Ferbusse Allensbach-Umfrage

Sonstiges, worüber man sich das "Maul" zerreisen kann.
wolfgang65
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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von wolfgang65 »

Vielfahrer hat geschrieben:...
Deswegen Feuer frei! Hoffentlich kriegen die vom Land die Quittung und sind bald weg vom Fenster. Im nächsten Schritt gehört DB-Netz nicht unter die Obhut des Staats, sondern zerschlagen. Keiner, der Fehlleistungen produziert, soll sich in dem großen Haufen verstecken können oder mir mit Empfehlungen kommen, dass der Kunde versprochene Leistungen selbst vormelden muss. Eine Perversion eines Dienstleistungsbetriebs.

Nein, KBS 720, lass das Schwein ruhig pfeifen. Es ist zu spät.

Vielfahrer

Lieber Vielfahrer,

mit solchen Aussagen disqualifizierst Du Dich aber selber am meisten. Ich glaube es wäre besser Du setzt Dich mal ruhig ein paar Tage in ein Kämmerlein und denkst nochmals darüber nach was Du hier von Dir gegeben hast. Jeder kann durch äußere Umstände manchmal etwas überfordert sein...

Grüße

Wolfgang
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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Gleisexperte »

noch zu Wolfgang 65,

von wegen die Schweizer Bahn ist hochsubventioniert. Diesem Trugschluss habe ich auch lange geglaubt, bis ich mal von Schweizer Bähnlern aus der oberen Etage aufgeklärt wurde. Ins Netz investiert wie bei uns der Staat. Für den Betrieb erhalten die Bahnen u. Busse der Schweiz rund 33 Prozent von der öffentlichen Hand. Den großen Rest müssen die Anbieter durch gute Angebote selbst erwirtschaften. Da ist Hirnschmalz gefordert. Daran fehlt es bei uns, einmal im Fernverkehr u. dem voll subventionierten Nahverkehr. In der Schweiz gibt es gibt es niht so riesige Wasserköpfe in der Verwaltung, die nur Geld verschlingen.
Ein praktisches Beispiel: Als der Seehas vom Landkreis Konstanz ins Leben gerufen wurde, gab es zwei Interessenten: die DB und die damalige Mittelthurgaubahn (heute SBB Deutschland): Das ging noch ohne Ausschreibung. In der Zuschlagssitzung kamen 5 Vertreter der DB u. einer der MthB. Trotz langer Vorbereitungen konnten die fünf Mitarbeiter der DB keine Zusage geben, da müssten noch andere gehört werden. Von der MthB kam diese sofort.
Habe in die SBB-Konzernzentrale in Bern einen guten Einblick. Da kommen immer wieder DB-Vorstände vorbei u. wollen den Schweizern mit PPS-Präsentationen wirklich Mist verkaufen, was man zum Bahnfahren überhaupt nicht benötigt. Da sollte man im eigenen Land erst mal für einen ordentlichen Bahnbetrieb sorgen.
Wie sagte der frühere SBB-Chef Waibel: Die Bahn fährt am günstigsten, wenn sie pünktlich ist u. der Kunde zufrieden.
Bei uns wird alles schöngeredet oder schöngerechnet. Planungen sind völlig überteuert. Zum Gegensatz in der sonst teuren Schweiz ist der Bahnbau gegenüber uns ein Klacks. Die neun Kilometer lange Durchmesserlinie unter Zürich, die Mitte des Jahres teilweise in Betrieb ging, kostete lediglich 1,7 Milliarden Euro. Da wurde an nichts gespart und das alte Verwaltungsgebäude der Maschinenenfabrik Oerlikon wurde noch um 60 Meter verschoben.

Kannst mir glauben, da kenne ich mich aus. Fahre seit den 60er-Jahren Bahn. Der große Abstieg begann mit der Privatisierungvor allem ab Dürr u. Mehdorn.

Es grüßt der
Gleisexperte
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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Vielfahrer »

wolfgang65 hat geschrieben: Lieber Vielfahrer,

mit solchen Aussagen disqualifizierst Du Dich aber selber am meisten. Ich glaube es wäre besser Du setzt Dich mal ruhig ein paar Tage in ein Kämmerlein und denkst nochmals darüber nach was Du hier von Dir gegeben hast. Jeder kann durch äußere Umstände manchmal etwas überfordert sein...

Grüße

Wolfgang
Genau das werde ich nicht tun. Ich habe das Glück, bei verschiedenen Anlässen häufig auf Abgeordnete von Bund oder Land zu treffen. Dort werde ich ansetzen. Steter Tropfen höhlt den Stein, das ist fortan meine Devise. Mein eigener Erfahrungsschatz ist da unermesslich.

