am letzten Donnerstag (8. Mai) fand abends ab 22.20 Uhr die Probefahrt von Lok Lina statt. Die Uhrzeit "mitten in der Nacht" ist etwas ungewöhnlich, wegen der dichten Belegung der Strecke durch den Ringzug ging es aber nicht anders.
Hier steht die Lok als Zug Lz 77700 zusammen mit dem "Angstriebwagen" T1 Abfahrtbereit am Trossinger Museumsbahnsteig.



Die Stirn- und Schlußbeleuchtung an den beiden Museumsfahrzeugen ist übrigens ungewöhnlich hell. Liegt vielleicht auch daran, dass auf der Fahrleitung statt der Nennspannung von 600 V fast 700 V anliegen. Die Beleuchtung erinnert somit etwas an die Märklin Loks aus der Vorkriegszeit.
Nach Ankunft des letzten Ringzuges in Trossingen Stadt musste dieser erst noch in den Museumsteil des Bahnhofs rangiert werden. Dann konnten wir mit unserer ungewöhnlichen Fuhre losfahren ...

Während der Fahrt an den Staatsbahnhof konnte ich keine Aufnahmen machen, ich wurde als "Stromabnehmer-Matrose" an den Seilen im T1 benötigt. Der vordere Stromabnehmer am T1 machte irgendwie ärger und tat nicht das, was er eigentlich tun sollte. Somit endete unsere Fahrt zunächst schon nach wenigen Metern in der Kurve im Stadtbahnhof wegen akutem Strommangel. Wo hatten wir denn das Problem kürzlich schon einmal ...??? Also hat der kleine Stefan den hinteren Stromabnehmer bedient und ihn immer dann an die Fahrleitung angelegt, wenn unser Lokführer Herbert im Führerstand vorne nach Strom gerufen hat. Da der hintere Stromabnehmer gegen die Fahrtrichtung läuft, ist dies mit etwas Risiko für Fahrleitung und Stromabnehmer verbunden. Deshalb haben wir immer nur dann kurzzeitig Strom gezogen, wenn wir mit der Geschwindigkeit vor dem Verhungern waren. Bergab ging das aber ganz gut.
Hier steht die Fuhre am Staatsbahnhof und wartet nach einem kurzen Check der Radlager als Zug Lz 77701 auf die Rückfahrt nach Trossingen Stadt.


Auf der Bergfahrt musste Lina dann zeigen, ob der Kuraufenthalt erfolgreich war...
Nun ja, was soll ich sagen: So richtig fit ist die alte Dame offenbar noch nicht. Jedenfalls hatte sie große Mühe, den Triebwagen im Schlepp die Steigung nach Trossingen hoch zu ziehen. Die Geschwindigkeit kam nicht über 15 km/h und ab Fahrstufe 5 hat sich der Deckenschalter mit einem markanten "klack" verabschiedet. Durch mehrere Zwangshalte auf freier Strecke hat unsere Bergfahrt dann etwas länger gedauert als ursprünglich geplant. Die Schranken an den Bahnübergängen hatten jedenfalls keine Lust auf uns zu warten. Vor jedem, in der Zwischenzeit wieder geöffneten Bahnübergang hieß es dann anhalten und warten bis die "Auto HET" (Automatische Hilfseinschalttaste oder so ähnlich) den Übergang dann wieder schloß. Jedenfalls sind wir mit reichlich Verspätung gegenüber dem Fahrplan und mit rauchenden Anfahrwiderständen (pfui das stinkt aber gewaltig) dann doch noch heil in Trossingen Stadt angekommen.
Fazit: Lok noch nicht 100% wieder fit, Fahrschalter und Deckenschalter müssen noch einmal überprüft werden. Die neu gewickelten Fahrmotoren scheinen aber OK zu sein. Das Team ist aber optimistisch, Lina wieder 100% fit zu bekommen ...
Viele Grüße und bis demnächst mal
Stefan