersteig fanden, war die anvisierte Fotostelle dann erreicht.
hier aus gefallen mir.

Grüßle
Friederich
Betrachte jeden Augenblick wie eine schöne Blume, dann wird jeder Tag wie ein schöner Strauß.
Karl Ferdinand Gutzkow
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