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Das Land bestellt gegen teures Geld (mehrere Hundert Millionen Euro pro Jahr) Züge von Villingen nach Rottweil oder Tübingen nach Horb und andernorts, vernetzt diese und hält die vereinbarten und überprüften Mindestübergangszeiten bei der Fahrplanerstellung ein. Die zugesagte Leistung wird aber nicht erbracht, aber trotzdem voll abgerechnet. Vielleicht weil angeblich nicht instruiertes oder demotiviertes Personal eingesetzt ist, die Fahrzeuge oder Bahnübergänge wegen mangelhafter Wartung streiken und anstelle sachgerechter Information werden irgendwelche peinlichen Dankes-Ansagen vom Band abgespielt oder es wird auf Bahnsteigdurchsagen verwiesen, die nicht erfolgen, weil es dem Personal zu peinlich ist, seine Fehlleistungen einzugestehen. Der Kunde zählt im System DB einfach gar nichts. Es gehört ein Abrechnungsmodus her, der Fehlleistungen massiv bestraft, z.B. sollte für versprochene, jedoch nicht eingehaltene Anschlüsse rein gar nichts vom Land bezahlt werden. Dann braucht man DB-Netz gar nicht aktiv zu zerschlagen, die melden dann alsbald von selbst Konkurs an. Es grenzt wirklich an Volksverdummung, Züge, die 5,9 Minuten Verspätung haben, noch als pünktlich zu bezeichnen, wobei einem wegen ein oder zwei Minuten die Anschlüsse abgehängt werden mit der Folge, dass man 90 Minuten später seine Termine oder Ziele erreicht.

Um beim pfeifenden Schwein zu bleiben: Der am Kunden desinteressierte Saustall DB gehört vollständig ausgemistet! Bei jeder Gelegenheit, wo ich das kann, werde ich mich dafür engagieren.

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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Karl Müller »

mmmhh, ok, ich kann den Frust verstehen, aber -

nehmen wir mal an das nach einer fiktiven Ausschreibung Horb - Tübingen an ein privates Unternehmen geht und

Stuttgart - Singen ebenso.

Wäre ja möglich.

Wird das dann besser? Sind dann die BÜ`s in besserem Zustand? Ist der FDL in Horb nicht sogar derselbe - der sogar mit mehr Frust ( weil DB Regio verloren hat!) die Züge nicht warten lässt?

Keine Frage - solche FehlLeistungen sind kontraproduktiv - aber, wer hat den Vertrag mit der DB damals ausgehandelt?

Und, geschieht das einem vor 9.00 Uhr - da kann der Nahverkehr richtig teuer sein, ohne Ermäßigung, und das ist eines der Hauptprobleme des ÖPNV - beim IV wartet der Anschluß IMMER ( das Auto)

Gruß Oli
Zuletzt geändert von Karl Müller am Fr 8. Aug 2014, 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Vielfahrer »

Karl Müller hat geschrieben: Wird das dann besser? Sind dann die BÜ`s in besserem Zustand? Ist der FDL in Horb nicht sogar derselbe - der sogar mit mehr Frust ( weil DB Regio verloren hat!) die Züge nicht warten lässt?

Gruß Oli
Genau so wird es kommen, wenn man dem Monopolist DB-Netz nicht Einhalt gebietet. Deswegen muss das System geändert werden. Wer eine zugesagte Leistung nicht bringt, gehört weg, zumal wenn er vorsätzlich handelt. Die exorbitant hohen Trassenpreise dürften keinesfalls bezahlt werden, wenn die Leistung nicht erbracht wird. Fehlt dem Laden das Geld, muss er a) seine Leute ihrer Leistung entsprechend schlechter bezahlen oder entlassen und b) irgendwann aufgeben. Während viele Kunden das längst eingesehen haben und, wie Du feststellt, sich auf ihren PKW verlassen, wird der Besteller der Leistungen, der erheblich mehr bezahlt als der Kunde vor 9 Uhr, von der DB immer noch zum Depp gemacht.

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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Sascha »

Hallo Vielfahrer,

den Frust gegenüber der DB kann ich gut verstehen, aber wie Andreas (KBS 720) sagt, darf man nicht alle über einen Kamm scheren.

Es gibt auch nette "DB-Leute", die versuchen, einem zu helfen.

Beispiel gefällig:

RE ab Bonndorf hat 5 min verpätung (wie oben in einem Thread schon geschrieben), DB geht auf S41 (Privatbahn?!), der K'inIN (Kundenbetreuerin im Nahverkehr) rief beim Fdl (allerdings weiß ich nicht, wo), das die S41 bitte warten soll, da viele Umsteiger, auch auf die OSB nach Hausach/Offenburg gibt (ich war einer davon :Frol: ). Die S41 konnte max. 3 min warten, was sie auch gemacht hat. So bekamen wir nich rechtzeiztig die S41.

Aber weil ein Raucher noch auf dem Trittbrett stand (kam aus unserem RE), bekamen wir +5 min. Der TF meinte, das sich die Fahrgäste beim Raucher bedanken sollen, da er wegen Ihm nicht abfahren kann. Der machte den Eingangsbereich schnell frei. Durch zügige Fahrweise konnte der Zug die 5 min aufholen. Ich bekam meinen Anschluss in Freudenstadt (und alle anderen auch) und alle warten glücklich.

Auch manche FdLs sind sehr freundlich, wenn man sie was fragt, wie zwei in Hausach und der eine in Schiltach (der andere war ein Griesgram :pfeifen: ).

Gerade der Job des "Rotkäppchens" (Ansprechpartner in den Bahnhöfen am Bahnsteig, wenn es sie noch gibt!) ist sehr hart.

Das diese Leute Frust schieben, kann man auch verstehen, ist bei meinem Job nicht anders.

Es gibt auch Leute, die machen nur "Strich" Ihre Arbeit, kein bisschen mehr (hab ich auch im Betrieb, solche Faulsäcke!). Die gibts überall. Vielleicht bist du an solche Leute geraten oder, das ist mir auch schon passiert, das er es vergessen hat, weil was anderes wichtiges dazwischen gekommen ist.

Nur mal meine Meinung.

Zum Thema Fernbus kann ich nur sagen, das für mich der Fernbus noch keine Alternative ist, da ich keine Haltestelle in der Nähe haben, sondern auch wieder große Entfernung mit dem ÖPNV zurücklegen muss. Daher kann ich dazu nicht sagen.

Gruß und gut's Nächtle

Sascha (muss heute abend wieder schaffe) :hallo/ade:
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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Vielfahrer »

Sascha hat geschrieben: Zum Thema Fernbus kann ich nur sagen, das für mich der Fernbus noch keine Alternative ist, da ich keine Haltestelle in der Nähe haben, sondern auch wieder große Entfernung mit dem ÖPNV zurücklegen muss. Daher kann ich dazu nicht sagen.
Die Neue Zürcher Zeitung hat sich heute dss Themas Fernbusse in längeren Artikeln angenommen. Der für Verkehrssachen zuständige Redakteur Paul Schneeberger führt u.a. aus:

"Deutsche Fernbusse machen europäischen Bahnen Beine

Seit Deutschland den nationalen öffentlichen Personenverkehr auf der Straße vor knapp zwei Jahren überraschend liberalisiert hat, klappern bei den Bahnverantwortlichen die Zähne, in der Bundesrepublik ebenso wie in den umliegenden Ländern. Verglichen mit dem traditionellen Landverkehrs-Carrier Eisenbahn ist die neue Konkurrenz nur schon deshalb flexibel, weil sie verhältnismäßig geringe Investitionen benötigt, um Angebote zu lancieren oder zu modifizieren. Die Straßen sind ohnehin da und es bedarf lediglich eines Autocars, schon ist man im Geschäft. Grundsätzlich ist die Dynamisierung zu begrüßen, welche die neuen Player im öffentlichen Personenverkehr zu Lande ausgelöst haben.

Verkehrsbeziehungen, denen die großen Apparate der Staatsbahnen den Status ewiger Dornröschen zugedacht hatten, wie Zürich - München oder Zürich - Stuttgart, profitieren seither von mehr Verbindungen und günstigeren Preisen. Und angesichts der lange Zeit grossen und noch immer nicht ganz ausgeräumten Kalamitäten im Bahnverkehr Nordschweiz - Italien erstaunt es, dass erst jetzt jemand eine Buslinie einrichtet, auf der man einfach von Zürich nach Mailand reisen kann.

Die Liberalisierung in Deutschland ist europaweit bedeutsam, weil das Land nicht nur der größte Verkehrsmarkt in der Westhälfte des Kontinents ist, sondern auch dessen Verkehrsdrehscheibe. So revolutionär die Alltäglichkeit des Autobusses im Verkehr zwischen Städten unserer Breiten sein mag, anderswo in Europa ist sie längst etabliert. Am stärksten ausgeprägt ist die Arbeitsteilung zwischen Eisenbahn und Autobus auf mittlere und längere Distanzen in Grossbritannien, Bahn und Bus haben dort, in einem Land mit großen Verkehrsströmen, dessen Dimension jenen des ehemaligen Westdeutschland entsprechen, klare Profile.

Wer schneller als auf der Straße vorankommen will oder wem an ernsthaftem Reisekomfort gelegen ist, der nimmt den Zug, was eine erhebliche Zahlungsbereitschaft voraussetzt. Wem ein tiefer Preis wichtig ist und wer sich nicht um die Staus auf der Straße schert, der benützt den Bus. Beide Verkehrsmittel zeichnen sich durch dichte Fahrpläne und zusätzliche Dienste aus. So ist zum Beispiel der in SBB-Zügen nicht vorgesehene kostenfreie Internetzugang dort in jedem Überlandbus Standard. Unter dem Strich basiert der öffentliche Mittel- und Langstreckenverkehr zu Lande in Grossbritannien auf zwei Verkehrsträgern, und er ist aufgeteilt in drei Wagenkassen: Die erste und zweite auf der Schiene und die dritte auf der Straße. Mit den Bussen haben Billigfluggesellschaften dort längst Pendants auf dem Boden erhalten.

Es ist davon auszugehen, das sich das öffentliche Verkehrssystem in Deutschland in dieselbe Richtung entwickeln wird. Im Moment sind die Unsicherheit groß, und die Stimmen sind zahlreich, die vor einer Kannibalisierung des Systems Eisenbahn warnen. Dem Vernehmen nach ist die Deutsche Bahn denn auch daran, ihr Grundangebot im Fernverkehr zu überprüfen, je sogar der dort in der Regel angebotene Stundentakt soll zur Disposition stehen. Wie der Fall Grossbritannien zeigt, ist eine defensive Strategie ein falscher Ansatz, der neuen Konkurrenz Paroli zu bieten. Vielmehr sollte diese Ansporn sein, die klassischen Tugenden der Eisenbahn, wie Verlässlichkeit, Komfort und Geschwindigkeit, zu stärken."

Sehr guter Bericht, findet Vielfahrer
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Hannes
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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Hannes »

Karl Müller hat geschrieben:mmmhh, ok, ich kann den Frust verstehen, aber -
Ich auch und kann ihn persönlich nachvollziehen. Gerade zwei meiner vier letzten Fernverkehrsreisen im Süden innerhalb der letzten Woche haben mir Verspätungen gebracht, wenn auch nur von höchstens einer Stunde und zum Glück auch nach Terminen und nicht davor. Trotzdem ist auch gerade die Information oftmals mangelhaft, da braucht man sich nicht wundern, wenn aus Unwissenheit und/oder Wut dann solche Ereignisberichte wie hier im Forum auftauchen.

Letzten Freitag war ich von Dresden über Mannheim (Termin) nach Hause (Heidenheim) unterwegs. Bis Mannheim keinerlei Probleme, alles modern, alles pünktlich. In Mannheim-Seckenheim war dann schon der Bahnsteig wieder ein gutes Beispiel dafür, dass nichts länger hält als ein Provisorium: Für die S-Bahn Rhein-Neckar hat man anno dazumal auf den 55 cm-Bahnsteig eine Holzkonstruktion für die Höhe eines 76er-Bahnsteigs errichtet, man sieht der Konstruktion an, dass sie in die Jahre gekommen ist. Gleiches gilt für die Fußgängerüberführung, die man in meinen Augen am sinnvollsten an die wohl auch erst vor einigen Jahren neu erbaute Straßenbrücke hätte anschließen können. An dem schmalen Inselbahnsteig Richtung Heidelberg saußen dann die Fernverkehrszüge mit geschätzt mind. Tempo 120 vorbei. Ab Heidelberg bin ich mit dem IC weiter, der Wagen hatte eine kleine Flachstelle, das macht bei bis zu Tempo 200 natürlich Bock. Vor Vaihingen dann aus heiterem Himmel 10 Minuten Verspätung, Grund wurde keiner genannt. In Stuttgart klappte es mit dem Anschluss zur Remsbahn, doch der IRE 19439 fuhr einfach nicht ab. Irgendwann gab´s eine Durchsage auf dem Bahnsteig, der Lokführer solle sich beim Fahrdienstleiter melden, für die Fahrgäste gab´s keine Info. So langsam wurde auch die Abfahrtszeit des planmäßig nachfolgenden RE nach Aalen am Nachbargleis erreicht, da kam dann kurz nach Abfahrtszeit dann die Banddurchsage mit dem Einsteigen, was einige aus meinem Zug noch zum schnellen Wechsel angespornt hat. Schließlich wurde dann auch in unserer Garnitur durchgesagt, dass der Zug ausfalle und man bitte in den danebenstehenden RE umsteigen möge. Das hat natürlich auch nochmal 1-3 Minuten gekostet, warum geht das nicht früher? Dass der Zug nicht mehr planmäßig fahren wird und den RE auch nirgends sinnvoll überholen kann, ist keine Erkenntnis, die erst bei der Einsteigeaufforderung für den RE gekommen sein wird. Erst im RE wurde meiner Erinnerung nach kurz vor Bad Cannstatt dann durchgesagt, dass wir eine kleine Verspätung aufgrund einer Oberleitungsstörung in Waiblingen hätten. Wie ich dann in Aalen von einem Bekannten auf dem Containerzug nach Giengen erfahren hab, den ich mir dann für den Heimweg "gegönnt" habe, war diese Oberleitungsstörung in Waiblingen rund 3 h lang, ich hatte also nur die letzten Auswirkungen zu spüren bekommen. Warum ist diese Info wieder hängen geblieben?
Abgesehen davon kam ich mir schon bei der IC-Fahrt vor wie bei dem Eintritt in ein überdimensionales Eisenbahnmuseum: In Sachsen hat sich in den letzten Jahren viel getan, 2010 war in Dresden noch fast jeder ellokbespannte Zug mit 143 unterwegs, inzwischen quasi überall Niederflur und modernere Loks, nur ein paar wenige Leistungen sind noch beim Trabi verblieben. Mein IC-Wagen in Heidelberg war zwar ein modernisierter, aber den Zahn der Zeit spürt man trotzdem. Genauso geht es mir dann beim Wechsel in den n-Wagen der Remsbahn, zwar neue Polster, aber recht unnachgiebiger Kunststoff und dann noch eine ständig scheppernde Abteiltür. Das Drehgestell knarzte auch ohne Ende, ein Bekannter bei Regio meinte, da würden manche Wagen schon auf den Notlaufeigenschaften rumkrebsen.

Gestern ebenfalls wieder ein nerviges Ereignis, Fahrt von Pfaffenhofen (Ilm) nach Heidenheim über München. RB flott und nur leicht unpünktlich (2-3 Min), in der Hinsicht unkritisch für den Anschluss. Als ich dann auf den Bahnsteig für meinen IC kam, war der schon gut gefüllt, heute ist ja Feiertag in Bayern. Es waren schon ca. 15 Min Verspätung angeschlagen, natürlich ohne Grund. Etwa 10-15 Minuten nach Planabfahrt wurde dann ein Ersatzpark mit 120er bereitgestellt, das Einsteigen klappte trotz der Menschenmengen recht flott und es bekam auch noch jeder einen Sitzplatz. Dann standen wir da aber erstmal... Auf dem Nachbargleis war zuvor schon eine 101 mit 3 IC-Wagen als 60418 beschriftet eingelaufen, da hat sich sofort ES 64 U2 - 026 an die andere Seite gesetzt, ich dachte, da geht´s wieder ums Rangieren, betrifft uns nicht. Gerade als ich einem Bekannten eine SMS schreiben wollte, dass wir wohl mind. eine halbe Stunde später seien, schlossen sich endlich die Türen und es ging los. Bis Ulm konnten wir die Verspätung dann sogar auf gut 35 Minuten ausbauen, geärgert habe ich mich allerdings, als ich gesehen habe, dass ES 64 U2 - 026 mit ihren 3 IC-Wagen im Bayerischen Bahnhof stand und somit offensichtlich als Lr 10 Minuten vor unserem vollen IC auf die Strecke durfte! Wer entscheidet so einen Müll? Mein Anschluss war natürlich weg, so lange können die Züge der Brenzbahn nicht warten. Immerhin konnte ich im Zug dann noch eine nette Bekanntschaft machen und hab mich in Heidenheim eine Stunde verspätet mit dem Betriebsleiter unserer Busgesellschaft auf ein Bierchen getroffen, der kennt sich ja immerhin aus im Verkehrsbereich :zwinker:
Eine Fahrkarte für die Verbindung hätte ich mir in dieser Hinsicht aber sogar ersparen können, als dass selbst im IC nicht kontrolliert wurde, sondern man wohl um die Anschlüsse bemüht war.
Karl Müller hat geschrieben:nehmen wir mal an das nach einer fiktiven Ausschreibung Horb - Tübingen an ein privates Unternehmen geht und

Stuttgart - Singen ebenso.

Wäre ja möglich.

Wird das dann besser? Sind dann die BÜ`s in besserem Zustand? Ist der FDL in Horb nicht sogar derselbe - der sogar mit mehr Frust ( weil DB Regio verloren hat!) die Züge nicht warten lässt?
Stuttgart-Singen ist mit dem "Interimsfahrplan" natürlich ein schlechtes Beispiel, da bleibt ja die DB :zwinker:
Aber da es ja primär um die Infrastruktur geht: Ich habe mich auch schon gefragt, ob man nicht auch den Betrieb und Unterhalt der Infrastruktur ausschreiben könnte. Problematisch dabei ist halt, dass das meiste Personal ja sowieso übernommen werden müsste, da die Leute ja Ortskenntnis bräuchten. Trotzdem ist es mit Sicherheit auch eine Frage, was (ganz) oben entschieden wird und wie diese Anweisenden motiviert sind. Bei kleineren, wirklich selbständigeren Einheiten klappt es doch meist besser, wie auch die DB-Mittelstandsoffensive gezeigt hat. Gerade in Bezug auf Bauarbeiten finde ich die Trennung von Gleisnetz und Stationen ungünstig, denn hier trennt sich etwas, was an sich zusammengehört. Bei einem Vortrag neulich bei uns in Dresden durch den Pressesprecher der Erzgebirgsbahn nannte er das als einen Vorteil, die Dauer von SEV könne so bedeutend verringert werden und der Fahrgast hat nach einer komplexen Baumaßnahme eine komplett fertige Strecke und nicht erst ein gerichtetes Gleis und dann irgendwann später neue Bahnsteige. Mit so einer regionalen Marke identifizieren sich auch die Fahrgäste mehr, durchaus auch die jüngeren wie er meinte, die sich nun auch bewusster für die Erzgebirgsbahn in der Freizeit entschieden.

Innerhalb der DB Netz haben wir ja auch gewisse Trennungen wie zwischen dem Fern- und Ballungsnetz und den Regionalnetzen. Ich habe es einmal von einem jetzt Heidenheimer Fdl mitbekommen, der zuvor an einem motivmäßig bekannten Keilbahnhof in der Nähe war und sich im Falle einer Modernisierung seines Bahnhofs vor einer Versetzung noch weiter weg schützen wollte. Der Umbau verzögert sich aber, ich habe keine Ahnung, was dort aktuell an Zeiträumen angedacht ist, und er hockt jetzt in Heidenheim im Regionalnetz "fest". Das motiviert die Mitarbeiter ja auch nicht unbedingt. Die Stimmung auf dem Stellwerk soll auch eher schlecht sein, auch wenn es so die nächsten Jahrzehnte wohl erstmal bestehen bleiben dürfte, weil wir ja ein regionales ESTW haben. Die Fdl scheinen aber fähig, den Verkehr auf ihrer Strecke so flüssig wie möglich zu halten und auch mal von sich aus schon die BZ wegen Abweichungen zu kontaktieren ohne Anfrage des Zugpersonals.

Dem Fdl in Horb sollte die Farbe der Züge also an sich egal sein, für ihn sollte es Motivation sein, seinen Betrieb pünktlich abzuwickeln und zufriedene Kundschaft (EVU wie Reisende) zu haben. Wenn das mit der Pünktlichkeit nicht klappt, dann geht es um die Anschlusssicherheit. Dann muss er sich auch nicht in seinem Stellwerk verschanzen, wenn mal etwas daneben geht.
Karl Müller hat geschrieben:Keine Frage - solche FehlLeistungen sind kontraproduktiv - aber, wer hat den Vertrag mit der DB damals ausgehandelt?
Eine andere Landesregierung mit anderen Hintergedanken.

Ich habe mir gerade auch extra nochmal die Schienennetz-Nutzungsbedingungen der DB Netz in Bezug auf Entschädigung bei Verspätung angeguckt (Hervorhebungen durch mich):
DB Netz AG SNG 2014 hat geschrieben: 6.2.3.1.2. Datenmodell

[...]

Anreizrelevante Züge

Die ZB wählen in der Zeit zwischen dem Abschluss des ENV für den jeweiligen Netzfahrplan (Ziffer 4.2.1.3 i. V. m. Ziffer 2.1 der AGB-IN (Anlage 1.6 der SNB) und dem 30.09. eines Jahres die Zugnummern der Züge aus, für die das Anreizsystem Anwendung finden soll. Hierbei müssen 20 Prozent der im Rahmen des Netzfahrplans zugewiesenen Zugtrassen ausgewählt werden. Vom Anreizsystem ausgenommen sind Züge des Gelegenheitsverkehrs, Züge der Gleichstrom-S-Bahnen Hamburg und Berlin und Züge, die
aufgrund der Streckenverhältnisse eine besondere Form des Fahrplans benötigen (z. B. Zugleitbetrieb).
Die Auswahl der Züge ist als Exceldatei (Formatvorgabe erfolgt durch DB Netz AG und wird per Kundenschreiben bekanntgegeben) innerhalb des o. g. Zeitraums an das zuständige Kundenmanagement zu senden.

Verkehrsartbezogene Pünktlichkeitsziele

Die verkehrsartbezogenen Pünktlichkeitsziele des Anreizsystems für das Fahrplanjahr
2014 sind für die Verkehrsarten
 Personen-Fernverkehr 81,5 Prozent,
 Personen-Nahverkehr 93,5 Prozent,

 Güterverkehr 80,0 Prozent.
Die Pünktlichkeit wird tages-, wochen- und jahresweise für die anreizrelevanten Züge
eines jeden EVU im Güterverkehr am Endbahnhof der Züge und im Personenverkehr an
den Unterwegsbahnhöfen ermittelt:

Güterverkehr
Pünktlichkeit in % = 100 x (Anzahl in der Ankunft pünktlicher anreizrelevanter Züge des EVU)/(Gesamtzahl anreizrelevanter Züge des EVU)

Personenverkehr
Pünktlichkeit in % = 100 x (Pünktliche Unterwegshalte anreizrelevanter Züge des EVU)/(Gesamtzahl Unterweghalte anreizrelevanten Züge des EVU)

An Tagen, an denen der Pünktlichkeitswert eines EVU das jeweils geltende Pünktlichkeitsziel unterschreitet, werden die anreizrelevanten Zusatzverspätungsminuten aller unpünktlichen Züge je nach Zuständigkeit für die Verrechnung eventueller Zahlungen aus dem Anreizsystem auf ein Zusatzverspätungsminutenkonto des betreffenden EVU bzw.
der DB Netz AG transferiert.

Schwellenwerte am Endbahnhof/Unterwegsbahnhof

Die Beurteilung der Pünktlichkeit eines Zuges erfolgt anhand verkehrsartbezogener
Schwellenwerte. Ein Zug gilt als unpünktlich wenn er:
im Schienenpersonen-Fern- und Schienenpersonen-Nahverkehr an zumindest einem Unterwegsbahnhof eine Ankunftsverspätung von größer als 5’59 Minuten
und
 im Schienengüterverkehr am Endbahnhof eine Ankunftsverspätung von größer als 30’59 Minuten aufweist.

[...]

6.2.3.1.3. Verrechnungsmodell

Funktionsweise

Auf der Grundlage der zuvor ermittelten Pünktlichkeitswerte und anreizrelevanten Zusatzverspätungsminuten wird eine Jahresabrechnung erstellt. Eine Zahlung aus dem Anreizsystem erfolgt jedoch nur, wenn das Jahrespünktlichkeitsziel abzüglich einer Bandbreite von einem Prozentpunkt nicht erreicht wird. Zudem ist die Menge der insgesamt
abrechnungsrelevanten Zusatzverspätungsminuten durch eine Kappungsgrenze nach
oben hin begrenzt.
Soll eine Zahlung aus dem Anreizsystem stattfinden, ergibt sich ihre
Höhe daraus, dass man die abrechnungsrelevanten Zusatzverspätungsminuten mit dem
Anreizentgelt multipliziert. Für das Verrechnungsmodell sind damit folgende Komponenten von Bedeutung:
 Jahrespünktlichkeitsziel und Bandbreite,
 Kappungsgrenze,
 Abrechnungsrelevante Zusatzverspätungsminuten,
 Anreizentgelt.

Jahrespünktlichkeitsziel und Bandbreite

Eine Zahlung aus dem Anreizsystem erfolgt nur, wenn die jahresbezogene Pünktlichkeit
eines EVU das verkehrsartbezogene Pünktlichkeitsziel abzüglich einer Bandbreite von
einem Prozentpunkt nicht erreicht. Die Bandbreite dient dazu, Unpünktlichkeiten aufgrund
unvorhersehbarer Ereignisse auszugleichen.

Kappungsgrenze

Im Anreizsystem werden pro Jahr maximal 10 Mio. Zusatzverspätungsminuten bezogen auf die am Anreizsystem Beteiligten insgesamt abgerechnet.
Das Erreichen der Kappungsgrenze wird am Jahresende durch die Summierung der gesamten Zusatzverspätungsminutenkonten EVU und DB Netz AG festgestellt. Übersteigt die Gesamtsumme der Zusatzverspätungsminuten 10 Mio., so werden die Zusatzverspätungsminuten je EVU und der DB Netz AG mit folgendem Kappungsfaktor multipliziert:

Kappungsfaktor = 10 Mio./(Gesamtzahl abrechnungsrelevanter Verspätungsminuten)

Der Kappungsfaktor dient dazu, die sich aus dem Anreizsystem für die Beteiligten ergebenden finanziellen Auswirkungen kalkulierbar zu machen.

Pünktlichkeitsformeln für die Verkehrsarten

Güterverkehr
Pünktlichkeit in % = 100 x (Anzahl in der Ankunft pünktlicher anreizrelevanter Züge des EVU)/(Gesamtzahl anreizrelevanter Züge des EVU)

Personenverkehr
Pünktlichkeit in % = 100 x (Pünktliche Unterwegshalte anreizrelevanter Züge des EVU)/(Gesamtzahl Unterweghalte anreizrelevanten Züge des EVU)

Abrechnungsrelevante Zusatzverspätungsminuten
Abrechnungsrelevant sind alle (ggf. um den Kappungsfaktor bereinigten) Zusatzverspätungsminuten, die sich im Laufe des Jahres auf den im Datenmodell beschriebenen Zusatzverspätungsminutenkonten der EVU und der DB Netz AG angesammelt haben, d.h. alle anreizrelevanten Zusatzverspätungsminuten aller unpünktlichen Züge an Tagen, an denen das verkehrsartbezogene Pünktlichkeitsziel nicht erreicht wurde.

Anreizentgelt

Das Anreizentgelt beträgt 10 Cent pro abrechnungsrelevanter Zusatzverspätungsminute.
Die jeweiligen Zahlungen der bzw. an die DB Netz AG werden saldiert.
Anrechnung von Entgeltminderung wegen nicht vertragsgemäßem Zustand gem.

Ziff. 6.2.4.7

Eine Minderung des Nutzungsentgelts gem. Ziffer 6.2.5.7 der SNB wird auf Zahlungen
von Entgelten aus dem Anreizsystem angerechnet, sollten Minderung und die Zahlungen
aus dem Anreizsystem auf derselben Verspätungsursache beruhen.

[...]

6.2.5.7.2.
Unabhängig von einem Minderungsverlangen des ZB reduziert die DB Netz AG unaufgefordert das geschuldete Nutzungsentgelt im Falle der nachfolgend genannten Mängel, wenn diese dazu geführt haben, dass Zusatzverspätungsminuten gem. des Richtlinienmoduls 420.9001 mindestens in der unter Ziffer 6.2.5.7.3 der SNB genannten Höhe kodiert wurden.

a) Mängel bezüglich der Schienenwege:
 VU 22 (Bauwerke)
 VU 23 (Fahrbahn)
 VU 30 (Mängellangsamfahrstelle)
 VU 31 (Bauarbeiten)
 VU 32 (Unregelmäßigkeiten bei Bauarbeiten)
 VU 83 (Schmierfilm)

b) Mängel bezüglich der Steuerungs- und Sicherungssysteme:
 VU 21 (Fernmeldeanlagen)
 VU 24 (Bahnübergangsicherungsanlagen)
 VU 25 (Sicherungsanlagen)

c) Mängel bezüglich der streckenbezogenen Versorgung mit Fahrstrom:
 VU 20 (Oberleitungsanlagen)

d) Personalbedingte Mängel:
 VU 12 (Fehldisposition)
 VU 18 (Betriebliches Personal Netz)
 VU 28 (Technisches Personal Netz)

6.2.5.7.3.
Die in Ziffer 6.2.5.7.2 der SNB genannte Mindestanzahl an Zusatzverspätungsminuten liegt im Personenfern- und –Nahverkehr sowie bei Güterverkehrs-Expresstrassen bei sechs Minuten. Bei allen anderen Güterverkehrsprodukten liegt sie bei einunddreißig Minuten. Unterhalb dieser Grenze wird im Wesentlichen das Interesse des ZB oder des einbezogenen EVU an einer zeitgemäßen Leistungserbringung gewährleistet.

6.2.5.7.4.

Für die nach vorstehenden Ziffern 6.2.5.7.2/6.2.5.7.3 der SNB erfassten Mängel wird ein
auf die Zusatzverspätungsminuten, die Verkehrsart, bzw. so weit Expresstrassen betroffen sind, auf das Produkt bezogener Minderungsbetrag bis zur Höhe von maximal 50 Prozent des jeweiligen Trassennutzungsentgelts gewährt. Die Differenzierung des Minderungsbetrages nach Verkehrsarten berücksichtigt die unterschiedlichen Infrastrukturnutzungsentgelte der Verkehrsarten sowie die Tatsache, dass die Auswirkungen einer Verspätungsminute je nach Verkehrsart eine unterschiedliche Auswirkung auf das Interesse
des ZB oder des einbezogenen EVU hat.
Die konkrete Höhe des Betrags ergibt sich aus der jeweiligen Liste der Entgelte für Zugtrassen der DB Netz AG.
Minderungsbeträge werden in der zweiten Rechnung gem. Ziffer 4 der AGB-IN (Anlage 1.6 der SNB) nach der die Minderung auslösenden Störung verrechnet.
Der Vorteil bei einem anderen EVU als einem aus dem DB-Konzern ist es, dass weniger das Prinzip linke Tasche - rechte Tasche greift. Auch wenn wir es hier formal mit mehreren Aktiengesellschaften zu tun haben, die unterschiedliche Geschäftsziele haben, so sind sie doch in einer Holding zusammengefasst. Interesse der Holding könnte es sein, den Geschäftsbereich Netz nicht allzu schlecht dastehen zu lassen, um vom Eigentümer Bund keines auf den Deckel zu bekommen, was durch eine entsprechende Anweisung an die Cash Cow DB Regio durch ihre (einstmals) üppigen und gerade im Fall unseres Ländles malusmäßig eher unwirksamen Verkehrsvertrages, die es natürlich offiziell gar nicht gibt, zu lösen wäre. Ein anderes EVU als aus dem DB-Konzern heraus hat schon eine ganz andere Motivation, hier die entsprechenden Minderungen auf jeden Fall zu bekommen. Ein sicherlich recht hoch gegriffenes Beispiel, aber man könnte sich in dieser Richtung seine Gedanken machen.

Was aus den SNB auch ersichtlich ist, ist, dass das Wort Anschluss hier nicht vorkommt, somit wird das gar nicht bewertet. Genauso ist es somit unklar, wie die anreizrelevanten Züge genau ausgewählt werden. Hier ist also auch gewisser Spielraum.

Grüße, Hannes
"Deutsche siegen im Fußball, aber bei der Bahn ist täglich Cordoba."
ÖBB-Chef Christian Kern in der Kronenzeitung vom 8.11.14
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Sascha
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Re: Fernbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Sascha »

Hallo,

hier ein aktueller Bericht aus der Mittelbadischen Presse vom 28.08.2014 zum Thema Fernbusse.

Ich wusste garnicht, das ZimBus Gengenbach ebenfalls Subunternehmer ist.

Anscheinend wird Offenburg ebenfalls für die Fernbusbetreiber interessant, vor allem für die vielen Studies (FH Offenburg).

Gruß

Sascha :hallo/ade:
Vielfahrer
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Re: Ferbusse Allensbach-Umfrage

Beitrag von Vielfahrer »

Hallo Sascha,

nicht nur in Offenburg gibt es viele Studenten, auch in Kehl an der Hochschule für öffentliche Verwaltung. Die Absolventen von Kehl gehen später zu den Städten und Landkreisen als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn man sie zufriedenstellend bedient, dann zahlt sich dies mittel- und langfristig auch aus. Auf Dienst nach Vorschrift, wie er bei der Bahn offenbar verbreitet ist, dürften immer weniger setzen. Aber man hat die Konkurrenz bei der Bahnzentrale doch registriert. Als Reaktion darauf streicht man die Angebote (siehe Schwarzwaldbahn-IC) und führt durch die Hintertür auf der Gäubahn die Anmeldepflicht für Fahrräder in den IC ein. Wie ich gelesen habe, wird auch darüber nachgedacht, für die 1. Klasse generell einen weiteren Zuschlag zu erheben, um die Reisenden zur Reservation ihrer Plätze zu zwingen. Nur gut, dass die Kunden nicht so denken, wie die DB und zunehmend Alternativen haben.

Viele Grüße vom Vielfahrer
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